Unerwünschte WirkungenDie Sicherheit der Anwendung von Clopidogrel wurde an mehr als 42’000 Patienten untersucht. Mehr als 9’000 dieser Patienten erhielten das Arzneimittel ein Jahr oder länger. Die unerwünschten klinisch relevanten Wirkungen wurden in kontrollierten klinischen Studien beobachtet. Eine Studie verglich Clopidogrel mit ASS in einer Dosierung von 325 mg pro Tag. In den anderen wurde Clopidogrel mit ASS in einer Dosierung von 75–325 mg pro Tag kombiniert.
Unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit wurde Clopidogrel 75 mg pro Tag in der CAPRIE-Studie im Vergleich zu ASS 325 mg pro Tag gut vertragen.
Bei Patienten, die mit Clopidogrel behandelt wurden, betrug die Gesamtinzidenz von Blutungen 9,3%. Die Häufigkeit schwerer Blutungen betrug 1,4%, die Häufigkeit gastrointestinaler Blutungen 2,0%, wobei in 0,7% der Fälle eine Spitaleinweisung notwendig war. Die Inzidenz intrakranieller Blutungen betrug 0,4%.
Die unerwünschten Wirkungen wurden nach Organklassen und der Häufigkeit geordnet. Die Inzidenz wird wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1’000, <1/100), selten (≥1/10’000, <1/1’000), sehr selten (<1/10’000).
Die aufgelisteten unerwünschten Wirkungen mit einer sehr seltenen Inzidenz stammen aus der Erfahrung im Rahmen von Post-Marketing Studien, die unerwünschten Wirkungen mit einer höheren Inzidenz aus klinischen Studien.
Störungen des Immunsystems
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen, Serumkrankheiten, Angioödem.
Hämatologische Störungen
Gelegentlich: Leukopenie, Eosinophilie, verlängerte Blutungszeit und reduzierte Thrombozytenzahl.
Selten: schwere Neutropenie (<0,45× 109 /l), Thrombozytopenie (<80× 109 /l).
Sehr selten: aplastische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie, schwere Thrombozytopenie (≤30× 109 /l), PTT.
Blutungsstörungen
Häufig: Blutungen und schwerwiegende Fälle von gastrointestinalen Blutungen (gelegentliche Hospitalisierung notwendig), Purpura, Echymosen und Hämatome.
Sehr selten: schwerwiegende Fälle von Hautblutungen (Purpura), muskuläre Blutungen und Gelenksblutungen (Härmarthros, Hämatome) Augenbluten (konjunktival, intraokulär, retinal), Nasenbluten, Blutungen im Bereich der Atemwege (Hämoptysen, Lungenblutungen) und von Hämaturie und Blutungen im Bereich von Operationswunden. Über einige Fälle mit letalem Ausgang wurde berichtet (insbesondere intrakranielle, gastrointestinale und retroperitoneale Blutungen).
Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Benommenheit und Parästhesien.
Selten: Schwindel.
Sehr selten: Störungen des Geschmacksempfindens.
Psychiatrische Beschwerden
Sehr selten: Verwirrtheitszustände, Halluzinationen.
Funktionsstörungen der Gefässe
Sehr selten: Vaskulitis, Hypotonie.
Atmungsorgane
Sehr selten: Bronchospasmus, interstitielle Pneumonitis.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Dyspepsie, Bauchschmerzen und Diarrhö.
Gelegentlich: Übelkeit, Gastritis, Blähungen, Obstipation, Erbrechen, Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwür.
Sehr selten: Kolitis, Pankreatitis, Stomatitis.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten: Hepatitis, akutes Leberversagen.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschläge.
Gelegentlich: Pruritus.
Sehr selten: bullöse Hautausschläge (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), erythematöse Ausschläge, makulöse Ausschläge, Urtikaria, Ausschläge, Lichen ruber planus.
Muskelskelettsystem
Sehr selten: Arthralgie, Arthritis, Myalgie.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Sehr selten: Glomerulonephritis, erhöhter Kreatininspiegel.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr selten: Fieber.
In sehr seltenen Fällen wurde von Thrombotisch-Thrombozytopenischer Purpura (TTP) berichtet, manchmal kurz nach der Verabreichung. Das Auftreten einer Thrombopenie und einer hämolytischen mikro-angiopathischen Anämie, assoziiert mit neurologischen Beschwerden, Nierenfunktionsstörungen oder Fieber, ist dafür charakteristisch.
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