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Fachinformation zu Nicorandil Rivopharm:Rivopharm SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C01DX16
Wirkungsmechanismus
Nicorandil, der Wirkstoff von Nicorandil Rivopharm, ist ein Koronartherapeutikum. Nicorandil hat zwei unterschiedliche Wirkmechanismen, welche zu einer Relaxation der glatten, tonischen Gefässmusku- latur im venösen und arteriellen Kreislaufschenkel führen. Die kaliumkanalöffnende Wirkung von Nicorandil führt zu einer Hyperpolarisierung der glatten Muskelzellen, was eine Vasodilatation der Ko- ronararterien und der peripheren Arterien und damit eine Nachlastsenkung bewirkt. Zusätzlich erfolgt
eine Kardioprotektion durch Nachahmung der ischämischen Präkonditionierung. Durch die Nitratwir- kung kommt es zu einer Vasodilatation der Venen mit einer Vorlast-Senkung und einer Dilatation der Koronararterien und dadurch zu einer Abnahme des linksventrikulären Füllungsdruckes.
Pharmakodynamik
Die Koronarien werden auch direkt durch Nicorandil beeinflusst. Normale und stenotische Kor- onarsegmente werden durch Nicorandil dilatiert. Zusätzlich wird durch die Absenkung des enddias- tolischen Drucks die Wandspannung als extravaskuläre Komponente des Koronarwiderstandes herabgesetzt. Insgesamt ergibt sich daraus eine Verbesserung der O2-Bilanz im Myokard mit Verbesserung der Durchblutung.
Nicorandil hat keinen direkten Effekt auf die myokardiale Kontraktilität.
Klinische Wirksamkeit Stabile Angina pectoris
Einzeldosisstudien haben die Wirksamkeit von oralem Nicorandil (5-60 mg) bei Patienten mit stabiler Belastungsangina gezeigt. Dabei wurde die Zeit bis zum Einsetzen der Angina pectoris signifikant verlängert (20-80%), die ST-Strecke signifikant gesenkt (25-90%) sowie die Dauer des Belastungs- tests verlängert (bis zu 36%).
Kurzzeitanwendung von oralem Nicorandil (2-12 Wochen) in Dosierungen von 5 mg dreimal täglich bis zu 10-40 mg zweimal täglich verbessert die Testparameter (z.B. Zeit bis zum Einsetzen der An- gina pectoris) und reduziert die Symptome bei Patienten mit stabiler Belastungsangina sowohl in offe- nen und placebokontrollierten Studien als auch im Vergleich zu anderen Angina pectoris-Therapeu- tika. Die Häufigkeit von Angina pectoris-Anfällen wurde um ca. 50% reduziert.
In Langzeitstudien wurde ein Anhalten der Wirksamkeit von Nicorandil über ein Jahr beobachtet.
Die Wirksamkeit ist dosisabhängig, wobei eine Stabilisierung der Angina pectoris bei 60-80% der Pa- tienten, die mit 2 x täglich 20 mg, bzw. bei 20% derjenigen, die mit 2 x täglich 10 mg behandelt wurden, erreicht werden konnte.
In einer offenen Langzeitstudie konnten sowohl die Zeit bis zum Einsetzen der Angina pectoris, die Dauer, als auch die Senkung der ST-Strecke verbessert werden (um 4, 14 bzw. 33%). Die Anzahl der Patienten, die nach 12 Monaten mehr als drei Angina pectoris-Anfälle pro Woche hatten, konnte von 64% auf 24% gesenkt werden.
Instabile Angina pectoris
Orales Nicorandil (2 x täglich 20 mg oder 4 x täglich 5-10 mg) ist auch bei Patienten mit instabiler An- gina pectoris, die auf vorhergehende antianginöse Therapie (z.B. mit Isosorbidnitraten, Nifedipin, Dilti- azem) nicht ansprechen, wirksam.
In einer Multicenter-Doppelblindstudie (n = 188) reduzierte Nicorandil das Auftreten von vorüberge- henden myokardialen Ischämien und Tachyarrhythmien bei Patienten mit instabiler Angina pectoris,
wobei die Patienten während 28 Tagen 2 x täglich 20 mg Nicorandil bzw. Placebo einnahmen. Es traten insgesamt 37 schmerzhafte oder stille myokardiale Ischämien in 11 Patienten (12.4%) unter Nicorandil auf. 21 Patienten (21.1%) unter Placebo waren von 74 Episoden betroffen (p = 0.0028/Epi- soden; p = 0.12/Anzahl Patienten). Drei Episoden von nicht-verlängerter ventrikulärer Tachykardie und 4 Episoden von supraventrikulärer Tachykardie traten bei Nicorandil-behandelten Patienten im Vergleich zu 31 bzw. 15 Episoden bei Kontrollpatienten (p <0.001 bzw. p = 0.017) auf.
Die Mortalität und die Häufigkeit eines Myokardinfarktes wurden nicht signifikant beeinflusst.
Reduktion von Komplikationen bei koronarer Herzkrankheit
In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden 5126 Patienten mit Belastungsangina und einer Standard-antianginösen Therapie randomisiert auf entweder Nicorandil oder Placebo. Die mit- tlere Follow-up-Dauer betrug 1.6 Jahre. Im kombinierten primären Endpunkt (tödliche koronare Her- zkrankheit, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, ungeplante Hospitalisierung wegen pektanginöser Beschwerden) zeigte sich ein signifikantes Ergebnis zugunsten von Nicorandil mit einem Hazard Ra- tio von 0.83 (0.72 bis 0.97; p = 0.014). Von den sekundären Endpunkten zeigte der kombinierte End- punkt bestehend aus kardialem Tod und nicht letalem Myokardinfarkt keinen signifikanten Unter- schied. Dagegen traten der kombinierte Endpunkt ‚akutes Koronarsyndrom' (bestehend aus KHK- Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris) sowie alle kardiovaskulären Ereignisse unter Nicorandil signifikant weniger häufig auf als unter Placebo.

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