Unerwünschte WirkungenIn den meisten Fällen sind unerwünschte Wirkungen vorübergehender Natur und nur leicht oder mittelstark ausgeprägt und treten während bzw. kurz nach der Infusion auf.
Die Sicherheit von Brinavess wurde in klinischen Studien mit 1148 Probanden (Patienten sowie gesunde Freiwillige) beurteilt, die mit Brinavess behandelt wurden. Auf Grundlage der Daten von 1018 Patienten in acht Phase-2- und Phase-3-Studien bestanden die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen (>5%), die in den ersten 24 Stunden nach Gabe von Brinavess beobachtet wurden, waren Dysgeusie (Geschmacksstörung) (17,9%), Niesen (12,5%) und Parästhesie (6,9%). Diese Wirkungen traten um den Zeitpunkt der Infusion auf, waren vorübergehender Art und nur selten behandlungslimitierend.
Tabelle 3: Unerwünschte Wirkungen in klinischen Studien, die innerhalb von 24 Stunden nach Brinavess-Gabe aufgetreten sind und von denen ein Zusammenhang mit der Behandlung mit Brinavess angenommen wurde. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100; selten (≥1/10'000 bis <1/1'000); sehr selten (<1/10'000); nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Selten: Nasopharyngitis, Rhinitis
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Selten: Lymphadenitis
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Erkrankungen des Immunsystems
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Selten: Überempfindlichkeit
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Selten: Appetit vermindert
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Psychiatrische Erkrankungen
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Selten: Agitiertheit, Verwirrtheitszustand, Desorientiertheit, Unruhe
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Erkrankungen des Nervensystems
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Sehr häufig: Dysgeusie Häufig: Parästhesie, Schwindel, Kopfschmerz Gelegentlich: Hypästhesie, brennende Empfindung, Parosmie, Synkope, Somnolenz Selten: Inkohärent, Parästhesie der Schleimhäute, Präsynkope, Restless-Legs-Syndrom, Gefühlsstörung, Gesichtsfelddefekt
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Augenerkrankungen
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Gelegentlich: verstärkte Lakrimation, Augenreizung, Sehschwäche Selten: Blepharospasmus, Sehen verschwommen
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
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Selten: Ohrenbeschwerden, Tinnitus
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Herzerkrankungen
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Häufig: Bradykardie, Vorhofflattern Gelegentlich: Sinusarrest, ventrikuläre Tachykardie, Palpitationen, Linksschenkelblock, AV-Block ersten Grades, ventrikuläre Extrasystolen, kompletter AV-Block, Rechtsschenkelblock, kardiogener Schock, Sinusbradykardie Selten: Angina pectoris, Kammerflimmern, Schenkelblock, Zyanose, pulslose elektrische Aktivität, Sinusarrhythmie, supraventrikuläre Extrasystolen, supraventrikuläre Tachykardie, Tachykardie, Vorhofflimmern, Vorhofflattern mit 1:1 AV-Überleitung
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Gefässerkrankungen
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Häufig: Hypotonie Gelegentlich: Flushing, Hitzewallungen, Blässe Selten: Aortenstenose, diastolische Hypertonie, Hypertonie
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Sehr häufig: Niesen Häufig: Husten, Nasenbeschwerden Gelegentlich: Dyspnoe, Halsreizung, nasale Kongestion, Schmerzen im Oropharynx, Erstickungsgefühl, Rhinorrhoe, Würgen. Selten: Cheyne-stokes Atmung, Halstrockenheit, Lungenödem, Engegefühl des Halses
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Häufig: Übelkeit, Parästhesie oral, Erbrechen Gelegentlich: Mundtrockenheit, Diarrhö, Hypästhesie oral, Defäkationsdrang Selten: Abdominale Beschwerden, Bauch aufgetrieben, Abdominalschmerz, anorektale Beschwerden, Lippenschmerzen, Mundschmerzen, Gaumenödem, geschwollene Zunge
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Häufig: Pruritus, Hyperhidrose Gelegentlich: Kaltschweissigkeit, generalisierter Pruritus Selten: Erythem, Hitzeausschlag, Ausschlag, Ausschlag mit Juckreiz, Hautreizung, Urtikaria durch Druck
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Gelegentlich: Schmerzen in den Extremitäten Selten: Rückenschmerzen, Muskelspasmen, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Nackenschmerzen
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege
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Selten: Chromaturie
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
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Selten: Brennen im Genitalbereich
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Häufig: Hitzegefühl, Infusionsstelle: Schmerzen, Parästhesie Gelegentlich: Ermüdung, Infusionsstelle: Reizung, Überempfindlichkeit, Pruritus, Schmerzen, Brustkorbbeschwerden, Malaise Selten: Katheterstellenbedingte Reaktion, Schüttelfrost, Unbehagen, Gefühl anormal, Kältegefühl, Gefühl der Körpertemperaturänderung, Reaktion an der Infusionsstelle, Ödem peripher, Schmerzen an der Punktionsstelle, Fieber
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Untersuchungen
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Gelegentlich: diastolischer Blutdruck erhöht, elektrokardiogram QT verlängert, verbreiterter QRS-Komplex im EKG Selten: Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, Kreatinphosphokinase im Blut erhöht, Kreatinin im Blut erhöht, Blutdruck erniedrigt, Blutdruck erhöht, Gamma-Glutamyltransferase erhöht, Hämoglobin erniedrigt, Herzfrequenz erniedrigt, Herzfrequenz erhöht, International normalised ratio erhöht
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Selten: Schleimhautexkoriation
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Klinisch bedeutsame unerwünschte Wirkungen
Klinisch bedeutsame unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien beobachtet wurden, umfassten Hypotonie und ventrikuläre Arrhythmie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Hypotonie», «Chronische Herzinsuffizienz»), Bradykardie und Vorhofflattern.
Bradykardie
Bradykardie wurde überwiegend zum Zeitpunkt der Konversion in den Sinusrhythmus beobachtet. Angesichts einer signifikant höheren Konversionsrate bei Patienten unter Brinavess fiel die Inzidenz von Bradykardien in den ersten beiden Stunden nach Gabe bei Patienten unter Brinavess höher aus als in der Placebogruppe (1,6% gegenüber 0%). Im Allgemeinen sprach die Bradykardie gut auf ein Absetzen von Brinavess und/oder auf eine Verabreichung von Atropin an.
Vorhofflattern
Bei Patienten mit Vorhofflimmern, die mit Brinavess behandelt werden, fällt die Inzidenz einer Konversion in Vorhofflattern innerhalb der ersten beiden Stunden nach Gabe höher aus (1,2% gegenüber 0% unter Placebo). Dieses Risiko ist grösser bei Patienten, die mit Klasse 1 Antiarrhythmika behandelt werden. Wenn die Infusion des Arzneimittels wie oben empfohlen fortgeführt wird, kommt es bei der Mehrzahl dieser Patienten zu einer Konversion in den Sinusrhythmus. Bei den restlichen Patienten kann eine elektrische Kardioversion empfohlen werden. Während es in klinischen Studien bis jetzt bei keinem Patienten mit Vorhofflattern nach Behandlung mit Brinavess zu einer 1:1-AV-Überleitung gekommen ist, wurde dies nach Markteinführung in seltenen Fällen beobachtet.
AVRO-Studie
In einer klinischen Studie an 116 Patienten mit neu entdecktem Vorhofflimmern, die mit Brinavess behandelt wurden, schien das beobachtete Profil der unerwünschten Wirkungen mit demjenigen aus vorangegangenen klinischen Studien übereinzustimmen.
ACT V-Studie
In einer klinischen Studie an 129 Patienten ohne Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte, bei welchen ein Vorhofflimmern neu entdeckt wurde und welche mit Brinavess behandelt wurden, schien das beobachtete Profil der unerwünschten Wirkungen mit demjenigen aus vorangegangenen klinischen Studien übereinzustimmen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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