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Fachinformation zu Bisolvon® Dextromethorphan:Opella Healthcare Switzerland AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Dextromethorphani hydrobromidum monohydricum.
Hilfsstoffe
Hustensaft (5 ml):
Saccharinum natricum (E954), maltitolum liquidum 4,34 g, propylenglycolum (E1520) 310 mg, aqua purificata; aromatica (vanilla aroma, apricot aroma), methyl. parahydroxybenz. (E 218) 7,5 mg). Einige dieser Hilfsstoffe enthalten Natrium (insgesamt 1,43 mg) und Ethanol (insgesamt 0,67 mg).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Behandlung von trockenem Reizhusten ohne Schleimbildung.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
Hustensaft:
5–10 ml Hustensaft (entsprechend 10–20 mg Dextromethorphanbromhydrat) alle 4 Stunden oder 15 ml Hustensaft (entsprechend 30 mg Dextromethorphanbromhydrat) alle 6–8 Stunden. Die Tageshöchstdosis beträgt 60 ml Hustensaft (entsprechend 120 mg Dextromethorphanbromhydrat).
Therapiedauer
Bei Selbstmedikation ist die Einnahme auf 4 Tage zu begrenzen. Auch mit ärztlicher Verordnung soll Bisolvon Dextromethorphan nicht länger als 2–3 Wochen angewendet werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wird zu besonderer Vorsicht geraten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Erhaltungsdosis zu reduzieren oder das Intervall zwischen den Dosen zu verlängern.
Kinder und Jugendliche
Kinder unter 6 Jahren:
Bei Kindern unter 6 Jahren darf Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft nicht angewendet werden.
Kinder von 6 bis 12 Jahren – nur auf ärztliche Verordnung:
Hustensaft:
Kinder von 6 bis 12 Jahren: 2,5–5 ml Hustensaft (entsprechend 5–10 mg Dextromethorphanbromhydrat) alle 4 Stunden. Die Tageshöchstdosis beträgt 30 ml Hustensaft (entsprechend 60 mg Dextromethorphanbromhydrat).
Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft ist vorzugsweise nach dem Essen einzunehmen und die letzte Dosis unmittelbar vor dem Schlafengehen. Die Packung enthält einen graduierten Messbecher.

Kontraindikationen

Bisolvon Dextromethorphan ist in den folgenden Fällen kontraindiziert:
·bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Dextromethorphan oder einem der enthaltenen Hilfsstoffe
·bestehende Drogen- oder Alkoholabhängigkeit
·Asthma bronchiale
·chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
·Pneumonie
·respiratorische Insuffizienz
·Atemdepression
·Kinder unter 6 Jahren
·Stillzeit
·seltene angeborene Unverträglichkeiten gegenüber einem der Hilfsstoffe (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
·gleichzeitige Anwendung eines MAO-Hemmers (auch in den letzten zwei Wochen) oder eines serotonerg wirkenden Arzneimittels (z.B. bestimmte Antidepressiva wie die SSRI Paroxetin und Fluoxetin, trizyklische Antidepressiva wie Clomipramin sowie Anorektika); diese Arzneimittel verstärken nicht nur die serotonerge Wirkung, sondern können auch die Verstoffwechselung von Dextromethorphan stark verlangsamen, indem sie das Cytochrom CYP2D6 hemmen (siehe «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bisolvon Dextromethorphan ist bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden. Bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion oder schwerwiegender Einschränkung der Leberfunktion ist die Dosis pro Einnahme zu reduzieren oder der zeitliche Abstand zwischen den Dosen zu vergrössern.
Bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren darf Bisolvon Dextromethorphan nur auf ärztliche Verordnung und unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal angewendet werden.
Bei Kindern können im Falle einer Überdosierung auch schwerwiegende unerwünschte Ereignisse einschliesslich neurologischer Störungen auftreten. Die empfohlene Dosis soll nicht überschritten werden.
Da chronischer Husten ein frühes Symptom eines Asthma bronchiale sein kann, ist Bisolvon Dextromethorphan nicht zur Behandlung von chronischem Husten indiziert, dies gilt insbesondere bei Kindern.
Bei produktivem Husten mit erheblicher Schleimbildung (z.B. bei Patienten mit Bronchiektasie, Mukoviszidose) sowie bei Patienten mit einer neurologischen Erkrankung, welche mit starker Dämpfung des Hustenreflexes einhergeht (bei Zustand nach Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Demenz), ist Bisolvon Dextromethorphan zur Behandlung des Hustens nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und aufmerksamer Überwachung anzuwenden.
Die Patienten dürfen die empfohlene Dosis und Dauer der Behandlung nicht überschreiten.
Die Patienten sollten während der Behandlung mit Dextromethorphan keinen Alkohol trinken. Dextromethorphan verstärkt die dämpfende Wirkung des Alkohols auf das zentrale Nervensystem.
Es wurde über Fälle von Dextromethorphan-Missbrauch bei Jugendlichen, aber auch bei älteren Personen berichtet. Vorsicht ist besonders geboten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie bei Patienten mit Missbrauch von Drogen oder psychoaktiven Substanzen in der Vorgeschichte.
In der Mehrheit dieser Fälle handelt es sich um Patienten mit Alkohol- und/oder Drogenabhängigkeit und/oder psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte.
Zusätzlich hat Dextromethorphan ein Abhängigkeitspotential. Bei längerem Gebrauch können sich eine Intoleranz mit Überdosierung sowie eine psychische und physische Abhängigkeit entwickeln.
Bei Patienten mit Mastozytose oder Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) darf Bisolvon Dextromethorphan wegen der möglichen Histaminfreisetzung nicht angewendet werden.
Dextromethorphan wird durch das Cytochrom-P450-Enzym 2D6 (CYP2D6) verstoffwechselt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Dextromethorphan und CYP2D6-Inhibitoren wird die Wirkung von Dextromethorphan verstärkt oder verlängert (siehe «Interaktionen»).
Bei Patienten mit CYP2D6-Mangel sind Metabolismus und Elimination von Dextromethorphan stark verlangsamt. Aufgrund eines genetischen Polymorphismus sind 10–15 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer (Debrisoquin-Typ). In dieser Population besteht ein erhöhtes Risiko für QT-Verlängerungen im EKG und Torsade de Pointes.
Dextromethorphan sollte bei Patienten, die serotonerge Substanzen (andere als MAO-Hemmer) wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder trizyklische Antidepressiva anwenden, mit Vorsicht eingesetzt werden (siehe «Interaktionen»).
Bei gleichzeitiger Einnahme von Dextromethorphan und serotonergen Wirkstoffen wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Selective Serontonin Re-Uptake Inhibitors, SSRIs), die den Stoffwechsel von Serotonin beeinträchtigen (insbesondere Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) und CYP2D6-Inhibitoren) wurde über serotonerge Wirkungen einschliesslich der Entwicklung eines möglicherweise lebensbedrohlichen Serotoninsyndroms berichtet.
Das Serotoninsyndrom kann Veränderungen des mentalen Status, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome umfassen.
Bei Verdacht auf ein Serotoninsyndrom sollte die Behandlung mit Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft eingestellt werden.
Bei Kindern können im Falle einer Überdosierung schwerwiegende unerwünschte Ereignisse einschliesslich neurologischer Störungen auftreten. Die Betreuungspersonen der Kinder sollten darauf hingewiesen werden, dass die empfohlene Dosis nicht überschritten werden darf.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Maltitol-Lösung
Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft enthält Maltitol-Lösung. Patienten mit einer seltenen hereditären Fructose-Intoleranz dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis von 5 ml; d.h. das Arzneimittel ist nahezu «natriumfrei».
Ethanol
Das Arzneimittel enthält auch geringe Mengen Ethanol (Alkohol), weniger als 100 mg pro Dosis.
Propylenglycol
Der Hustensaft enthält bis zu 316 mg Propylenglycol (E1520) pro Dosis von 5 ml, und mit der Tageshöchstdosis kann ein Gehalt von 50 mg/kg/Tag überschritten werden. Schwangere und stillende Frauen sollten dieses Arzneimittel grundsätzlich nicht anwenden, ausser wenn der Arzt/die Ärztin es empfiehlt und für die Dauer der Anwendung zusätzliche Kontrollen durchführt. Patienten mit einer Leber- oder Nierenerkrankung sind ebenfalls angemessen ärztlich zu überwachen.
Methylparaben
Der Hustensaft enthält auch Methylparaben (E218), welches allergische Reaktionen (evtl. vom Spättyp) hervorrufen kann.

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die das Cytochrom P450-2D6-Enzymsystem der Leber und somit den Dextromethorphan-Metabolismus hemmen – insbesondere Amiodaron, Quinidin, Fluoxetin, Haloperidol, Paroxetin, Propafenon, Thioridazin, Cimetidin, Ritonavir, Berberin, Bupropion, Cinacalcet, Flecainid und Terbinafin sowie pflanzliche Heilmittel z.B. aus Johanniskraut, Ginseng oder Ginkgo –, kann zu einem Anstieg der Dextromethorphan-Konzentration führen. Dieser Effekt kann auch dann eintreten, wenn die genannten Arzneimittel kurz vor der Behandlung mit Dextromethorphan angewendet wurden, selbst wenn ihre Anwendung bereits beendet ist. Bei Verabreichung von Cinacalcet über mehr als 8 Tage war nach einer Einmaldosis von 30 mg Dextromethorphan die AUCinf von Dextromethorphan um den Faktor 11,5 und die Cmax um den Faktor 7,5 höher als in einer Placebogruppe.
Pharmakodynamische Interaktionen
Dextromethorphan wirkt serotonerg. Dadurch kann es das Risiko für serotonerge Toxizität (Serotoninsyndrom) erhöhen, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung weiterer serotonerger Substanzen wie MAO-Hemmer oder SSRI, Venlafaxin, trizyklische Antidepressiva wie Clomipramin, Amphetamine und andere serotonerg wirkende Arzneimittel. Einige der genannten Psychopharmaka sind starke Inhibitoren des Cytochrom-Enzyms CYP2D6 und können daher zusätzlich den Metabolismus von Dextromethorphan verlangsamen. Insbesondere bei vorhergehender oder gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Serotonin-Metabolismus beeinflussen – z.B. Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer (selektiv oder nicht-selektiv), der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder der trizyklischen Antidepressiva wie Clomipramin –, kann ein potenziell lebensbedrohliches Serotoninsyndrom auftreten, das folgende Symptome umfassen kann: Veränderungen des psychischen Zustands (z.B. Erregungs- und Verwirrtheitszustände), autonome Instabilität (z.B. Schwitzen, Hyperthermie, Tachykardie, Tachypnoe, Mydriasis), neuromuskuläre Anomalien (z.B. Tremor, Klonus, Myoklonus, Hyperreflexie, Rigidität) und/oder gastrointestinale Symptome (siehe «Kontraindikationen»). Die gleichzeitige Einnahme anderer Substanzen einschliesslich Alkohol, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken, kann zu einer gegenseitigen Verstärkung dieser zentral dämpfenden Wirkung führen.
Bei Verdacht auf ein Serotoninsyndrom sollte die Behandlung mit Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft eingestellt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Bisolvon Dextromethorphan mit einem schleimlösenden Arzneimittel kann infolge des inhibierten Hustenreflexes zu einem (gefährlichen) Sekretstau führen, insbesondere bei Patienten mit Bronchiektasie oder Mukoviszidose (muköse Hypersekretion) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen an begrenzten Populationen liefern bisher keine Hinweise auf eine erhöhte Häufigkeit von Fehlbildungen bei Kindern mit Dextromethorphan-Exposition im Mutterleib; allerdings sind in diesen Untersuchungen der Zeitpunkt und die Dauer der Anwendung nicht ausreichend dokumentiert. Präklinische Studien zur Reproduktionstoxizität bei Tieren ergaben keine Hinweise auf mögliche Risiken für den Menschen (siehe «Präklinische Daten»).
Hohe Dosen Dextromethorphan können eventuell zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen, auch bei nur kurzfristiger Anwendung.
Während der Schwangerschaft soll das Arzneimittel daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter medizinischer Aufsicht angewendet werden.
Stillzeit
Zum Übertritt von Dextromethorphan in die Muttermilch liegen keine Studien vor. Da eine atemdepressorische Wirkung beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden kann, ist Dextromethorphan in der Stillzeit kontraindiziert.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei korrekter Anwendung leichte Schläfrigkeit oder Schwindel hervorrufen und dadurch das Reaktionsvermögen und entsprechend die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinflussen. Zusätzlich erhöht wird dieses Risiko durch gleichzeitigen Alkoholkonsum oder gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufigkeit wird wie folgt angegeben: häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1'000, < 1/100), sehr selten (< 1/10'000), unbekannt (nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Unbekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Urtikaria, Pruritus, Rötung, Erythem, Bronchospasmus.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Verwirrtheit.
Unbekannt: bei Missbrauch wurde über Entwicklung von Abhängigkeit berichtet,Halluzinationen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schläfrigkeit, Benommenheit.
Unbekannt: Schwindel, Sprechstörungen und Nystagmus, Dystonie insbesondere bei Kindern.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Unbekannt: fixes Arzneimittelexanthem (z.B. Rötungen mit Pruritus).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Eine Überdosierung von Dextromethorphan kann mit Übelkeit, Erbrechen, Dystonie, gastrointestinalen Störungen, Schwindel, Kardiotoxizität, Erschöpfung, Unruhe, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Nystagmus, Ataxie, toxischer Psychose mit visuellen Halluzinationen und Übererregbarkeit verbunden sein.
Bei massiver Überdosierung können zusätzlich folgende Symptome auftreten: Koma, Atemdepression, Krämpfe.
Behandlung
Falls erforderlich, ist intensivmedizinisches Monitoring mit symptombezogener Therapie einzuleiten. Naloxon kann als Antagonist angewendet werden.
Das mit Dextromethorphan assoziierte Risiko für ein Serotoninsyndrom steigt im Fall einer Überdosierung zusätzlich, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung weiterer serotonerger Substanzen und Inhibitoren des Cytochrom-P450-Enzyms CYP2D6 (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einnahme von Dextromethorphan und anderen Arzneimitteln wurden Fälle von Überdosierung mit letalem Ausgang gemeldet.
Im Falle einer Überdosierung mit Bisolvon Dextromethorphan müssen umgehend alle notwendigen Massnahmen ergriffen werden.
Behandlung:
·Aktivkohle kann asymptomatischen Patienten verabreicht werden, die innerhalb der letzten Stunde eine Überdosis Dextromethorphan eingenommen haben.
·Für Patienten, die Dextromethorphan eingenommen haben und sediert oder komatös sind, kann Naloxon, in den üblichen Dosen wie zur Behandlung einer Opioidüberdosierung, in Betracht gezogen werden. Bei Krampfanfällen können Benzodiazepine, bei Hyperthermie infolge eines Serotoninsyndroms externe Kühlmassnahmen angewendet werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R05DA09
Wirkungsmechanismus
Dextromethorphanbromhydrat ist ein 3-Methoxy-Derivat von Levorphanol. Dextromethorphan und sein aktiver Metabolit Dextrorphan dämpfen den Hustenreflex, indem sie zentral die Reizschwelle anheben. Dextromethorphan wirkt serotonerg; diese Wirkung kann durch Interaktion mit weiteren serotonergen Arzneimitteln und Inhibitoren des Cytochrom-P450-Enzyms CYP2D6 spürbar verstärkt werden.
Dextromethorphan und Dextrorphan können im zentralen Nervensystem akkumulieren, insbesondere bei Personen mit CYP2D6-Mangel, bei kontinuierlicher Anwendung über mehrere Tage hinweg oder bei Anwendung höherer Dosen als empfohlen.
Pharmakodynamik
Den veröffentlichten Daten zufolge beträgt die Wirkungsdauer etwa 3–6 Stunden.
Klinische Wirksamkeit

Pharmakokinetik

Absorption
Dextromethorphanbromhydrat wird nach oraler Gabe rasch resorbiert.
Distribution
Die Spitzenkonzentration im Plasma wird nach 2–3 Stunden erreicht.
Metabolismus
Dextromethorphanbromhydrat wird in der Leber verstoffwechselt (First-Pass-Effekt). Die wichtigsten Schritte sind eine O- und eine N-Demethylierung (oxidativ) durch CYP3A und CYP2D6 sowie eine nachfolgende Konjugierung. Der aktive Hauptmetabolit ist Dextrorphan, ausserdem werden (+)-3-Methoxymorphinan und (+)-3-Hydroxymorphinan gebildet. Angesichts der Polymorphie von CYP2D6 ist die Metabolisierung von Dextromethorphanbromhydrat vom individuellen Genotyp abhängig. Der Anteil des Phänotyps der langsamen Metabolisierer (mit niedriger CYP2D6-Aktivität) beträgt in Populationen kaukasischer Abstammung 5–10 %.
Elimination
Der Anteil der verabreichten Dosis, der in den ersten 48 Stunden nach der oralen Gabe über die Nieren ausgeschieden wird, liegt zwischen 20 und 86 %. Im Urin sind vor allem freie oder konjugierte Metabolite zu finden, lediglich ein geringer Teil des Wirkstoffs wird unverändert ausgeschieden. Weniger als 0,1 % werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Nach einmaliger oder wiederholter Gabe liegt die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit verschiedenen Publikationen zufolge je nach Präparat und Dosis zwischen 2 und 4 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Langsame vs. schnelle Metabolisierer (CYP2D6)
Die Cmax- AUC- und t½-Werte von Dextromethorphan sind bei langsamer Metabolisierung höher als bei schneller: die Cmax ist 16-mal höher, die AUC 150-mal grösser und die t½ 8-mal länger (19,1 vs. 2,4 Stunden).
Bei langsamen Metabolisierern kann der letztere Wert bis zu 45 Stunden betragen.

Präklinische Daten

Langzeittoxizität bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung
Studien zur Toxizität bei chronischer bzw. subchronischer Anwendung bei Hunden und Ratten ergaben keine Hinweise auf eine toxische Wirkung von Dextromethorphanbromhydrat.
Mutagenität und Kanzerogenität
Ein Punktmutationen-Bakterientest sowie ein Chromosomenaberrationstest waren negativ. Zu Substanzen mit benachbarten Strukturen wie z.B. Morphin, Codein, Nalbuphin, Buprenorphin, Naloxon, Hydromorphon, Levorphanol oder Oxycodon liegen mehrheitlich negative Daten zur Gentoxizität und Karzinogenität vor. Insgesamt stützt die wissenschaftliche Evidenz zu Dextromethorphan und seinen Strukturanaloga die Schlussfolgerung, dass diese Wirkstoffklasse der Phenantrene und insbesondere Dextromethorphan weder in vitro noch in vivo genotoxisch wirken und kein Karzinogenitäts-Risiko für den Patienten darstellen.
Tierexperimentelle Studien zum langfristigen tumorigenen Potenzial liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
Studien zur Embryotoxizität, peri- und postnatalen Toxizität sowie Fertilität bei Ratten zeigten bis zu einer Dosis von 50 mg/kg/Tag ein negatives Ergebnis.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bisolvon Dextromethorphan Hustensaft bei 15–30 °C lagern.
Arzneimittel ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

61441 (Swissmedic).

Packungen

Hustensaft: Flasche mit 200 ml [B]

Zulassungsinhaberin

Opella Healthcare Switzerland AG, Risch

Stand der Information

August 2021.

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