ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Deanxit® Filmtabletten:Lundbeck (Schweiz) AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Überdosierung

Bei Vergiftung steht die Melitracen-Wirkung mit schweren anticholinergen Symptomen im Vordergrund. Nur selten manifestieren sich die extrapyramidal-motorischen Symptome einer Flupentixol-Vergiftung.
Anzeichen und Symptome
Schläfrigkeit, Erregbarkeit, Agitiertheit, Halluzinationen, anticholinerge Wirkungen (Mydriasis, Tachykardie, Harnverhalt, trockene Schleimhäute, herabgesetzte Darmmotilität), Konvulsionen, Fieber, eingeschränkter Bewusstseinszustand, Koma, Atemdepression, kardiale Symptome (Arrhythmien [ventrikuläre Tachyarrhythmien, Torsade de Pointes, Kammerflimmern], Herzversagen, Hypotonie, kardiogener Schock), metabolische Azidose, Hypokaliämie.
Behandlung
Bei Vergiftungen mit hohen Dosen trizyklischer Antidepressiva ist bei nicht retardierten Präparaten innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme eine primäre Dekontamination mit Aktivkohle oder eine Magenspülung indiziert. Wegen des erhöhten Krampfpotentials ist die Aktivkohle der Magenspülung vorzuziehen. Bei schweren Vergiftungen bzw. bei verminderten Schutzreflexen ist der Patient vorgängig zu intubieren.
Zur beschleunigten Elimination (sekundäre Dekontamination) ist bei einigen trizyklischen Antidepressiva die wiederholte orale Gabe von Aktivkohle möglicherweise wirksam. Die Hämodialyse zur sekundären Dekontamination ist unwirksam.
Bei arterieller Hypotonie und/oder ventrikulären Arrhythmien mit Verbreiterung des QRS-Komplexes im EKG (>100 msec) ist die Behandlung mit Natriumbikarbonat (1 mmol/kg) als Bolus oder als Kurzinfusion (5 Min) angezeigt. Dies kann wiederholt werden, bis der Blutdruck ansteigt und die EKG Veränderungen sich bessern, aber höchstens bis zu einem maximalen arteriellen pH von 7,55. Evtl. zusätzlich Lidocain i.v. Bei Bradyarrhythmien ist die Einlage eines provisorischen Schrittmachers indiziert. Bei polymorpher Kammertachykardie von Typ Torsades de Pointes: Gabe von Magnesiumsulfat 0,5 bis 1,5 g i.v. als einmalige Injektion.
Bei Krampfanfällen: Behandlung mit einem Benzodiazepin i.v.
Bei Koma und/oder Ateminsuffizienz: Intubation und künstliche Beatmung. Hyperventilation zur Erhöhung des arteriellen pH nur, wenn nicht gleichzeitig Natriumbikarbonat verabreicht wird (Gefahr der massiven Alkalose).
Pyridostigmin und Physostigmin zur Therapie peripherer und zentraler anticholinerger Symptome sind wegen der kardialen Effekte kontraindiziert.
Extrapyramidale Symptome können mit Biperiden (2,5 bis 5 mg langsam i.v. oder i.m., bzw. 10 mg p.o.) behandelt werden.
Erwachsene haben Einnahmen von bis zu 100 Tabletten (1'000 mg Melitracen und 50 mg Flupentixol) überlebt. Ein knapp 3-jähriges Kind hat die Einnahme von 27 Tabletten (270 mg Melitracen und 13,5 mg Flupentixol) überlebt.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home