InteraktionenSonidegib wird hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert und die gleichzeitige Verabreichung von starken CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren kann die Sonidegib-Konzentrationen signifikant erhöhen oder verringern.
Wirkstoffe, welche die Plasmakonzentration von Sonidegib erhöhen können
Im Vergleich zur alleinigen Gabe von Odomzo führte die gleichzeitige Verabreichung einer 800 mg-Einzeldosis von Odomzo und Ketoconazol (200 mg zweimal täglich während 14 Tagen), einem starken CYP3A-Inhibitor, bei gesunden Probanden zu einer 2.25-fachen Erhöhung der AUC und einer 1.49-fachen Erhöhung der Cmax von Sonidegib. Die gleichzeitige Verabreichung von Odomzo und starken CYP3A-Inhibitoren erhöht die Plasmakonzentration von Sonidegib. Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A-Inhibitoren, einschliesslich, jedoch nicht beschränkt auf Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol und Nefazodon, ist zu vermeiden. Bei gleichzeitiger Anwendung sollten die Patienten sorgfältig auf unerwünschte Ereignisse überwacht werden. Bei Auftreten von muskulären Symptomen sollten die Empfehlungen zur Dosisreduktion berücksichtigt werden.
Wirkstoffe, welche die Plasmakonzentration von Sonidegib verringern können
Im Vergleich zur alleinigen Gabe von Odomzo führte die gleichzeitige Verabreichung einer 800 mg-Einzeldosis von Odomzo und Rifampicin (600 mg täglich während 14 Tagen), einem starken CYP3A-Induktor, bei gesunden Probanden zu einer Verringerung der AUC von Sonidegib um 72% und der Cmax von Sonidegib um 54%. Die gleichzeitige Verabreichung von Odomzo und starken CYP3A-Induktoren verringert die Plasmakonzentration von Sonidegib. Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A-Induktoren, einschliesslich, jedoch nicht beschränkt auf Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifabutin, Rifampin und Johanniskraut (Hypericum perforatum), ist zu vermeiden. Wenn ein starker CYP3A-Induktor gleichzeitig mit Sonidegib angewendet werden muss, ist eine Erhöhung der Sonidegib-Dosis in 200 mg-Schritten bis zu einer Tageshöchstdosis von 800 mg zu erwägen. Basierend auf pharmakokinetischen Daten gleicht diese Sonidegib-Dosis voraussichtlich die AUC an den Bereich an, der beobachtet wird, wenn keine Induktoren angewendet werden. Nach Absetzen des starken Induktors sollte wieder zu der vor Einleitung des starken Induktors angewendeten Odomzo-Dosis zurückgekehrt werden.
In einer Interaktionsstudie mit gesunden Teilnehmern führte die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von Odomzo 200 mg und Esomeprazol (einem Protonenpumpen-Inhibitor) 40 mg täglich über 6 Tage nicht zu einer klinisch relevanten Änderung der Sonidegib-Exposition (AUC und Cmax wurden um 32% bzw. 38% verringert). Odomzo kann bei Bedarf gleichzeitig mit Esomeprazol oder anderen Protonenpumpen-Inhibitoren angewendet werden.
Zu beachtende voraussichtliche Interaktionen
Sonidegib ist in vitro ein kompetitiver Inhibitor von CYP2B6 und CYP2C9. Die Ergebnisse einer Arzneimittel-Interaktionsstudie bei Krebspatienten belegen allerdings, dass die systemische Exposition gegenüber Bupropion (einem CYP2B6-Substrat) und Warfarin (einem CYP2C9-Substrat) bei gleichzeitiger Anwendung von Sonidegib unverändert ist. Sonidegib ist ausserdem ein Inhibitor des Brustkrebsresistenzproteins (BCRP). Patienten, die gleichzeitig Substrate der BCRP-Transporter anwenden, sind sorgfältig im Hinblick auf Nebenwirkungen zu überwachen. Substrate von BCRP mit einer geringen therapeutischen Breite (z.B. Methotrexat, Mitoxantron, Irinotecan, Topotecan) sind zu vermeiden.
Wirkstoffe, welche das Risiko für unerwünschte muskuläre Ereignisse erhöhen können
Aufgrund überlappender Toxizitäten können mit Odomzo behandelte Patienten, die ausserdem Arzneimittel einnehmen, die bekanntermassen das Risiko für muskuläre Toxizität erhöhen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung unerwünschter muskulärer Ereignisse aufweisen. Bei Auftreten von muskulären Symptomen sollten die Patienten engmaschig überwacht und Dosisanpassungen sollten erwogen werden.
In der Phase-II-Pivotstudie nahmen 12 (15.2%) Patienten, die mit 200 mg Odomzo behandelt wurden, gleichzeitig HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ein. Unter den Patienten, die mit HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren behandelt wurden, wiesen 7 (58.3%) Muskelsymptome bis zu Grad 1 auf, verglichen mit 43 (64.2%) der nicht mit einem HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor behandelten Patienten, die Symptome bis zu Grad 3 entwickelten. Im Gegensatz zu 6 (9.0%) Patienten, die keinen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor einnahmen, entwickelte keiner der Patienten, die HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren einnahmen, eine CK-Erhöhung von Grad 3/4.
Interaktion zwischen Arzneimittel und Nahrung
Die Bioverfügbarkeit von Odomzo ist in Gegenwart von Nahrung erhöht (s. «Pharmakokinetik»). Odomzo sollte zwei Stunden nach einer Mahlzeit und mindestens eine Stunde vor der darauffolgenden Mahlzeit eingenommen werden.
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