Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
In Zusammenhang mit einer Faktor-VIII-Substitutionstherapie wurde selten über Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen (z. B. Angioödem, brennendes und stechendes Gefühl an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Urtikaria, Kopfschmerzen, Nesselsucht, Hypotonie, Lethargie, Übelkeit, Unruhe, Tachykardie, Engegefühl im Brustbereich, Kribbeln, Erbrechen, Giemen) berichtet, die sich in einigen Fällen zu einer schweren Anaphylaxie (einschliesslich Schock) entwickeln können.
Bei Patienten mit Hämophilie A, welche mit Faktor VIII (inklusive ELOCTA) behandelt werden, kann es zu einer Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern (Inhibitoren) kommen. Falls es zur Entwicklung von Inhibitoren kommt, äussert sich dies in Form eines unzureichenden klinischen Ansprechens. In solchen Fällen sollte ein spezialisiertes Hämophiliezentrum kontaktiert werden.
Die nachstehenden angegebenen Häufigkeiten basieren auf klinischen Studien mit insgesamt 379 Patienten mit schwerer Hämophilie A, von denen 276 vorbehandelte Patienten (PTPs) und 103 zuvor unbehandelte Patienten (PUPs) waren.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit (SOC und bevorzugte Begriffe). gemäss folgender Konvention geordnet: „sehr häufig“ (≥1/10), „häufig“ (≥1/100, <1/10), „gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100), „selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000), „sehr selten“ (<1/10‘000), „nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden in klinischen Studien oder nach Markteinführung mit ELOCTA gemeldet:
Tabelle 2: Unerwünschte Wirkungen von ELOCTA in klinischen Studien1
Systemorganklasse gemäss MedDRA
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Unerwünschte Wirkungen
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Häufigkeitskategorie1
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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FVIII-Inhibition
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Sehr häufig (PUP)2 Gelegentlich (PTP)2
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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Gelegentlich
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Schwindel
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Gelegentlich
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Dysgeusie
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Gelegentlich
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Herzerkrankungen
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Bradykardie
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Gelegentlich
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Gefässerkrankungen
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Hypertonie
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Gelegentlich
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Hitzewallungen
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Gelegentlich
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Angiopathie4
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Husten
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Gelegentlich
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Unterbauchschmerzen
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Papulöser Ausschlag
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Häufig (PUP)3
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Ausschlag
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Gelegentlich
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Arthralgie
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Gelegentlich
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Myalgie
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Gelegentlich
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Rückenschmerzen
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Gelegentlich
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Gelenkschwellung
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Gelegentlich
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Durch Medizinprodukt bedingte Thrombose
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Häufig (PUP)3
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Unwohlsein
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Gelegentlich
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Schmerzen im Brustraum
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Gelegentlich
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Kältegefühl
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Gelegentlich
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Hitzefühl
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Gelegentlich
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Untersuchungen
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positiver Test auf Faktor-VIII-Antikörper5
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Gelegentlich
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Hypotonie im Rahmen des Eingriffs
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Gelegentlich
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PTPs = vorbehandelte Patienten, PUPs = zuvor unbehandelte Patienten.
1 Unerwünschte Wirkungen und Häufigkeiten beziehen sich lediglich auf das Auftreten bei PTPs, wenn nicht anders angegeben.
2 Die Häufigkeit basiert auf Studien mit allen FVIII-Produkten, wozu auch Patienten mit schwerer Hämophilie A gehörten.
3 Unerwünschte Wirkungen und Häufigkeiten beziehen sich lediglich auf das Auftreten bei PUPs.
4 Begriff der Prüfärzte: Gefässschmerzen nach Injektion des Prüfpräparats.
5 Ein erwachsener Studienteilnehmer wurde positiv auf Faktor-VIII-Antikörper getestet, übereinstimmend mit einem einmalig gemessenen Titer neutralisierender Antikörper von 0.73 Bethesda-Einheiten/ml in Woche 14. Bei einer wiederholten Messung 18 Tage danach hat sich das Vorliegen neutralisierender Antikörper nicht bestätigt und die bei nachfolgenden Visiten durchgeführten Tests waren negativ. In Woche 14 wurde ein Anstieg der Clearance (CL) festgestellt, der sich unter der weiteren Behandlung mit rFVIIIFc zurückbildete.
Beschreibung ausgewählter unerwünschter Wirkungen
Die Sicherheit von ELOCTA wurde in zwei abgeschlossenen Studien – einer Phase-3-Studie (Studie I) und einer pädiatrischen Phase-3-Studie (Studie II) – sowie in einer Verlängerungsstudie beurteilt. Unter den insgesamt 233 vorbehandelten Patienten mit schwerer Hämophilie waren 69 (29.6%) Kinder (<12 Jahre), 13 (5.6%) Jugendliche (12 bis <18 Jahre) und 151 (64.8%) Erwachsene (ab 18 Jahre). Über unerwünschte Wirkungen (d. h. unerwünschte Ereignisse, von denen ein Kausalzusammenhang mit ELOCTA angenommen wurde) wurde bei 11 von 233 (4.7%) Patienten berichtet, die entweder eine Routineprophylaxe oder eine Bedarfstherapie erhalten hatten. Die Gesamtanzahl an Expositionstagen betrug 34'746, mit einem Median von 129 (Bereich 1-326) Expositionstagen je Patient. Die unter ELOCTA am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen, Ausschlag, Arthralgie, Myalgie und Unwohlsein.
Kinder und Jugendliche
Hinsichtlich der unerwünschten Wirkungen wurden keine altersspezifischen Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen und erwachsenen Patienten beobachtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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