Unerwünschte WirkungenAlle 248 Patienten, die während den einarmigen Phase-I und -II-Studien mit MEPACT behandelt wurden, zeigten mindestens eine unerwünschte Wirkung. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei > 50% der Patienten auftraten, waren Schüttelfrost, Fieber, Müdigkeit, Übelkeit, Tachykardie und Kopfschmerzen. Es wird davon ausgegangen, dass viele der häufigsten unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit dem Wirkungsmechanismus von Mifamurtid stehen.
Das Profil der unerwünschten Wirkungen ist konsistent, unabhängig davon ob, alle früheren Studien (n=248) oder nur die Studien zum Osteosarkom (n=51) zusammengefasst werden.
Unerwünschte Wirkungen werden nachfolgend nach Organsystem und Häufigkeit klassifiziert. Bei den Häufigkeitsangaben werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Sepsis, Zellulitis, Nasopharyngitis, Katheterinfektion, Infektion des oberen Respirationstrakts, Harnwegsinfektion, Pharyngitis, Herpes-simplex-Infektion.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (10%).
Häufig: Leukopenie, Thrombopenie, Granulozytopenie, febrile Neutropenie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Anorexie (21%).
Häufig: Dehydration, Hypokaliämie, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Verwirrtheit, Depression, Schlafstörungen, Angstzustände.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (50%), Schwindel (17%).
Häufig: Parästhesien, Hypästhesien, Tremor, Schläfrigkeit, Lethargie.
Augenerkrankungen
Häufig: Verschwommensehen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo, Tinnitus, Hörstörungen.
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Tachykardie (50%).
Häufig: Zyanose, Palpitationen.
Nicht bekannt: perikardialer Erguss.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypotonie (29%), Hypertonie (26%).
Häufig: Phlebitis, Hitzewallungen, Blässe.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Dyspnoe (21%), Husten (18%), Tachypnoe (13%).
Häufig: Pleuraerguss, produktiver Husten, Hämoptysen, Wheezing, Nasenbluten, Belastungsdyspnoe, Nasennebenhöhlenaffektionen, verstopfte Nase, pharyngolaryngeale Schmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (57%), Erbrechen (44%), Obstipation (17%), Diarrhö (13%), Bauchschmerzen (11%).
Häufig: Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, aufgetriebenes Abdomen, Unterbauchschmerzen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Schmerzen im Bereich der Leber.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: vermehrtes Schwitzen (11%).
Häufig: Hautausschlag, Pruritus, Erythem, Alopezie, trockene Haut.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Myalgien (31%), Rückenschmerzen (15%), Gliederschmerzen (12%), Arthralgien (10%).
Häufig: Muskelkrämpfe, Muskel- und Gelenksteifigkeit, Schmerzen in: Nackenregion, Leistenregion, Knochen, Schulter oder Thoraxwand.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Hämaturie, Dysurie, Pollakisurie, Kreatininerhöhung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Dysmenorrhoe.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schüttelfrost (89%), Fieber (85%), Müdigkeit (53%), Hypothermie (23%), Schmerzen (15%), Asthenie (13%), Krankheitsgefühl (13%), thorakale Schmerzen (11%).
Häufig: periphere Ödeme, Ödeme, Mukositis, Rötung, Schmerzen und andere Reaktionen an der Injektions-/Infusionsstelle, Schmerzen an der Kathetereinstichstelle, Tumorschmerzen, thorakale Missempfindungen, Kältegefühl.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems
In einer Phase-I-Studie wurde über eine schwere allergische Reaktion berichtet, die nach der ersten Mifamurtid-Infusion in einer Dosierung von 6 mg/m2 auftrat. Der Patient litt unter Zittern, Schüttelfrost, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, unkontrollierbarem Husten, Atemnot, zyanotischen Lippen, Schwindel, Schwäche, Hypotonie, Tachykardie, Hypertonie und Hypothermie, die zum Studienabbruch führten. In einer Phase III Studie wurde auch über eine allergische Reaktion (Hypertonie) Grad 4 berichtet, die eine stationäre Behandlung erforderlich machte (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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