Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenUnerwünschte muskuläre Ereignisse
In der Phase-II-Pivotstudie wurden Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Myopathie und Fälle von CK-Erhöhungen beobachtet. Die meisten der täglich mit 200 mg Odomzo behandelten Patienten mit CK-Erhöhungen von Grad 2 oder höher entwickelten vor der CK-Erhöhung muskuläre Symptome. Bei den meisten Patienten gingen die muskulären Symptome und CK-Erhöhungen bei geeignetem Management zurück.
Alle Patienten, die eine Therapie mit Odomzo beginnen, sind auf das Risiko für unerwünschte muskuläre Ereignisse einschliesslich des Potenzials für die Entwicklung einer Rhabdomyolyse hinzuweisen. Alle Patienten sind anzuweisen, sämtliche neu auftretenden unerklärlichen Muskelschmerzen, Muskelspannungen oder Muskelschwächen, die unter der Behandlung mit Odomzo auftreten oder nach Abschluss der Behandlung persistieren, umgehend zu melden.
Die CK-Spiegel sollten vor Beginn der Behandlung sowie danach bei Vorliegen einer klinischen Indikation, beispielsweise bei Meldung muskulärer Symptome, überprüft werden. Bei Nachweis einer klinisch relevanten CK-Erhöhung sollte die Nierenfunktion beurteilt werden (s. «Dosierung/Anwendung»).
Die Leitlinien zu Dosismodifikationen und Dosisunterbrechungen sollten befolgt werden (s. «Dosierung/Anwendung»). In Übereinstimmung mit lokalen medizinischen Praxisstandards und Behandlungsleitlinien sollte ein Management höhergradiger CK-Erhöhungen mittels unterstützender Therapien einschliesslich ausreichender Hydrierung erwogen werden.
Bei Anwendung von Odomzo in Kombination mit bestimmten Arzneimitteln, die das Risiko für die Entwicklung einer muskulären Toxizität erhöhen können und auf die aus medizinischen Gründen nicht verzichtet werden kann (z.B. CYP3A-Inhibitoren, Chloroquin, Hydroxychloroquin, Fibrinsäurederivate, Penicillamin, Zidovudin, Niacin und HMG-CoA-Reduktase-Hemmer), sollten die Patienten engmaschig auf muskuläre Symptome überwacht werden (s. «Interaktionen»).
Aufgrund eines erhöhten Risikos für muskuläre Toxizität sind Patienten mit neuromuskulären Störungen (z.B. entzündliche Myopathien, Muskeldystrophie, amyotrophe Lateralsklerose und spinale Muskelatrophie) engmaschig zu überwachen.
Besondere Patientengruppen
Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangerschaft und sexuell aktive Männer
Odomzo kann bei Verabreichung an schwangere Frauen embryofoetalen Tod oder schwere Geburtsfehler verursachen. Auf der Basis des Wirkungsmechanismus hat sich Sonidegib in tierexperimentellen Studien als teratogen und foetotoxisch erwiesen. Frauen, die Odomzo einnehmen, dürfen nicht schwanger sein oder während der Behandlung sowie während 20 Monaten nach Abschluss der Behandlung schwanger werden.
Vor der Einleitung einer Behandlung mit Odomzo ist bei Frauen im gebärfähigen Alter der Schwangerschaftsstatus durch einen von einer medizinischen Fachperson durchgeführten Schwangerschaftstest zu überprüfen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Einnahme von Odomzo eine hochwirksame Empfängnisverhütungsmethode anwenden. Die Empfängnisverhütung muss bis 20 Monate nach Abschluss der Behandlung fortgeführt werden (s. «Schwangerschaft, Stillzeit»). Im Fall einer Schwangerschaft muss die Behandlung umgehend beendet werden (s. «Präklinische Daten»).
Männer, die mit Odomzo behandelt werden, müssen während des Geschlechtsverkehrs ein Kondom benutzen. Sie sollten während der Einnahme von Odomzo sowie während mindestens 6 Monaten nach Abschluss der Behandlung kein Kind zeugen oder Samen spenden (s. «Schwangerschaft, Stillzeit», «Präklinische Daten»).
Männliche und weibliche Patienten sind über die Risiken für embryofoetalen Tod und schwere Geburtsfehler sowie über die Notwendigkeit der Empfängnisverhütung während und nach der Behandlung aufzuklären. Patientinnen (und Partnerinnen männlicher Patienten) sind anzuweisen, sich an ihre medizinische Betreuungsperson zu wenden, wenn sie vermuten, dass sie schwanger sein könnten. Fortpflanzungsfähige weibliche und männliche Patienten sollten bezüglich Schwangerschaftsverhütung und Schwangerschaftsplanung beraten werden. Wenn Odomzo während einer Schwangerschaft angewendet wird oder eine Patientin (oder die Partnerin eines männlichen Patienten) während der Einnahme von Odomzo schwanger wird, sollte die werdende Mutter über die potenzielle Schädigung des Foeten aufgeklärt werden.
Frauen, die während einer Schwangerschaft möglicherweise entweder direkt oder über Samenflüssigkeit gegenüber Odomzo exponiert sind, sollten aufgefordert werden, dies entsprechend der lokal verfügbaren Möglichkeiten zu melden.
Fertilität
Das Potenzial von Odomzo zur Verursachung von Infertilität bei männlichen und weiblichen Patienten ist unbekannt. Von den Ergebnissen tierexperimenteller Studien ausgehend könnte die männliche und die weibliche Fertilität unter Odomzo beeinträchtigt werden (s. «Präklinische Daten»). Vor Beginn einer Behandlung mit Odomzo sollten Strategien zur Erhaltung der Fertilität besprochen werden.
Vorzeitige Fusion von Epiphysen
Über eine vorzeitige Fusion der Epiphysen wurde bei pädiatrischen Patienten berichtet, die Hedgehog (Hh) Signalweg-Inhibitoren ausgesetzt waren. In einigen Fällen erfolgte die Fusion nach dem Absetzen des Medikaments.
Blutspende
Die Patienten sollten angewiesen werden, während der Einnahme von Odomzo und während mindestens 20 Monaten nach Abschluss der Behandlung kein Blut zu spenden, weil ihr Blut oder ihre Blutprodukte einer Frau mit Fortpflanzungspotential gegeben werden könnten
Kutanes Plattenepithelkarzinom (cuSCC)
Patienten mit fortgeschrittenem BCC haben ein erhöhtes Risiko, ein cuSCC zu entwickeln. Bei Patienten mit fortgeschrittenem BCC, die Odomzo erhielten, wurde über Fälle von cuSCC berichtet. Es wurde nicht untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen einem cuSCC und der Behandlung mit Odomzo besteht. Daher müssen alle Patienten während der Einnahme von Odomzo routinemässig überwacht werden und ein cuSCC ist gemäss dem Therapiestandard zu behandeln.
Erhöhte Lipase/Amylase
Odomzo führt zu erhöhten Lipase/Amylasewerten. Die Patienten sollten auf Symptome einer Pankreatitis überwacht werden, einschliesslich Anzeichen von Bauchschmerzen in Verbindung mit erhöhten Lipase- und Amylasewerten.
Hinweis an den Handhaber
Aufgrund eines Risikos für teratogene Wirkungen dürfen die Hartkapseln nicht geöffnet werden (s. «Präklinische Daten»).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 200 mg, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
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