Unerwünschte WirkungenDie Unbedenklichkeit von Sevelamer (entweder als Carbonat- oder als Hydrochloridsalz) wurde in zahlreichen klinischen Studien mit Beteiligung von insgesamt 969 Hämodialysepatienten und einer Behandlungsdauer von 4 bis 50 Wochen (724 mit Sevelamerhydrochlorid und 245 mit Sevelamercarbonat behandelte Patienten), 97 Peritonealdialyse-Patienten mit einer Behandlungsdauer von 12 Wochen (alle mit Sevelamerhydrochlorid behandelt) und 128 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, die nicht hämodialytisch behandelt wurden, und einer Behandlungsdauer von 8 bis 12 Wochen (79 mit Sevelamerhydrochlorid und 49 mit Sevelamercarbonat behandelte Patienten) untersucht.
Die häufigsten, mit der Gabe von Sevelamer möglicherweise oder wahrscheinlich verbundenen Nebenwirkungen (≥5 % der Patienten) lassen sich alle der Systemorganklasse «Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts» zuordnen. Die meisten dieser Nebenwirkungen waren von leichtem bis mässigem Schweregrad.
Die Daten aus diesen Studien sind nachfolgend nach Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wird wie folgt klassifiziert: Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, < 1/10), Gelegentlich (≥1/1000, < 1/100), Selten (≥1/10'000, < 1/1000), Sehr selten (< 1/10'000), Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen (22 %), Übelkeit (20 %), Diarrhö* (19 %), Dyspepsie* (16 %).
Häufig: Obstipation, Bauch aufgetrieben, abdominale Beschwerden, Abdominalschmerz *, Flatulenz*.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Anorexie*.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus*.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Ermüdung*.
*Unerwünschte Wirkungen, die Sevelamerhydrochlorid zugeschrieben werden, das denselben wirksamen Bestandteil wie Renvela enthält.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Da diese Ereignisse freiwilligen Meldungen aus einer Population von unbestimmter Grösse entstammen, ist es nicht immer möglich, ihre Häufigkeit zuverlässig zu schätzen oder einen Kausalzusammenhang mit der Exposition gegenüber dem Arzneimittel herzustellen.
In sehr seltenen Fällen wurden Darmobstruktion und Ileus/Subileus bei Patienten während der Behandlung mit Sevelamerhydrochlorid, das den gleichen wirksamen Bestandteil wie Sevelamercarbonat enthält, beobachtet.
Es wurden sehr seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich Pruritus oder Hautausschlag), Bauchschmerzen, Ileus, intestinaler Obstruktion sowie intestinaler Perforation berichtet.
Es wurden schwere Fälle von entzündlichen gastrointestinalen Erkrankungen (mit schwerwiegenden Komplikationen wie Hämorrhagien, Perforation, Ulzeration, Nekrose, Kolitis und Raumforderung im Intestinum) im Zusammenhang mit Sevelamer-Kristallen berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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