PharmakokinetikAbsorption
Nach der subkutanen Applikation einer Einzeldosis von Golimumab bei gesunden Probanden oder RA-Patienten betrug die mediane Zeit bis zum Erreichen der maximalen Serumkonzentration (Tmax) 2 bis 6 Tage. Eine subkutane Injektion von 50mg Golimumab führte bei gesunden Probanden zu einer maximalen Serumkonzentration (Cmax, Mittelwert ± Standardabweichung) von 3,1 ± 1,4 μg/ml. Sowohl Cmax als auch AUC erhöhten sich proportional zur Dosis im Bereich von 50mg bis 400mg bei subkutaner Anwendung.
Nach einer einmaligen s.c. Injektion von 100mg in den Oberarm, Bauch oder Oberschenkel war die Absorption von Golimumab mit einer mittleren absoluten Bioverfügbarkeit von 51% jeweils ähnlich. Da Golimumab nach subkutaner Anwendung eine dosisproportionale Pharmakokinetik zeigte, wird erwartet, dass die absolute Bioverfügbarkeit einer Dosis von 50mg oder 200mg Golimumab ähnlich ist.
Distribution
Nach einer einmaligen i.v. Verabreichung in einem Dosierungsbereich von 0,1 bis 10,0mg/kg bei Patienten mit aktiver RA, lag das mittlere Verteilungsvolumen bei 58 bis 126ml/kg. Das Verteilungsvolumen von Golimumab deutet darauf hin, dass sich Golimumab primär im Gefässsystem und beschränkt extravasal verteilt.
Metabolismus
Der genaue Stoffwechselweg von Golimumab ist nicht bekannt.
Elimination
Die systemische Clearance von Golimumab wurde auf 6,9 ± 2,0ml/Tag/kg geschätzt. In gesunden Probanden wurde die terminale Halbwertszeit auf ungefähr 12 ± 3 Tage geschätzt und bei Patienten mit RA, PsA, AS oder CU wurden ähnliche Werte beobachtet.
Nach subkutanen Applikationen von 50mg Golimumab bei Patienten mit RA, PsA oder AS in Abständen von 4 Wochen erreichte die Serumkonzentration in Woche 12 ein Fliessgleichgewicht. Bei begleitender Anwendung von MTX führte die Therapie mit Golimumab 50mg s. c. alle 4 Wochen zu einem mittleren Serum-Talspiegel im Fliessgleichgewicht (± Standardabweichung) von ca. 0,6 ± 0,4 μg/ml bei RA-Patienten mit aktiver RA trotz MTX-Therapie bzw. von ca. 0,5 ± 0,4 μg/ml bei Patienten mit aktiver PsA bzw. von ca. 0,8 ± 0,4 μg/ml bei Patienten mit AS. Die mittleren Serum-Talspiegel im Fliessgleichgewicht von Golimumab bei Patienten mit nr-axialer SpA waren ähnlich jener, die bei Patienten mit AS nach subkutaner Verabreichung von 50mg Golimumab alle 4 Wochen beobachtet wurden.
Bei Patienten mit RA, PsA bzw. AS, die keine Begleitmedikation mit MTX erhielten, waren die Talspiegel von Golimumab im Fliessgleichgewicht um ca. 30% niedriger als bei Patienten, die Golimumab plus MTX erhielten. Bei einer begrenzten Anzahl von Patienten mit RA, die mit subkutanem Golimumab über einen Zeitraum von 6 Monaten behandelt wurden, verringerte die begleitende Anwendung von MTX die apparente Clearance von Golimumab um ca. 36%. Die Analyse der Populationspharmakokinetik ergab jedoch keine Hinweise auf eine Beeinflussung der apparenten Clearance von Golimumab durch die begleitende Anwendung von NSAR, oralen Kortikosteroiden oder Sulfasalazin.
Die Serum-Konzentrationen von Golimumab erreichten das Fliessgleichgewicht ungefähr 14 Wochen nach Therapiebeginn bei Patienten mit CU, die Induktionsdosen von 200mg und 100mg Golimumab in Woche 0 und Woche 2 und danach eine subkutane Erhaltungstherapie mit 50mg oder 100mg Golimumab alle 4 Wochen erhalten haben. Die subkutane Behandlung mit 50mg oder 100mg Golimumab alle 4 Wochen während der Erhaltungsphase führte zu einem mittleren Serum-Talspiegel von ungefähr 0,9 ± 0,5 µg/ml bzw. 1,8 ± 1,1 µg/ml im Fliessgleichgewicht.
Bei Patienten mit CU, die alle 4 Wochen mit 50mg oder 100mg Golimumab s.c. behandelt wurden, zeigte eine Begleitmedikation mit Immunmodulatoren (AZA, 6-MP und MTX) keine erkennbare Auswirkung auf den Talspiegel von Golimumab im Fliessgleichgewicht.
Linearität/Nicht Linearität
Golimumab zeigte bei Patienten mit RA nach intravenöser Applikation einer Einzeldosis im Dosisbereich von 0,1 bis 10,0mg/kg eine annähernd dosisproportionale Pharmakokinetik. Bei gesunden Probanden wurde nach Verabreichung einer s.c. Einzeldosis im Dosisbereich von 50mg bis 400mg auch eine dosisproportionale Pharmakokinetik beobachtet.
Pharmakokinetische Einflussfaktoren
Gewicht: Es bestand eine Tendenz zu höherer apparenter Clearance und Verteilungsvolumen und einer daraus resultierenden niedrigeren Golimumab Exposition mit zunehmendem Körpergewicht. Bei CU-Patienten waren apparente Clearance bzw. Verteilungsvolumen schätzungsweise 56% bzw. 61% höher bei Patienten mit höherem Körpergewicht (>84kg) verglichen mit Patienten mit tieferem Körpergewicht (<60kg). Der Effekt des Körpergewichts auf die apparente Clearance und das Verteilungsvolumen von Golimumab scheint für Patienten mit RA, AS, PsA oder CU konsistent zu sein.
Anti-Golimumab Antikörper: Patienten, die Antikörper gegen Golimumab entwickelten, wiesen im Fliessgleichgewicht niedrigere Serum-Talspiegel auf.
|