InteraktionenBei vaginaler Anwendung von Metronidazol beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 20% der applizierten Dosis. Die nachfolgend beschriebenen Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, welche unter systemischer (einschliesslich rektaler) Anwendung von Metronidazol beschrieben wurden, sind jedoch auch bei Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht völlig auszuschliessen.
Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Metronidazol
Enzyminhibitoren wie Cimetidin können die Elimination von Metronidazol beeinträchtigen und dadurch zu erhöhten Metronidazol-Serumkonzentrationen führen.
Eine Wirkungsverminderung von Metronidazol tritt bei Gabe von Barbituraten und Phenytoin ein.
Einfluss von Metronidazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Bei Gabe von Lithium ist Vorsicht geboten, weil ein Anstieg der Lithiumkonzentration im Serum beobachtet wurde.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Tacrolimus oder Cyclosporin zusammen mit Metronidazol wurde ein Anstieg des Serumspiegels des Immunsuppressivums beobachtet. Bei diesen Patientinnen sind daher der Tacrolimus- bzw. Cyclosporin-Spiegel sowie die Nierenfunktion regelmässig zu kontrollieren, insbesondere bei Einleitung und nach Absetzen einer Behandlung mit Metronidazol.
Metronidazol reduziert die Clearance von 5-Fluorouracil und kann dadurch dessen Toxizität erhöhen.
Pharmakodynamische Interaktionen
Metronidazol kann die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ verstärken. Die Gerinnungsparameter sollten daher, insbesondere bei Einleitung oder beim Absetzen einer Therapie mit Metronidazol, engmaschig überwacht werden. Ggf. ist eine Anpassung der Antikoagulantien-Dosis erforderlich.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Metronidazol und Amiodaron wurden eine Verlängerung des QT-Intervalls sowie Fälle von Torsades de pointes beobachtet. Regelmässige EKG-Kontrollen werden daher empfohlen. Die Patientin soll über mögliche Symptome QT-bedingter Rhythmusstörungen (z.B. Benommenheit, Palpitationen oder Synkopen) informiert und angewiesen werden, bei Auftreten solcher Symptome unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Metronidazol zusammen mit Busulfan wurde über eine erhöhte Busulfan-Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Gabe von Busulfan und Metronidazol wird daher nicht empfohlen.
Die gleichzeitige Gabe von Disulfiram kann zu psychotischen Reaktionen führen.
Bei gleichzeitigem Genuss von Alkohol kann es zu Unverträglichkeitserscheinungen kommen, wie z.B. Hautrötungen im Bereich des Kopfes und Nackens sowie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. Der Genuss von Alkohol sollte daher vermieden werden.
Lokale Interaktionen
Zu möglichen Interaktionen zwischen Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen und Latexprodukten (Kondome, Pessare) liegen keine Untersuchungen vor. Vorsichtshalber sollten deshalb in den ersten Tagen nach der Anwendung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen andere Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
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