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Fachinformation zu Viekirax®:AbbVie AG
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Pharmakokinetik

Die pharmakokinetischen Eigenschaften der Kombination aus Viekirax und Exviera wurden bei gesunden Erwachsenen und bei Patienten mit chronischer Hepatitis C untersucht. Tabelle 22 zeigt die mittleren Cmax- und AUC-Werte von 25 mg/150 mg/100 mg Viekirax einmal täglich mit 250 mg Exviera zweimal täglich nach Mehrfachdosierung mit Nahrung bei gesunden Freiwilligen.
Tabelle 22. Geometrischer Mittelwert (CV%) von Cmax und AUC von 25 mg/150 mg/100 mg Viekirax einmal täglich mit 250 mg Exviera zweimal täglich nach Mehrfachdosierung mit Nahrung bei gesunden Freiwilligen

Cmax (ng/ml) (% CV)

AUC (ng*Std./ml) (% CV)

Ombitasvir

127 (31)

1420 (36)

Paritaprevir

1470 (87)

6990 (96)

Dasabuvir

1030 (31)

6840 (32)

Ritonavir

1600 (40)

9470 (41)

AUC24 Werte für Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir; AUC12 für Dasabuvir.
Absorption
Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir wurden nach oraler Gabe mit einer mittleren Tmax von ca. 4 bis 5 Stunden absorbiert. Während sich die Ombitasvir- und die Dasabuvir-Exposition dosisproportional erhöhten, verlief der Anstieg der Paritaprevir- und der Ritonavir-Exposition überproportional zur Dosis. Das pharmakokinetische Fliessgleichgewicht (Steady State) der Kombination ist nach ca. 12-tägiger Dosierung erreicht. Die Akkumulation von Ombitasvir und Dasabuvir im Steady State ist minimal und liegt bei Ritonavir und Paritaprevir beim 1,5- bis 2-Fachen.
Die absolute Bioverfügbarkeit von Ombitasvir und Paritaprevir betrug bei Verabreichung mit Ritonavir 48% bzw. 53%.
Einfluss von Nahrung
Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir sollten zusammen mit Nahrung eingenommen werden. In allen klinischen Studien wurden Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir gemeinsam mit Nahrung eingenommen.
Nahrung erhöhte die Exposition (AUC) von Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir um bis zu 82%, 211%, 49% und 30% gegenüber derjenigen bei Nahrungskarenz. Der Anstieg der Exposition war unabhängig von der Art der Mahlzeit (z.B. hoher vs. mittlerer Fettgehalt) oder dem Kaloriengehalt (ca. 600 kcal vs. ca. 1000 kcal) jeweils ähnlich. Zur Maximierung der Absorption sollte Viekirax mit Nahrung eingenommen werden, wobei Fett- und Kaloriengehalt unerheblich sind.
Distribution
Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir werden in hohem Mass an Plasmaproteine gebunden. Bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion ist die Plasmaproteinbindung nicht massgeblich verändert. Das Blut-Plasma-Konzentrationsverhältnis beim Menschen lag. bei 0,49, 0,7, 0,6 und 0,7 für Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir, d.h. sie sind vorzugsweise im Plasmakompartiment des Vollbluts verteilt. Ombitasvir war im Konzentrationsbereich von 0,09 bis 9 µg/ml beim Menschen zu ca. 99,9% an Plasmaproteine gebunden. Paritaprevir war im Konzentrationsbereich von 0,08 bis 8 µg/ml beim Menschen zu ca. 97 bis 98,6% an Plasmaproteine gebunden. Dasabuvir war im Konzentrationsbereich von 0,15 bis 5 µg/ml beim Menschen zu mehr als 99,5% an Plasmaproteine gebunden. Ritonavir war im Konzentrationsbereich von 0,007 bis 22 µg/ml beim Menschen zu mehr als 99% an Plasmaproteine gebunden.
Bei Tieren sind die Paritaprevir-Konzentrationen in der Leber signifikant höher als die im Plasma (z.B. Leber:Plasma-Verhältnis von mehr als 300:1 bei der Maus). In-vitro-Daten zufolge ist Paritaprevir ein Substrat der humanen hepatischen Aufnahmetransporter OATP1B1 und OATP1B3.
Metabolismus
Ombitasvir
Ombitasvir wird über Amidhydrolyse und anschliessenden oxidativen Metabolismus metabolisiert. Nach alleiniger Gabe einer Einzeldosis von 25 mg 14C-Ombitasvir bestanden 8,9% der Gesamtradioaktivität im Humanplasma aus der unveränderten Muttersubstanz; insgesamt wurden im Humanplasma 13 Metaboliten identifiziert. Diese Metaboliten haben voraussichtlich keine antivirale Aktivität oder pharmakologische Aktivität gegenüber anderen Zielen.
Paritaprevir
Paritaprevir wird vorwiegend von CYP3A4 und in geringerem Mass von CYP3A5 metabolisiert. Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 200 mg/100 mg 14C-Paritaprevir/Ritonavir beim Menschen war die Muttersubstanz die primäre Komponente und machte ca. 90% der Radioaktivität im Plasma aus. Es wurden mindestens 5 kleinere Metaboliten von Paritaprevir im Blut festgestellt, die etwa 10% der Radioaktivität im Plasma ausmachten. Diese Metaboliten haben voraussichtlich keine antivirale Aktivität.
Dasabuvir
Dasabuvir wird vorwiegend von CYP2C8 und in geringerem Mass von CYP3A metabolisiert. Nach Gabe einer Dosis von 400 mg 14C-Dasabuvir beim Menschen war unverändertes Dasabuvir die Hauptkomponente (ca. 60%) der substanzbedingten Radioaktivität im Plasma. Es wurden sieben Metaboliten im Plasma nachgewiesen. Der primäre Plasmametabolit war M1, der 21% der substanzbedingten Radioaktivität (AUC) im Blut ausmachte und in vitro ähnliche Aktivität gegen den Genotyp 1 aufweist wie die Muttersubstanz (nach Korrektur für Plasma-Proteinbindung).
Ritonavir
Ritonavir wird vorwiegend von CYP3A und in geringerem Mass von CYP2D6 metabolisiert. Nach einer Einzeldosis von 600 mg 14C-Ritonavir in Form einer oralen Lösung beim Menschen war fast die gesamte Plasmaradioaktivität auf unverändertes Ritonavir zurückzuführen.
Elimination
Ombitasvir
Nach Dosierung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir betrug die mittlere Plasmahalbwertszeit von Ombitasvir ca. 21 bis 25 Stunden. Nach Gabe einer Dosis von 25 mg 14C-Ombitasvir wurden ca. 90,2% der Radioaktivität in den Fäzes wiedergefunden, während im Urin nur begrenzte Radioaktivität (1,91%) vorhanden war. Unverändertes Ombitasvir machten 87,8% der Dosis in den Fäzes und 0,03% im Urin aus. Mehrere unbekannte kleine Metaboliten waren die Hauptbestandteile im Urin, jedes davon trug weniger als 1% der Dosis bei.
Paritaprevir
Nach Dosierung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir betrug die mittlere Plasmahalbwertszeit von Paritaprevir ca. 5,5 Stunden.
Nach Gabe einer Dosis von 200 mg 14C-Paritaprevir mit 100 mg Ritonavir wurden ca. 88% der Radioaktivität in den Fäzes wiedergefunden, während im Urin nur begrenzte Radioaktivität (8,8%) vorhanden war. Unverändertes Paritaprevir machte 1,1% der Dosis in den Fäzes und unverändertes Paritaprevir machte 0,05% der Dosis im Urin aus. Insgesamt 87.8% der im Stuhl gemessenen Gesamtradioaktivität entfielen auf unveränderte Muttersubstanz und dessen Hydrolyseprodukt M29. Dies weist darauf hin, dass ein wichtiger Eliminationsweg von Paripratevir die Ausscheidung der Muttersubstanz über die Galle ist. Der M13 Metabolit von Paritaprevir war die häufigste Komponente im Urin mit 8,6% der Dosis.
Dasabuvir
Nach Dosierung von Dasabuvir mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir betrug die mittlere Plasmahalbwertszeit von Dasabuvir ca. 5,5 bis 6 Stunden.
Nach Gabe einer Dosis von 400 mg 14C-Dasabuvir wurden ca. 94,4% der Radioaktivität in den Fäzes wiedergefunden, während im Urin nur begrenzte Radioaktivität (ca. 2%) vorhanden war. Unverändertes Dasabuvir machte dabei 26,2% und M1 31,5% der Dosis in den Fäzes und unverändertes Dasabuvir machte 0,03% der Dosis im Urin aus. M1 mit 0,9% der Dosis ist die häufigste Komponente im Urin.
Ritonavir
Nach Dosierung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir betrug die mittlere Plasmahalbwertszeit von Ritonavir ca. 4 Stunden.
Nach Gabe einer Dosis von 600 mg 14C-Ritonavir in Form einer oralen Lösung wurden 86,4% der Radioaktivität in den Fäzes wiedergefunden, während 11,3% der Dosis im Urin ausgeschieden wurde. Unverändertes Ritonavir und der M2 Metabolit waren die primären Komponenten in den Fäzes und im Urin, mit 33.8% respektive 24.0% der Dosis in den Fäzes und 3.5% respektive 6.4% der Dosis im Urin.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei geriatrischen Patienten ist keine Anpassung der Viekirax-Dosis erforderlich. In den klinischen Phase-3-Studien waren 8,5% (174/2053) der mit Genotyp 1 infizierten Patienten mindestens 65 Jahre alt. Zwischen diesen Patienten und jüngeren Probanden wurden insgesamt keine Unterschiede in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit beobachtet. Aus den sonstigen gemeldeten klinischen Erfahrungen lassen sich ausserdem keine Unterschiede hinsichtlich des Therapieansprechens zwischen älteren und jüngeren Patienten ableiten (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Geschlecht oder Körpergewicht
Es ist keine Anpassung der Viekirax-Dosis nach Geschlecht oder Körpergewicht erforderlich.
Ethnische Zugehörigkeit
Es ist keine Anpassung der Viekirax-Dosis nach ethnischer Zugehörigkeit erforderlich. In Probanden asiatischer Abstammung war die Exposition gegenüber Paritaprevir erhöht. Aufgrund limitierter verfügbarer Daten zur Sicherheit in asiatischen Patienten kann keine Dosisempfehlung gegeben werden. Die Therapie bei asiatischen Patienten sollte mit Vorsicht und unter engmaschiger klinischer Kontrolle und Kontrolle der Laborwerte erfolgen.
Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Die Veränderungen der Ombitasvir-, Paritaprevir-, Dasabuvir- und Ritonavir-Exposition bei Patienten mit leichter und mittelstarker Beeinträchtigung der Nierenfunktion werden nicht als klinisch signifikant erachtet. Bei HCV-infizierten Patienten mit leichter und mittelstarker Beeinträchtigung der Nierenfunktion wird keine Anpassung der Dosis von Viekirax und Exviera empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Viekirax und Exviera wurden in Patienten mit starker Beeinträchtigung der Nierenfunktion nicht untersucht und sollten deshalb in dieser Patientengruppe nicht verwendet werden. Zur Anwendung von Viekirax bei HCV-infizierten Dialysepatienten wurden keine Untersuchungen durchgeführt.
Die Pharmakokinetik der Kombination aus 25 mg Ombitasvir, 150 mg Paritaprevir und 100 mg Ritonavir mit oder ohne 400 mg Dasabuvir wurde bei Patienten mit leichter (CrCl: 60 bis 89 ml/Min.), mittelstarker (CrCl: 30 bis 59 ml/Min.) und starker (CrCl: 15 bis 29 ml/Min.) Beeinträchtigung der Nierenfunktion untersucht.
Bei Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Nierenfunktion waren die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ombitasvir und von Paritaprevir mit den entsprechenden Werten von Patienten mit normaler Nierenfunktion vergleichbar (bis zu 7% niedriger bzw. bis zu 19% höher), wohingegen die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ritonavir 26% bis 42% höher und die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Dasabuvir 5% bis 21% höher waren.
Bei Patienten mit mittelstarker Beeinträchtigung der Nierenfunktion waren die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ombitasvir und der mittlere Cmax-Wert von Paritaprevir mit den entsprechenden Werten von Patienten mit normaler Nierenfunktion vergleichbar (bis zu 12% niedriger bzw. weniger als 1% höher), wohingegen der AUC-Wert von Paritaprevir 33% höher war, die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ritonavir 48% bis 80% höher und die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Dasabuvir 9% bis 37% höher waren.
Bei Patienten mit starker Beeinträchtigung der Nierenfunktion waren die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ombitasvir und der mittlere Cmax-Wert von Paritaprevir mit den entsprechenden Werten von Patienten mit normaler Nierenfunktion vergleichbar (bis zu 15% niedriger bzw. weniger als 1% höher), wohingegen der AUC-Wert von Paritaprevir 45% höher war, die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Ritonavir 66% bis 114% höher und die mittleren Cmax- und AUC-Werte von Dasabuvir 12% bis 50% höher waren.
Beeinträchtigung der Leberfunktion
Die Veränderungen der Ombitasvir-, Paritaprevir-, Dasabuvir- und Ritonavir-Exposition bei Patienten mit leichter (Child-Pugh A) Beeinträchtigung der Leberfunktion werden nicht als klinisch signifikant erachtet. Bei HCV-infizierten Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Leberfunktion wird keine Anpassung der Dosis von Viekirax oder Exviera empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Viekirax ist kontraindiziert bei HCV-infizierten Patienten mit mittelstarker oder starker Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh B oder C) (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Pharmakokinetik der Kombination aus 25 mg Ombitasvir, 200 mg Paritaprevir und 100 mg Ritonavir mit 400 mg Dasabuvir wurde bei Patienten mit leichter (Child-Pugh A), mittelstarker (Child-Pugh B) und starker (Child-Pugh C) Beeinträchtigung der Leberfunktion untersucht (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Pädiatrie
Die Pharmakokinetik von Viekirax bei pädiatrischen Patienten ist nicht bekannt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

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