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Fachinformation zu Aprokam®:THEA Pharma S.A.
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01AA27
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik:
Wirkungsmechanismus
Cefuroxim hemmt die bakterielle Zellwandsynthese nach Bindung an Penicillin-bindende Proteine (PBP). Dies führt zu einer Störung der Zellwandsynthese (Peptidoglycansynthese) und so zu einem Auflösen und Absterben der Bakterienzellen.
PD/PK (pharmakodynamische/pharmakokinetische) Zusammenhänge
Der für Cephalosporine wichtigste pharmakokinetisch/pharmakodynamische Index, der mit der Wirksamkeit in vivo korreliert, ist der Anteil des Dosierungsintervalls (%T), um den die ungebundene Konzentration von Cefuroxim oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) für die betroffene Zielspezies bleibt (d.h. %T > MHK).
Nach Injektion von 1 mg Cefuroxim in die Augenkammer lagen die Wirkstoffspiegel im Kammerwasser 4-5 Stunden nach dem Eingriff für verschiedene relevante Spezies über der MHK.
Resistenzmechanismus
Die Resistenz von Bakterien gegenüber Cefuroxim kann auf einem oder mehreren der folgenden Mechanismen beruhen:
·Hydrolyse durch Betalaktamasen. Cefuroxim wird durch bestimmte Betalaktamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum (ESBLs) und durch chromosomal kodierte Enzyme (AmpC), die in bestimmten aeroben gramnegativen Bakterienspezies induziert oder anhaltend supprimiert werden können, effizient hydrolysiert;
·Verminderte Affinität Penicillin-bindender Proteine zu Cefuroxim;
·Impermeabilität der äusseren Membran, die den Zugang von Cefuroxim zu Penicillin-bindenden Proteinen in gramnegativen Bakterien einschränkt;
·bakterielle Effluxpumpen.
Methicillin-resistente Staphylokokken (MRS) sind resistent gegen alle zurzeit zur Verfügung stehenden β-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Cefuroxim.
Penicillin-resistenter Streptococcus pneumoniae weist durch eine Veränderung der Penicillin-bindenden Proteine eine Kreuzresistenz gegen Cephalosporine einschliesslich Cefuroxim auf.
Betalaktamase-negative, Ampicillin-resistente (BLNAR) Stämme von H. influenzae sollten trotz einer in vitro beobachteten Empfindlichkeit als resistent gegen Cefuroxim angesehen werden.
Grenzwerte:
Die unten aufgeführten Mikroorganismen wurden entsprechend oben genannter Indikation (siehe «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten») ausgewählt.
Aprokam ist nur zur Anwendung in der Augenkammer und nicht zur Behandlung systemischer Infektionen bestimmt (siehe «Pharmakokinetik»). Klinische Grenzwerte sind für diese Art der Anwendung nicht relevant. Die epidemiologischen Cut-Off-Werte (Grenzwerte, ECOFF) zur Abgrenzung der Wildtyppopulation von Isolaten mit erworbenen Resistenzmerkmalen sind:

ECOFF (mg/l)

Staphylococcus aureus

≤4

Streptococcus pneumoniae

≤0,125

E. coli

≤8

Proteus mirabilis

≤4

H. influenzae

≤2

Die Empfindlichkeit von Staphylokokken gegenüber Cefuroxim erschliesst sich aus der Empfindlichkeit gegenüber Methicillin.
Die Empfindlichkeit von Streptokokken der Gruppe A, B, C und G lässt sich von der Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin ableiten.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend.
Klinische Wirksamkeit
Eine prospektive, randomisierte und teilweise verblindete multizentrische Studie (ESCRS-Studie) wurde mit n=16603 Patienten und Kataraktoperation durchgeführt. Bei n=29 Patienten (davon n=24 aus den nicht mit Cefuroxim behandelten Gruppen und n=5 aus den Gruppen mit intrakameraler Anwendung von Cefuroxim) trat eine Endophthalmitis auf. Bei n=20 dieser Patienten (n=17 ohne Behandlung mit Cefuroxim und n=3 mit intrakameraler Cefuroxim-Behandlung) wurde diese Endophthalmitis als infektiös bestätigt. Diese bestätigten Endophtalmitiden traten bei n=10 Patienten der Behandlungsgruppe «Placebo-Augentropfen ohne Cefuroxim», bei n=7 Patienten der Gruppe «Levofloxacin-Augentropfen ohne Cefuroxim», bei n=2 Patienten der Gruppe «Placebo-Augentropfen und intrakameral gegebenes Cefuroxim» und bei n=1 Patienten der Gruppe «Levofloxacin-Augentropfen und intrakameral gegebenes Cefuroxim» auf. Die prophylaktische intrakamerale Gabe von Cefuroxim in einer Dosierung von 1 mg in 0,1 ml einer 0,9%igen NaCl-Lösung führte zu einer rund 5-fachen Reduktion des Risikos für eine postoperative Endophthalmitis. Die Ergebnisse von 2 prospektiven Studien (Wedje 2005 und Lundström 2007) sowie 5 retrospektiven Studien stützten diese Ergebnisse und bestätigten die Wirksamkeit von intrakameral angewendetem Cefuroxim zur Prophylaxe der postoperativen Endophthalmitis.

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