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Fachinformation zu Arilin® 1000 mg Vaginalzäpfchen:Alcina AG
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Metronidazol
Hilfsstoffe: Hartfett und Sojalecithin

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bakterielle Vaginose (Aminkolpitis, unspezifische Kolpitis).
Da Metronidazol gegen aerobe Bakterien unwirksam ist, sollte bei aerob-anaeroben Mischinfektionen zusätzlich ein geeignetes Chemotherapeutikum eingesetzt werden.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Bei erstmaligen Infektionen ist im Allgemeinen die einmalige Anwendung von 1 Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen (entsprechend 1000 mg Metronidazol) ausreichend. In schweren Fällen und bei rezidivierenden Infektionen ist die Zweitagestherapie mit je 1 Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen pro Tag zu bevorzugen.
Die Behandlungsdauer mit Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen darf 10 Tage nicht überschreiten. Die Behandlung sollte nur in begründeten Einzelfällen wiederholt werden.
Art der Anwendung
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen werden am besten abends in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen tief in die Scheide eingeführt. Die Behandlung ist nicht während der Menstruation vorzunehmen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen wurden ausschliesslich bei erwachsenen Patientinnen untersucht. Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wird daher nicht empfohlen. Bei Kindern und Jugendlichen vor der Pubertät besteht üblicherweise keine Indikation.
Ältere Patientinnen
Zur Anwendung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen bei älteren Patientinnen liegen nur limitierte Daten vor. Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist jedoch vermutlich nicht erforderlich.
Niereninsuffizienz
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen wurden bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht spezifisch untersucht. Eine Dosisanpassung von Metronidazol ist bei vaginaler Anwendung jedoch wahrscheinlich nicht erforderlich.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leicht- oder mässiggradiger Leberfunktionsstörung ist aufgrund der geringen systemischen Exposition keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei schwerer Leberinsuffizienz sollte nur eine Einzeldosis von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen angewendet werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Metronidazol, anderen 5-Nitroimidazolen, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen.
Patienten mit Cockayne-Syndrom (siehe Unerwünschte Wirkungen).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Vorliegen der folgenden Erkrankungen ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich:
·In sehr seltenen Fällen wurde unter systemischer Anwendung von Metronidazol über hämatologische Störungen bis hin zur Knochenmarksdepression berichtet. Daher ist bei der Verordnung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen an Patientinnen mit Blutbildungsstörungen (auch in der Anamnese) Vorsicht geboten und es ist vor und nach der Behandlung eine Kontrolle der Leukozytenzahl durchzuführen.
·Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems
·schwere Lebererkrankungen
Unter Behandlung mit Metronidazol wurde über Fälle von schweren bullösen Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), der toxischen epidermalen Nekrolyse (TEN) oder der akuten generalisierten exanthematischen Pustulose (AGEP) berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn Symptome oder Anzeichen eines SJS, einer TEN oder AGEP auftreten, muss Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen sofort abgesetzt werden.
Unter Behandlung mit Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen kann sich eine bestehende vaginale Candidiasis verschlechtern.
Unter Therapie mit Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen kann sich eine pseudomembranöse Enterokolitis entwickeln. Beim Auftreten einer persistierenden Diarrhoe ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (Vancomycin) einzuleiten. Arzneimittel, welche die Peristaltik hemmen, sind in diesem Fall kontraindiziert.
Geschlechtsverkehr sollte während der Therapie unterbleiben.

Interaktionen

Bei vaginaler Anwendung von Metronidazol beträgt die systemische Verfügbarkeit nur ca. 20% der applizierten Dosis. Die nachfolgend beschriebenen Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, welche unter systemischer (einschliesslich rektaler) Anwendung von Metronidazol beschrieben wurden, sind jedoch auch bei Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen nicht völlig auszuschliessen.
Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Metronidazol
Enzyminhibitoren wie Cimetidin können die Elimination von Metronidazol beeinträchtigen und dadurch zu erhöhten Metronidazol-Serumkonzentrationen führen.
Eine Wirkungsverminderung von Metronidazol tritt bei Gabe von Barbituraten und Phenytoin ein.
Einfluss von Metronidazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Bei Gabe von Lithium ist Vorsicht geboten, weil ein Anstieg der Lithiumkonzentration im Serum beobachtet wurde.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Tacrolimus oder Cyclosporin zusammen mit Metronidazol wurde ein Anstieg des Serumspiegels des Immunsuppressivums beobachtet. Bei diesen Patientinnen sind daher der Tacrolimus- bzw. Cyclosporin-Spiegel sowie die Nierenfunktion regelmässig zu kontrollieren, insbesondere bei Einleitung und nach Absetzen einer Behandlung mit Metronidazol.
Metronidazol reduziert die Clearance von 5-Fluorouracil und kann dadurch dessen Toxizität erhöhen.
Pharmakodynamische Interaktionen
Metronidazol kann die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ verstärken. Die Gerinnungsparameter sollten daher, insbesondere bei Einleitung oder beim Absetzen einer Therapie mit Metronidazol, engmaschig überwacht werden. Ggf. ist eine Anpassung der Antikoagulantien-Dosis erforderlich.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Metronidazol und Amiodaron wurden eine Verlängerung des QT-Intervalls sowie Fälle von Torsades de pointes beobachtet. Regelmässige EKG-Kontrollen werden daher empfohlen. Die Patientin soll über mögliche Symptome QT-bedingter Rhythmusstörungen (z.B. Benommenheit, Palpitationen oder Synkopen) informiert und angewiesen werden, bei Auftreten solcher Symptome unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Metronidazol zusammen mit Busulfan wurde über eine erhöhte Busulfan-Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Gabe von Busulfan und Metronidazol wird daher nicht empfohlen.
Die gleichzeitige Gabe von Disulfiram kann zu psychotischen Reaktionen führen.
Bei gleichzeitigem Genuss von Alkohol kann es zu Unverträglichkeitserscheinungen kommen, wie z.B. Hautrötungen im Bereich des Kopfes und Nackens sowie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. Der Genuss von Alkohol sollte daher vermieden werden.
Lokale Interaktionen
Zu möglichen Interaktionen zwischen Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen und Latexprodukten (Kondome, Pessare) liegen keine Untersuchungen vor. Vorsichtshalber sollten deshalb in den ersten Tagen nach der Anwendung von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen andere Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die Sicherheit einer Anwendung von Metronidazol in der Schwangerschaft ist nicht ausreichend belegt. Metronidazol passiert die Plazentaschranke. Insbesondere für die Frühschwangerschaft liegen widersprüchliche Berichte vor. Einige Studien haben Hinweise auf eine erhöhte Fehlbildungsrate ergeben. In tierexperimentellen Studien zeigte Metronidazol keine teratogenen Eigenschaften (s. «präklinische Daten»).
Während der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Metronidazol geht in die Muttermilch über und kann dort nach oraler Gabe Konzentrationen in vergleichbarer Höhe wie im mütterlichen Plasma erreichen. Bei Einmaltherapie während der Stillzeit sollte das Stillen für 24 Stunden ausgesetzt und während dieser Zeit abgepumpt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen können das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen von Metronidazol sind dosisabhängig. Bei vaginaler Anwendung beträgt die systemische Verfügbarkeit von Metronidazol nur ca. 20 % der applizierten Dosis. Unerwünschte Wirkungen sind daher vermutlich seltener als bei systemischer Therapie.
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen angegeben, welche unter (systemischer oder topischer) Anwendung von Metronidazol beschrieben wurden. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt angegeben:
sehr häufig (≥1/10),
häufig (≥1/100 - < 1/10),
gelegentlich (≥1/1000 - < 1/100),
selten (≥1/10'000 - < 1/1000),
sehr selten (< 1/10'000).
Häufigkeit nicht bekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden)
Infektionen
Gelegentlich: Candida-Superinfektion im Genitalbereich
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Leukopenie, Granulozytopenie.
Sehr selten: hämatologische Störungen (wie z.B. Neutropenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, Knochenmarkdepression).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Urtikaria, Flush, Fieber), Angioödem, anaphylaktische Reaktionen.
Sehr selten: anaphylaktischer Schock.
Stoffwechsel und Ernährung
Häufig: Anorexie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, psychotische Störungen (z.B. Verwirrtheit, Halluzinationen).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (24%).
Häufig: Dysgeusie (insbesondere metallischer Geschmack).
Gelegentlich: Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, periphere Neuropathien, Ataxie, Konvulsionen.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: vorübergehende Sehstörungen (wie Diplopie oder Myopie).
Erkrankungen des Ohres
Sehr selten: Tinnitus, Hörstörungen (bis hin zum Hörverlust).
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Bauchschmerzen (17%), Diarrhoe (15%), Übelkeit (10%)
Häufig: pelzige Zunge, Glossitis, Stomatitis, bitteres Aufstossen, Erbrechen.
Selten: pseudomembranöse Kolitis, Pankreatitis.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Gelegentlich: reversible abnorme Leberfunktionstests (z.B. Erhöhung von Transaminasen und Bilirubin im Serum).
Sehr selten: cholestatische Hepatitis, Ikterus.
Fälle von schwerer irreversibler Lebertoxizität/akutem Leberversagen, einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang und einem sehr schnellen Einsetzen nach Einleiten einer systemischen Anwendung von Metronidazol wurden bei Patienten mit Cockayne-Syndrom berichtet (siehe Kontraindikationen).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria.
Sehr selten: pustuläre Exantheme.
Häufigkeit nicht bekannt: akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN).
Erkrankungen des Muskelskelettsystems
Sehr selten: Arthralgien, Myalgien.
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Häufig: Dunkelfärbung des Urins (bedingt durch ein Stoffwechselprodukt von Metronidazol), ohne Krankheitswert
Gelegentlich: Dysurie, Cystitis, Harninkontinenz.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: Schwächegefühl, Pruritus in der Vagina, Brennen in der Vagina.
Unter systemischer Behandlung mit Metronidazol, insbesondere über eine längere Therapiedauer sowie bei Anwendung höherer Dosen, wurde darüber hinaus in seltenen Fällen über folgende unerwünschte Wirkungen berichtet:
Enzephalopathie, Kleinhirnsyndrom (mit z.B. Sprech- und Gangstörung, Nystagmus und Tremor), aseptische Meningitis;
Leberversagen (mit Erfordernis einer Lebertransplantation) bei Patientinnen, die gleichzeitig mit anderen Antibiotika behandelt wurden.
Es ist nicht bekannt, ob ein entsprechendes Risiko auch bei vaginaler Anwendung einer Einzeldosis bestehen könnte.

Überdosierung

Aufgrund der Darreichungsform ist eine akute Überdosierung unwahrscheinlich.
Nach oralen Einmaldosen von bis zu 15 g Metronidazol in suizidaler Absicht wurden Übelkeit, Erbrechen, Hyperreflexie, Ataxie, Tachykardie, Atemnot und Desorientierung beobachtet. Todesfälle sind nicht beschrieben.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt, die Therapie sollte ggf. symptomatisch erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Codes
G01AF01
Wirkungsmechanismus
Metronidazol, ein synthetisches Nitroimidazolderivat, ist aktiv gegen die meisten obligat anaeroben Bakterien und gegen Protozoen. Seine antibakterielle und antiparasitäre Wirkung entfaltet Metronidazol durch eine Synthesehemmung der Nukleinsäuren in empfindlichen Bakterien und Protozoen. Der bakterizide Effekt erstreckt sich auf folgende Bakterien:
Empfindliche Keime: Bacteroides-Arten (inkl. B. fragilis), Fusobakterien, Peptokokken, Peptostreptokokken, Veilonella sowie Clostridien und Eubakterien, Campylobacter fetus, Gardnerella vaginalis. Die MHK für empfindliche anaerobe Bakterien liegen zwischen 0,1 und 8 µg/ml.
Nicht empfindliche Keime: aerobe und fakultativ anaerobe Erreger (MHK > 16 µg/ml).
Resistenzen: Innerhalb der Nitroimidazol-Gruppe (Tinidazol, Ornidazol, Nimorazol) besteht vollständige Kreuzresistenz. Selten sind – im Zusammenhang mit einer Langzeittherapie – resistente Stämme anaerober Bakterien aufgetreten. Die Resistenzmechanismen gegen Metronidazol bei anaeroben Bakterien sind erst teilweise aufgeklärt.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach vaginaler Applikation von Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Metronidazol nur ca. 20 % - 25%, wobei maximale Serumspiegel hier später als nach oraler bzw. rektaler Anwendung (d.h. erst nach 8 bis 24 Stunden) erreicht werden. Nach vaginaler Applikation von 500 mg Metronidazol wurde die maximale Plasmakonzentration Cmax mit 2 µg/ml bestimmt.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung ist gering (unter 20%). Metronidazol diffundiert rasch in fast alle Gewebe und findet sich vor allem in Lungen, Nieren, Leber, Haut, Galle, Liquor, Speichel, Samenflüssigkeit und Vaginalsekret. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 36 l. Metronidazol passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
Metronidazol wird in der Leber metabolisiert, wobei verschiedene Metabolite gebildet werden. Hauptmetabolite sind 1-(2-Hydroxyethyl)-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol und 2-Methyl-5-nitroimidazol-1-yl-essigsäure. Diese Metaboliten sind teilweise pharmakologisch aktiv.
Elimination
Die Elimination von Metronidazol erfolgt hauptsächlich über die Nieren (ca. 80 %), wobei nur weniger als 10% als unveränderte Substanz ausgeschieden werden. Geringe Mengen (ca. 6 %) werden auch über die Faezes eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 8 (6 – 10) Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Alter: Die Pharmakokinetik von Metronidazol wurde bei älteren Patienten nicht spezifisch untersucht.
Niereninsuffizienz: Die Plasmahalbwertszeit bleibt unverändert. Unter Hämodialyse ist sie auf 2½ Stunden verkürzt. Mit zunehmendem Alter nimmt die renale Ausscheidung ab.
Leberinsuffizienz: Bei schwerer Leberinsuffizienz ist mit einer verzögerten Elimination zu rechnen. Die Halbwertszeit kann bei Patientinnen mit stark eingeschränkter Leberfunktion bis auf 30 Stunden verlängert sein.

Präklinische Daten

Mutagenese
In In-vitro-Tests an Bakterien hat Metronidazol mutagene Effekte gezeigt.
Im Hinblick auf genotoxische Effekte liegen widersprüchliche Ergebnisse aus In-vitro-Studien an Säugetierzellen und In-vivo-Studien bei Nagern sowie Menschen vor.
Karzinogenese/Mutagenese
Metronidazol wurde von der IARC (International Agency for Research on Cancer) als «mögliche karzinogene Substanz bei Menschen» eingestuft (Gruppe 2B).
Metronidazol wies eine karzinogene Wirkung bei Mäusen und Ratten auf. Ähnliche Studien bei Hamstern jedoch zeigten negative Resultate.
Die Begrenzung der Behandlungsdauer ist äusserst wichtig, da nicht auszuschliessen ist, dass die Behandlung die menschlichen Keimzellen schädigen kann. Darüber hinaus wurde in experimentellen Tierstudien ein Anstieg verschiedener Tumorerkrankungen beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Tierversuche haben bei Ratten bis zu Dosen von 200 mg/kg Körpergewicht und bei Kaninchen bis zu 150 mg/kg Körpergewicht pro Tag keine teratogenen Effekte oder andere embryotoxischen Wirkungen ergeben. Ab 350 mg/kg wurden nach wiederholter Verabreichung an Ratten und Mäuse unerwünschte Wirkungen auf die männlichen Geschlechtsorgane der adulten Tiere festgestellt.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Metronidazol beeinflusst SGOT- und SGPT-Bestimmungen, welche auf einer UV-Absorptionsabnahme aufgrund der Oxidation von NADH zu NAD beruhen. Es resultieren zu tiefe SGOT- und SGPT-Werte.
Haltbarkeit
Arilin 1000 mg Vaginalzäpfchen darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Das Arzneimittel im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

62'294 (Swissmedic).

Packungen

Packungen mit 1 und 2 Vaginalzäpfchen (B)

Zulassungsinhaberin

Alcina AG
4132 Muttenz

Stand der Information

Februar 2025

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