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Fachinformation zu Alutard® SQ Hausstaubmilben/- Tierhaare:ALK-Abelló AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Milben
·Milben-Allergenextrakt (Dermatophagoides pteronyssinus)
·Milben-Allergenextrakt (Dermatophagoides farinae, Dermatophagoides pteronyssinus)
Tierhaare
·Pellis allergeni extractum (Canis familiaris)
·Pellis allergeni extractum (Felis domesticus)
Hilfsstoffe
Aluminium ut Aluminii hydroxidum hydricum ad adsorptionem, Natrii chloridum, Natrii hydrogenocarbonas, Natrii hydroxidum q.s., Phenolum 5.0 mg, Aqua ad iniectabilia q.s. ad suspensionem pro 1 ml, corresp. Natrium 2.18 – 2.64 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Alutard SQ ist eine spezifische Immuntherapie zur Behandlung von Tierhaare- oder Hausstaubmilben bedingter allergischer Rhinitis und Konjunktivitis mit positivem Prick-Test und/oder positivem spezifischem IgE-Test auf relevante Allergene entsprechender Tierhaare oder Hausstaubmilben.

Dosierung/Anwendung

Die Behandlung wird in eine Anfangs- und eine Fortsetzungsbehandlung unterteilt. Die Beurteilung und Indikationsstellung sollte durch einen entsprechend allergologisch geschulten Arzt erfolgen. Der Arzt muss die üblichen Reanimationsmassnahmen beherrschen.
Nach jeder Injektion muss der Patient für mindestens 30 Minuten unter Beobachtung bleiben, stark sensitive Patienten während der Anfangsbehandlung für mindestens 60 Minuten.
Notfallmedikamente zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks müssen stets in Griffnähe sein.
Die Dosis von Alutard SQ muss individuell angepasst werden. Die Dosierung sollte immer vom Allgemeinzustand des Patienten, von der Allergieanamnese und der Sensitivität des Patienten auf das entsprechende Allergen abhängig sein.
Bei der Aufdosierung ist der individuelle Patient zu berücksichtigen (siehe auch Abschnitt „Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen“ und „Verspätete Dosisgabe“). Die Injektion erfolgt tief subkutan eine Handbreite oberhalb des Olecranons.
Intrakutane, intramuskuläre oder intravasale Injektionen sind wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks streng zu vermeiden. Aspirationskontrolle!
Um eine intravasale Injektion zu vermeiden, ist jeweils vor der Injektion vorsichtig zu aspirieren, ebenso während der Injektion nach je 0.2 ml verabreichter Lösung. Die Injektion soll langsam erfolgen, zum Beispiel 1 ml über 1 Minute injizieren.
Dosierungsrichtlinien
Die jeweilige Dosierung muss der individuellen Reaktionslage des Patienten angepasst werden und darf nur bei einwandfreier Verträglichkeit der vorausgegangenen Injektion gesteigert werden. Andernfalls und auch bei längerem Therapieunterbruch infolge Infekt, Impfung, Urlaub etc. ist die Dosis entsprechend zu reduzieren (siehe Abschnitt „Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen“ und „Verspätete Dosisgabe“).
Die Injektionen werden in der Regel während der Aufbauphase mit einer 16-stufigen Aufdosierung in 7- bis 14-tägigen Abständen verabreicht. Ein Injektionsintervall von 7 Tagen sollte zur Vermeidung von Kumulationen nicht unterschritten werden. Für Alutard SQ Haustaubmilben wurde bei Erwachsenen und Jugendlichen die Sicherheit auch eines zweiten verkürzten Schemas mit einer 7-stufigen Aufdosierung untersucht (weitere Informationen zum Sicherheitsprofil dieses Schemas können in der Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» gefunden werden).
In der Fortsetzungsbehandlung werden die Injektionen in 4- bis 8-wöchigen Intervallen verabreicht.
Das Ziel ist, die Dosis schrittweise zu steigern, bis die höchste tolerierte Dosis erreicht ist, jedoch ohne 100'000 SQ-U (1 ml von Flasche 4) zu überschreiten. Die folgenden Dosierungsempfehlungen sind jedoch nur als allgemeine Richtlinie gedacht.
Therapieeinleitung
Anfangsbehandlung
Üblicher Therapiebeginn
Der Therapiebeginn ist ganzjährig möglich.
16-stufige Aufdosierung
Dieses Aufdosierungsschema gilt für Hausstaubmilben und Tierhaare.

Durchstechflasche Nr.

Konzentration

Inj.-Nr.

SQ-U

ml

1

100 SQ-U/ml
100 SQ-U/ml
100 SQ-U/ml

1
2
3

20
40
80

0.2
0.4
0.8

2

1'000 SQ-U/ml
1'000 SQ-U/ml
1’000 SQ-U/ml

4
5
6

200
400
800

0.2
0.4
0.8

3

10'000 SQ-U/ml
10'000 SQ-U/ml
10'000 SQ-U/ml
10'000 SQ-U/ml
10’000 SQ-U/ml

7
8
9
10
11

2‘000
4‘000
6‘000
8‘000
10‘000

0.2
0.4
0.6
0.8
1.0

4

100’000 SQ-U/ml
100’000 SQ-U/ml
100'000 SQ-U/ml
100'000 SQ-U/ml
100’000 SQ-U/ml

12
13
14
15
16

20‘000
40‘000
60‘000
80‘000
100‘000

0.2
0.4
0.6
0.8
1.0

Erhaltungstherapie
Fortsetzungsbehandlung
Um die optimale Wirkung zu erhalten, sollte die Erhaltungsdosis die höchste tolerierte Dosis betragen, d.h. die höchste Dosis, bei der keine klinisch relevanten Nebenwirkungen auftreten. Diese Dosis sollte 100'000 SQ-U nicht überschreiten. Die optimale Erhaltungsdosis ist individuell und ist abhängig von der Sensitivität des Patienten auf das Allergen.
Die Injektionen werden in 4- bis 8-wöchigen Intervallen verabreicht, wobei empfohlen wird, nach Erreichen der Erhaltungsdosis das Injektionsintervall schrittweise jeweils um 2 Wochen zu verlängern und so auf ein Intervall zwischen 4 und 8 Wochen auszudehnen.
Reagiert der Patient während der Fortsetzungsbehandlung mit schwerwiegenden allergischen Reaktionen muss die Dosis angepasst werden (siehe Abschnitt „Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen“).
Dosisanpassungen während der Fortsetzungsbehandlung
Nach Erreichen der Erhaltungsdosis wird diese das ganze Jahr unverändert verabreicht.
Übergang auf nachbestellte Packung
Beim Übergang auf eine nachbestellte Durchstechflasche zur Fortsetzungsbehandlung sollten zuerst 2/3 der bisher erreichten Dosis verabreicht und – bei guter Verträglichkeit – nach 15 Minuten der Rest verabreicht werden, um evtl. lagerungsbedingten Potenzschwankungen vorzubeugen. Eine generelle Dosisreduktion ist bei SQ-Allergenen nicht erforderlich.
Gleichzeitige Behandlung mit 2 verschiedenen Hyposensibilisierungslösungen
Das mögliche Risiko für allergische Reaktionen bei gleichzeitigem Behandlungsbeginn mit mehr als einem Allergen muss individuell beurteilt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit mehr als einer spezifischen Allergenlösung sind die Injektionen örtlich getrennt in einem Intervall von mindestens 30 Minuten zu verabreichen, um die lokalen Reaktionen richtig interpretieren zu können.
Therapiedauer
Die Behandlung mit Alutard SQ-Präparaten sollte über mindestens 3 Jahre erfolgen.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Falls während der Anfangs- oder Fortsetzungsbehandlung eine Reaktion an der Injektionsstelle länger als 6 Stunden nach der Injektion andauert, sollte die nächste Dosis in Abhängigkeit der Grösse der Schwellung gemäss den Empfehlungen in der Tabelle „Dosisreduktion bei Schwellung an der Injektionsstelle“ reduziert werden.
Dosisreduktion bei Schwellung an der Injektionsstelle

Maximaler Durchmesser der Schwellung

Nächste Dosis

Kinder

Erwachsene

<5 cm

< 8 cm

Anfangsbehandlung:
Dosis gemäss Dosierungsschema erhöhen
Fortsetzungsbehandlung:

zuletzt verabreichte Dosis wiederholen

5-7 cm

8-12 cm

zuletzt verabreichte Dosis wiederholen

7-12 cm

12-20 cm

Dosis um 1 Schritt reduzieren

12-17 cm

>20 cm

Dosis um 2 Schritte reduzieren

>17 cm

Dosis um 3 Schritte reduzieren

Tritt während der Anfangs- oder Fortsetzungsbehandlung nach einer Injektion eine schwerwiegende systemische Reaktion auf, sollte die Behandlung nur nach sorgfältiger Überprüfung weitergeführt werden. Wird die Behandlung weitergeführt, so sollte die nächste Dosis auf 10% der Dosis, die die Reaktion hervorgerufen hatte, reduziert werden. Diese reduzierte Dosis kann in zwei Einzeldosen aufgeteilt und diese in einem 30-Minuten-Intervall verabreicht werden. Der Patient muss nach der Injektion überwacht werden und die Dosis gemäss den Dosierungsrichtlinien für die Anfangsbehandlung gesteigert werden, bis die maximal tolerierte Dosis erreicht ist.
Verspätete Dosisgabe
Während der Anfangsbehandlung
Wird in Ausnahmefällen ein Injektionsintervall von 14 Tagen überschritten, so kann die Dosis zunächst nicht weiter gesteigert, sondern muss wie folgt angepasst werden.
Dosisreduktion nach Therapieunterbruch

Intervalldauer

empfohlene Dosisreduktion

<2 Wochen

Dosis gemäss Dosierungsschema erhöhen

2-3 Wochen

zuletzt verabreichte Dosis wiederholen

3-4 Wochen

Dosis auf 50% der zuletzt verabreichten Dosis reduzieren

>4 Wochen

Neubeginn der Behandlung

Während der Fortsetzungsbehandlung
Dosisreduktion bei Überschreitung des Zeitintervalls zwischen zwei Injektionen während der Fortsetzungsbehandlung

Intervalldauer

Empfohlene Dosisreduktion

<8 Wochen

Keine Änderung

8-10 Wochen

Dosis auf 75% der zuletzt verabreichten Dosis reduzieren

10-12 Wochen

Dosis auf 50% der zuletzt verabreichten Dosis reduzieren

12-14 Wochen

Dosis auf 25% der zuletzt verabreichten Dosis reduzieren

14-16 Wochen

Dosis auf 10% der zuletzt verabreichten Dosis reduzieren

>16 Wochen

Neubeginn der Behandlung

Im Falle einer Dosisreduktion während der Fortsetzungsbehandlung muss der Patient sorgfältig nach der Injektion überwacht werden. Die Dosis wird anschliessend gemäss den Dosierungsrichtlinien für die Anfangsbehandlung gesteigert, bis die Erhaltungsdosis erreicht wird.
Kinder und Jugendliche
Kinder im Alter unter 5 Jahren sind normalerweise nicht für eine Allergie-Immuntherapie geeignet, da Akzeptanz- und Kooperationsprobleme in dieser Altersgruppe eher wahrscheinlich sind als bei Erwachsenen.
Zur Wirksamkeit bei Kindern im Alter von >5 Jahren sind nur wenige klinische Daten vorhanden, die Wirksamkeit ist nicht belegt. Daten zur Sicherheit zeigen jedoch kein grösseres Risiko als für Erwachsene.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegenüber einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
·Patienten mit aktiven systemischen Autoimmunerkrankungen und Patienten mit Immundefekten oder Immunschwächen.
·Schwere chronisch-entzündliche Erkrankungen.
·Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen mit aktuellem Krankheitswert.
·Irreversible Sekundärveränderungen am Reaktionsorgan (z.B. Emphysem, Bronchiektasen).
·Schwere chronische Niereninsuffizienz (Aluminiumbelastung).
·Patienten mit unkontrolliertem Asthma oder FEV1 < 70 % des Vorhersagewertes bei Erwachsenen (nach adäquater pharmakologischer Therapie) und FEV1 < 80 % des Vorhersagewertes bei Kindern und Jugendlichen (nach adäquater pharmakologischer Therapie).
·Patienten, die in den letzten 3 Monaten eine schwere Asthma-Exazerbation hatten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nach jeder Injektion muss der Patient für mindestens 30 Minuten überwacht werden mit anschliessender ärztlicher Beurteilung.

Schwere systemische allergische Reaktionen
Aufgrund des Risikos schwerer anaphylaktischer Reaktionen muss eine umfassende apparative und medikamentöse Ausstattung zur Wiederbelebung sofort verfügbar sein. Dies schliesst Adrenalin zur Injektion und entsprechend geschultes Personal ein.

Treten Symptome einer systemischen Reaktion wie z. B. Urtikaria, Angioödem oder schweres Asthma auf, sollte die symptomatische Behandlung unverzüglich eingeleitet werden.

Die Behandlung sollte nur von Ärzten ausgeübt werden, die Erfahrung in der Durchführung einer spezifischen Immuntherapie haben.
Bei einer Behandlung mit Alutard SQ werden die Patienten Allergenen ausgesetzt, die lokale und/oder systemische allergische Reaktionen auslösen können. Für die Behandlung von schweren systemischen allergischen Reaktionen ist Adrenalin die erste Wahl (in der Regel von 0.01 mg/kg in die Muskulatur des Oberschenkels). Da Adrenalin zur Behandlung von allergischen Nebenreaktionen empfohlen wird, müssen Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen sowie Kontraindikationen für Adrenalin beachtet werden.
Dauerbehandlung mit Medikamenten:
Die Wirkung von Adrenalin kann bei Patienten, die mit trizyklischen Antidepressiva, Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hemmern) und/oder COMT-Inhibitoren behandelt werden, verstärkt werden, was möglicherweise lebensbedrohliche Folgen haben kann. Die Wirkung von Adrenalin kann bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden, reduziert sein. Während einer Behandlung des Patienten mit blutdrucksenkenden Mitteln kann die gefässerweiternde Wirkung von Histamin verstärkt werden, wodurch anaphylaktische Reaktionen verstärkt werden. Es sollte für den einzelnen Patienten geprüft werden, ob die Behandlung mit ACE-Hemmern vor einer Injektion beendet werden sollte, da aufgrund der Hemmung des Angiotensinmetabolismus ein theoretisches Risiko einer Vasodilatation besteht, was der Behandlung mit Adrenalin entgegenwirken kann.
Behandlung von unerwünschten Wirkungen (Empfehlungen gemäss EAACI Richtlinie zur Immuntherapie 2006):

Symptome

Therapie Erwachsene

Therapie Kinder

Ausgedehnte Lokalreaktion (>12 cm nach 30 Min.)

Antihistaminikum oral;
topische Kortikosteroide;
Beobachtung über mindestens 60 Min.

Antihistaminikum oral;
topische Kortikosteroide;
Beobachtung über mindestens 60 Min.

Rhinitis

Antihistaminikum oral;
Beobachtung über mindestens 60 Min. und Wiederholung Peak flow.

Antihistaminikum oral;
Beobachtung über mindestens 60 Min. und Wiederholung Peak flow.

Leichte Urtikaria

Antihistaminikum oral oder parenteral;
Beobachtung über mindestens 60 Min.

Antihistaminikum oral oder parenteral;
Beobachtung über mindestens 60 Min.

Asthma

β-2 Agonist inhalativ;
β-2 Agonist i.v./s.c.;
Sauerstoff;
Kortikosteroide (Prednisolon 50 mg oder Methylprednisolon 40 mg i.v.);
Theophyllin;
Hospitalisierung in Betracht ziehen.

β-2 Agonist inhalativ;
β-2 Agonist i.v./s.c.;
Sauerstoff;
Kortikosteroide (Methylprednisolon 2 mg/kg i.v.);
Theophyllin;
Hospitalisierung in Betracht ziehen.

Systemische Reaktionen

Adrenalin (1 mg/ml) 0.3-0.5 mg tief i.m..

Adrenalin (1 mg/ml) 0.005 mg/kg tief i.m..

Generalisierte Urtikaria,
Angioödem

i.v. Zugang (0.9% Kochsalzlösung);
Blutdruck und Puls kontrollieren;
Antihistaminikum i.m.;
Kortikosteroide (Prednisolon 50 mg oder Methylprednisolon 40 mg i.v.);
Hospitalisierung in Betracht ziehen.

i.v. Zugang (0.9% Kochsalzlösung);
Blutdruck und Puls kontrollieren;
Antihistaminikum i.m.;
Kortikosteroide (Methylprednisolon 2 mg/kg i.v.);
Hospitalisierung in Betracht ziehen.

Anaphylaktischer Schock

Adrenalin (1 mg/ml) 0.5-0.8 mg tief i.m. oder (verdünnt 0.1 mg/ml) 0.3-0.5 mg i.v. (langsam in fraktionierten Dosen) kann nach 10-20 Min. wiederholt werden;
i.v. Zugang (0.9% Kochsalzlösung);
Patient in Rückenlage bringen;
Sauerstoff 5-10 l/Min.;
Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung überprüfen;
Antihistaminikum i.v.;
Methylprednisolon 80 mg i.v.;
Hospitalisierung notwendig aufgrund des Risikos eines verzögerten Schocks.

Adrenalin (1 mg/ml) 0.01 mg/kg (entspricht 0.01 ml/kg) tief i.m. oder wenn nötig (verdünnt 0.1 mg/ml) i.v. (langsam in fraktionierten Dosen);
i.v. Zugang (0.9% Kochsalzlösung);
Patient in Rückenlage bringen;
Sauerstoff;
Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung überprüfen;
Antihistaminikum i.m.;
Kortikosteroide (Methylprednisolon 2 mg/kg i.v.);
Hospitalisierung notwendig aufgrund des Risikos eines verzögerten Schocks.

Patienten mit Herzerkrankungen können im Falle von schweren systemischen allergischen Reaktionen möglicherweise ein erhöhtes Risiko haben. Klinische Erfahrungen mit Alutard SQ bei Patienten mit Herzerkrankungen sind begrenzt. Dies sollte vor Beginn einer spezifischen Allergie-Immuntherapie berücksichtigt werden.
Asthma
Asthma ist ein bekannter Risikofaktor für schwere systemische allergische Reaktionen.
Klinische Erfahrungen mit Alutard SQ bei Patienten mit Asthma sind begrenzt.
Bei Patienten mit Asthma in der Anamnese sollten die Asthmasymptome innerhalb der letzten 3 Monate vor Beginn der Behandlung mit Alutard SQ adäquat kontrolliert gewesen sein.
Vor jeder Injektion muss der Zustand des Asthmapatienten überprüft werden. Die Therapieallergen-Injektion sollte verschoben werden, wenn der Asthmastatus des Patienten in der letzten Woche vor der geplanten Injektion nicht vollständig kontrolliert war.
Patienten mit Asthma in der Anamnese müssen über die Notwendigkeit informiert werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sich ihr Asthma plötzlich verschlechtert.
Bei Patienten mit Asthma in der Anamnese und akuter Atemwegsinfektion sollte die Einleitung der Therapie mit Alutard SQ bis zum Abklingen der Infektion verschoben werden.
Autoimmunerkrankungen in Remission
Es gibt nur begrenzt Daten zur Allergie-Immuntherapie bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen in Remission. Alutard SQ sollte daher bei diesen Patienten mit Vorsicht verschrieben werden.
Aluminiumbelastung
Alutard SQ enthält Aluminium. Daher besteht eine theoretische Gefahr der Aluminium-Anreicherung bei Patienten mit einem hohen Risiko (z. B. bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Patienten, die gleichzeitig mit Aluminium-haltigen Präparaten behandelt werden (z. B. Antazida)). Dies sollte vor Beginn der Behandlung mit Alutard SQ berücksichtigt werden.
Kinder und Jugendliche
Kinder unter 5 Jahren gelten in der Regel nicht als geeignete Kandidaten für eine Allergie-Immuntherapie und sollten nur in speziellen Ausnahmen und nicht routinemässig behandelt werden.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Nutzen-Risiko-Bewertung bei der Behandlung von Kindern unter 5 Jahren gewidmet werden. Für Kinder ab 5 Jahren gibt es wenige klinische Daten zur Wirksamkeit. Daten zur Sicherheit deuten jedoch nicht auf ein grösseres Risiko im Vergleich zu Erwachsenen hin.
Gleichzeitige Anwendung mit anderen spezifischen Allergie-Immuntherapien
Es liegen keine klinischen Daten zur gleichzeitigen Anwendung mit anderen spezifischen Allergie-Immuntherapien vor.
Unter laufender Therapie:
Die Injektion sollte verschoben werden, wenn:
·der Patient Fieber hat oder Anzeichen einer akuten oder chronischen Infektion hat.
·der Patient eine deutlich reduzierte Lungenfunktion hat ( FEV1 < 70% des Vorhersagewertes des Patienten bei Erwachsenen und FEV1 < 80% des Vorhersagewertes des Patienten bei Kindern und Jugendlichen) oder Symptome hat, die auf eine Asthmaexazerbation hindeuten.
·der Patient eine Verschlechterung einer atopischen Dermatitis hat.
·innerhalb der letzten Woche eine Schutzimpfung erfolgte bzw. in der Woche nach der Injektion von Alutard SQ erfolgen wird.
Vor der Injektion:
·Am Injektionstag muss der Patient körperliche Belastung, heisses Duschen, Saunabesuche und Alkohol vermeiden, da diese Begleitfaktoren eine Anaphylaxie möglicherweise verstärken können.
·Der Asthmastatus bei Patienten mit Asthma in der Anamnese muss vor jeder Injektion durch Messung des Peak flows und der Lungenfunktion beurteilt werden (siehe Abschnitt „Kontraindikationen“).
·Der Gesundheitszustand und der Allergiestatus des Patienten müssen ebenso beurteilt werden wie jede Änderung in der Einnahme anderer Medikamente seit der letzten Injektion.
·Allergische Reaktionen (lokal und/oder systemisch), die nach der vorangegangenen Injektion aufgetreten sind, sollten vermerkt und die Dosis entsprechend angepasst werden (siehe Abschnitt „Dosierung/Anwendung“).
·Das angegebene Allergen, die Konzentration, das Volumen und das letzte Injektionsdatum (Dosisintervall) müssen vor jeder Infektion zweifach überprüft werden.
·Alutard SQ muss subkutan verabreicht werden. Eine intravasale Verabreichung muss wegen des erhöhten Risikos für allergische Reaktionen vermieden werden (Aspirieren).
Nach jeder Injektion:
·Der Patient ist darüber zu informieren, dass er im Falle einer schweren systemischen Spätreaktion sofort einen Arzt oder eine Notaufnahme aufsuchen muss.
·Der Patient ist darüber zu informieren, dass er jede verzögert auftretende lokale oder systemische Reaktion beobachten und dem behandelnden Arzt beim nächsten Besuch mitteilen muss.
·Jede allergische Reaktion (lokal und/oder systemisch) sollte dokumentiert werden, bevor der Patient die Einrichtung verlässt.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Injektion, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Interaktionen

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen beim Menschen durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob eine Alutard SQ-Behandlung mit Schutzimpfungen interagiert.
Eine gleichzeitige Behandlung mit symptomatisch wirksamen Antiallergika, Kortikosteroiden oder Mastzellstabilisatoren kann die Toleranzgrenze des Patienten gegenüber der spezifischen Allergie-Immuntherapie erhöhen. Dies sollte beim Absetzen solcher Medikamente beachtet werden.
Für Informationen zur gleichzeitigen Anwendung von MAO-Hemmern, COMT-Inhibitoren, Betablockern und Antazida, siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Daten vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Während der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung während der Stillzeit vor. Alutard SQ sollte während der Stillzeit nur nach sorgfältiger individueller Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Fertilität
Es gibt für die Anwendung von Alutard SQ keine klinischen Daten hinsichtlich der Fertilität.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Gelegentlich kann bei einigen Patienten nach der Injektion leichte Müdigkeit auftreten, welche die Fahrtüchtigkeit sowie die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen kann.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Reaktionen im Zusammenhang mit Alutard SQ-Behandlungen werden im Allgemeinen durch immunologische Reaktionen (lokale und/oder systemische) auf das entsprechende Allergen verursacht. Symptome einer frühen Reaktion treten innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Injektion auf. Symptome einer Spätreaktion treten normalerweise innerhalb von 24 Stunden nach der Injektion auf.
Sehr häufig berichtete unerwünschte Wirkungen bei Patienten, die mit Alutard SQ behandelt werden, sind lokale Reaktionen an der Einstichstelle.
Auflistung der Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkungen werden gemäss MedDRA-Konvention nach Häufigkeiten unterteilt: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1’000, <1/100), selten (≥1/10’000, <1/1’000), sehr selten (<1/10’000). Die Häufigkeiten basieren auf einer klinischen Studie mit Alutard SQ Phleum pratense und einer klinischen Studie mit Alutard SQ 6-Gräsermischung und Roggen, Hausstaubmilbe und Birke, da das allgemeine Sicherheitsprofil für Alutard SQ Präparate ähnlich ist.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Anaphylaktische Reaktion
Gelegentlich: Anaphylaktischer Schock
Augenerkrankungen
Häufig: Konjunktivitis
Gelegentlich: Augenlidödem
Gefässerkrankungen
Häufig: Flush
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Ohrenjucken, Vertigo
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Giemen, Husten, Dyspnoe, Asthma, Nasenverstopfung, allergische Rhinitis, Niesen, Rachenreizung, Rhinorrhoe, nasaler Pruritus
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Abdominalschmerz, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Dyspepsie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Urtikaria, Pruritus, Ausschlag, Erythem, Ekzem
Gelegentlich: Schwellung des Gesichts
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle*
Häufig: Unbehagen, Ermüdung, Schüttelfrost, Wärmegefühl, Fremdkörpergefühl
* Reaktionen an der Injektionsstelle stellen Ereignisse dar wie z.B. Pruritus/ Schwellung/ Urtikaria/ Erythem/ Knötchen/ Schmerzen/ Blaue Flecken/ Hämatom/ Induration/ Entzündung/ Ödem/ Ausschlag/ Wärme/ Verfärbung/ Papel an der Injektionsstelle, lokalisiertes Ödem, Schmerzen an der Verabreichungsstelle.
Daten aus einer Studie zur 7-stufigen Aufdosierung zeigten ein leicht erhöhtes Risiko für Augensymptome wie Schwellung des Auges und Augenjucken sowie für Hautreaktionen wie Erythem, Ausschlag und Urtikaria bei schneller Aufdosierung (7 Schritte gegenüber 11 Schritten).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Daten aus der Erfahrung nach Marktzulassung sind in der folgenden Auflistung mit der Häufigkeit „Nicht bekannt" aufgeführt (kann nicht aus den verfügbaren Daten abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Schwindelgefühl, Parästhesie
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Palpitationen, Tachykardie, Zyanose
Gefässerkrankungen
Nicht bekannt: Hypotonie, Blässe
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Bronchospasmus, Engegefühl des Halses
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Angioödem
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Gelenkschwellung, Arthralgie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Brustkorbbeschwerden, Hypertrichose an der Injektionsstelle
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Lokale Reaktionen
Lokale Reaktionen treten an der Injektionsstelle auf und beinhalten Schwellung an der Injektionsstelle, Rötung, Schmerzen, Juckreiz, Verfärbung und Hämatome. Lokale Reaktionen können mit symptomatischen Arzneimitteln wie z.B. Antihistaminika behandelt werden.
Der Aluminiumgehalt kann zum Auftreten von lokalen Nebenwirkungen, inkl. positivem Haut-Patch-Test für Aluminium, beitragen.
Systemische allergische Reaktionen
Systemische Reaktionen umfassen jedes Symptom an Organen abseits der Injektionsstelle. Systemische allergische Reaktionen sind in der Regel mild bis mässig stark und können mit symptomatischen Arzneimitteln wie z.B. Antihistaminika behandelt werden. Systemische allergische Reaktionen können von allergischer Rhinitis bis hin zu einem anaphylaktischen Schock reichen. Die Behandlung einer schweren systemischen Reaktion muss sofort eingeleitet werden.
Die Symptome können Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus, Müdigkeit, Atemnot, Engegefühl der Brust und Flush beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf diese. Weitere Sofortreaktionen können sein: Rhinitis, Rhinorrhoe, Husten, Niesen, Konjunktivitis und Asthma. Diese Reaktionen können auch als Spätreaktionen auftreten. Weitere Spätreaktionen sind: Kopfschmerzen, Juckreiz, allgemeines Unwohlsein.
Sind diese Reaktionen stärkerer und allgemeiner Art, muss der Patient umgehend seinen Arzt oder notfalls dessen Vertretung benachrichtigen. Auf alle Fälle sollte der Patient vor der nächsten Injektion den behandelnden Arzt über nachträglich aufgetretene Reaktionen informieren.
Schwere systemische allergische Reaktionen
Eine schwere systemische allergische Reaktion ist eine potentiell lebensbedrohliche Reaktion, die meist innerhalb von einigen Minuten auftritt, nachdem der Patient dem Allergen ausgesetzt wurde. Symptome, die auf eine schwere systemische allergische Reaktion hinweisen, können Hitzegefühl, allgemeine Beschwerden, Hypotonie, Tachykardie, Dyspnoe, Husten, Giemen, Flush, Brustkorbbeschwerden, Abdominalschmerz, Erbrechen, Diarrhoe, Ausschlag, Pruritus und Urtikaria beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf diese.
Eine schwere systemische allergische Reaktion wie z. B. ein anaphylaktischer Schock entwickelt sich meist schnell innerhalb von Minuten nach der Injektion und verlangt nach einer schnellen Behandlung z. B. mit Adrenalin und/oder einer anderen anaphylaktischen Behandlung. Eine Behandlung gemäss den aktuellen Richtlinien zur Schockbehandlung muss eingeleitet werden.
Beim Auftreten ausgedehnter lokaler Reaktionen und systemischer Reaktionen muss eine Evaluation der Behandlung vorgenommen werden (siehe „Dosierung / Anwendung“).
Während der Behandlung kann sich eine atopische Dermatitis verschlimmern.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder ab 5 Jahren gibt es wenige klinischen Daten. Daten zur Sicherheit deuten jedoch nicht auf ein grösseres Risiko im Vergleich zu Erwachsenen hin. Kinder unter 5 Jahren gelten in der Regel nicht als geeignete Kandidaten für eine Allergie-Immuntherapie. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Nutzen-Risiko-Bewertung bei der Behandlung von Kindern unter 5 Jahren gewidmet werden.
Andere besondere Patientengruppen
Es sind keine Daten aus klinischen Studien zu Nebenwirkungen in anderen Patientengruppen verfügbar.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Sicherheit bei verkürzter Aufdosierung bei Hausstaubmilben
Für Erwachsene und Jugendliche wurde die Sicherheit eines verkürzten Aufdosierungsschema mit 7 Injektionen untersucht. Dabei wurden die 7 Injektionen in Abständen von jeweils 7 ± 2 Tagen verabreicht.

Durchstechflasche Nr.

Konzentration

Inj.-Nr.

SQ-U

ml

2

1‘000 SQ-U/ml

1

300

0.3

3

10‘000 SQ-U/ml
10‘000 SQ-U/ml

2
3

2‘000
5‘000

0.2
0.5

4

100‘000 SQ-U/ml
100‘000 SQ-U/ml
100‘000 SQ-U/ml
100‘000 SQ-U/ml

4
5
6
7

10‘000
30‘000
60‘000
100‘000

0.1
0.3
0.6
1.0

Bei dieser 7-stufigen Aufdosierung zeigten sich keine neuartigen Sicherheitssignale.

Überdosierung

Wenn eine höhere als die vorgesehene Dosis injiziert wurde, erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen, einschliesslich des Risikos einer systemischen allergischen Reaktion oder schwerer lokaler allergischer Reaktionen. Der Patient muss überwacht und diese Reaktionen sollten mit entsprechenden symptomatischen Medikamenten behandelt werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V01AA
Wirkungsmechanismus
Alutard SQ bewirkt in steigenden Dosen – laut Dosierungsrichtlinie – verabreicht eine dauernde Unempfindlichkeit oder herabgesetzte Empfindlichkeit gegenüber den spezifisch auslösenden Allergenen.
Die Adsorption an Aluminiumhydroxid bewirkt bei subkutaner Injektion eine langsame Resorption des Allergenextraktes und dadurch eine schonende und gut verträgliche Hyposensibilisierung.
Pharmakodynamik
Das Produkt bewirkt eine Hyposensibilisierung allergischer Patienten. Der detaillierte Mechanismus ist noch unbekannt. Die pharmakodynamische Wirkung zielt auf das Immunsystem wobei insbesondere eine verzögerte Reaktion gegenüber dem entsprechenden Allergen, nicht jedoch gegenüber anderen Allergenen erzielt wird. Alutard SQ dient zur Behandlung von Patienten mit IgE-vermittelten Allergien. Die pharmakodynamische Wirkung zielt auf das Immunsystem mit spezifisch verminderter Reaktion gegenüber den Allergenen, mit welchen der Patient behandelt wird. Alutard SQ tangiert und beeinträchtigt die Wanderung von T-Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten zu den Zielorganen. Das Verhältnis zwischen Th2- und Th1-Zytokinen wird zugunsten der Th1-Zytokine verschoben. Des Weiteren steigt die Syntheserate von IL-10, das unter anderem eine Anergie von T-Lymphozyten bewirkt. Auf Grund der geringeren Anzahl rezirkulierender basophiler Granulozyten im peripheren Blut wird ausserdem die Freisetzung von Histamin reduziert.
Klinische Wirksamkeit
Mehrere doppelblinde, randomisierte Placebo kontrollierte Studien, in denen die Wirkung von Alutard SQ auf Asthma untersucht wurde, deuten darauf hin, dass Alutard SQ die Haut- und bronchiale Sensitivität des Probanden gegenüber Hausstaubmilben-Allergenen wirksam reduzieren könnte (begrenzte klinische Evidenz). Für Tierhaare/hautschuppen liegen keine aktuellen Daten vor.

Pharmakokinetik

Absorption
Der Hauptanteil der Allergene in Alutard SQ sind Polypeptide und Proteine. Es wird erwartet, dass diese zu kurzen Polypeptiden und Aminosäuren abgebaut werden. Man geht davon aus, dass die Allergene, die in Alutard SQ enthalten sind, nicht in signifikanter Menge in das vaskuläre System absorbiert werden. Es wurden keine pharmakokinetischen Studien an Tieren oder klinische Studien, welche das pharmakokinetische Profil und den Metabolismus von Alutard SQ untersucht haben, durchgeführt.
Die Adsorption des Allergens an Aluminiumhydroxid kann zu einer langsamen Freisetzung an der Injektionsstelle führen. Bei subkutaner Injektion wird das Allergen langsam freigesetzt, was die Allergenität reduziert und eine verlängerte Stimulation des Immunsystems zur Folge haben kann.
Distribution
Keine Daten.
Metabolismus
Keine Daten.
Elimination
Keine Daten.

Präklinische Daten

Für Allergenextrakt aus Milben:
Präklinische Daten sind begrenzt. Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität an Nagetieren bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zur Reproduktionsstoxizität (embryo-fötale Entwicklung) lassen diese keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Die Studien wurden mit dem Wirkstoff ohne Formulierung, d.h. dem Allergenextrakt ohne Adjuvans und Hilfsstoffen durchgeführt. Es sind keine Interaktionen der Hilfsstoffe mit den Wirkstoffen zu erwarten. Es wurden keine Karzinogenitätsstudien durchgeführt.
Für Allergenextrakt aus Tierhaaren und Hautschuppen:
Es sind keine für die Anwendung relevanten präparatspezifischen präklinischen Daten bekannt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern. Nicht einfrieren.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Gefrorene und wieder aufgetaute Lösungen oder solche mit Partikeln (grobflockige, irreversible Ausfällungen) nicht verwenden!
Hinweise für die Handhabung
Während der Lagerung kann ein Niederschlag und eine klare Flüssigkeit beobachtet werden. Dies ist kein Zeichen für eine Schädigung. Der Niederschlag kann weiss bis schwach braun oder grün sein.
Die Durchstechflaschen müssen vor Gebrauch 10-20 Mal langsam auf den Kopf gedreht werden, um eine homogene Suspension zu erhalten.
Überprüfen Sie die Suspension vor der Anwendung visuell auf Partikel. Verwerfen Sie das Produkt, wenn Partikel vorhanden sind.
Nicht intravasal injizieren! Aspirieren!
Hinweise für die Handhabung der Durchstechflaschen und Durchführung der Injektion, siehe am Ende der Fachinformation.

Zulassungsnummer

60691, 60699, 60700, 60710 (Swissmedic).

Packungen

Alutard SQ zur Anfangsbehandlung:
Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 4 x 5 ml [A]
Alutard SQ zur Fortsetzungsbehandlung:
Nr. 4 1 x 5 ml [A]

Zulassungsinhaberin

ALK-Abelló AG, 8304 Wallisellen.

Stand der Information

März 2021

Hinweise für die Handhabung der Durchstechflaschen und Durchführung der Injektion

Vor Verwendung „Dosierung/Anwendung“ und „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“ beachten.

1

Entsprechende Durchstechflasche aus der Packung entnehmen. Das angegebene Allergen, die Konzentration, das Volumen und das letzte Injektionsdatum (Dosisintervall) müssen vor jeder Injektion zweifach überprüft werden.

Kontrollieren Sie:
·Patientendaten
·Allergenzusammensetzung
·Konzentration (Stärke)
·Verfalldatum

2

Die Durchstechflaschen müssen vor Gebrauch 10-20 Mal langsam auf den Kopf gedreht werden, um eine homogene Suspension zu erhalten.
Überprüfen Sie die Suspension vor der Anwendung visuell auf Partikel. Gefrorene und wieder aufgetaute Lösungen oder solche mit Partikeln (grobflockige, irreversible Ausfällungen) nicht verwenden! Verwerfen Sie das Produkt, wenn Partikel vorhanden sind.

3

Gummistopfen desinfizieren und mit steriler 1-ml-Einmalspritze durchstechen.

Fragen an Patient/Patientin:
·Allgemeinzustand
·Einnahme von Medikamenten
·aktuelle allergische Symptomatik
·Verträglichkeit der vorangegangenen Injektion

4

Injektion gut vertragen:
Steigerung bzw. Beibehaltung der Dosis gemäss Dosierungsrichtlinien.

Injektion nicht gut vertragen oder andere Einschränkungen:
Reduktion der Dosis gemäss Dosierungsrichtlinien.

5

Entsprechendes Volumen entnehmen.
Injektionsdosis exakt justieren (Luftblasen vermeiden!).

6

Injektionsstelle reinigen und desinfizieren, dann:

·Eine Hautfalte eine Handbreite oberhalb des Olecranons abheben
·Intravasale Injektion vermeiden! Aspirieren!
·Langsam subkutan injizieren.

7

Patienten nach der Injektion mindestens 30 Minuten überwachen!
Eventuell Arzneimittel (z.B. Antihistaminika) zur Behandlung von Spätreaktionen mitgeben.

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