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Fachinformation zu Oxycodon-Naloxon Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Oxycodoni hydrochloridum et naloxoni hydrochloridum.
Hilfsstoffe
Kern
Povidonum K30, poly(vinylis acetas), natrii laurilsulfas, silica colloidalis anhydrica, cellulosum microcristallinum, magnesii stearas.
Überzug
Poly(alcohol vinylicus), talcum, titanii dioxidum (E171), macrogolum 3350, ferri oxidum rubrum (E172, nur in 10 mg/5 mg, 40 mg/20 mg, 60 mg/30 mg und 80 mg/40 mg), ferri oxidum flavum (E172, nur in 30 mg/15 mg und 60 mg/30 mg).
Natriumgehalt pro Retardtablette:
5 mg/2,5 mg: 0,02 mg pro Retardtablette.
10 mg/5 mg: 0,04 mg pro Retardtablette.
20 mg/10 mg: 0,05 mg pro Retardtablette.
30 mg/15 mg: 0,05 mg pro Retardtablette.
40 mg/20 mg: 0,06 mg pro Retardtablette.
60 mg/30 mg: 0,08 mg pro Retardtablette.
80 mg/40 mg: 0,11 mg pro Retardtablette.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mittelstarke bis starke prolongierte Schmerzen bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika.
Der Naloxon-Anteil in der fixen Kombination mit Oxycodon dient der Therapie und/oder Prophylaxe einer opioidinduzierten Obstipation.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Dosierung ist stufenweise an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen.
Die korrekte Dosierung für einen Patienten ist die, welche genügt, um den Schmerz für volle 12 h ohne oder mit lediglich erträglichen unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren.
Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen für Erwachsene:
Nicht-Opioid-gewöhnte (Opioid-naive) Patienten
Die Anfangsdosis beträgt für opioid-naive Patienten im Allgemeinen 10 mg/5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid alle 12 Stunden.
Patienten, welche bereits mit einem anderen Opioid vorbehandelt sind
Obwohl für die therapeutische Äquivalenz von oral und parenteral verabreichten Opioiden nützliche Tabellen existieren, bestehen bezüglich der relativen Potenz grosse interindividuelle Variabilitäten für die verschiedenen Wirkstoffe und Darreichungsformen. Spezifische Dosierungsempfehlungen sind auch nicht möglich, da systematische klinische Studien für entsprechende Wechsel von allen potentiell eingesetzten Opioiden fehlen. Bei einem Wechsel des Wirkstoffes oder der Darreichungsform muss unter klinischer Kontrolle neu titriert werden. Generell ist es sicherer, die tägliche Retard-Oxycodondosis eines Patienten tief einzuschätzen als mit einer zu hohen Dosis gefährliche unerwünschte Wirkungen auszulösen. In der Regel wird mit der Hälfte der geschätzten Tagesdosis begonnen, verteilt auf zwei Dosen im Abstand von 12 h und schnell freisetzendes Oxycodon als Reservemedikation bereitgestellt.
Die analgetische Wirksamkeit von Oxycodon-Naloxon Sandoz entspricht der von isomolaren Dosen des Wirkstoffes Oxycodonhydrochlorid in Oxycodon Sandoz.
Eine Umstellung von Oxycodon Sandoz auf Oxycodon-Naloxon Sandoz kann ohne Dosisanpassung von einem Tag auf den anderen erfolgen.
Ergänzende Schmerzmedikation und Dosistitration
Einige Patienten, die Oxycodon-Naloxon Sandoz nach einem festen Zeitschema erhalten, benötigen schnell freisetzende Opioidanalgetika als Reservemedikation zur Behandlung von Durchbruchschmerzen. Oxycodon-Naloxon Sandoz ist für die Behandlung von Durchbruchschmerzen nicht geeignet.
In den Zulassungsstudien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der fixen Arzneimittelkombination Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form wurden schnell freisetzende Darreichungsformen von Oxycodon als Reservemedikation und für die Dosistitration eingesetzt.
Die Einzeldosis der Reservemedikation sollte ca. 1/6 der entsprechenden Tagesdosis von Oxycodonhydrochlorid betragen. Wird eine Reservemedikation häufiger als zweimal pro Tag benötigt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass eine Dosiserhöhung von Oxycodon-Naloxon Sandoz erforderlich ist. Diese Anpassung sollte alle 1−2 Tage in Dosisschritten von 2x täglich 5 mg/2,5 mg oder wenn nötig 2x täglich 10 mg/5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid bis zum Erreichen einer angemessenen Dosis erfolgen. Das Ziel ist eine patientenspezifische Dosierung, die bei 2x täglicher Gabe eine adäquate Analgesie und so wenig wie möglich Reservemedikation so lange ermöglicht, wie eine Schmerztherapie notwendig ist.
Erhaltungstherapie
Bei Tagesdosierungen von über 80 mg/40 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid wurde eine dosisabhängige Zunahme der bekannten unerwünschten Wirkungen gezeigt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei der Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz in Tagesdosierungen von über 160 mg/80 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid (entsprechend einer zweimal täglichen Gabe von zwei Retardtabletten Oxycodon-Naloxon Sandoz 40 mg/20 mg) wurden nicht untersucht.
Patienten, die höhere Dosierungen benötigen, sollten im gleichen Zeitschema zusätzlich mit einer geeigneten Menge an retardiertem Oxycodon behandelt werden. Der günstige Einfluss von Naloxon auf die Darmtätigkeit kann hierbei beeinträchtigt werden.
Obwohl die gleichmässige Gabe (gleiche Dosis morgens und abends) nach einem festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die Mehrzahl der Patienten angemessen ist, kann es für einige Patienten von Vorteil sein, in Abhängigkeit von der individuellen Schmerzsituation, die Mengen ungleich zu verteilen. Im Allgemeinen sollte die geringste analgetisch wirksame Dosis ausgewählt werden.
Bei der Behandlung von nicht tumor-assoziierten Schmerzen sind Tagesdosierungen bis 40 mg/20 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid im Allgemeinen ausreichend, jedoch können höhere Dosierungen von Oxycodon-Naloxon Sandoz erforderlich sein.
Therapiedauer
Oxycodon-Naloxon Sandoz sollte nicht länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Falls in Abhängigkeit von Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmässige Beobachtung sicherstellen, in welchem Ausmass eine Weiterbehandlung notwendig ist. Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, sollte die Therapie ausschleichend beendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nach Absetzen der Therapie mit Oxycodon-Naloxon Sandoz mit anschliessendem Wechsel auf ein anderes Opioid ist mit einer Verschlechterung der Darmfunktion zu rechnen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass die Plasmaspiegel von Oxycodon und Naloxon bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion erhöht waren. Naloxonplasmaspiegel waren dabei stärker erhöht als die von Oxycodon (siehe «Pharmakokinetik»). Die klinische Relevanz der relativ hohen Naloxonplasmaspiegel bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist nicht bekannt.
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Score (CPS) 5−6) sollte die Dosis reduziert und mit Vorsicht auftitriert werden. Für opioid-naive Patienten wird eine Anfangsdosis von 5 mg/2,5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid alle 12 Stunden empfohlen.
Bei Patienten mit mässig (CPS 7−9) bis stark eingeschränkter Leberfunktion (CPS 10−15) ist Oxycodon-Naloxon Sandoz kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass die Plasmaspiegel von Oxycodon und Naloxon bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht waren (siehe «Pharmakokinetik»). Naloxonplasmaspiegel waren dabei stärker erhöht als die von Oxycodon. Die klinische Relevanz der relativ hohen Naloxonplasmaspiegel bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht bekannt.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz mit Vorsicht erfolgen. Insbesondere bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance <30 ml/min) sollte die Dosis reduziert und nur unter regelmässiger medizinischer Kontrolle auftitriert werden. Für opioid-naive Patienten wird eine Anfangsdosis von 5 mg/2,5 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid alle 12 Stunden empfohlen.
Ältere Patienten
Wie bei jüngeren Erwachsenen ist die Dosierung an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von Oxycodon-Naloxon Sandoz wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht. Die Einnahme wird deshalb nicht empfohlen.
Genotyp/Genetische Polymorphismen
Genetische Polymorphismen von CYP2D6 können die Wirksamkeit von Oxycodon verändern, respektive zu unerwünschten Wirkungen führen (siehe «Pharmakokinetik»).
Art der Anwendung
Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten sind für die orale Anwendung bestimmt und alle 12 Stunden nach einem festen Zeitschema einzunehmen.
Die Retardtabletten können sowohl während als auch zwischen den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Alle Dosisstärken von Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten dürfen zur Halbierung der Dosis geteilt werden, ausser die Dosisstärke 5 mg/2,5 mg. Die ganzen oder halben Retardtabletten müssen geschluckt werden, ohne dass sie weiter zerteilt, zerkaut oder zerkleinert werden.
Die verschiedenen Dosisstärken können kombiniert werden (siehe «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegenüber Oxycodon und/oder Naloxon und/oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung,
·schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie,
·schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung,
·Cor pulmonale,
·schweres Bronchialasthma,
·nicht opioid-bedingter paralytischer Ileus,
·mässig bis stark eingeschränkte Leberfunktion,
·Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz bei:
·älteren oder geschwächten Patienten,
·stark eingeschränkter Lungenfunktion,
·Schlafapnoe,
·gleichzeitiger Einnahme von zentral dämpfend wirksamen Substanzen (siehe «Interaktionen»),
·gleichzeitiger Einnahme von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) (siehe «Interaktionen»),
·Toleranzentwicklung, physischer Abhängigkeit und Entzugssymptomen,
·psychischer Abhängigkeit (Arzneimittelsucht), anamnestischem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch,
·Kopfverletzungen (wegen des Risikos eines erhöhten Hirndrucks), intrakraniellen Verletzungen, Bewusstseinsstörungen unklarer Ursache,
·Hypothyreose, Myxödem,
·Addisonscher Krankheit (Nebennierenrindeninsuffizienz),
·Intoxikationspsychose, Alkoholismus, Delirium tremens,
·Cholelithiasis oder sonstiger akuter biliärer Erkrankung,
·Pankreatitis,
·leicht eingeschränkter Leberfunktion,
·eingeschränkter Nierenfunktion,
·opioid-bedingtem paralytischem Ileus,
·Prostatahypertrophie,
·Hypotonie, Hypertonie, vorbestehenden Herzkreislauferkrankungen,
·Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen.
Atemdepression
Wie bei anderen Opioid-Präparaten stellt das Auftreten einer Atemdepression das grösste Risiko bei einer Überdosierung dar (siehe «Überdosierung»).
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschliesslich zentraler Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden kann das Risiko von ZSA in Abhängigkeit von der Dosis erhöhen oder eine vorbestehende Schlafapnoe verstärken (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Daher sollte bei Patienten, die an ZSA leiden, eine Reduktion der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung mit sedierenden Arzneimitteln
Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Oxycodon-Naloxon Sandoz zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe «Interaktionen»).
Toleranzentwicklung, physische Abhängigkeit und Entzugssymptome, Hyperalgesie
Bei längerfristiger Anwendung kann es zur Entwicklung einer Toleranz gegenüber Oxycodon-Naloxon Sandoz kommen, so dass eine höhere Dosierung zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes erforderlich sein kann. Die chronische Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz kann zu physischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome auftreten. Falls die Therapie mit Oxycodon-Naloxon Sandoz nicht länger erforderlich ist, kann es deshalb ratsam sein, die Tagesdosis stufenweise zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugssymptomen zu vermeiden.
Opioide sind nicht für die Erstlinientherapie chronischer Schmerzen, die nicht auf maligne Erkrankungen zurückzuführen sind, geeignet. Opioide werden ebenfalls nicht als alleinige Medikation empfohlen. Opioide sollten als Teil eines breiten Therapieprogramms, das weitere Arzneimittel und Behandlungsmodalitäten umfasst, eingesetzt werden. Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden, welche nicht auf eine maligne Erkrankung zurückzuführen sind, sollten bezüglich Entwicklung einer Sucht und von Medikamentenmissbrauch überwacht werden. Häufiger Kontakt zwischen dem Arzt und Patient ist erforderlich, um Anpassungen der Dosierung zu ermöglichen. Es ist dringend zu empfehlen, dass der Arzt das Behandlungsergebnis in Übereinstimmung mit den Richtlinien für die Schmerzbehandlung festlegt. Arzt und Patient können sich dann darauf verständigen, die Behandlung zu beenden, wenn diese Ziele nicht erreicht werden.
Eine Hyperalgesie, bei der eine weitere Dosiserhöhung von Oxycodon-Naloxon Sandoz zu keiner weiteren Schmerzreduktion führen wird, kann insbesondere bei hoher Dosierung auftreten. Eine Reduktion der Oxycodon-Dosis oder der Wechsel auf ein anderes Opioid kann dann erforderlich werden.
Psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) und anamnestischer Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch
Der Wirkstoff Oxycodon für sich hat, ähnlich wie andere stark wirksame Opioidrezeptoragonisten, ein Missbrauchspotenzial. Eine psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) kann sich nach Gabe opioidhaltiger Analgetika wie Oxycodon-Naloxon Sandoz entwickeln. Bei anamnestischem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch oder bei psychischen Störungen ist Oxycodon-Naloxon Sandoz nur mit besonderer Vorsicht zu verordnen.
Vor jedem Missbrauch von Oxycodon-Naloxon Sandoz durch Drogenabhängige wird dringend gewarnt.
Bei Personen, die von Opioidrezeptoragonisten wie Heroin, Morphin oder Methadon abhängig sind, sind bei parenteralem, intranasalem oder oralem Missbrauch von Oxycodon-Naloxon Sandoz – auf Grund der opioidrezeptorantagonistischen Eigenschaften von Naloxon – deutliche Entzugssymptome zu erwarten oder es können bereits bestehende Entzugssymptome verstärkt werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Oxycodon-Naloxon Sandoz ist für die Entzugsbehandlung bei Opioidabhängigkeit nicht geeignet.
Magen-Darm-Trakt
Beim Auftreten von Diarrhö sollte als Ursache die Wirkung von Naloxon in Betracht gezogen werden.
Es liegen keine klinischen Erfahrungen bei Krebspatienten mit Peritonealkarzinose oder beginnender Darmobstruktion im fortgeschrittenen Stadium von Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes oder Beckenbereichs vor. Daher wird eine Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Die Gabe von Oxycodon-Naloxon Sandoz wird präoperativ und während der ersten 12−24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. In Abhängigkeit von Art und Umfang des chirurgischen Eingriffs, dem gewählten Anästhesieverfahren, der sonstigen Begleitmedikation sowie vom individuellen Zustand des Patienten ist der Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von Oxycodon-Naloxon Sandoz nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.
Hormonelle Veränderungen
Opioide wie Oxycodon können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder -Gonaden-Achsen beeinflussen. Zu den Veränderungen, die beobachtet werden können, zählen ein Anstieg des Prolaktin im Serum und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma. Eine Manifestation klinischer Symptome aufgrund dieser hormonellen Veränderung kann möglich sein.
Hypotonie
Bei disponierten Patienten (z.B. bei instabilem Kreislauf) können teils deutliche Blutdruckabfälle auftreten.
Erkrankungen des Gallentrakts
Oxycodon kann aufgrund seiner Wirkung auf den Sphincter Oddi einen Anstieg des intrabiliären Drucks und Spasmen verursachen; daher sollten Patienten mit Erkrankungen des Gallentrakts während der Anwendung von Oxycodon auf eine Verschlechterung der Symptome überwacht werden.
Art der Anwendung
Bei Umstellung der Therapie auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte adäquat kontrolliert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten bestehen aus einer dualen Polymer-Matrix und sind nur für die orale Einnahme bestimmt. Eine missbräuchliche parenterale Verabreichung der Tablettenbestandteile (insbesondere von Talk) kann zur Nekrose lokalen Gewebes und zu Lungengranulomen oder zu anderen schwerwiegenden, potenziell letalen unerwünschten Ereignissen führen.
Alle Dosisstärken von Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten dürfen zur Halbierung der Dosis geteilt werden, ausser die Dosisstärke 5 mg/2,5 mg. Um die Retardierung der Tabletten nicht zu beeinträchtigen, müssen die ganzen oder halben Retardtabletten eingenommen werden, ohne dass sie weiter zerteilt, zerkaut oder zerkleinert werden. Die Einnahme weiter zerteilter, zerkauter oder zerkleinerter Tabletten führt zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung und Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Oxycodon (siehe auch «Überdosierung»).
Die leere Tablettenmatrix wird unter Umständen sichtbar mit den Faeces ausgeschieden.
Oxycodon-Naloxon Sandoz ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht worden. Sicherheit und Wirksamkeit sind daher nicht überprüft, so dass eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen wird.
Die Einnahme von Oxycodon-Naloxon Sandoz kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung.
Substanzen mit ZNS-dämpfender Wirkung sind unter anderem andere Opioide, Alkohol, Antipsychotika, Neuroleptika (Phenothiazine), trizyklische Antidepressiva, sedierende H1-Antihistaminika, zentralwirkende Antiemetika, Gabapentinoide (Gabapentin, Pregabalin), Anästhetika (z.B. Barbiturate), Sedativa, (einschliesslich Benzodiazepine), Hypnotika oder Anxiolytika.
Wenn eine solche Kombination indiziert ist, sollte die Dosierung einer oder beider Substanzen reduziert, die Therapiedauer begrenzt und die Patientin bzw. der Patient regelmässig auf Anzeichen von Atemdepression, Sedierung und Hypotonie überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol ist zu vermeiden (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwere Fälle von Interaktionen auf Zentralnervensystem, Atmungs- und Kreislauffunktion wurden nach gleichzeitiger Einnahme von Pethidin und Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) beobachtet. Ähnliches Interaktionspotenzial mit Oxycodon-Naloxon Sandoz kann nicht ausgeschlossen werden. Oxycodon-Naloxon Sandoz ist nicht für die gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern oder innerhalb 14 Tagen nach Unterbruch solcher Therapie vorgesehen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei gleichzeitiger Einnahme von Oxycodon und Cumarin-Derivaten sind relevante Veränderungen der Thromboplastinzeit (International Normalized Ratio/INR bzw. Quick-Wert) in beide Richtungen beobachtet worden.
Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon mit serotonergen Substanzen, wie beispielsweise selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) kann ein Serotonin-Syndrom verursachen. Anzeichen für ein Serotonin-Syndrom können sein: veränderter Geisteszustand (beispielsweise Agitation, Halluzinationen, Koma), Störungen des autonomen Nervensystems (beispielsweise Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Störungen (beispielsweise übermässige Reflexerregbarkeit, Koordinationsstörungen, Rigor), und/oder gastrointestinale Symptome (beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö). Bei Patienten, die diese Arzneimittel anwenden, sollte Oxycodon mit Vorsicht verwendet werden. Eine Reduktion der Dosis kann erforderlich werden.
Eine gleichzeitige Einnahme von Oxycodon und Anticholinergika bzw. Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung (z.B. trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Antipsychotika, Muskelrelaxantien, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) kann anticholinergische unerwünschte Wirkungen verstärken.
Arzneimittelinteraktionen via CYP3A4 und CYP2D6 mit Oxycodon und anderen Wirkstoffen können Auswirkungen auf die Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, die analgetische Wirkung und die Sicherheit von Oxycodon haben (siehe «Pharmakokinetik»).
CYP3A4-Inhibitoren wie Makrolid-Antibiotika (z.B. Clarithromycin), Antimykotika der Imidazol-Klasse (z.B. Ketoconazol), Proteaseinhibitoren (z.B. Ritonavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können zu einer reduzierten Oxycodon-Clearance und folglich zu erhöhten Oxycodon-Plasmakonzentrationen sowie zu einer Überproduktion des aktiven Metaboliten Oxymorphon mit verstärkten pharmakodynamischen Effekten führen.
CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut können zu einer erhöhten Oxycodon-Clearance und folglich zu reduzierten Oxycodon-Plasmakonzentrationen führen.
CYP2D6-Inhibitoren wie Paroxetin und Chinidin können zu einer reduzierten Oxycodon-Clearance und folglich zu erhöhten Oxycodon-Plasmakonzentrationen führen.
Interaktionen zwischen Oxycodon und Naloxon wurden im therapeutischen Dosierungsbereich von Oxycodon-Naloxon Sandoz nicht beobachtet.
In therapeutischen Konzentrationen ist die Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante Interaktionen von Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Naltrexon mit der Kombination von Oxycodon und Naloxon äusserst gering.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz in der Schwangerschaft oder unter der Geburt vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren mit Oxycodon deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko von angeborenen Fehlbildungen hin. Es liegen keine hinreichenden Daten über die Verwendung von Naloxon bei Schwangeren vor. Die systemische Verfügbarkeit von Naloxon bei Frauen nach der Einnahme von Oxycodon-Naloxon Sandoz ist jedoch relativ gering (siehe «Pharmakokinetik»). Sowohl Oxycodon als auch Naloxon passieren die Plazenta. Tierstudien mit der Kombination von Oxycodon und Naloxon wurden nicht durchgeführt (siehe «Präklinische Daten»), jedoch haben Tierstudien mit Oxycodon oder Naloxon als Einzelsubstanzen reproduktionstoxikologische Wirkungen gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).
Eine längerfristige Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz während der Schwangerschaft kann zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen. Während der Geburt angewendet, kann Oxycodon-Naloxon Sandoz beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen.
Oxycodon-Naloxon Sandoz sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus oder das Neugeborene eindeutig überwiegt.
Stillzeit
Oxycodon geht in die Muttermilch über. Es wurde ein Milch-Plasma-Konzentrationsverhältnis von 3,4:1 gemessen und es ist daher möglich, dass beim gestillten Kind Oxycodon-Effekte auftreten.
Es ist nicht bekannt, ob Naloxon ebenfalls in die Muttermilch übergeht. Systemische Naloxon-Spiegel sind nach Gabe von Oxycodon-Naloxon Sandoz jedoch sehr niedrig (siehe «Pharmakokinetik»). Ein Risiko für das gestillte Kind besteht insbesondere nach wiederholter Einnahme von Oxycodon-Naloxon Sandoz durch die stillende Mutter.
Oxycodon-Naloxon Sandoz darf während der Stillzeit nicht eingenommen werden (siehe «Kontraindikationen»).
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten zur Fertilität vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Beeinträchtigung der Fertilität durch Oxycodon und Naloxon (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Oxycodon-Naloxon Sandoz kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn der Therapie, nach einer Dosisanpassung oder einer Umstellung auf Oxycodon-Naloxon Sandoz sowie beim Zusammenwirken von Oxycodon-Naloxon Sandoz mit Alkohol oder anderen zentral dämpfend wirkenden Substanzen zu erwarten. Bei einer stabilen Therapie sind Beschränkungen nicht zwangsläufig erforderlich. Deshalb sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie Auto fahren oder Maschinen bedienen dürfen.

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «nicht bekannt» (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitabnahme bis Appetitverlust.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit.
Gelegentlich: Denkstörungen, Angst, Verwirrtheit, Depressionen, Nervosität, Unruhe.
Selten: Arzneimittelabhängigkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: euphorische Stimmung, Halluzinationen, Albträume, Aggression.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Schläfrigkeit.
Gelegentlich: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Aufmerksamkeitsstörungen, Dysgeusie, Sprachstörungen, Tremor, Trägheit.
Häufigkeit nicht bekannt: Parästhesien, Sedierung, Schlafapnoe-Syndrom.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Angina pectoris (insbesondere bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit), Palpitationen (im Zusammenhang mit einem Entzugssyndrom).
Selten: Tachykardie.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hitzewallung.
Gelegentlich: Blutdrucksenkung, Blutdruckanstieg, Synkope.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnö, Rhinorrhö, Husten.
Selten: Gähnen.
Häufigkeit nicht bekannt: Atemdepression.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Abdominalschmerz, Obstipation, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentlich: Flatulenz.
Häufigkeit nicht bekannt: Aufstossen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Gallenkolik.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Hyperhidrosis, Pruritus, Rash.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelspasmen, Myalgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Harndrang.
Häufigkeit nicht bekannt: Harnretention.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: verminderte Libido.
Häufigkeit nicht bekannt: Erektionsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Asthenie, Müdigkeit.
Gelegentlich: Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Arzneimittelentzugssyndrom, Schmerzen, periphere Ödeme, Unwohlsein, Durst, Gewichtsabnahme.
Selten: Gewichtszunahme.
Verletzung
Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle.
Für den Wirkstoff Oxycodon sind die folgenden zusätzlichen unerwünschten Wirkungen bekannt und könnten deshalb bei Oxycodon-Naloxon Sandoz auch vorkommen:
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Dehydratation.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Affektlabilität, Agitiertheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Amnesie, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypoästhesie.
Häufigkeit nicht bekannt: Hyperalgesie.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Miosis.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Vasodilatation.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Bronchospasmen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Dysphagie, Schluckauf, Ileus.
Häufigkeit nicht bekannt: Zahnkaries.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Cholestase, Spasmen des Sphincter Oddi.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Trockene Haut.
Selten: Urtikaria.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Hypogonadismus.
Häufigkeit nicht bekannt: Amenorrhö.
Allgemeine Erkrankungen
Gelegentlich: Schüttelfrost, Ödeme, Toleranzentwicklung.
Häufigkeit nicht bekannt: neonatales Arzneimittelentzugssyndrom.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Übelkeit und Erbrechen treten meist nur zu Beginn der Therapie auf und verschwinden nach einigen Tagen spontan. In gewissen Fällen kann die Gabe eines Antiemetikums angezeigt sein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Wie bei allen Opioiden ist die Gefahr einer Intoxikation bzw. Überdosierung für Nicht-Gewöhnte hoch.
Anzeichen und Symptome
Abhängig von der Applikationsart kann sich eine Intoxikation bzw. Überdosierung von Oxycodon-Naloxon Sandoz durch Symptome äussern, die entweder durch Oxycodon (Opioidrezeptoragonist) oder durch Naloxon (Opioidrezeptorantagonist) hervorgerufen werden.
Akute Symptome umfassen Miosis, Atemdepression, Somnolenz bis Stupor oder Koma. Weitere mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie, Bradykardie, Verlängerung des QT-Intervalls, verminderter Muskeltonus und Darmatonie. In Fällen schwerer Überdosierung können Atemstillstand, nicht-kardiogenes Lungenödem, Kreislaufversagen und Tod eintreten.
Symptome einer reinen Naloxon-Überdosierung sind unwahrscheinlich.
Behandlung
Überwachung von Atmung und Bewusstsein, bei klinisch signifikanter Atem- oder ZNS-Depression: Künstliche Beatmung, Stabilisieren des Kreislaufs und Gabe von Naloxon.
Dosierung: 0,4−2 mg Naloxon intravenös (Kinder: 0,01 mg/kg Körpergewicht). Falls notwendig 2−3x jeweils nach 2−3 min wiederholen oder als Dauerinfusion verabreichen (siehe entsprechende Fachinformation).
Die Wirkungsdauer von Naloxon ist relativ kurz (Plasmahalbwertszeit: t½ Naloxon = 1−1,5 Stunden, t½ Oxycodon = 3−4 Stunden), zudem besteht eine protrahierte Wirkstoffabgabe bei Oxycodon-Naloxon Sandoz. Der Patient ist deshalb auch nach Naloxon-Gabe längerfristig zu überwachen und wiederholte Naloxon-Gaben können notwendig sein.
Naloxon sollte mit Vorsicht bei Personen verwendet werden, die möglicherweise einen Langzeitgebrauch mit Opioiden (Toleranz) aufweisen. Eine abrupte oder vollstandige Aufhebung der Opioidwirkung kann zu einem akuten Entzugssyndrom führen. Empfohlen wird eine Initialdosis von 0,04 mg Naloxon.
Entzugssymptome aufgrund der Naloxon-Überdosierung sollen symptomatisch behandelt werden.
In speziellen Situationen kann eine primäre Dekontamination mit Aktivkohle in Erwägung gezogen werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N02AA55
Wirkungsmechanismus
Oxycodon und Naloxon haben eine Affinität zu μ-, κ- und δ-Opioidtrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen (z.B. Darm).
Oxycodon ist ein reiner Agonist dieser Rezeptoren ohne antagonistischen Effekt.
Im Gegensatz dazu ist Naloxon ein reiner Antagonist an allen Opioidrezeptortypen.
Pharmakodynamik
Die therapeutische Wirkung von Oxycodon ist hauptsächlich analgetisch, anxiolytisch, antitussiv und sedierend durch die Bindung an die endogenen Opioid-Rezeptoren im ZNS.
In seiner Wirkungsweise ähnelt Oxycodon dem Morphin, unterscheidet sich aber in seiner Pharmakokinetik und seinem Metabolismus.
Aufgrund des ausgeprägten hepatischen First-pass-Metabolismus liegt die Bioverfügbarkeit von Naloxon bei oraler Gabe bei ca. 2% (siehe «Pharmakokinetik»), so dass eine klinisch relevante systemische Wirkung von Naloxon nach oraler Einnahme nicht zu erwarten ist.
Aufgrund der im Vergleich zu Oxycodon höheren Rezeptor-Affinität von Naloxon lokal im Darm wird das Auftreten der für eine Behandlung mit Opioiden typischen Darmfunktionsstörungen deutlich reduziert.
Bei vorbestehenden Darmfunktionsstörungen können insbesondere das Ausmass und die Schwere dieser unerwünschten Wirkung reduziert werden.
Im Vergleich zu schnell freisetzenden Darreichungsformen von Oxycodon bewirkt Oxycodon-Naloxon Sandoz für einen erheblich längeren Zeitraum eine Schmerzlinderung (siehe auch «Pharmakokinetik»).
Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte natürlicher Opioide auf Komponenten des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt. Es ist nicht bekannt, ob Oxycodon, ein semisynthetisches Opioid, ähnliche Wirkungen auf das Immunsystem aufweist wie natürliche Opioide.
Klinische Wirksamkeit
In einer zwölfwöchigen randomisierten, plazebo- und aktiv kontrollierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie an 463 Patienten mit mittelstarken bis starken chronischen Rückenschmerzen konnte gezeigt werden, dass die tägliche Verabreichung der fixen Arzneimittelkombination Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form (Dosierung 20 mg/10 mg bis 40 mg/20 mg) zu einer im Vergleich zu Plazebo signifikanten Reduktion rekurrenter Schmerzevents führte (um 42%, p<0,0001). Die Wirksamkeit hinsichtlich Schmerzkontrolle war dabei mit dem Effekt von 20−40 mg retardiertem Oxycodon gut vergleichbar.
In einer vierwöchigen, randomisierten, aktiv kontrollierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie an 185 Patienten mit mittelstarken bis starken tumor-assoziierten Schmerzen liess sich eine Nicht-Unterlegenheit von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form versus retardiertes Oxycodon hinsichtlich der Schmerzkontrolle messen (sekundärer Studienendpunkt).
In einer zwölfwöchigen randomisierten, aktiv kontrollierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie an 322 Patienten mit mittelstarken bis starken nicht tumor-assoziierten Schmerzen und opioid-induzierter Obstipation hatten Patienten, die mit 20 mg/10 mg bis 50 mg/25 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form täglich behandelt wurden, im Vergleich zu denen, die 20 bis 50 mg retardiertes Oxycodon täglich erhielten, im Durchschnitt einen zusätzlichen spontanen Stuhlgang in der letzten Behandlungswoche (p <0,0001). Der Gebrauch von Laxantien in den ersten 4 Wochen war signifikant niedriger in der Gruppe mit Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form im Vergleich zur Gruppe mit retardiertem Oxycodon (31% vs. 55%, p<0,0001).
Ähnliche Ergebnisse wurden in einer fünfwöchigen, randomisierten, aktiv kontrollierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie an 243 Patienten mit nicht tumor- bzw. tumor-assoziierten Schmerzen und opioid-induzierter Obstipation erzielt, die vergleichbare Tagesdosierungen von 100 mg/50 mg bis 160 mg/80 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid in retardierter Form bzw. 100 mg bis 160 mg retardiertem Oxycodon erhielten.
Der primäre Endpunkt (Bowel Function Index (BFI): Maximale Obstipation = 100 Punkte) basierte auf einem Patientenfragebogen und die entsprechenden Werte betrugen zu Beginn im Mittel für Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid 68, respektive für Oxycodon 67 Punkte. Nach einer Woche sank der Index mit Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid um -28 und mit Oxycodon -13 Punkte, nach fünf Wochen betrug der BFI für Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid 37 und für Oxycodon 52 Punkte. Diese Ergebnisse sind statistisch signifikant und klinisch relevant.
Ein sekundärer Endpunkt untersuchte die Anzahl Darmentleerungen pro Woche; zu Beginn waren es im Mittel 3,8 für Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid und 3,7 für Oxycodon; nach einer Woche stiegen die Frequenzen unter Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid auf 6,7 und für Oxycodon auf 4,3. Nach fünf Wochen betrugen die Stuhlfrequenzen unter Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid 5,2, respektive 4,7 für Oxycodon.
Die Studie belegte weiterhin die Gleichwertigkeit von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid versus retardiertes Oxycodon hinsichtlich der Schmerzkontrolle. Höhere Dosen von Naloxon hatten demnach keinen Einfluss auf den analgetischen Effekt von Oxycodon.
In all diesen Studien wurden schnell freisetzende Darreichungsformen von Oxycodon als Reservemedikation und für die Dosistitration eingesetzt (siehe auch «Dosierung/Anwendung»).

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Einnahme weist Oxycodon eine hohe absolute Bioverfügbarkeit von bis zu 87% auf.
Die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) von Oxycodon werden nach median 3−4 h gegenüber median 0,75−1,25 h mit schnell freisetzenden Darreichungsformen von Oxycodon erreicht.
Aufgrund der kurzen Eliminationshalbwertszeit von Oxycodon in Oxycodon-Naloxon Sandoz erreichen die Oxycodon-Plasmakonzentrationen das Fliessgleichgewicht innerhalb von 24 h.
Bei Einnahme von Oxycodon-Naloxon Sandoz nach einem fettreichen Frühstück wurde im Vergleich zur Einnahme in nüchternem Zustand eine klinisch nicht signifikante Erhöhung der AUC um bis zu 17% und der Cmax um bis zu 42% von Oxycodon beobachtet. Oxycodon-Naloxon Sandoz kann sowohl während als auch zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Der Nutzen von Naloxon wird lokal im Gastrointestinaltrakt erzielt. Nach Absorption wird Naloxon extensiv zu 6β-Naloxol, Naloxon-3-Glucuronid und 6β-Naloxol-Glucuronid in der Leber und im Darm metabolisiert. Bei oraler Einnahme weist Naloxon eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 2%, was nur zu vernachlässigbaren systemischen Plasmakonzentrationen und zu keinem signifikanten Antagonismus der zentral schmerzlindernden Wirkung von Oxycodon führt. Pharmakokinetische Analysen werden mit Naloxon-3-Glucuronid als Surrogatparameter durchgeführt.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Oxycodon beträgt im Fliessgleichgewicht 2,6 l/kg, die Plasmaproteinbindung ca. 45%.
Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.
Naloxon tritt in die Plazenta über. Es ist nicht bekannt, ob Naloxon ebenfalls in die Muttermilch übergeht.
Metabolismus
Oxycodon wird in der Leber über das Cytochrom-P450-Enzymsystem zu Noroxycodon, Oxymorphon, Noroxymorphon und diversen Glucuroniden metabolisiert.
Oxycodon wird primär über CYP3A4-Enzyme zum Hauptmetaboliten Noroxycodon und über CYP2D6 zu Oxymorphon metabolisiert. Beide Metaboliten werden weiter zu Noroxymorphon umgewandelt.
Die Metaboliten Noroxymorphon und vor allem Oxymorphon zeigen teilweise stärkere pharmakodynamische Eigenschaften als Oxycodon.
In-vitro-Studien zur Metabolisierung haben gezeigt, dass das Auftreten von klinisch relevanten Interaktionen von Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid mit anderen Substanzen nicht zu erwarten ist.
Elimination
Oxycodon und seine Metaboliten werden überwiegend mit dem Urin ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertszeit von Oxycodon im Plasma beträgt ca. 4,5 h.
Naloxon wird über den Urin ausgeschieden.
Linearität/ Nicht-Linearität
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Oxycodon in Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten sind äquivalent zu denjenigen von Oxycodon in Oxycodon Sandoz Retardtabletten bei gleichzeitiger Verabreichung von Naloxon-Retardtabletten.
Alle Wirkstärken von Oxycodon-Naloxon Sandoz sind dosisproportional bioäquivalent und untereinander austauschbar.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Geschlechtsspezifische Unterschiede
In pharmakokinetischen Studien hatten nicht-opioidgewöhnte Frauen bis zu 25% höhere durchschnittliche Oxycodon-AUC als Männer, adjustiert auf das Körpergewicht.
Leberfunktionsstörungen
Im Vergleich zu Gesunden können Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Leberfunktion höhere Plasmakonzentrationen von Oxycodon sowie niedrigere Plasmakonzentrationen von Oxymorphon haben. Eine Verlängerung der Eliminations-Halbwertszeit von Oxycodon ist möglich, was zu einer Steigerung der Wirksamkeit führen kann (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Oxycodon
Die Oxycodon AUCINF stieg bei Patienten mit leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 143% (90% C.I.: 111, 184), 319% (90% C.I.: 248, 411) und 310% (90% C.I.: 241, 398).
Die Oxycodon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf Durchschnittlich 120% (90% C.I.: 99, 144), 201% (90% C.I.: 166, 242) und 191% (90% C.I.: 158, 231) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion.
Die Oxycodon t½Z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 108% (90% C.I.: 70, 146), 176% (90% C.I.: 138, 215) und 183% (90% C.I.: 145, 221) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion.
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 411% (90% C.I.: 152, 1112), 11518% (90% C.I.: 4259, 31149) und 10666% (90% C.I.: 3944, 28847) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion.
Die Naloxon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 193% (90% C.I.: 115, 324), 5292% (90% C.I: 3148, 8896) und 5252% (90% C.I.: 3124, 8830) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion.
Die Naloxon t½Z und die entsprechende AUCINF konnte auf Grund einer ungenügenden Datenlage nicht errechnet werden. Der Vergleich der Bioverfügbarkeiten für Naloxon beruht daher auf AUCt-Werten.
Naloxon-3-Glucuronid
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCINF stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 157% (90% C.I.: 89, 279), 128% (90%C.I.: 72, 227) und 125% (90% C.I.: 71, 222) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Leberfunktion.
Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden durchschnittlich bei leicht eingeschränkter Leberfunktion auf 141% (90% C.I.: 100, 197), bei mässig eingeschränkter Leberfunktion auf durchschnittlich 118% (90% C.I.: 84, 166) und sank bei stark eingeschränkter Leberfunktion auf durchschnittlich 98% (90% C.I.: 70, 137).
Die Naloxon-3-Glucuronid t½Z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden durchschnittlich bei leicht eingeschränkter Leberfunktion auf durchschnittlich 117% (90% C.I.: 72, 161), und sank auf durchschnittlich 77% (90% C.I.: 32, 121) und 94% (90% C.I.: 49, 139) bei mässig und starker eingeschränkter Leberfunktion.
Nierenfunktionsstörungen
Im Vergleich zu Gesunden können Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance <60 ml/min) höhere Plasmakonzentrationen von Oxycodon und seinen Metaboliten haben. Eine Verlängerung der Eliminations-Halbwertszeit von Oxycodon ist möglich, was zu einer Steigerung der Wirksamkeit führen kann (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Oxycodon
Die Oxycodon AUCINF stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 153% (90% C.I.: 130, 182), 166% (90% C.I.: 140, 196) und 224% (90% C.I.: 190, 266) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Oxycodon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 110% (90% C.I.: 94, 129), 135% (90% C.I.: 115, 159) und 167% (90% C.I.: 142, 196) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Oxycodon t½Z stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 149%, 123% und 142% bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 2850% (90% C.I.: 369, 22042), 3910% (90% C.I.: 506, 30243) und 7612% (90% C.I.: 984, 58871) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Naloxon Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 1076% (90% C.l.: 154, 7502), 858% (90% C.I.: 123, 5981) und 1675% (90% C.I.: 240, 11676) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Naloxon t½Z und die entsprechende AUCINF konnte auf Grund einer ungenügenden Datenlage nicht errechnet werden. Der Vergleich der Bioverfügbarkeiten für Naloxon beruht daher auf AUCt-Werten. Die Quotienten wurden möglicherweise dadurch beeinflusst, dass die Naloxonplasmaspiegel in gesunden Probanden nicht ausreichend charakterisiert werden konnten.
Naloxon-3-Glucuronid
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCINF stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 220% (90% C.I.: 148, 327), 370% (90% C.I.: 249, 550) und 525% (90% C.I.: 354, 781) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg im Vergleich zu gesunden Probanden auf durchschnittlich 148% (90% C.I.: 110, 197), 202% (90% C.I.: 151, 271) und 239% (90% C.I.: 179, 320) bei leicht, mässig und stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Naloxon-3-Glucuronid t½Z zeigte keine signifikante Änderung bei eingeschränkter Nierenfunktion im Vergleich zu gesunden Probanden.
Ältere Patienten
Oxycodon
Die Oxycodon AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 118% (90% C.I.: 103, 135) an. Die Oxycodon Cmax stieg auf durchschnittlich 114% (90% C.I.: 102, 127). Die Oxycodon Cmin stieg auf durchschnittlich 128% (90% C.I.: 107, 152).
Naloxon
Die Naloxon AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 182% (90% C.I.: 123, 270) an. Die Naloxon Cmax stieg auf durchschnittlich 173% (90% C.I.: 107, 208). Die Naloxon Cmin stieg auf durchschnittlich 317% (90% C.I.: 142, 708).
Naloxon-3-Glucuronid
Die Naloxon-3-Glucuronid AUCt stieg bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden auf durchschnittlich 128% (90% C.I.: 113, 147) an. Die Naloxon-3-Glucuronid Cmax stieg durchschnittlich auf 127% (90% C.I.: 112, 144). Die Naloxon-3-Glucuronid Cmin stieg durchschnittlich auf 125% (90% C.I.: 105, 148).
Genetische Polymorphismen
Bei langsamen CYP2D6 Metabolisierern (7−8% aller Kaukasier) ist ein schwächerer analgetischer Effekt möglich. Bei ultra-schnellen CYP2D6 Metabolisierern (2−4% aller Kaukasier) ist ein höherer analgetischer Effekt und ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen möglich.
Fehlgebrauch und Missbrauch
Alle Dosisstärken von Oxycodon-Naloxon Sandoz Retardtabletten dürfen zur Halbierung der Dosis geteilt werden, ausser die Dosisstärke 5 mg/2,5 mg. Um die Retardierung von Oxycodon-Naloxon Sandoz nicht zu beeinträchtigen, dürfen die ganzen oder halben Tabletten nicht weiter zerteilt, zerkaut oder zerkleinert werden, da dies zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung führt.
Nach parenteraler Anwendung wird Naloxon bioverfügbar und kann zu einem signifikanten Antagonismus der Oxycodon-Wirkung führen.
Nach intranasaler Anwendung wird Naloxon nur langsam eliminiert und weist eine Halbwertszeit von ca. 9 h auf (intravenös: 1–1,5 h).
In einer Studie mit Oxycodon abhängigen Ratten führte die i.v. Gabe von Oxycodon/Naloxon im Verhältnis 2:1 zu Entzugssymptomen.
Eine missbräuchliche Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz führt deshalb nicht zum beabsichtigten Effekt.

Präklinische Daten

Resultate aus Kombinationsversuchen
Die Kombination von Oxycodon und Naloxon im Verhältnis 2:1 wurde in einer 4-Wochen Rattenstudie mit Dosen von 5/2,5, 50/25 und 200/100 mg/kg und einer 4-Wochen Hundestudie mit Dosen von 5/2,5, 10/5 und 20/10 mg/kg untersucht. Mit der Kombination wurden gegenüber den Einzelkomponenten keine synergistischen Effekte bezüglich Toxizität beobachtet. Zu erwähnen ist jedoch, dass die Exposition im NOAEL gegenüber Naloxon bei Hund (Faktor 3,7−4,3) und Ratte (Faktor 1,7−3,4) über der Exposition in der Klinik lag, die Exposition gegenüber Oxycodon jedoch nur beim Hund (Faktor 2,3−2,7). Die Exposition bei der Ratte lag deutlich unter der Exposition beim Menschen (Faktor 0,1−0,2).
Resultate mit den Einzelsubstanzen
Mutagenität
Die einzelnen Wirkstoffe Oxycodon und Naloxon zeigten in in-vitro-Untersuchungen ein klastogenes Potenzial. Unter in-vivo-Bedingungen wurden jedoch entsprechende Befunde selbst bei toxischen Dosierungen nicht beobachtet. Das genotoxische Risiko der therapeutischen Anwendung von Oxycodon-Naloxon Sandoz beim Menschen kann als gering eingestuft werden.
Karzinogenität
Langzeitstudien zur Kanzerogenität mit einer Kombination von Oxycodon und Naloxon wurden nicht durchgeführt.
Das karzinogene Potential von Oxycodon wurde in einer 2-jährigen Studie bei Ratten mit oralen Dosierungen von bis 6 mg/kg/Tag untersucht (äquivalent dem 0,4-fachen einer humanen Dosis von 160 mg/Tag). Es wurden keine neoplastischen Effekte beobachtet.
Eine 24-monatige orale Kanzerogenitätsstudie mit bis zu 100 mg/kg/Tag Naloxon in Ratten zeigte, dass Naloxon unter diesen Bedingungen nicht kanzerogen ist.
Reproduktionstoxizität
Für die Kombination von Oxycodon und Naloxon liegen keine Daten aus reproduktionstoxikologischen Untersuchungen vor.
Studien mit den Einzelsubstanzen zeigten, dass Oxycodon keine Auswirkung auf die Fertilität und die frühe embryonale Entwicklung in Dosierungen von bis zu 8 mg/kg Körpergewicht bei männlichen und weiblichen Ratten hat (äquivalent dem 0,5-fachen einer humanen Dosis von 160 mg/Tag). Ebenso in Dosierungen von bis zu 125 mg/kg Körpergewicht beim Kaninchen (äquivalent dem 15-fachen einer humanen Dosis von 160 mg/Tag), eine Dosierung, die schwere toxische Wirkung in den tragenden Muttertieren zeigte. Wurden beim Kaninchen Daten der einzelnen Feten zur statistischen Auswertung herangezogen, konnte eine dosisabhängige Zunahme in Entwicklungsstörungen beobachtet werden (Zunahme der Inzidenz an 27 Rumpfwirbeln oder zusätzlichen Rippenpaaren). Wurden die gesamten Würfe der statistischen Auswertung dieser Parameter zugrunde gelegt, war nur die Inzidenz der 27 Rumpfwirbel in der 125 mg/kg Gruppe erhöht.
In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung in Ratten war das Körpergewicht der F1 Generation in der 6 mg/kg/Tag Gruppe niedriger als in der Kontrollgruppe, bei einer Dosis, die Gewicht und Nahrungseinnahme der Muttertiere reduzierte (NOAEL 2 mg/kg Körpergewicht).
In einer neueren Studie führte die Gabe von 15 mg/kg/Tag Oxycodon (äquivalent einer humanen Dosis von 160 mg/Tag) an Muttertiere über einen längeren Zeitraum zu subtilen und transienten Lernstörungen bei den männlichen, nicht aber weiblichen Nachkommen. Darüber hinaus zeigten die Tiere am Tag nach der Geburt eine Gewichtsreduktion und Änderungen in der HPA-Achse.
In Standardstudien zur Reproduktionstoxizität war Naloxon nach oraler Einnahme auch bei hohen Dosen weder teratogen noch embryo/fetotoxisch und beeinflusste nicht die peri-/postnatale Entwicklung. In sehr hohen Dosen (800 mg/kg/Tag) bewirkte Naloxon eine erhöhte Jungtiersterblichkeit unmittelbar nach der Geburt in Dosen, die signifikante Toxizität in den Muttertieren bewirkte (z.B. Gewichtsverlust, Krämpfe). In überlebenden Jungtieren wurde jedoch keine Auswirkung auf Entwicklung oder Verhalten festgestellt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Anbruch der Flasche sind die Retardtabletten drei Monate haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Packungen à 30 oder 60 Retardtabletten (in Blistern) in der Originalverpackung, nicht über 25°C und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Packungen à 60 Retardtabletten (in Flaschen) in der Originalverpackung, nicht über 30°C und ausser Reichweite von Kindern lagern.

Zulassungsnummer

65723 (Swissmedic)

Packungen

Oxycodon-Naloxon Sandoz 5 mg/2,5 mg Retardtabletten: 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 10 mg/5 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 20 mg/10 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 30 mg/15 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 40 mg/20 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 60 mg/30 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]
Oxycodon-Naloxon Sandoz 80 mg/40 mg Retardtabletten (teilbar): 30, 60 [A+]

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz

Stand der Information

Juni 2023

2024 ©ywesee GmbH
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