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Fachinformation zu Voncento®:CSL Behring AG
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Dosierung/Anwendung

Die Therapie des von Willebrand Syndrom und der Hämophilie A soll unter der Aufsicht eines Arztes mit Erfahrung in der Behandlung von Blutgerinnungsstörungen erfolgen.
Das Mengenverhältnis von FVIII:C zu von Willebrand Faktor:RCo in einer Flasche beträgt 1:2.4.
Um die Rückverfolgbarkeit von biologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
von Willebrand Syndrom
Es ist unbedingt darauf zu achten, die Dosierung in Internationalen Einheiten (IE) auf Basis des Mengenverhältnisses des von Willebrand Faktor:RCo zu berechnen.
Im Allgemeinen hebt 1 IE/kg von Willebrand Faktor:RCo den Plasmaspiegel des von Willebrand Faktor:RCo um 0,02 IE/ml (2%) an.
Es sollten von Willebrand Faktor:RCo-Spiegel von >0,6 IE/ml (60%) und FVIII:C-Spiegel von >0,4 IE/ml (40%) angestrebt werden.
Bedarfsbehandlung
Im Allgemeinen werden 40 bis 80 IE/kg von Willebrand Faktor:RCo, dementsprechend 20 bis 40 IE FVIII:C/kg Körpergewicht empfohlen, um eine Hämostase zu erreichen.
Eine Anfangsdosis von 80 IE / kg von Willebrand Faktor:RCo kann erforderlich sein, besonders bei Patienten mit Typ 3 von Willebrand Syndrom, bei denen zur Erhaltung adäquater Plasmaspiegel höhere Dosen als bei anderen Typen des von Willebrand Syndrom erforderlich sein können.
Vorbeugung von Blutungen im Fall von Operationen
Zur Vorbeugung von übermässigen Blutungen während und nach Operationen sollte das Präparat 1 bis 2 Stunden vor der Operation verabreicht werden.
Eine angemessene Dosierung sollte alle 12 bis 24 Stunden wiederholt werden. Dosierung und Dauer der Therapie richten sich nach dem klinischen Zustand des Patienten, nach Art und Ausmass der Blutung und den von Willebrand Faktor:RCo- und FVIII:C-Spiegeln.
Bei der Anwendung eines FVIII-enthaltenden von Willebrand Faktor-Produktes sollte sich der behandelnde Arzt bewusst sein, dass eine kontinuierliche Behandlung einen übermässigen Anstieg von FVIII:C verursachen kann. Zur Vermeidung eines starken Anstiegs von FVIII:C sollte nach einer 24 bis 48 stündigen Behandlung eine Reduzierung der Dosierung und/oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalls, oder die Gabe eines von Willebrand Faktor-Präparates mit einem niedrigen FVIII-Gehalt, in Betracht gezogen werden (siehe Kapitel «Pharmakokinetik»).
Prophylaxe
In der Langzeitprophylaxe bei Patienten mit von Willebrand Syndrom sollte eine Dosis von 25 bis 40 IE von Willebrand Faktor: RCo/kg Körpergewicht 1- bis 3-mal pro Woche in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit Magen-Darmblutungen oder Menstruationsblutungen können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen notwendig werden. Dosierung und Dauer der Anwendung richten sich nach dem klinischen Zustand des Patienten, so wie auch nach ihren von Willebrand Faktor:RCo und FVIII:C Plasmaspiegeln.
Kinder und Jugendliche mit von Willebrand Syndrom
Behandlung von Blutungen:
Im Allgemeinen werden bei Kindern und Jugendlichen 40 bis 80 IE/kg von Willebrand Faktor (vWF:RCo) und 20 bis 40 IE FVIII:C/kg Körpergewicht empfohlen, um Blutungen zu behandeln.
Prophylaxe:
Patienten im Alter von 12 bis 18 Jahren:
Die Dosierung basiert auf den gleichen Empfehlungen wie für Erwachsene.
Kinder <12 Jahre:
In einer klinischen Studie mit Kindern <12 Jahren wurde gezeigt, dass diese eine geringere von Willebrand Faktor Aufnahme aufweisen als Patienten ≥12 Jahren. Basierend auf den Ergebnissen dieser klinischen Studie können 1- bis 3-mal pro Woche prophylaktische Dosen von 40 bis 80 IE von Willebrand Faktor:RCo/kg in Betracht gezogen werden (siehe Kapitel «Pharmakokinetik»).
Dosierung und Dauer der Anwendung richten sich nach dem klinischen Zustand des Patienten, so wie auch nach ihren von Willebrand Faktor:RCo und FVIII:C Plasmaspiegeln.
Hämophilie A
Es ist unbedingt darauf zu achten, die Dosierung in Internationalen Einheiten (IE) auf Basis des Mengenverhältnisses des FVIII:C zu berechnen.
Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie richten sich nach dem Schweregrad des FVIII Mangels, nach Ort und Ausmass der Blutung und nach dem klinischen Zustand des Patienten.
Die Anzahl der zu verabreichenden FVIII-Einheiten wird in IE angegeben, die sich auf den derzeitigen WHO-Standard für FVIII-Produkte beziehen. Die FVIII-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (bezogen auf das normale Humanplasma) oder in IE (bezogen auf den Internationalen Standard für FVIII im Plasma) angegeben.
Eine IE FVIII-Aktivität entspricht dem FVIII-Gehalt von 1 ml normalem Humanplasma.
Bedarfsbehandlung
Die Berechnung der benötigten Dosis an FVIII basiert auf dem empirischen Ergebnis, dass 1 IE FVIII pro kg Körpergewicht die FVIII-Aktivität im Plasma um ca. 2% der normalen Aktivität (in vivo-Recovery 2 IE/dl) anhebt. Die benötigte Dosis wird nach folgender Formel berechnet:
Erforderliche Einheiten = Körpergewicht (kg) x gewünschter FVIII-Anstieg (% oder IE/dl) x 0,5.
Die Dosierung und Häufigkeit der Anwendung sollte sich stets an der klinischen Wirksamkeit im Einzelfall orientieren.
Bei den folgenden Blutungsereignissen soll die FVIII-Aktivität (in % der Norm oder IE/dl) während des entsprechenden Zeitraums nicht unter den angegebenen Wert abfallen. Die folgende Tabelle dient als Empfehlung für die Dosierung bei Blutungsereignissen und chirurgischen Eingriffen:

Schweregrad der Blutung/Art des chirurgischen Eingriffs

Benötigter FVIII-Spiegel (% oder IE/dl)

Häufigkeit der Dosierung (Stunden)/Dauer der Behandlung (Tage)

Blutung

Beginnende Hämarthrosen, Muskelblutungen oder Blutungen in der Mundhöhle

20 bis 40

Wiederholung der Infusion alle 12 bis 24 Stunden für mindestens 1 Tag, bis die Blutung (angezeigt durch Schmerz) gestillt oder bis die Wundheilung abgeschlossen ist.

Ausgedehntere
Hämarthrosen,
Muskelblutungen oder
Hämatome

30 bis 60

Wiederholung der Infusion alle 12 bis 24 Stunden für 3 bis 4 Tage oder länger, bis zur Beseitigung des
Schmerzzustandes und der akuten Bewegungseinschränkung.

Lebensbedrohliche Blutungen

60 bis 100

Wiederholung der Infusion alle 8 bis 24 Stunden bis zur Aufhebung des lebensbedrohlichen Zustandes.

Chirurgische Eingriffe

Kleinere Eingriffe
einschliesslich Zahnextraktion

30 bis 60

Alle 24 Stunden, mindestens 1 Tag, bis zum Abschluss der Wundheilung.

Grössere Eingriffe

80 bis 100
(prä- und postoperativ)

Wiederholung der Infusion alle 8 bis 24 Stunden bis zum adäquaten Abschluss der Wundheilung, dann Behandlung für mindestens weitere 7 Tage zur Erhaltung einer FVIII-Aktivität von 30% bis 60% (IE/dl).

Während des Behandlungsverlaufs sollte der FVIII-Spiegel angemessen oft bestimmt werden, um die zu verabreichende Dosis und die Häufigkeit wiederholter Infusionen zu steuern. Vor allem bei grösseren chirurgischen Eingriffen ist eine genaue gerinnungsanalytische Überwachung (FVIII-Aktivität im Plasma) der Substitutionstherapie unerlässlich. Einzelne Patienten können in ihrem Ansprechen auf FVIII variieren, wobei unterschiedliche Werte der in vivo-Recovery erreicht und unterschiedliche Halbwertszeiten gemessen werden.
Prophylaxe
Bei der Langzeitprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit schwerer Hämophilie A betragen die üblichen Dosen 20 bis 40 IE FVIII/kg Körpergewicht in Intervallen von 2 bis 3 Tagen. In manchen Fällen, besonders bei jungen Patienten, können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen notwendig werden.
Kinder und Jugendliche mit Hämophilie A
Die Dosierung im Rahmen der Behandlung von Hämophilie A bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren richtet sich nach dem Körpergewicht und deshalb generell nach den gleichen Richtlinien wie für Erwachsene. In manchen Fällen können kürzere Dosierungsintervalle oder höhere Dosen notwendig werden. Die Häufigkeit der Anwendung soll sich stets an der klinischen Wirksamkeit im Einzelfall orientieren.
Zuvor unbehandelte Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Voncento bei zuvor unbehandelten Patienten wurde bisher nicht untersucht.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten ist keine Dosierungsanpassung notwendig.
Verabreichungsschema
Das Produkt ist, wie unten beschrieben, aufzulösen und muss intravenös verabreicht werden.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte nicht mehr als 6 ml pro Minute betragen. Der Patient ist auf jegliche Sofortreaktionen zu beobachten. Wenn eine Reaktion folgt, die mit der Anwendung von Voncento in Zusammenhang gebracht werden könnte, soll – in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Patienten – die Infusionsgeschwindigkeit gesenkt bzw. die Verabreichung abgebrochen werden (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

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