ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Actikerall®:Almirall AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-CodeD11AX
Wirkungsmechanismus
Wirkungsmechanismus von Fluorouracil
Der Wirkstoff Fluorouracil (FU) gehört zu den als Antimetaboliten wirkenden Zytostatika.
Aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit mit dem in Nukleinsäuren vorkommenden Thymin (5-Methyluracil) verhindert FU dessen Bildung und Verwertung und hemmt auf diese Weise sowohl die DNA- als auch die RNA-Synthese, wodurch eine Wachstumshemmung hervorgerufen wird.
Wirkungsmechanismus von Salicylsäure
Topische Salicylsäure (SA) weist eine keratolytische Wirkung auf und reduziert die mit aktinischen Keratosen einhergehende Hyperkeratose. Die keratolytische Wirkung der Salicylsäure beruht auf einer direkten Einwirkung auf die interzellulären Kittsubstanzen bzw. Desmosomen, die den Verhornungsvorgang fördern, sowie auf einer Interferenz mit der Korneozytenadhäsion und einer Lockerung und Ablösung der Korneozyten.
Pharmakodynamik
Siehe Wirkungsmechanismus.
Klinische Wirksamkeit
In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppelblinden, dreiarmigen und multizentrischen Phase-III-Studie mit Parallelgruppen wurden 470 Patienten mit aktinischen Keratosen (AK) des klinischen Grades I und II (siehe unten) entweder mit Actikerall oder einem Vehikel oder Diclofenac in Hyaluronsäuregel (30 mg/g) (DG) behandelt. 187 Patienten wurden bis zu 12 Wochen mit Actikerall behandelt. Den primären Endpunkt stellte die histologische Untersuchung einer vordefinierten repräsentativen Läsion 8 Wochen nach Behandlungsende und 20 Wochen nach Behandlungsanfang dar. Die topische Behandlung mit Actikerall zeigte im Vergleich zur Behandlung mit dem Vehikel und mit DG eine überlegene Wirkung. Die betreffende aktinische Keratose war histologisch bei 70,1% der mit Actikerall behandelten Patienten nicht mehr nachweisbar im Vergleich zu 54,1% unter Diclofenac und 42,7% unter Vehikel. Die sekundären Wirksamkeitsendpunkte – vollständige klinische Abheilung, Verminderung der Zielläsionen, Verminderung der Läsionsfläche, globales ärztliches Abschlussurteil und Einschätzung der Wirkung seitens des Patienten – bestätigten die Ergebnisse des primären Endpunktes. Auch eine vollständige klinische Heilung (alle Läsionen) war unter Actikerall mit 55,4% häufiger als unter DG mit 32,0% und unter Placebo mit 15,1%.
In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppelblinden, zweiarmigen und multizentrischen Phase-III-Studie mit Parallelgruppen wurden 166 Patienten mit aktinischen Keratosen (AK) des klinischen Grades I und II bis zu 12 Wochen entweder mit Actikerall oder dem Vehikel behandelt (2:1 Verhältnis). Der Behandlungsbereich von 25 cm² enthielt 4 bis 10 klinische AK-Läsionen, und in einer Subgruppe von 30 Patienten mindestens 3 subklinische AK-Läsionen, die mit einem Reflexions-Konfokal-Mikroskop (RCM) diagnostiziert wurden. Der primäre Endpunkt war die vollständige klinische Abheilung der AK-Läsionen in dem behandelten Bereich 8 Wochen nach Behandlungsende. 49,5% der Patienten (Intention-to-treat-Analyse) und 55,1% der Patienten (per Protokoll-Analyse) der Actikerall-Gruppe erreichten vollständige klinische Abheilung im Vergleich zu 18,2% und 19,6% bei der Vehikel-Gruppe. Die topische Behandlung mit Actikerall zeigte im Vergleich zur Behandlung mit dem Vehikel eine überlegene Wirkung. Die sekundären Wirksamkeitsendpunkte – wie partielle Clearance, Gesamtanzahl der Läsionen, Schweregrad der Läsionen, globales ärztliches Abschlussurteil und Gesamteinschätzung der Wirkung seitens des Patienten – bestätigten die Ergebnisse des primären Endpunktes. In der RCM-Subgruppen-Analyse erzielte Actikerall eine signifikant höhere vollständige Clearance einzelner klinischer AK-Läsionen im Vergleich zum Vehikel (87,5% vs. 44,4%, p=0,0352) und reduzierte die Anzahl ausgewählter subklinischer Läsionen (89,6% vs. 41,7%, p=0,0051).
Die klinische Wirksamkeit wurde zusätzlich durch eine randomisierte, multizentrische Phase-II-Parallelgruppenstudie mit Kryotherapie als Komparator bestätigt (jeweils n=33). Patienten in der Kryotherapie-Gruppe waren am Tag 1 und, falls erforderlich, erneut am Tag 21 behandelt worden. Bei der Nachuntersuchung in Woche 14 (d.h. 8 Wochen nach Behandlungsende) konnten bei 62,1% der Probanden in der Actikerall-Gruppe und bei 41,9% in der Kryotherapie-Gruppe in der Biopsie keine aktinischen Keratosen mehr nachgewiesen werden. Zusätzlich wurde bei der 6-Monats-Nachuntersuchung eine geringere AK-Rezidivrate bei der mit Actikerall behandelten Gruppe festgestellt (27,3% vs. 67,7%).
Bei der Entscheidung über eine Behandlung anderer Körperstellen als im Gesicht, auf der Stirn und der unbehaarten Kopfhaut kann die Epidermisdicke der verschiedenen Körperbereiche berücksichtigt werden. Die mittlere Epidermisdicke verschiedener Körperbereiche wird in der Literatur wie folgt angegeben:
Gesicht 49,4 μm; Stirn 50,3 μm; obere Rumpf-Vorderseite (Hals-Brust-Bereich) 42,2 μm; Arme/Beine 60,1 μm (Koehler 2010, Skin Res Technol 2010, 16: 259-264; Sandby-Moller 2003, Acta Derm Venereol 2003, 83(6):410-3; Whitton et Everall 1973, Br J Dermatol 1973, 89(5): 467-76).

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home