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Fachinformation zu Incivo®:Janssen-Cilag AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Schwere Hautreaktionen und Hautausschlag
Unter der Kombinationsbehandlung mit Incivo wurden schwere potentiell lebensgefährliche und tödliche Hautreaktionen beschrieben, einschliesslich toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Fälle mit tödlichem Ausgang wurden bei Patienten mit progressivem Hautausschlag und systemischen Symptomen berichtet, bei denen, nachdem eine schwere Hautreaktion identifiziert worden war, die Kombinationsbehandlung mit Incivo weitergeführt wurde.
In plazebo-kontrollierten Phase 2 und Phase 3 Studien wurde ein schwerer Hautausschlag (meistens ekzematös, pruritisch und mit einer Ausdehnung auf mehr als 50% der Körperoberfläche) bei 4,8% der Patienten unter Kombinationsbehandlung mit Incivo beobachtet, verglichen mit 0,4% unter der Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin alleine.
5,8% der Patienten brachen die Behandlung mit Incivo alleine wegen eines Hautausschlags ab. 2,6% beendeten die Incivo-Kombinationsbehandlung wegen eines Hautausschlags, verglichen mit keinen unter der Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin alleine. In plazebo-kontrollierten Phase 2 und Phase 3 Studien trat bei 0,4% der Patienten ein DRESS-Syndrom auf (Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms). Laut klinischer Erfahrung hatten <0,1% der Patienten ein Stevens-Johnson-Syndrom (SJS). Alle diese Reaktionen waren nach einem Behandlungsabbruch reversibel.
Leichte bis moderate Hautausschläge sollten auf eine Progression oder systemische Symptome hin überwacht werden. Für weitere Informationen zu leichten bis moderaten Ausschlägen siehe auch Rubrik «Unerwünschte Wirkungen».
Falls ein schwerer Hautausschlag (definiert als Hautausschlag mit einer Ausdehnung auf mehr als 50% der Körperoberfläche oder assoziiert mit Bläschen, Blasen, Geschwüren, der aber kein SJS ist) auftritt, muss die Behandlung mit Incivo sofort abgebrochen werden, wohingegen die Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin fortgeführt werden kann. Falls innert 7 Tagen nach Abbruch der Behandlung mit Incivo keine Besserung auftritt, sollte eine sequentielle oder simultane Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie mit Peginterferon alfa und/oder Ribavirin in Erwägung gezogen werden. Falls medizinisch indiziert, kann auch eine frühere Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie mit Peginterferon alfa und/oder Ribavirin nötig sein. Patienten sollten bis zum Abheilen des Hautausschlags überwacht werden.
Schwere Hautreaktionen einschliesslich Hautausschlag mit systemischen Symptomen, progressiver schwerer Hautausschlag, generalisierte bullöse Eruption, DRESS, SJS/TEN, akutes generalisiertes pustulöses Exanthem und/oder Erythema multiforme erfordern ein dauerhaftes und sofortiges Absetzen von Incivo, Peginterferon alfa und Ribavirin.
Im Falle einer schweren Hautreaktion sollte das Absetzen anderer Arzneimittel, die bekannterweise mit schweren Hautreaktionen in Verbindung gebracht werden, erwogen werden.
Incivo darf nach einem Therapieabbruch nicht erneut angewendet werden. Für Informationen zu schweren Hautreaktionen in Verbindung mit Peginterferon alfa und Ribavirin sollten die jeweiligen Fachinformationen für diese Arzneimittel konsultiert werden.
Anämie
In plazebo-kontrollierten Phase 2 und Phase 3 Studien kam es im Vergleich zur Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin allein bei der Kombinationsbehandlung mit Incivo zu einer erhöhten Inzidenz und zu schwereren Ausprägungen von Anämien. Hämoglobinwerte von <10 g/dl wurden bei 34% der Patienten mit einer Incivo-Kombinationstherapie beobachtet, verglichen zu 14% unter der Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin allein. Hämoglobinwerte von <8,5 g/dl wurden bei 8% der Patienten unter einer Kombinationsbehandlung mit Incivo und bei 2% unter der Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin allein beobachtet. Ein Absinken der Hämoglobinwerte tritt in den ersten vier Wochen der Behandlung auf, wobei die niedrigsten Werte zum Ende der Behandlung mit Incivo erreicht werden. Die Hämoglobinwerte verbessern sich schrittweise nach dem Ende der Behandlungsphase mit Incivo.
Bevor eine Kombinationsbehandlung mit Incivo begonnen wird, muss bei allen Patienten ein komplettes Blutbild (mit weissem Differentialblutbild) sowie die Blutchemie (Elektrolyte, Kreatinin, Harnsäure, Leberenzyme, Bilirubin und TSH) ermittelt werden. Es wird empfohlen, diese Untersuchungen zu Woche 2, 4, 8 und 12 und anschliessend nach klinischer Notwendigkeit zu wiederholen (siehe weiter unten «Laborresultate»).
Für Informationen zum Vorgehen bei Anämie sollte auch die Fachinformation von Ribavirin im Hinblick auf die Richtlinien zur Dosisreduktion konsultiert werden. Wenn Ribavirin in Zusammenhang mit einer Anämie dauerhaft abgesetzt wird, muss die Behandlung mit Incivo ebenfalls dauerhaft beendet werden. Wenn Incivo in Zusammenhang mit einer Anämie dauerhaft abgesetzt wird, können die Patienten die Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin fortführen. Ribavirin kann nach einem zeitweiligen Absetzen entsprechend den Richtlinien zur Dosismodifikation für Ribavirin erneut angewendet werden. Die Dosis von Incivo darf jedoch nicht reduziert werden, und eine einmal abgebrochene Therapie mit Incivo darf nicht wieder begonnen werden.
Schwangerschaft und Empfängnisverhütung
Vor Beginn einer Kombinationsbehandlung mit Incivo muss ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Weibliche gebärfähige Patientinnen und ihre männlichen Partner sowie männliche Patienten und ihre gebärfähigen Partnerinnen müssen während der Behandlung und für weitere 6 Monate nach Ende jeglicher Behandlung 2 effektive Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden. Vorsicht, Hormonale Kontrazeptiva könnten während der Therapie mit Incivo unzuverlässig wirken (siehe Rubrik «Interaktionen»). Zu den spezifischen Empfehlungen siehe auch Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit».
Bei allen getesteten Tierarten wurden bei einer Exposition gegenüber Ribavirin signifikante teratogene und/oder embryozide Wirkungen demonstriert. Aus diesem Grund muss mit grösster Sorgfalt darauf geachtet werden, bei weiblichen Patientinnen und bei Partnerinnen von männlichen Patienten eine Schwangerschaft zu verhindern. Für weitere Informationen sollte die Fachinformation für Ribavirin konsultiert werden.
Arzneimittelinteraktionen
Siehe auch Rubrik «Kontraindikationen» für eine Liste der Arzneimittel, deren Anwendung zusammen mit Incivo wegen möglicher lebensbedrohlicher unerwünschter Ereignisse oder wegen eines möglichen therapeutischen Wirksamkeitsverlusts von Incivo kontraindiziert ist. Siehe auch Rubrik «Interaktionen» für bekannte und andere potentiell signifikante Arzneimittelinteraktionen.
Herz-Kreislaufsystem
In einer Studie an gesunden Freiwilligen wurde bei einer Dosis von 1875 mg Telaprevir alle 8 Stunden eine moderate Auswirkung auf das QTcF Intervall mit einer plazebo-korrigierten maximalen mittleren Verlängerung um 8,0 msec (90% KI: 5,1-10,9) festgestellt (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Exposition bei dieser Dosis ist vergleichbar mit der Exposition von Hepatitis C Patienten, denen in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin alle 8 Stunden 750 mg Incivo verabreicht wird. Die potentielle klinische Signifikanz dieses Befundes ist unklar.
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verschreibung von Incivo mit Arzneimitteln, die bekanntermassen eine QT-Verlängerung bewirken und die Substrate von CYP3A sind, wie z.B. Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, Posaconazol, Voriconazol, Ketoconazol, Tacrolimus, Salmeterol und Vardenafil (siehe Rubrik «Interaktionen»). Die gleichzeitige Anwendung von Incivo mit Domperidon sollte vermieden werde (siehe Rubrik «Interaktionen»). Incivo kann die Konzentration des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels erhöhen, was wiederum das Risiko für die mit diesem Arzneimittel assoziierten unerwünschten kardialen Ereignisse erhöhen kann. Im Fall einer aus klinischen Gründen unumgänglichen gleichzeitigen Verabreichung solcher Arzneimittel mit Incivo wird eine klinische Überwachung inklusive EKG-Kontrollen empfohlen. Siehe Rubrik «Kontraindikationen» für Arzneimittel mit einem engen therapeutischen Index, die in Kombination mit Incivo kontraindiziert sind.
Die Anwendung von Incivo sollte bei Patienten mit einer angeborenen QT-Verlängerung oder einer familiären Belastung mit angeborener QT-Verlängerung oder plötzlichem Herztod vermieden werden. Im Fall einer aus klinischen Gründen unumgänglichen Behandlung mit Incivo wird bei solchen Patienten eine sorgfältige klinische Überwachung inklusive EKG-Kontrollen empfohlen.
Die Anwendung von Incivo sollte bei folgenden Patienten mit Vorsicht erfolgen:
·bekannte erworbene QT-Verlängerung in der Vorgeschichte;
·klinisch relevante Bradykardie (dauerhaft erniedrigte Herzfrequenz von <50 / min);
·bekannte Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion in der Vorgeschichte;
·Therapiebedarf mit Arzneimitteln, welche bekanntermassen das QT-Intervall verlängern, jedoch kein Risiko einer signifikant erhöhten Plasmakonzentration infolge CYP3A4-Hemmung durch Telaprevir aufweisen (z.B. Methadon, siehe Rubrik «Interaktionen»).
Elektrolytstörungen (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie und Hypokalzämie) sollten vor und während einer Therapie mit Incivo überwacht und, falls nötig, korrigiert werden.
Laborresultate
HCV RNA-Konzentrationen sollten zu Woche 4 und 12, sowie nach klinischer Notwendigkeit bestimmt werden. Für die Bestimmung sollte ein sensitiver Real-time PCR-Assay verwendet werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung, Abbildung 1»).
Die folgenden Laborwerte (komplettes Blutbild mit weissem Differentialblutbild, Elektrolyte, Serum-Kreatinin, Leberfunktionswerte, TSH und Harnsäure) müssen bei allen Patienten vor Beginn einer Kombinationsbehandlung mit Incivo bestimmt werden.
Im Folgenden sind die empfohlenen Ausgangswerte vor Beginn einer Kombinationsbehandlung mit Incivo aufgeführt:
·Hämoglobin: ≥12 g/dl (Frauen); ≥13 g/dl (Männer)
·Thrombozyten ≥90000/mm3
·Gesamtzahl der neutrophilen Granulozyten ≥1500/mm3
·Ausreichend kontrollierte Schilddrüsenfunktion (TSH)
·Errechnete Kreatininclearance ≥50 ml/min
·Kalium ≥3.5 mmol/l
·Albumin >3,3 g/dl
Untersuchungen des Blutbildes (inklusive weissem Differentialblutbild) werden zu Woche 2, 4, 8 und 12 sowie nach klinischer Notwendigkeit empfohlen.
Untersuchungen der Blutchemie (Elektrolyte, Serum-Kreatinin, Harnsäure, Leberenzyme, Bilirubin und TSH) werden in gleicher Häufigkeit wie die Untersuchungen des Blutbildes sowie nach klinischer Notwendigkeit empfohlen (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Ungenügendes virologisches Ansprechen
Bei Patienten mit einem ungenügenden virologischen Ansprechen sollte die Behandlung abgebrochen werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Laborresultate»).
Anwendung von Incivo zur Behandlung anderer HCV Genotypen
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Unterstützung einer Behandlung von Patienten mit einem anderen HCV Genotyp als Genotyp 1 vor. Daher wird die Verwendung von Incivo bei Patienten mit einem anderen HCV Genotyp als Genotyp 1 nicht empfohlen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Incivo wurde bei Patienten mit mässig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh B-C, Score ≥7) oder dekompensierter Lebererkrankung (Aszites, durch portale Hypertension bedingte Blutung, Enzephalopathie oder nicht durch ein Gilbert-Syndrom bedingter Ikterus) nicht untersucht und wird für diese Patientengruppen nicht zur Anwendung empfohlen (beachte Kontraindikation für Peginterferon/Ribavirin: Child Pugh ≥6) (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Patienten mit Organtransplantation
Es liegen keine klinischen Daten zur Behandlung mit Incivo in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin bei Patienten während oder nach einer Organtransplantation vor. Aus diesem Grund wird Incivo für Transplantationskandidaten oder -patienten nicht zur Anwendung empfohlen (siehe Rubrik «Interaktionen, Immunsuppressiva»).
HCV/HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) Koinfektion
Incivo in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin wurde bei 60 HIV-infizierten HCV-behandlungsnaiven Patienten, die entweder keine antiretrovirale HIV-Therapie erhielten oder mit Efavirenz oder Atazanavir/Ritonavir in Kombination mit Tenofovir-Disoproxilfumarat und Emtricitabin oder Lamivudin behandelt wurden, beurteilt (siehe Rubrik «Interaktionen», «Unerwünschte Wirkungen», «Eigenschaften/Wirkungen»). Eine gleichzeitige Gabe von Incivo mit Darunavir/Ritonavir, Fosamprenavir/Ritonavir oder Lopinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Interaktionen»).
HCV/HBV (Hepatitis B Virus) Koinfektion
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Incivo bei Patienten mit einer HCV/HBV-Koinfektion vor. Aus diesem Grund wird die Anwendung von Incivo bei Patienten mit einer HCV/HBV-Koinfektion nicht empfohlen.
Pädiatrie
Incivo wird bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zur Anwendung empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Population nicht ermittelt wurde.
Wichtige Information zu einigen Inhaltsstoffen von Incivo
Dieses Arzneimittel enthält 2,3 mg Natrium pro Tablette, was von Patienten mit einer natriumkontrollierten Diät beachtet werden sollte.

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