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Fachinformation zu Incivo®:Janssen-Cilag AG
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Interaktionen

Telaprevir wird in der Leber durch CYP3A metabolisiert und ist ein Substrat des P-Glykoproteins (Pgp). Darüber hinaus sind weitere Enzyme am Metabolismus beteiligt. Die gleichzeitige Anwendung von Incivo und Arzneimitteln, die CYP3A und/oder P-gp induzieren, kann zu einer verminderten Plasmakonzentration von Telaprevir führen. Die gleichzeitige Anwendung von Incivo und Arzneimitteln, die CYP3A und/oder P-gp hemmen, kann zu einer erhöhten Plasmakonzentration von Telaprevir führen. Telaprevir ist auch ein Hemmstoff für CYP3A4 und P-gp, daher kann die Gabe von Incivo die systemische Exposition gegenüber Arzneimitteln, die Substrate von CYP3A und/oder P-gp sind, erhöhen. Dies kann ihren therapeutischen Effekt oder ihre unerwünschten Wirkungen verstärken oder verlängern.
In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Telaprevir kein Substrat, sondern ein Inhibitor der organische-Anionen-transportierenden Polypeptide (OATP) OATP1B1 und OATP2B1 ist. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Incivo und OATP-Substraten (z.B. Fluvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin und Repaglinid) Vorsicht geboten.
In-vitro-Studien zur Beurteilung des Induktionspotentials in situ deuten darauf hin, dass Telaprevir kein Induktor von CYP1A2, CYP2B6, CYP2C und CYP3A ist. Anhand der Ergebnisse von klinischen Arzneimittelinteraktionsstudien kann eine Induktion von metabolischen Enzymen durch Telaprevir jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Untersuchungen zu Interaktionen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
Kontraindizierte Kombinationen (siehe Rubrik «Kontraindikationen»)
CYP3A Substrate mit einem engen therapeutischen Index
Incivo darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die ein schmales therapeutisches Fenster aufweisen und Substrate von Cytochrom P450 3A4 (CYP3A) sind. Die gleichzeitige Gabe von Incivo kann die Plasmakonzentration dieser Arzneimittel erhöhen, was zu schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen (z.B. bei Amiodaron, Astemizol*, Bepridil*, Cisaprid*, Flecainid, Pimozid*, Propafenon, Quinidin*, Terfenadin*), peripheren Vasospasmen oder Ischämien (z.B. bei Dihydroergotamin, Ergonovin, Ergotamin, Methylergonovin), Myopathie inklusive Rhabdomyolyse (z.B. bei Lovastatin*, Simvastatin, Atorvastatin), verlängerter oder verstärkter Sedation oder respiratorischer Depression (z.B. bei Triazolam, oral verabreichtem Midazolam) oder Hypotonie oder kardialer Arrhythmie (z.B. bei Alfuzosin und Sildenafil und Tadalafil zur Behandlung einer pulmonal-arteriellen Hypertonie) führen kann.
Incivo darf nicht gleichzeitig mit Klasse-I- oder Klasse-III-Antiarrhythmika angewendet werden.
(* Mit diesen Wirkstoffen ist in der Schweiz kein Präparat zugelassen.)
Rifampicin
Rifampicin reduziert die AUC im Plasma für Incivo um ungefähr 92%. Aus diesem Grund darf Incivo nicht gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Die Plasmakonzentrationen von Telaprevir können bei gleichzeitiger Anwendung des pflanzlichen Arzneimittels Johanniskraut (Hypericum perforatum) vermindert sein. Aus diesem Grund sollten pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, nicht gleichzeitig mit Incivo angewendet werden.
Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin
Die gleichzeitige Verabreichung von CYP3A-Induktoren kann zu einer niedrigeren Exposition gegenüber Telaprevir mit dem Risiko einer geringeren Wirksamkeit führen. Potente CYP3A-Induktoren, wie Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, sind kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Andere Kombinationen
Tabelle 3 enthält Dosierungsempfehlungen aufgrund von Arzneimittelinteraktionen mit Incivo. Diese Empfehlungen basieren entweder auf Arzneimittelinteraktionsstudien (gekennzeichnet mit *) oder vorhersehbaren Interaktionen aufgrund der erwarteten Grössenordnung der Interaktion und dem Potential für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse oder für einen Wirksamkeitsverlust. Die meisten Arzneimittelinteraktionsstudien wurden mit Telaprevir in einer Dosis von 750 mg alle 8 Stunden (q8h) durchgeführt. Da das Behandlungsschema mit 1125 mg zweimal täglich zu derselben täglichen Dosis mit einer ähnlichen Exposition gegenüber Telaprevir führt, wird erwartet, dass die relativen Arzneimittelinteraktionen ebenfalls ähnlich sind.
(Zu den mit ** gekennzeichneten Wirkstoffen ist in der Schweiz kein Arzneimittel im Handel.)
Tabelle 3: INTERAKTIONEN UND DOSIERUNGSEMPFEHLUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN

Arzneimittel nach Anwendungsgebieten

Wirkung auf die Konzentration von Incivo oder des anderen Arzneimittels

Klinischer Kommentar

ANALGETIKA

Alfentanil
Fentanyl

↑ Alfentanil
↑ Fentanyl

Es wird eine sorgfältige Überwachung therapeutischer sowie unerwünschter Wirkungen (inklusive Atemdepression) empfohlen, wenn Telaprevir gleichzeitig mit Alfentanil oder Fentanyl zur Anwendung kommt (gilt auch für transdermale Verabreichung mit verlängerter Wirkstofffreisetzung oder transmukosale Verabreichung von Fentanyl).

ANTIARRHYTHMIKA

Lidocain (systemisch)

↑ Lidocain

Telaprevir kann die Konzentration von systemisch appliziertem Lidocain erhöhen. Vorsicht ist geboten und klinische Kontrollen sind bei gleichzeitiger Verabreichung mit Telaprevir empfohlen.

Digoxin*

↑ Digoxin
AUC 1.85 (1.70-2.00)
Cmax 1.50 (1.36-1.65)

Die Konzentrationen von Digoxin waren bei gleichzeitiger Verabreichung mit Telaprevir erhöht. Initial sollte die niedrigste Dosis Digoxin verschrieben werden. Die Digoxinspiegel im Serum sollten überwacht und zur Titrierung der Digoxindosis verwendet werden, um die gewünschte klinische Wirkung zu erzielen.

ANTIBAKTERIELLE SUBSTANZEN

Clarithromycin
Erythromycin
Telithromycin**
Troleandomycin**

↑ Telaprevir
↑ antibakterielle Substanzen

Die Konzentration sowohl von Telaprevir als auch der antibakteriellen Substanzen können bei gleichzeitiger Anwendung erhöht sein. Daher ist Vorsicht geboten und klinische Kontrollen sind bei gleichzeitiger Verabreichung mit Incivo angeraten.
Eine Verlängerung des QT-Intervalls und das Auftreten von Torsade de Pointes wurden bei der Anwendung von Clarithromycin und Erythromycin beschrieben. Eine Verlängerung des QT Intervalls wurde bei der Anwendung von Telithromycin beschrieben.

ANTIKOAGULANZIEN

Warfarin**

↑ oder ↓ Warfarin

Die Konzentrationen von Warfarin können bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir verändert sein.
Es wird empfohlen, den INR-Wert bei der gleichzeitigen Anwendung von Warfarin mit Incivo zu überwachen.

ANTIDEPRESSIVA

Escitalopram*

↔ Telaprevir
↓ Escitalopram
AUC 0.65 (0.60 – 0.70)
Cmax 0.70 (0.65 – 0.76)
Cmin 0.58 (0.52 – 0.64)

Die Konzentrationen von Escitalopram waren bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir vermindert. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie Escitalopram haben einen breiten therapeutischen Index; eine Anpassung ihrer Dosis kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir jedoch nötig werden.

Trazodon

↑ Trazodon

Die gleichzeitige Anwendung von Trazodon mit Telaprevir kann die Plasmakonzentrationen von Trazodon erhöhen, was zu unerwünschten Ereignissen wie Übelkeit, Schwindel, Hypotonie und Synkope führen kann. Die gleichzeitige Anwendung von Trazodon mit Telaprevir sollte mit Vorsicht durchgeführt und eine niedrigere Dosis von Trazodon in Betracht gezogen werden.

ANTIEMETIKA

Domperidon

↑ Domperidon

Die gleichzeitige Anwendung von Domperidon mit Telaprevir kann die Plasmakonzentration von Domperidon erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Domperidon mit Incivo sollte vermieden werden.

ANTIFUNGALE SUBSTANZEN

Ketoconazol*
Itraconazol
Posaconazol
Voriconazol

↑ Ketoconazol
↑ Telaprevir
AUC 1.62 (1.45-1.81)
Cmax 1.24 (1.10-1.41)
↑ Itraconazol
↑ Posaconazol
↑ oder ↓ Voriconazol

Ketoconazol erhöht die Plasmakonzentrationen von Telaprevir. Die gleichzeitige systemische Anwendung von Itraconazol oder Posaconazol mit Telaprevir kann die Plasmakonzentration von Telaprevir erhöhen.
Die Plasmakonzentrationen von Itraconazol, Ketoconazol oder Posaconazol können in der Anwesenheit von Telaprevir erhöht sein. Wenn eine gleichzeitige Anwendung erforderlich ist, werden hohe Dosen von Itraconazol (>200 mg/Tag) oder Ketoconazol (>200 mg/Tag) nicht empfohlen.
Vorsicht ist geboten und klinische Kontrollen sind bei gleichzeitiger Verabreichung von Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol oder Voriconazol mit Incivo angeraten.
Eine Verlängerung des QT- Intervalls und Torsade de Pointes wurden unter Voriconazol und Posaconazol berichtet. Eine Verlängerung des QT-Intervalls wurde unter Ketoconazol berichtet.
Da im Metabolismus von Voriconazol multiple Enzyme eine Rolle spielen, ist eine Vorhersage der Interaktionen mit Telaprevir schwierig. Voriconazol sollte Patienten unter einer Behandlung mit Telaprevir nur verabreicht werden, wenn die Abschätzung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses die Anwendung rechtfertigt.

ANTI-GICHT-MITTEL

Colchicin**

↑ Colchicin

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollten während der Behandlung mit Incivo wegen des Risikos einer Colchicin-Toxizität kein Colchicin erhalten. Bei Patienten mit normaler Nieren- oder Leberfunktion ist eine Reduktion der Colchicindosis oder eine Unterbrechung der Therapie mit Colchicin empfohlen.
Behandlung akuter Gichtanfälle: gleichzeitige Behandlung mit Colchicin bei Patienten unter Incivo: 0.6 mg Colchicin (1 Tablette) als Einzeldosis, gefolgt von 0.3 mg (halbe Tablette) 1 Stunde später. Nicht vor Ablauf von drei Tagen zu wiederholen.
Verwendung als Prophylaxe von Gichtanfällen: gleichzeitige Behandlung mit Colchicin bei Patienten unter Incivo: Falls die ursprüngliche Behandlung mit 0.6 mg Colchicin zweimal pro Tag durchgeführt wurde, sollte die Dosierung auf 0.3 mg einmal pro Tag gesenkt werden. Falls die ursprüngliche Behandlung mit 0.6 mg Colchicin einmal pro Tag durchgeführt wurde, sollte die Dosierung auf 0.3 mg einmal jeden zweiten Tag gesenkt werden.
Behandlung des familiären Mittelmeerfiebers (FMF): gleichzeitige Behandlung mit Colchicin bei Patienten unter Incivo:
Maximale tägliche Dosis von 0.6 mg (kann als 0.3 mg zweimal pro Tag verabreicht werden).

ANTIMYKOBAKTERIELLE SUBSTANZEN

Rifabutin

↓ Telaprevir
↑ Rifabutin

Bei gleichzeitiger Behandlung können die Konzentrationen von Telaprevir vermindert sein, während die Konzentrationen von Rifabutin erhöht sein können.
Die Wirksamkeit von Incivo kann wegen niedrigerer Konzentrationen vermindert sein. Eine gleichzeitige Behandlung mit Rifabutin und Telaprevir wird nicht empfohlen.

ANTIPSYCHOTIKA

Quetiapin

↑ Quetiapin

Eine gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Telaprevir kann die Exposition gegenüber Quetiapin erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Telaprevir ist daher kontraindiziert. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Fachinformation von Quetiapin.

BENZODIAZEPINE

Alprazolam*

↑ Alprazolam
AUC 1.35 (1.23-1.49)
Cmax 0.97 (0.92-1.03)

Eine gleichzeitige Behandlung mit Alprazolam und Telaprevir erhöhte die Exposition gegenüber Alprazolam um 35%. Eine klinische Überwachung ist geboten.

parenteral
appliziertes
Midazolam*

↑ Midazolam
AUC 3.40 (3.04-3.79)
Cmax 1.02 (0.80-1.31)

Eine gleichzeitige Behandlung mit parenteral appliziertem Midazolam und Telaprevir erhöhte die Exposition gegenüber Midazolam um das 3.4fache. Eine gleichzeitige Anwendung sollte in einem Setting erfolgen, in dem eine klinische Überwachung und eine geeignete Therapie im Falle einer Atemdepression und/oder verlängerten Sedation gewährleistet ist.
Eine Dosisreduktion von Midazolam sollte in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei wiederholter Verabreichung von Midazolam.
Eine gleichzeitige Behandlung mit oral appliziertem Midazolam und Telaprevir ist kontraindiziert.

Zolpidem (Nicht-Benzodiazepin Sedativum)*

↓ Zolpidem
AUC 0.53 (0.45-0.64)
Cmax 0.58 (0.52-0.66)

Eine gleichzeitige Behandlung mit Zolpidem und Telaprevir verminderte die Exposition gegenüber Zolpidem um 47%. Eine klinische Überwachung und Dosistitration von Zolpidem ist angeraten, um das gewünschte klinische Ansprechen zu erreichen.

KALZIUMKANALBLOCKER

Amlodipin*

↑ Amlodipin
AUC 2.79 (2.58-3.01)
Cmax 1.27 (1.21-1.33)

Eine gleichzeitige Behandlung mit Amlodipin und Telaprevir erhöhte die Exposition gegenüber Amlodipin um das 2.8fache. Vorsicht ist geboten und eine Dosisreduktion sollte in Erwägung gezogen werden. Klinische Kontrollen sind empfohlen.

Diltiazem
Felodipin
Nicardipin**
Nifedipin
Nisoldipin**
Verapamil

↑ Kalziumkanalblocker

Die Konzentrationen anderer Kalziumkanalblocker können bei gleichzeitiger Behandlung mit Telaprevir ansteigen. Vorsicht ist geboten und klinische Kontrollen der Patienten sind empfohlen.

CCR5-ANTAGONISTEN

Maraviroc*

↑ Maraviroc
AUC12 9.49 (7.94-11.34)
Cmax 7.81 (5.92-10.32)
C12 10.17 (8.73-11.85)
Die Konzentrationen von Telaprevir werden bei gleichzeitiger Anwendung von Maraviroc vermutlich nicht beeinflusst (ausgehend von historischen Daten und dem Eliminationsweg von Telaprevir).

Die Konzentrationen von Maraviroc waren bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir erhöht. Zweimal täglich 150 mg Maraviroc bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir.

KORTIKOSTEROIDE

Systemisches Dexamethason

↓ Telaprevir

Systemisches Dexamethason induziert CYP3A und kann auf diesem Weg die Plasmakonzentrationen von Telaprevir senken. Dies kann zu einem Verlust der therapeutischen Wirksamkeit von Telaprevir führen. Aus diesem Grund sollte diese Kombination mit Vorsicht angewendet oder Alternativen in Erwägung gezogen werden.

Inhalatives/Intranasales
Fluticason
Budesonid

↑ Fluticason
↑ Budesonid

Die gleichzeitige Behandlung mit inhalativem Fluticason oder Budesonid und Telaprevir kann die Plasmakonzentrationen von Fluticason oder Budesonid erhöhen, was zu deutlich erniedrigten Serum-Kortisol-Konzentrationen führen kann. Die gleichzeitige Behandlung mit Fluticason oder Budesonid und Telaprevir wird nicht empfohlen, es sei denn der potentielle Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko der systemischen Nebenwirkungen durch die Kortikosteroide.

ENDOTHELIN-REZEPTOR-ANTAGONISTEN

Bosentan

↑ Bosentan

Die Konzentrationen von Bosentan können bei gleichzeitiger Behandlung mit Telaprevir erhöht sein. Vorsicht ist geboten und klinische Kontrollen sind empfohlen.

ANTI-HIV-SUBSTANZEN: HIV-PROTEASE-INHIBITOREN (PI)

Atazanavir/Ritonavir*

↓ Telaprevir
AUC 0.80 (0.76-0.85)
Cmax 0.79 (0.74-0.84)
Cmin 0.85 (0.75-0.98)
↑ Atazanavir
AUC 1.17 (0.97-1.43)
Cmax 0.85 (0.73-0.98)
Cmin 1.85 (1.40-2.44)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Atazanavir/Ritonavir angewendet wurde, war die Exposition im Steady State gegenüber Telaprevir um 20% reduziert, während die Exposition im Steady State gegenüber Atazanavir um 17% erhöht war. Eine klinische und laborchemische Überwachung in Hinblick auf eine Hyperbilirubinämie ist empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Darunavir/Ritonavir*

↓ Telaprevir
AUC 0.65 (0.61-0.69)
Cmax 0.64 (0.61-0.67)
Cmin 0.68 (0.63-0.74)
↓ Darunavir
AUC 0.60 (0.57-0.63)
Cmax 0.60 (0.56-0.64)
Cmin 0.58 (0.52-0.63)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Darunavir/Ritonavir angewendet wurde, war die Exposition im Steady State gegenüber Telaprevir um 35% reduziert, während die Exposition im Steady State gegenüber Darunavir um 40% reduziert war. Eine gleichzeitige Gabe von Darunavir/Ritonavir und Telaprevir wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für Patienten mit HIV/HCV-Koinfektion»).

Fosamprenavir/Ritonavir*

↓ Telaprevir
AUC 0.68 (0.63-0.72)
Cmax 0.67 (0.63-0.71)
Cmin 0.70 (0.64-0.77)
↓ Amprenavir
AUC 0.53 (0.49-0.58)
Cmax 0.65 (0.59-0.70)
Cmin 0.44 (0.40-0.50)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Fosamprenavir /Ritonavir angewendet wurde, war die Exposition im Steady State gegenüber Incivo um 32% reduziert, während die Exposition im Steady State gegenüber Amprenavir um 47% reduziert war. Eine gleichzeitige Gabe von Fosamprenavir/Ritonavir und Incivo wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für Patienten mit HIV/HCV-Koinfektion»).

Lopinavir/Ritonavir*

↓ Telaprevir
AUC 0.46 (0.41-0.52)
Cmax 0.47 (0.41-0.52)
Cmin 0.48 (0.40-0.56)
↔ Lopinavir
AUC 1.06 (0.96-1.17)
Cmax 0.96 (0.87-1.05)
Cmin 1.14 (0.96-1.36)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Lopinavir/Ritonavir angewendet wurde, war die Exposition im Steady State gegenüber Incivo um 54% reduziert, während die Exposition im Steady State gegenüber Lopinavir nicht verändert war. Eine gleichzeitige Gabe von Lopinavir/Ritonavir und Telaprevir wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für Patienten mit HIV/HCV-Koinfektion»).

HIV-ANTIVIRALE SUBSTANZEN: INTEGRASE-INHIBITOREN

Raltegravir*

↔ Telaprevir
AUC 1.07 (1.00-1.15)
Cmax 1.07 (0.98-1.16)
Cmin 1.14 (1.04-1.26)
↑ Raltegravir
AUC 1.31 (1.03-1.67)
Cmax 1.26 (0.97-1.62)
Cmin 1.78 (1.26-2.53)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Raltegravir angewendet wurde, war die Exposition gegenüber Raltegravir im Steady State um 31% erhöht, während die Exposition gegenüber Telaprevir im Steady State unverändert blieb. Bei gleichzeitiger Verabreichung ist für keines der beiden Arzneimittel eine Dosisanpassung nötig.

ANTI-HIV-SUBSTANZEN: REVERSE-TRANSKRIPTASE-INHIBITOREN

Efavirenz*

↓ Telaprevir 1125 mg alle 8 Stunden
AUC 0.82 (0.73-0.92)
Cmax 0.86 (0.76-0.97)
Cmin 0.75 (0.66-0.86)
↓ Efavirenz (+ TVR 1125 mg alle 8 Stunden)
AUC 0.82 (0.74-0.90)
Cmax 0.76 (0.68-0.85)
Cmin 0.90 (0.81-1.01)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir (in einer Dosis von 1125 mg alle 8 Stunden) gleichzeitig mit Efavirenz angewendet wurde, war die Exposition im Steady State gegenüber Efavirenz um 18% reduziert, während die Exposition im Steady State gegenüber Telaprevir im Vergleich zu Telaprevir 750 mg alle 8 Stunden um 18% reduziert war.

Etravirin*

↓ Telaprevir 750 mg q8h
AUC 0.84 (0.71-0.98)
Cmax 0.90 (0.79-1.02)
Cmin 0.75 (0.61-0.92)
↔ Etravirin (+ TVR 750 mg q8h)
AUC 0.94 (0.85-1.04)
Cmax 0.93 (0.84-1.03)
Cmin 0.97 (0.86-1.10)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Etravirin angewendet wurde, war die Exposition gegenüber Telaprevir im Steady State um 16% vermindert; dieser Unterschied wird als klinisch nicht relevant erachtet. Es wurde keine klinisch relevante Auswirkung auf die Exposition gegenüber Etravirin beobachtet. Bei gleichzeitiger Verabreichung ist für keines der beiden Arzneimittel eine Dosisanpassung nötig.

Rilpivirin*

↓ Telaprevir 750 mg q8h
AUC 0.95 (0.76-1.18)
Cmax 0.97 (0.79-1.21)
Cmin 0.89 (0.67-1.18)
↑ Rilpivirin (+ TVR 750 mg q8h)
AUC 1.78 (1.44-2.20)
Cmax 1.49 (1.20-1.84)
Cmin 1.93 (1.55-2.41)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Rilpivirin angewendet wurde, war die Exposition gegenüber Telaprevir im Steady State um 5% vermindert und die Exposition gegenüber Rilpivirin im Steady State um das 1,78-fache erhöht. Bei gleichzeitiger Verabreichung ist für keines der beiden Arzneimittel eine Dosisanpassung nötig.

Tenofovir Disoproxilfumarat*

↔ Telaprevir
AUC 1.00 (0.94-1.07)
Cmax 1.01 (0.96-1.05)
Cmin 1.03 (0.93-1.14)
↑ Tenofovir
AUC 1.30 (1.22-1.39)
Cmax 1.30 (1.16-1.45)
Cmin 1.41 (1.29-1.54)

In einer Arzneimittelinteraktionsstudie an gesunden Freiwilligen, in der Telaprevir gleichzeitig mit Tenofovir angewendet wurde, war die Exposition gegenüber Tenofovir um etwa 30% höher. Vermehrte klinische und laborchemische Kontrollen sind geboten.

HMG-CoA-REDUKTASE-INHIBITOREN

Fluvastatin
Pitavastatin
Pravastatin
Rosuvastatin

↑ Statin

Vorsicht ist geboten, eine klinische Überwachung wird empfohlen.
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, die bei gleichzeitiger Gabe von Incivo kontraindiziert sind, siehe Rubrik «Kontraindikationen»

HORMONALE KONTRAZEPTIVA/ÖSTROGEN

Ethinylestradiol*
Norethindron*, **

↓ Ethinylestradiol
AUC 0.72 (0.69-0.75)
Cmax 0.74 (0.68-0.80)
Cmin 0.67 (0.63-0.71)
↔ Norethindron
AUC 0.89 (0.86-0.93)
Cmax 0.85 (0.81-0.89)
Cmin 0.94 (0.87-1.00)

Die Exposition gegenüber Ethinylestradiol war bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir um 28% erniedrigt. Zusätzliche alternative Methoden einer nichthormonalen Kontrazeption sollten angewendet werden, wenn hormonale Kontrazeptiva gleichzeitig mit Telaprevir angewendet werden. Patientinnen, die Östrogene als Hormonersatztherapie erhalten, sollten klinisch auf Hinweise für einen Östrogenmangel überwacht werden. Siehe hierzu auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen und Schwangerschaft und Stillzeit».

IMMUNSUPPRESSIVA

Cyclosporin*
Sirolimus
Tacrolimus*

↑ Cyclosporin
AUC 4.64 (3.90-5.51)
Cmax 1.32 (1.08-1.60)
↑ Sirolimus
↑ Tacrolimus
AUC 70.3 (52.9-93.4)
Cmax 9.35 (6.73-13.0)

Die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin und Tacrolimus sind bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir deutlich erhöht. Die Plasmakonzentrationen von Sirolimus können ebenfalls bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir erhöht sein, was jedoch nicht untersucht wurde. Es muss erwartet werden, dass deutliche Dosisreduktionen und ein verlängertes Dosierungsintervall der Immunsuppressiva erforderlich werden, um die gewünschten Blutspiegel zu erreichen. Eine engmaschige Überwachung der Blutspiegel der Immunsuppressiva, häufige Kontrollen der Nierenfunktion und Monitoring der mit den Immunsuppressiva verbundenen unerwünschten Wirkungen werden empfohlen, wenn eine gleichzeitige Anwendung mit Telaprevir stattfindet. Tacrolimus kann das QT Intervall verlängern.
Die Anwendung von Incivo wird bei Transplantationskandidaten oder –patienten nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

INHALIERTE BETASYMPATHOMIMETIKA

Salmeterol

↑ Salmeterol

Die Konzentrationen von Salmeterol können bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir erhöht sein. Die gleichzeitige Anwendung von Salmeterol und Telaprevir wird nicht empfohlen. Die Kombination kann zu einem erhöhten Risiko für mit Salmeterol assoziierte unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse führen, wie z.B. QT-Verlängerung, Palpitationen und Sinustachykardie.

INSULINSEKRETALOGA

Repaglinid

↑ Repaglinid

Vorsicht ist geboten, eine klinische Überwachung wird empfohlen.

NARKOTISCHE ANALGETIKA

Buprenorphin*

↔ Buprenorphin
AUC 0.96 (0.84-1.10)
Cmax 0.80 (0.69-0.93)
Cmin 1.06 (0.87-1.30)

Die Gesamtexposition gegenüber Buprenorphin blieb bei gleichzeitiger Verabreichung von Telaprevir unverändert. Bei Beginn einer gleichzeitigen Verabreichung von Telaprevir ist keine Dosisanpassung von Buprenorphin nötig.

Methadon*

↓ R-Methadon
AUC 0.71 (0.66-0.76)
Cmax 0.71 (0.66-0.76)
Cmin 0.69 (0.64-0.75)

Die Konzentrationen von Methadon waren bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir um 29% reduziert. Eine Anpassung der Methadondosis ist bei Beginn einer gleichzeitigen Behandlung mit Telaprevir nicht nötig. Eine klinische Überwachung ist jedoch angeraten, da die Methadondosis während der Erhaltungstherapie bei einigen Patienten eventuell angepasst werden muss.
Eine Verlängerung des QT-Intervalls und Torsade de Pointes wurden bei der Anwendung von Methadon beobachtet.

PDE-5-INHIBITOREN

Sildenafil
Tadalafil
Vardenafil

↑ PDE-5-Inhibitoren

Die Konzentrationen der PDE-5-Inhibitoren können bei gleichzeitiger Anwendung mit Telaprevir erhöht sein. Für die Behandlung der erektilen Dysfunktion können folgende Dosen unter vermehrtem Monitoring hinsichtlich der mit PDE-5-Inhibitoren assoziierten unerwünschten Ereignisse verwendet werden: Sildenafil in einer einzelnen Dosis von nicht mehr als 25 mg alle 48 Stunden, Vardenafil in einer einzelnen Dosis von nicht mehr als 2.5 mg alle 72 Stunden oder Tadalafil in einer einzelnen Dosis von nicht mehr als 10 mg alle 72 Stunden.
Eine Verlängerung des QT-Intervalls wurde bei der Anwendung von Vardenafil beobachtet. Vorsicht ist geboten und klinisches Monitoring ist angeraten. Die gleichzeitige Anwendung von Telaprevir und Sildenafil oder Tadalafil zur Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie ist kontraindiziert (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).

PROTONENPUMPENHEMMER

Esomeprazol*

↔ Telaprevir
AUC 0.98 (0.91-1.05)
Cmax 0.95 (0.86-1.06)

Da die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol keine Auswirkungen auf die Plasmakonzentrationen von Telaprevir hatte, können Protonenpumpenhemmer ohne Dosisanpassung verwendet werden.

Die Richtung des Pfeils (↑ = Erhöhung, ↓ = Reduktion, ↔ = keine Veränderung) für jeden pharmakokinetischen Parameter basiert auf dem 90% Vertrauensintervall, dass das geometrische mittlere Verhältnis zwischen (↔), unterhalb (↓) oder oberhalb (↑) des 80-125% Bereichs liegt.
Pädiatrie
Interaktionstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

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