ÜberdosierungEs wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
Atorvastatin
Symptome und Behandlung
Es gibt keine spezifische Behandlung für eine Überdosierung mit Atorvastatin. Im Fall einer Überdosierung ist der Patient symptomatisch zu behandeln und es sind bei Bedarf unterstützende Massnahmen einzuleiten. Leberfunktionstests sind durchzuführen und die Kreatinkinase-Werte im Serum sind zu überwachen. Aufgrund der hohen Bindung von Atorvastatin an Plasmaproteine wird nicht erwartet, dass eine Hämodialyse die Clearance von Atorvastatin wesentlich beschleunigt.
Perindopril
Symptome
Die mit einer Überdosierung von ACE-Hemmern verbundenen Symptome können Hypotonie, Kreislaufschock, Elektrolytstörungen, Niereninsuffizienz, Hyperventilation, Tachykardie, Palpitationen, Bradykardie, Schwindel, Ängstlichkeit und Husten umfassen.
Behandlung
Die empfohlene Massnahme bei Überdosierung ist die intravenöse Infusion von physiologischer Kochsalzlösung (9 mg/ml, 0,9%). Falls eine Hypotonie auftritt, sollte der Patient in Rückenlage gebracht und die Beine hochgelagert werden. Wenn verfügbar, kann auch eine intravenöse Infusion mit Angiotensin II und/oder Katecholaminen verabreicht werden. Perindopril kann durch Hämodialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Ein Herzschrittmacher ist bei therapieresistenter Bradykardie angezeigt. Klinische Vitalparameter, Elektrolyt- und Kreatininserumspiegel sind kontinuierlich zu überwachen.
Amlodipin
Die Erfahrungen hinsichtlich absichtlicher Überdosierung beim Menschen sind begrenzt.
Symptome
Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine schwerwiegende Überdosierung zu einer ausgeprägten peripheren Vasodilatation und einer möglichen Reflextachykardie führen kann.
Es wurde über ausgeprägte und wahrscheinlich prolongierte systemische Hypotonien berichtet, die bis hin zu einem Schock mit Todesfolge führen können.
Selten wurde über ein nicht kardiogenes Lungenödem nach einer Überdosierung mit Amlodipin berichtet, das verzögert (24-48 Stunden nach Einnahme) auftreten kann und eine Beatmungsunterstützung erfordert. Frühe Wiederbelebungsmassnahmen (einschliesslich Flüssigkeitsüberladung) zur Aufrechterhaltung der Perfusion und des Herzzeitvolumens können auslösende Faktoren sein.
Behandlung
Eine durch Überdosierung von Amlodipin verursachte, klinisch bedeutsame Hypotonie erfordert Sofortmassnahmen zur Stützung des Herz-Kreislaufsystems, einschliesslich häufiger Überwachung der Herz- und Atemfunktionen, des zirkulierenden Volumens und der renalen Ausscheidung sowie Hochlagerung der Gliedmassen.
Zur Wiederherstellung von Gefässtonus und arteriellem Blutdruck kann ein Vasokonstriktor nützlich sein, sofern keine Kontraindikation für dessen Anwendung besteht. Intravenös verabreichtes Calciumgluconat kann bei der Aufhebung der Effekte der Calciumkanalhemmung von Nutzen sein.
In gewissen Fällen kann eine Magenspülung gerechtfertigt sein. Bei gesunden Probanden konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Aktivkohle innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme von 10 mg Amlodipin die Absorptionsrate von Amlodipin reduzierte.
Da Amlodipin sehr stark an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse voraussichtlich nicht von Nutzen.
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