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Fachinformation zu Jardiance®:Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
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Unerwünschte Wirkungen

Typ 2 Diabetes mellitus
In klinischen Studien zur Beurteilung der Sicherheit von Empagliflozin wurden insgesamt 15582 Patienten mit Typ 2-Diabetes behandelt, wobei 10004 Patienten Empagliflozin entweder allein oder in Kombination mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff, Thiazolidindion, DPP4-Inhibitoren oder Insulin erhielten.
In diesen Studien war die Abbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen für alle Behandlungsgruppen vergleichbar: Placebo (5,6%), Jardiance 10 mg (5,0%) und Jardiance 25 mg (4,9%).
An placebokontrollierten, doppelblinden Studien mit 18- bis 24wöchiger Behandlungsdauer nahmen 3534 Patienten teil, von denen 1183 Placebo, 1185 Jardiance 10 mg und 1166 Jardiance 25 mg erhielten.
Die häufigste Nebenwirkung war Hypoglykämie, abhängig von der angewendeten Basistherapie in den jeweiligen Studien (siehe Beschreibung spezieller Nebenwirkungen).
Herzinsuffizienz
In den EMPEROR-Studien waren Herzinsuffizienz-Patienten mit entweder reduzierter Auswurffraktion (n = 3726) oder erhaltener Auswurffraktion (n = 5985) eingeschlossen, die mit 10 mg Empagliflozin oder Placebo behandelt wurden. Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer waren Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus.
Die häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung bestand in einer Volumendepletion (Empagliflozin 10 mg: 11,4 %; Placebo: 9,7 %).
Chronische Nierenerkrankung
In die EMPA-KIDNEY-Studie waren Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (N = 6609) eingeschlossen, die mit 10 mg Empagliflozin oder Placebo behandelt wurden. Etwa 44 % der Patienten hatten Diabetes mellitus Typ 2.
In der EMPA-KIDNEY-Studie wurden keine neuen unerwünschten Arzneimittelwirkungen festgestellt.
Das Gesamtsicherheitsprofil von Jardiance war bei allen untersuchten Indikationen im Allgemeinen einheitlich.
Folgende Nebenwirkungen wurden bei Patienten, die in placebokontrollierten, doppelblinden Studien mit Empagliflozin behandelt wurden, berichtet:
Definition der verwendeten Häufigkeiten:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), «Häufigkeit nicht bekannt» (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und Infestationen
Häufig: Vaginaler Soor, Vulvovaginitis, Balanitis und andere Infektionen des Genitaltraktsb, Harnwegsinfektionenb (einschliesslich Pyelonephritis und Urosepsis)d.
Selten: Nekrotisierende Fasziitis des Perineums (Fournier-Gangrän)e.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hypoglykämie (bei Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder Insulin)a.
Gelegentlich: Ketoazidosed.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus, allergische Hautreaktionen (z.B. Hautausschlag, Urtikaria)d.
Gelegentlich: Angioödemd.
Funktionsstörungen der Gefässe
Sehr häufig: Volumenmangela.
Funktionsstörungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Vermehrtes Wasserlassena.
Gelegentlich: Dysurie.
Sehr selten: Tubulointerstitielle Nephritis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig: Durst.
Untersuchungen
Häufig: Erhöhte Serumlipidec, erhöhter Hämatokritc.
Gelegentlich: Verringerte glomeruläre Filtrationsratea, erhöhter Kreatininspiegel im Bluta.
anähere Angaben siehe Unterabschnitte weiter unten.
bsiehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
cnähere Angaben siehe «Klinische Wirksamkeit».
daus den Erfahrungen seit der Marktzulassung.
ebei Patienten mit Diabetes mellitus beobachtet.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Die nachstehend angegebenen Häufigkeiten für unerwünschte Wirkungen werden ungeachtet des Kausalzusammenhangs angegeben.
Hypoglykämie
Die Häufigkeit der Hypoglykämie war von der Basistherapie in der jeweiligen Studie abhängig.
Die Anzahl von Patienten mit leichter Hypoglykämie in den Gruppen mit Empagliflozin bzw. Placebo als Monotherapie, als Zusatztherapie zu Metformin, als Zusatztherapie zu Pioglitazon +/- Metformin und als Zusatztherapie zu Linagliptin +/- Metformin war vergleichbar. Eine erhöhte Häufigkeit wurde beobachtet, wenn die Gabe als Zusatztherapie zu Metformin plus Sulfonylharnstoff (Empagliflozin 10 mg: 16,1%, Empagliflozin 25 mg: 11,5%, Placebo: 8,4%) erfolgte. Als Zusatztherapie zu Insulin +/- Metformin und +/-Sulfonylharnstoff (Empagliflozin 10 mg: 19,5%, Empagliflozin 25 mg: 28,4%, Placebo: 20,6% während der ersten 18 Wochen der Behandlung, als die Insulindosis nicht angepasst werden konnte; Empagliflozin 10 mg und 25 mg: 36,1%, Placebo 35,3% während der 78wöchigen Studie) fand sich für Empagliflozin kein erhöhtes Hypoglykämierisiko versus Placebo.
In den EMPEROR Herzinsuffizienz-Studien wurde bei Gabe zusätzlich zu Sulfonylharnstoff oder Insulin eine ähnliche Häufigkeit von Hypoglykämien beobachtet (Empagliflozin 10 mg: 6,5%, Placebo: 6,7%).
Schwere Hypoglykämie (behandlungsbedürftige Hypoglykämie)
Die Anzahl schwerer hypoglykämischer Episoden im Vergleich zu Placebo war unter Empagliflozin nicht erhöht.
In den EMPEROR Herzinsuffizienz-Studien wurden bei Patienten mit Diabetes mellitus schwerere Hypoglykämien mit ähnlicher Häufigkeit beobachtet, wenn die Gabe als Zusatztherapie zu Sulfonylharnstoff oder Insulin erfolgte (Empagliflozin 10 mg: 2,2%, Placebo: 1,9%).
Vermehrtes Wasserlassen
Wie angesichts des Wirkmechanismus zu erwarten, wurde vermehrtes Wasserlassen (umfasst die bevorzugten Bezeichnungen (PT): Pollakisurie, Polyurie, Nykturie) häufiger bei Patienten unter Jardiance 10 mg (3,5%) und unter Jardiance 25 mg (3,3%) als unter Placebo (1,4%) beobachtet. Diese Nebenwirkung war zumeist leicht bis mittelschwer ausgeprägt. Die Häufigkeit von Meldungen über Nykturie war für Placebo und Jardiance vergleichbar (<1%).
In den EMPEROR Herzinsuffizienz-Studien wurde vermehrtes Wasserlassen bei Patienten, die mit Empagliflozin behandelt wurden, und bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden, ähnlich häufig beobachtet (Empagliflozin 10 mg: 0,9%, Placebo: 0,5%).
Volumenmangel
Insgesamt trat Volumenmangel (einschliesslich der vorab definierten Erfassungsbegriffe (ambulant gemessene) Abnahme des Blutdrucks, Abnahme des systolischen Blutdrucks, Dehydratation, Hypotonie [Blutdruckabfall], Hypovolämie, orthostatische Hypotonie und Synkope) vergleichbar häufig auf wie unter Placebo (Jardiance 10 mg 0,6%, Jardiance 25 mg 0,4% und Placebo 0,3%). Die Wirkung von Empagliflozin auf die Ausscheidung von Zucker im Urin ist mit osmotischer Diurese assoziiert, wodurch der Hydratationsstatus von Patienten ab 75 Jahren beeinträchtigt werden könnte. Bei Patienten ab 75 Jahren war die Häufigkeit von Volumenmangel-Ereignissen unter Jardiance 10 mg (2,3%) oder Jardiance 25 mg (4,3%) und Placebo (2,1%) vergleichbar.
Erhöhter Blutkreatininspiegel und verringerte glomeruläre Filtrationsrate
Die Gesamthäufigkeit der Patienten mit erhöhtem Blutkreatininspiegel und verringerter glomerulärer Filtrationsrate war bei Empagliflozin und Placebo vergleichbar (Blutkreatinin erhöht: Empagliflozin 10 mg 0,6 %, Empagliflozin 25 mg 0,1 %, Placebo 0,5 %; glomeruläre Filtrationsrate verringert: Empagliflozin 10 mg 0,1 %, Empagliflozin 25 mg 0 %, Placebo 0,3 %).
In placebokontrollierten, doppelblinden Studien über einen Zeitraum von bis zu 76 Wochen wurden vorübergehende anfängliche Kreatininerhöhungen (durchschnittliche Veränderung von Baseline bis Woche 12: Empagliflozin 10 mg 0,02 mg/dl, Empagliflozin 25 mg 0,01 mg/dl) sowie vorübergehende anfängliche Senkungen der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (durchschnittliche Veränderung von Baseline bis Woche 12: Empagliflozin 10 mg -1,34 ml/min/1,73 m2, Empagliflozin 25 mg -1,37 ml/min/1,73 m2) beobachtet. Diese Veränderungen waren im Allgemeinen unter Dauergabe oder nach Absetzen der Medikation reversibel.
Veränderung der Laborparameter
- Hämatokrit
Die Veränderungen des Hämatokrits gegenüber dem Ausgangswert betrugen -0,8 bis -0,1% für Placebo und 2,1 bis 2,5% für Empagliflozin 10 mg.
- Lipide
Die Veränderung der Lipidparameter gegenüber dem Ausgangswert betrugen für Empagliflozin 10 mg im Vergleich zu Placebo 0,01 bis 0,14 mmol/l (Gesamtcholesterin), 0,03 bis 0,08 mmol/l (HDL-Cholesterin), 0,01 bis 0,12 mmol/l (LDL-Cholesterin) und -0,23 bis -0,05 (Triglyzeride).
Kinder und Jugendliche
Im Rahmen der DINAMO-Studie erhielten 157 Kinder ab 10 Jahren mit Typ-2-Diabetes eine Behandlung, davon 52 Patienten Empagliflozin, 52 Patienten Linagliptin und 53 Patienten Placebo (siehe Abschnitt zu klinischen Studien).
Während der placebokontrollierten Phase war die häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung Hypoglykämie (Empagliflozin 10 mg und 25 mg, gepoolt: 23.1 %, Placebo: 9,4 %).
Keines dieser Ereignisse war schwerwiegend oder bedurfte Unterstützung.
Insgesamt war das Sicherheitsprofil bei Kindern vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil bei erwachsenen T2DM-Patienten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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