Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Bei Patienten, die mit Fibrinkleber/Hämostatika behandelt wurden, können in seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen auftreten (z.B. Angioödem, Brennen und Stechen an der Applikationsstelle, Bronchospasmus, Schüttelfrost, Hitzewallungen, Gesichtsrötung (Flush), generalisierte Urtikaria, Kopfschmerz, Nesselausschlag, Hypotonie, Lethargie, Übelkeit, Ruhelosigkeit, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Keuchatmung). In vereinzelten Fällen schritten diese Reaktionen zu einem schweren anaphylaktischen Schock fort. Solche Reaktionen treten besonders dann auf, wenn das Präparat mehrmals angewendet oder Patienten verabreicht wird, bei denen eine Überempfindlichkeit gegen die Bestandteile des Präparats bekannt ist.
In seltenen Fällen kann es zur Bildung von Antikörpern gegen die Bestandteile von Fibrinklebern/Hämostatika kommen.
Die versehentliche intravaskuläre Injektion kann zu einem thromboembolischen Ereignis und disseminierter intravasaler Gerinnung (DIG) führen. Ferner besteht auch ein Risiko für eine anaphylaktische Reaktion (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei der Verwendung von Spraygeräten mit Druckreglern zur Verabreichung von EVICEL sind lebensbedrohliche Luft- und Gasembolien aufgetreten. Diese Zwischenfälle stehen offensichtlich in Zusammenhang mit der Anwendung des Spraygeräts bei höheren als den empfohlenen Drucken und/oder zu geringem Abstand von der Gewebeoberfläche.
Zur Sicherheit in Bezug auf übertragbare Erreger siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Die untenstehende Übersicht entspricht der Systemorganklassifizierung der MedDRA-Terminologie (SOC und bevorzugte Begriffe).
Die Häufigkeiten wurden nach der folgenden Regel beurteilt: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100); selten (≥1/10'000 bis <1/1000); sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Die folgenden Nebenwirkungen, die bei retroperitonealen oder intraabdominalen Eingriffen und in der Neurochirurgie auftraten, traten häufig auf (definiert als ≥1/100, <1/10). Die Häufigkeit aller Nebenwirkungen in der Gefässchirurgie war «gelegentlich» (definiert als >1/1000<1/100).
Nebenwirkungen in den Studien zur Retroperitoneal- oder Intraabdominalchirurgie
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Abdominaler Abszess.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Koagulopathie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Pyrexie.
Nebenwirkungen in der Studie zur Gefässchirurgie
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Transplantatinfektion, Staphylococcus-Infektion.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Hämatome.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Periphere Ödeme.
Untersuchungen
Gelegentlich: Erniedrigte Hämoglobinwerte.
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Gelegentlich: Blutungen an der Einschnittstelle, Verschlussereignis bei Gefässtransplantat, Wunde, postoperative Hämatome, postoperative Komplikationen mit der Wunde.
Nebenwirkungen in der Studie zur Neurochirurgie
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Meningitis.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Intrakranielle Hypotonie (Liquor-Leckage), Liquor-Rhinorrhoe, Kopfschmerzen, Hydrocephalus, subdurales Hygrom.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hämatome.
Nebenwirkungen in den Studien der Retroperitoneal- oder Intraabdominalchirurgie
Bei den 135 Patienten, die sich einer retroperitonealen oder intraabdominalen Operation unterzogen (67 Patienten wurden mit EVICEL und 68 Patienten mit einem Kontrollpräparat behandelt), stand nach Einschätzung der Prüfer keine Nebenwirkung in ursächlichem Zusammenhang mit der Studienbehandlung. Der Sponsor beurteilte jedoch drei (3) schwerwiegende Nebenwirkungen (ein abdominaler Abszess in der EVICEL-Gruppe und ein abdominaler und ein Beckenabszess in der Kontrollgruppe) als möglicherweise mit der Studienbehandlung in Zusammenhang stehend.
In einer Studie mit 40 pädiatrischen Patienten (20 Patienten in der EVICEL Gruppe und 20 in der Kontrollgruppe) wurden zwei unerwünschte Ereignisse (Pyrexie und Koagulopathie) vom Prüfarzt als möglicherweise mit EVICEL im Zusammenhang stehend erachtet.
Nebenwirkungen in der Studie der Gefässchirurgie
In einer kontrollierten Studie mit 147 Patienten, die ein Gefässtransplantat erhielten (75 Patienten in der EVICEL- und 72 Patienten in der Kontrollgruppe), trat bei insgesamt 16 Patienten während der Beobachtungsdauer eine Transplantatthrombose/ein Verschlussereignis auf. Die Ereignisse waren in beiden Behandlungsarmen gleich verteilt mit jeweils 8 Ereignissen in der EVICEL- und der Kontrollgruppe.
Es wurde nach Zulassung eine nicht-interventionelle Unbedenklichkeitsstudie mit 300 Patienten durchgeführt, die sich einer Gefässoperation unter Verwendung von EVICEL unterzogen. Die Überwachung der Sicherheit konzentrierte sich auf spezifische Nebenwirkungen der Transplantatdurchgängigkeit, thrombotische Ereignisse und Blutungen. Während der Studie wurden keine Nebenwirkungen berichtet.
Nebenwirkungen in der Studie der Neurochirurgie
In einer kontrollierten Studie mit 139 Patienten, die sich einem neurochirurgischen Wahleingriff unterzogen (89 Patienten in der Evicel- und 50 in der Kontrollgruppe), traten bei insgesamt 7 behandelten Patienten neun unerwünschte Ereignisse auf, die möglicherweise mit EVICEL in Zusammenhang standen. Dazu gehörten intrakranielle Hypotonie (Liquor-Leckage), Liquor-Rhinorrhoe, Meningitis, Kopfschmerzen, Hydrocephalus, subdurales Hygrom und Hämatom.
Eine postoperative Liquor-Leckage trat innerhalb von 30 Tagen nach OP bei 4/89 (4,5%) der mit EVICEL behandelten Patienten (zwei Fälle von Liquor-Leckage mit gestörter Wundheilung und zwei Fälle von Rhinorrhoe) und bei 1/50 (2,0%) der mit zusätzlichen Nähten behandelten Patienten auf.
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