Unerwünschte WirkungenDie nachfolgenden Informationen basieren auf Daten aus klinischen Studien mit Erwachsenen. Über 2'000 Patienten erhielten die empfohlenen Dosen Linezolid während bis zu 28 Tagen. In diesen Studien waren die meisten unerwünschten Wirkungen von milder bis mässiger Intensität, von beschränkter Dauer und bedingten keinen Therapieabbruch. Die unerwünschten Wirkungen waren nicht dosisabhängig.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach Organklassen und Häufigkeitsgraden gegliedert unter Berücksichtigung folgender Definition: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000).
Infektionen
Häufig: Moniliose oder Pilzinfektion, vaginale Moniliose.
Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich: Anämie, Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Hyperglykämie.
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen, Geschmacksveränderungen (Metallgeschmack).
Gelegentlich: Schwindel, Hypaesthesie, Insomnie, Parästhesie.
Augen
Gelegentlich: verschwommenes Sehen.
Ohr und Innenohr
Gelegentlich: Tinnitus.
Gefässe
Gelegentlich: Hypertension, Phlebitis/Thrombophlebitis.
Selten: Hypotension.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Blähungen.
Gelegentlich: Abdominalschmerzen, Konstipation, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Gastritis, Glossitis, Pankreatitis, Stomatitis, Zungenverfärbung, -schwellung.
Haut
Gelegentlich: Dermatitis, Diaphorese, Juckreiz, Rash, Urticaria.
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Polyurie.
Reproduktionssystem und Brust
Gelegentlich: Vulvovaginale Störungen, Vaginitis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: Frösteln, Müdigkeit, Fieber, Schmerzen an der Injektionsstelle, lokalisierte Schmerzen, gesteigerter Durst.
Untersuchungen
Häufig: abnormale Leberfunktionstests, erhöhte Serumkreatinin-Phosphokinase.
In Zusammenhang mit einer Behandlung mit Linezolid in Dosierungen bis zu 600 mg alle 12 Stunden während bis zu 28 Tagen wurden Thrombozytopenien beobachtet. In kontrollierten Phase III Vergleichsstudien war der Anteil der Patienten, welche eine tiefe Thrombozytenzahl (definiert als weniger als 75% der unteren Grenze des Normalbereiches bzw. des Wertes vor Medikation) aufwiesen mit Linezolid 2,4% (Einzelstudien: 0,3–10%) und mit der Vergleichssubstanz 1,5% (Einzelstudien: 0,4–0,7%). In Zusammenhang mit Linezolid stehende Thrombozytopenien scheinen abhängig von der Therapiedauer zu sein (generell länger als 2 Behandlungswochen). In der Follow-up Periode normalisierten sich jedoch die Thrombozytenzahlen der meisten Patienten wieder. In Phase III Studien wurden bei Patienten mit Thrombozytopenie keine damit in Zusammenhang stehenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen festgestellt. Während eines «compassionate use» Programms wurden bei Patienten mit Thrombozytopenie Blutungen festgestellt, deren Zusammenhang mit Linezolid allerdings nicht erwiesen ist (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Veränderungen von anderen Laborparametern, unabhängig vom Zusammenhang zum Arzneimittel, zeigten keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen Linezolid und den Vergleichssubstanzen. Die Veränderungen waren normalerweise nicht klinisch signifikant, führten nicht zum Abbruch der Therapie und waren reversibel.
Postmarketing Erfahrungen
Reversible Panzytopenie wurde beobachtet.
Über periphere Neuropathie und optische Neuropathie, welche manchmal zu Sehverlust führen kann, wurde berichtet; diese Meldungen betrafen vorwiegend Patienten, welche länger als die maximal empfohlene Dauer von 28 Tagen mit Linezolid behandelt worden waren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wurden Fälle von Laktazidose gemeldet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Linezolid zeigt eine schwache, reversible, nichtselektive Monoaminoxidase (MAO) hemmende Wirkung; es wurden in Einzelfällen unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Interaktionen mit anderen Arzneimitteln (ausführlichere Angaben siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen») gemeldet, die möglicherweise auf diese Eigenschaft zurückzuführen sind und sich z.B. in Blutdruckanstieg und Serotoninsyndrom (Anzeichen hierfür können sein: Verwirrtheit, Delirium, Koma, vegetative Labilität mit möglicherweise raschen Schwankungen der Lebenszeichen, Ruhelosigkeit, Tremor, Erröten, Schwitzen, Hyperpyrexie) äussern können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Sehr selten wurde über bullöse Hautveränderungen, wie sie beim Stevens-Johnson Syndrom beschrieben werden, berichtet.
Konvulsionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Angioödeme und Anaphylaxien wurden gemeldet.
Sehr selten wurden nach der Anwendung von Linezolid oberflächliche Zahnverfärbungen beobachtet. In den Fällen mit bekanntem Ausgang konnten die Verfärbungen mit zahnhygienischen Massnahmen (manuell) entfernt werden.
|