Dosierung/AnwendungErwachsene
Epoprostenol eignet sich ausschliesslich für die kontinuierliche intravenöse Infusion.
Bestimmung der Kurzzeitdosierung (Akutdosierung)
Zur Abklärung der Langzeit-Infusionsrate ist eine Bestimmung der Kurzzeitdosierung erforderlich. Die Veletri-Infusion wird über einen peripheren oder zentralen Venenkatheter mit einer Infusionsrate von 2 ng/kg/min begonnen und in Zeitintervallen von 15 min oder mehr um 2 ng/kg/min erhöht, bis dosislimitierende Nebenwirkungen auftreten. Falls unter der initialen Infusionsrate von 2 ng/kg/min bereits Nebenwirkungen auftreten, sollte eine tiefere, für den Patienten verträgliche Initialdosis bestimmt werden. Wird ein Herzkatheterismus gemacht (was nicht zwingend notwendig ist), wird die Dosis bis zur maximalen Wirkung titriert.
Langzeit-Dauerinfusion
Die Langzeit-Dauerinfusion von Veletri soll über einen zentralen Venenkatheter erfolgen. Die periphere Infusion kann allenfalls so lange fortgesetzt werden, bis der zentrale Katheter gelegt ist.
Langzeit-Infusionen sollten mit einer Infusionsrate begonnen werden, die 4 ng/kg/min tiefer liegt als die, bei der Bestimmung der Kurzzeitdosierung ermittelte, wirksame bzw. maximal verträgliche Infusionsrate. Falls die maximal verträgliche Infusionsrate 5 ng/kg/min oder weniger beträgt, sollte die Langzeit-Infusion mit 1 ng/kg/min begonnen werden.
Dosierungsanpassungen
Anpassungen der Langzeit-Infusionsrate sollten aufgrund des Fortbestehens, des Wiederauftretens oder der Verschlechterung der Symptome beim Patienten oder aufgrund des Auftretens unerwünschter Wirkungen in Folge von Überdosierungen von Veletri vorgenommen werden.
Im Allgemeinen ist zu erwarten, dass die anfängliche Langzeitdosierung im Laufe der Zeit erhöht werden muss. Eine Dosiserhöhung sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Symptome weiterbestehen oder nach einer Besserung erneut wieder auftreten.
Die Infusionsrate sollte um jeweils 1 bis 2 ng/kg/min in Zeitintervallen, die eine Beurteilung der klinischen Reaktion erlauben, erhöht werden; diese Zeitintervalle sollten mindestens 15 Minuten betragen. Nach der Bestimmung einer neuen Infusionsrate sollte der Patient beobachtet, der Blutdruck in aufrechter Position und liegend und der Puls einige Stunden lang überwacht werden, um sicherzustellen, dass die neue Dosierung vertragen wird.
In einer kontrollierten Studie bei mit Bindegewebserkrankungen assoziierter PAH (APAH)über 12 Wochen wurde die Dosis alle 3 Wochen um durchschnittlich 1,7 bis 3,2 ng/kg/min gesteigert.
Während einer Langzeitinfusion kann das Auftreten medizinischer Probleme – ähnlich wie bei der Bestimmung der Infusionsrate – eine Reduzierung der Infusionsrate erforderlich machen, die unerwünschte Wirkung kann gelegentlich jedoch auch ohne Dosierungsanpassung verschwinden. Die Dosisreduktion sollte nach und nach erfolgen, in Schritten von jeweils 2 ng/kg/min in Zeitintervallen von 15 Minuten oder mehr, bis die dosierungslimitierenden Effekte nicht mehr auftreten. Ein abruptes Absetzen von Veletri oder ein plötzliches starkes Reduzieren der Infusionsrate ist zu vermeiden. Ausser in lebensbedrohlichen Situationen (z.B. Bewusstlosigkeit, Kollaps etc.) sollten die Infusionsraten von Veletri nur unter Anleitung eines Arztes angepasst werden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Es sind keine Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit der Langzeittherapie von Veletri bei Kindern und Jugendlichen vorhanden.
Ältere Patienten (>65 Jahre)
Die Erfahrungen mit Epoprostenol bei Patienten über 65 Jahre sind begrenzt. Grundsätzlich ist bei diesen Patienten aufgrund grösserer Häufigkeit von reduzierter Leber-, Nieren- oder Herzfunktion und von Begleiterkrankungen oder weiteren medikamentösen Behandlungen bei der Wahl der Dosis Vorsicht geboten.
Berechnung der Infusionsrate
Die Infusionsrate lässt sich anhand folgender Formel berechnen:
Infusionsrate (ml/min) = Dosierung (ng/kg/min) × Körpergewicht (kg): Konzentration der Lösung (ng/ml).
Infusionsrate (ml/h) = Infusionsrate (ml/min) × 60.
Art der Anwendung
Die Langzeit-Dauerinfusion von Veletri wird über einen intravenösen Zugang über einen zentralen Venenkatheter und eine tragbare Infusionspumpe verabreicht. Der Patient muss in allen Aspekten des Umgangs mit dem Zentralvenenkatheter, in der aseptischen Herstellung der intravenös injizierbaren Veletri-Lösung und in der Vorbereitung und der Erneuerung des Medikamentenverabreichungs-Reservoirs der Infusionspumpe sowie des Verlängerungssets angemessen geschult werden.
Veletri muss vor Gebrauch mit sterilem Wasser für Injektionszwecke oder 0,9% steriler Kochsalzlösung für Injektionszwecke aufgelöst werden. Auch für weitere Verdünnungen dürfen nur diese Lösungsmittel verwendet werden (vgl. «Inkompatibilitäten» sowie «sonstige Hinweise»).
Zur Verabreichung von Veletri geeignete tragbare Pumpen sind in der Rubrik «Sonstige Hinweise» aufgeführt.
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