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Fachinformation zu Edurant®:Janssen-Cilag AG
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Pharmakokinetik

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Rilpivirin wurden bei gesunden Erwachsenen und antiretroviral therapienaiven HIV-1 infizierten erwachsenen Patienten untersucht. Die Exposition von Rilpivirin war bei HIV-1 infizierten Patienten ab 12 Jahren im Vergleich zu den gesunden Probanden allgemein geringer.
Absorption
In der Regel wird innerhalb von 4-5 Stunden nach oraler Gabe die maximale Plasmakonzentration von Rilpivirin erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit von Edurant ist nicht bekannt.
Einfluss von Nahrung auf die Absorption
Bei Einnahme von Edurant im nüchternen Zustand war die Verfügbarkeit von Rilpivirin im Vergleich zur Einnahme mit einer Mahlzeit mit normalem Kaloriengehalt (533 kcal) oder einer fetthaltigen, kalorienreichen Mahlzeit (928 kcal) etwa 40% niedriger.
Wenn Edurant nur mit einem proteinreichen Nahrungsergänzungsgetränk eingenommen wurde, war die Exposition im Vergleich zur Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit um 50% geringer.
Distribution
Rilpivirin bindet in-vitro zu etwa 99,7% an Plasmaproteine, vorrangig an Albumin. Die Verteilung von Rilpivirin in andere Kompartimente ausserhalb des Plasmas (z.B. in der Cerebrospinalflüssigkeit, Genitalsekreten) wurde beim Menschen nicht untersucht.
Metabolismus
In-vitro-Experimente lassen darauf schliessen, dass Rilpivirin vorrangig einem durch Cytochrom P450 (CYP) 3A-System vermittelten oxidativen Metabolismus unterliegt.
Elimination
Die terminale Eliminationshalbwertszeit von Rilpivirin beträgt etwa 45 Stunden. Nach Einmalgabe von 14C-Rilpivirin konnten im Durchschnitt 85% Radioaktivität in den Exkrementen und 6,1% im Urin nachgewiesen werden. In den Exkrementen betrug der Anteil unveränderten Rilpivirins im Durchschnitt 25% der verabreichten Dosis. Im Urin konnten nur Spuren unveränderten Rilpivirins (<1% der Dosis) nachgewiesen werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Rilpivirin wird hauptsächlich über die Leber metabolisiert und ausgeschieden. In einer Studie, in der 8 Patienten mit einer leichten Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Score A) mit 8 Kontrollen, und 8 Patienten mit einer moderaten Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Score B) mit 8 Kontrollen verglichen wurden, war die Exposition von Rilpivirin nach Mehrfachdosen bei den Patienten mit leichter Einschränkung der Leberfunktion um 47% erhöht und bei den Patienten mit moderater Einschränkung der Leberfunktion um 5% erhöht. Bei Patienten mit einer leichten oder moderaten Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Edurant wurde nicht an Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Score C) untersucht (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Hepatitis B- und/oder Hepatitis C-Virus Koinfektion
Die populationspharmakokinetische Analyse von Rilpivirin liess darauf schliessen, dass eine Hepatitis B- und/oder C-Virus Koinfektion keine relevanten Auswirkungen auf die Exposition von Rilpivirin hatte.
Nierenfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Rilpivirin wurden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht. Die Ausscheidung von Rilpivirin über die Niere ist vernachlässigbar. Daher ist zu erwarten, dass der Einfluss einer eingeschränkten Nierenfunktion auf die Rilpivirin-Ausscheidung minimal ist. Bei Patienten mit leichter oder mässiger Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Edurant darf bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion oder terminaler Niereninsuffizienz nicht angewendet werden, da die Plasmakonzentrationen aufgrund veränderter Absorption, Distribution und/oder Metabolisierung des Arzneimittels infolge der Nierenfunktionsstörung erhöht sein können. Da Rilpivirin hauptsächlich an Plasmaproteine bindet, ist es unwahrscheinlich, dass es durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse signifikant herausgefiltert wird (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Schwangerschaft und Postpartum
Die Gesamt-Rilpivirinexposition nach Einnahme von 25 mg Rilpivirin einmal täglich im Rahmen einer antiretroviralen Therapie war während der Schwangerschaft (gleichermassen im 2. und 3. Schwangerschaftstrimenon) niedriger als postpartal (siehe Tabelle 7).
Bei Frauen, die 25 mg Rilpivirin einmal täglich im 2. Schwangerschaftstrimenon erhielten, waren die mittleren intraindividuellen Werte in Bezug auf Cmax, AUC24h und Cmin von Rilpivirin gesamt um 21%, 29% und 35% niedriger als postpartal; im 3. Schwangerschaftstrimenon waren die Werte in Bezug auf Cmax, AUC24h und Cmin von Rilpivirin gesamt um 20%, 31% und 42% niedriger als postpartal.
Tabelle 7: Pharmakokinetische Ergebnisse für Gesamt-Rilpivirin nach Verabreichung von 25 mg Rilpivirin einmal täglich im Rahmen einer antiretroviralen Therapie im 2. Schwangerschaftstrimenon, im 3. Schwangerschaftstrimenon und postpartal

Pharmakokinetik von Rilpivirin gesamt
(Mittelwert ± SD, tmax: Median [Bereich])

Postpartal
(6-12 Wochen)
(n=11)

2. Schwangerschaftstrimenon
(n=15)

3. Schwangerschafttrimenon
(n=13)

Cmin, ng/ml

84.0 ± 58.8

54.3 ± 25.8

52.9 ± 24.4

Cmax, ng/ml

167 ± 101

121 ± 45.9

123 ± 47.5

tmax, h

4.00 (2.03-25.08)

4.00 (1.00-9.00)

4.00 (2.00-24.93)

AUC24h, ng·h/m

2714 ± 1535

1792 ± 711

1762 ± 662

Ältere Patienten
Die populationspharmakokinetische Analyse bei HIV-infizierten Patienten zeigte, dass sich die Pharmakokinetik von Rilpivirin innerhalb der untersuchten Altersgruppe (18 bis 78 Jahre) nicht verändert. Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung von Edurant erforderlich (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Kinder und Jugendliche (12 bis 17 Jahre)
Die Pharmakokinetik von Rilpivirin bei antiretroviral therapienaiven HIV-1-infizierten pädiatrischen Patienten im Alter von 12 bis 17 Jahren unter Behandlung mit einmal täglich 25 mg Edurant war vergleichbar mit der bei therapienaiven HIV-1-infizierten Erwachsenen unter Behandlung mit einmal täglich 25 mg Edurant.
Ähnlich wie bei Erwachsenen wurde auch bei den pädiatrischen Patienten in Studie TMC278-C213 kein Einfluss des Körpergewichts (33 bis 93 kg) auf die Pharmakokinetik von Rilpivirin festgestellt.
Kinder (unter 12 Jahre) und Jugendliche unter 32 kg
Aufgrund der unzureichenden Datenlage (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung») können keine Dosisempfehlungen für pädiatrische Patienten unter 12 Jahren oder mit weniger als 32 kg Körpergewicht gegeben werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Besondere Patientengruppen
Geschlecht
Es konnten keine klinisch relevanten Unterschiede in der Pharmakokinetik von Rilpivirin zwischen Männern und Frauen beobachtet werden.
Ethnische Zugehörigkeit
Die populationspharmakokinetische Analyse von Rilpivirin bei HIV-infizierten Patienten liess darauf schliessen, dass die ethnische Zugehörigkeit keine relevanten Auswirkungen auf die Exposition von Rilpivirin hatte.

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