Eigenschaften/WirkungenATC-Code: B03AC
Rienso ist eine kolloidale Suspension in Wasser und Mannitol von Ferumoxytol-Nanopartikeln in der Grösse von 30–50 nm. Ferumoxytol ist ein Komplex aus einem superparamagnetischen Eisenoxid-Kern, welcher von einer Polyglucose Sorbitol Carboxymethylether (PSC) Kohlenhydrathülle umgeben ist. Rienso hat wenig durch Bleomycin nachweisbares Eisen. Die Ferumoxytol-Partikel werden von Makrophagen des retikuloendothelialen Systems von Leber, Milz und Knochenmark aufgenommen. Das Eisen wird intrazellulär in den Makrophagen aus den Eisennanopartikeln freigesetzt und tritt entweder in den intrazellulären Speichereisenpool (z.B. Ferritin) ein oder wird über Transferrin der Hämopoiese zur Verfügung gestellt.
Klinische Wirksamkeit
In drei randomisierten, offenen, kontrollierten klinischen Studien wurde Ferumoxytol 2× 510 mg vs. orales Eisen (täglich 200 mg über 21 Tage) untersucht. Diese Studien umfassten ausserdem eine nicht-kontrollierte Nachbeobachtungsphase, in der Patienten mit persistierendem Eisenmangel zwei weitere intravenöse Injektionen mit 510 mg Rienso bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von 2,04 g erhalten konnten. Primärer Wirksamkeitsendpunkt war die mittlere Änderung des Hämoglobins (Hb, g/dl) von Baseline bis Tag 35. Sekundäre Wirksamkeitsendpunkte waren Änderungen in Transferrin-Sättigung (TSAT%), Ferritin (ng/ml) und Anteil der Patienten, die am Tag 35 Hb-Responder waren (definiert als Anteil der Patienten mit einem Anstieg des Hämoglobin-Wertes um mindestens 1,0 g/dl).
Eine Studie wurde bei Dialysepatienten durchgeführt. N= 114 Patienten mit Rienso und N= 116 Patienten mit oralem Eisen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 60 Jahre (Bereich: 24–87 Jahre); 43% waren Frauen; 34% Kaukasier, 59% Schwarze und 7% gehörten anderen Rassen an. Alle Patienten erhielten vor und während der Studie Erythropoietin. Einschlusskriterien waren in 4 Wochen vor der Randomisierung 3 Werte von Hb ≤12 g/dl, Transferrinsättigung ≤30% und Ferritin ≤600 ng/dl. Am Tag 35 war unter Rienso das Hb 1,2 g/dl (9,9 g/dl auf 11,1 g/dl) gestiegen, bei oraler Eisengabe 0,5 g/dl (von 9,9 g/dl auf 10,4 g/dl gestiegen). Die TSAT betrug am Tag 35 nach Rienso 22,1% und nach oralem Eisen 10,7%.
Zwei Studien wurden bei nicht dialysepflichtigen Patienten mit Niereninsuffizienz durchgeführt.
In Studie 1 betrug das Durchschnittsalter der Patienten 66 Jahre (Bereich: 23–95 Jahre); 60% waren Frauen; 65% Kaukasier, 32% Schwarze und 2% gehörten anderen Rassen an. In der Rienso-Gruppe erhielten 42% und in der Gruppe mit oralem Eisen 44% der Patienten bei Studienbeginn Erythropoietin. Das Hb stieg bei Rienso 0,8 g/dl (von 10,0 auf 10,8 g/dl) an, bei oralem Eisen 0,2 g/dl (von 10,0 auf 10,2 g/dl). Die TSAT betrug am Tag 35 im Rienso-Arm 21,2% und nach oraler Eisengabe 11,4%.
In Studie 2 betrug das Durchschnittsalter der Patienten 65 Jahre (Bereich: 31–96 Jahre); 61% waren Frauen; 58% Kaukasier, 35% Schwarze und 7% gehörten anderen Rassen an. In der Rienso-Gruppe erhielten 36% und in der Gruppe mit oralem Eisen 43% der Patienten bei Studienbeginn Erythropoietin.
Das Hb stieg bei Rienso 1,0 g/dl (von 10,6,auf 11,6 g/dl) an, bei oralem Eisen 0,5 g/dl (von 10,7 auf 11,2 g/dl). Die TSAT betrug am Tag 35 im Rienso-Arm 22,1% und nach oraler Eisengabe 16,5%.
Nach Beendigung der kontrollierten Phasen der Phase-3-Studien konnten Patienten mit Eisenmangel und Anämie erneut behandelt werden und zwei weitere intravenöse Injektionen mit 510 mg Rienso bis auf eine kumulative Gesamtdosis von 2,04 g erhalten. Insgesamt 69 Patienten erhielten zwei weitere intravenöse Injektionen mit 510 mg Rienso und am Tag 35 nach diesen zusätzlichen Injektionen wies die Mehrzahl dieser Patienten (70%) einen Anstieg der Hämoglobin- und Eisenparameter (TSAT und Ferritin) auf. Die mittlere Änderung (± SD) des Hämoglobin-Spiegels gegenüber dem Ausgangswert vor der erneuten Behandlung betrug bei Patienten mit einem Anstieg des Hämoglobin-Spiegels 0,86 (±0,68) g/dl und bezogen auf alle Patienten 0,5 (±0,8) g/dl.
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