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Fachinformation zu Praluent®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C10AX14
Wirkungsmechanismus
Alirocumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der mit hoher Affinität und Spezifität an Proproteinkonvertase Subtilisin Kexin Typ 9 (PCSK9) bindet. PCSK9 bindet an die Low-Density-Lipoprotein-Rezeptoren (LDLR) auf der Oberfläche von Hepatozyten, um den LDLR-Abbau in der Leber zu fördern. LDLR ist der primäre Rezeptor, der zirkulierendes LDL beseitigt. Dadurch führt die Senkung der Anzahl von LDLR durch PCSK9 zu höheren LDL-C-Spiegeln im Blut. Indem es die Bindung von PCSK9 an LDLR hemmt, erhöht Alirocumab die Anzahl der zur Beseitigung von LDL verfügbaren LDLR und führt dadurch zu einer Senkung der LDL-C-Spiegel.
Pharmakodynamik
Alirocumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper, der in in-vitro-Versuchen wie auch in in-vivo-Modellsystemen die Aktivität von PCSK9 hemmt. In zahlreichen Studien am Tier und am Menschen wurde die zentrale Rolle belegt, die hohe LDL-C-Werte bei der Entstehung und beim Fortschreiten von Atherosklerose spielen.
Klinische Wirksamkeit
Die Mehrzahl der Patienten in dem Phase-III-Programm nahm eine lipidmodifizierende Basistherapie ein, die aus einer maximal verträglichen Dosis von Statinen mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien bestand, und wies ein hohes bzw. sehr hohes kardiovaskuläres Risiko (KV-Risiko) auf.
Klinische Wirksamkeit bei Patienten mit atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankung (ASCVD)
Zusammenfassung der Phase-III-Studien zur Anwendung von 75 mg und/oder 150 mg alle 2 Wochen
Die Wirksamkeit von Praluent wurde in fünf placebokontrollierten Doppelblindstudien bei 3499 Patienten untersucht; 54% wiesen keine familiäre Hypercholesterinämie auf, litten aber unter einer diagnostizierten atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankung. Alle Patienten erhielten ein Statin in der maximal verträglichen Dosis mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien. Die Dauer der Studien betrug mindestens 52 Wochen. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die mittlere prozentuale LDL-C-Senkung gegenüber dem Ausgangswert nach 24 Wochen.
Drei Studien wurden mit einer Anfangsdosis von 75 mg alle 2 Wochen und einer Auftitration in Woche 12 auf 150 mg alle 2 Wochen bei Patienten, die ihre vordefinierten LDL-C-Zielwerte in Woche 8 nicht erreichten, durchgeführt. Die meisten Patienten (57% bis 83%) benötigten nach 12 Wochen Behandlung keine Auftitration. Zwei Studien wurden ausschliesslich mit einer Dosis von 150 mg alle 2 Wochen durchgeführt.
Studie 1 war eine multizentrische, placebokontrollierte Doppelblindstudie, in der die Patienten randomisiert entweder 150 mg Praluent alle 2 Wochen (1553 Patienten) oder Placebo (788 Patienten) erhielten. Alle Patienten nahmen Statine in der maximal verträglichen Dosis mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien ein und es war bei ihnen eine stärkere Senkung der LDL-C-Werte erforderlich. Das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre (Spanne: 18–89 Jahre), 38% waren Frauen, 93% kaukasischer Herkunft, 3% afrikanischer Herkunft und 5% hispanischer/lateinamerikanischer Herkunft. Insgesamt wiesen 69% der Patienten keine familiäre Hypercholesterinämie auf, litten aber unter einer nachgewiesenen kardiovaskulären Erkrankung, 18% hatten eine HeFH. Der durchschnittliche LDL-C-Ausgangswert lag bei 3,16 mmol/l.
Der Prozentsatz der Patienten, die die Studienmedikation vor Woche 24 (Beurteilung des Wirksamkeitsendpunktes) vorzeitig beendeten, betrug 8% bei den Praluent- und 8% bei den Placebo-Patienten.
In Woche 24 betrug die therapeutische Differenz zwischen der Praluent-Gruppe und der Placebo-Gruppe hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des LDL-C-Werts -58% (0,95%-KI: -61%, -56%; p-Wert: <0,0001).
Detaillierte Ergebnisse siehe Tabelle 2.
Tabelle 2 - Mittlere prozentuale Veränderung der Lipidparameter gegenüber den Ausgangswerten und Unterschieda gegenüber Placebo in Woche 24 der Studie 1b (ITT-Population)

Behandlungsgruppe

LDL-C

Total-C

Non-HDL-C

Apo B

Woche 24 (durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber den Ausgangswerten)

Placebo

1

0

1

1

Praluent
(150 mg)

-58

-36

-49

-50

Unterschied (Durchschnitt mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate) gegenüber Placebo
(95%-KI):

-58
(-61, -56)

-36
(-37, -34)

-50
(-52, -47)

-51
(-53, -48)

a Differenz = Praluent minus Placebo
b Es wurde der Ansatz über das Schema-Mischmodell gewählt. Dabei erfolgten eine multiple Imputation für die fehlenden Postbehandlungswerte auf der Grundlage des jeweiligen Ausgangswerts der Patienten und eine multiple Imputation der fehlenden Werte während der Therapie auf der Basis eines Modells, das die verfügbaren Werte während der Behandlung mit einbezog.

Studie 2 war eine multizentrische, placebokontrollierte Doppelblindstudie, in der die Patienten randomisiert entweder Praluent (209 Patienten) oder Placebo (107 Patienten) erhielten. Die Patienten nahmen Statine in der maximal verträglichen Dosis mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien ein und es war bei ihnen eine stärkere Senkung der LDL-C-Werte erforderlich.
Das Durchschnittsalter betrug 63 Jahre (Spanne: 39–87 Jahre), 34% waren Frauen, 82% kaukasischer Herkunft, 16% afrikanischer Herkunft und 11% hispanischer/lateinamerikanischer Herkunft. Insgesamt litten 84% unter einer nachgewiesenen kardiovaskulären Erkrankung. Der durchschnittliche LDL-C-Ausgangswert lag bei 2,64 mmol/l.
Der Prozentsatz der Patienten, die die Studienmedikation vor Woche 24 (Beurteilung des Wirksamkeitsendpunktes) vorzeitig beendeten, betrug 11% bei den Praluent- und 12% bei den Placebo-Patienten.
In Woche 12 betrug die durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber dem LDL-C-Ausgangswert -45% unter Praluent gegenüber 1% unter Placebo. Die therapeutische Differenz zwischen Praluent 75 mg alle 2 Wochen und Placebo hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des LDL-C-Werts lag bei -46% (95%-KI: -53%, -39%).
In Woche 12 wurde die Praluent-Dosis, wenn mit Bezug auf die vorab festgelegten Kriterien eine zusätzliche LDL-C-Senkung erforderlich war, für den restlichen Studienzeitraum auf 150 mg alle 2 Wochen auftitriert. In Woche 24 betrug die durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber dem LDL-C-Ausgangswert -44% unter Praluent gegenüber -2% unter Placebo. Die therapeutische Differenz zwischen Praluent 75 mg alle 2 Wochen und Placebo hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des LDL-C-Werts lag bei -43% (95%-KI: -50%, -35%; p-Wert: <0,0001). Bei 32 der 191 Patienten (17%), die mindestens über 12 Wochen mit Praluent behandelt worden waren, wurde die Dosis auf 150 mg alle 2 Wochen auftitriert.
Klinische Wirksamkeit bei schwerer heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie
Die Studien 3 und 4 waren multizentrische, placebokontrollierte Doppelblindstudien, in denen alle Patienten randomisiert Praluent (490 Patienten) oder Placebo (245 Patienten) erhielten. Die Studien waren hinsichtlich des Versuchsprotokolls und der Auswahlkriterien vergleichbar. Alle Patienten litten unter HeFH, nahmen Statine in der maximal verträglichen Dosis mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien ein und bei allen Patienten war eine stärkere Senkung der LDL-C-Werte erforderlich. Das Durchschnittsalter betrug 52 Jahre (Spanne: 20–87 Jahre), 45% waren Frauen, 94% kaukasischer Herkunft, 1% afrikanischer Herkunft und 3% hispanischer/lateinamerikanischer Herkunft. Insgesamt wiesen 45% der HeFH-Patienten auch eine manifeste kardiovaskuläre Erkrankung auf. Der durchschnittliche LDL-C-Ausgangswert lag bei 3,65 mmol/l.
In beiden Studien zusammen betrug der Prozentsatz der Patienten, die die Studienmedikation vor Woche 24 (Beurteilung des Wirksamkeitsendpunktes) vorzeitig beendeten, 6% bei den Praluent- und 4% bei den Placebo-Patienten.
In Woche 12 betrug die therapeutische Differenz zwischen der Gruppe, die Praluent 75 mg alle 2 Wochen erhielt, und der Placebo-Gruppe hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des LDL-C-Werts -48% (0,95%-KI: -52%, -44%).
In Woche 12 wurde die Praluent-Dosis, wenn mit Bezug auf die vorab festgelegten Kriterien eine weitere LDL-C-Senkung erforderlich war, für den restlichen Studienzeitraum auf 150 mg alle 2 Wochen auftitriert. In Woche 24 betrug die mittlere therapeutische Differenz zwischen der Praluent-Gruppe und der Placebo-Gruppe hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Änderung des LDL-C-Werts -54% (0,95%-KI: -59%, -50%; p-Wert: <0,0001). Bei 196 der 469 Patienten (42%), die über mindestens 12 Wochen mit Praluent behandelt wurden, wurde die Dosis auf 150 mg alle 2 Wochen auftitriert. Die LDL-C-senkende Wirkung wurde bis Woche 52 aufrechterhalten.
Detaillierte Ergebnisse siehe Tabelle 3.
Tabelle 3 - Mittlere prozentuale Veränderung der Lipidparameter gegenüber den Ausgangswerten und Unterschieda gegenüber Placebo in den Wochen 12 und 24 bei Patienten mit HeFH (Studien 3 und 4 gruppiert)b (ITT-Population)

Behandlungsgruppe

LDL-C

Total-C

Non-HDL-C

Apo B

Woche 12 (durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber den Ausgangswerten)

Placebo

5

4

5

2

Praluent (75 mg)

-43

-27

-38

-34

Unterschied (Durchschnitt mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate) gegenüber Placebo (95%-KI)

-48
(-52, -44)

-31
(-34, -28)

-42
(-46, -39)

-36
(-39, -33)

Woche 24 (durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber den Ausgangswerten)

Placebo

7

5

7

2

Praluent (75 mg, auftitriert auf 150 mgc)

-47

-30

-42

-40

Unterschied (Durchschnitt mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate) gegenüber Placebo (95%-KI)

-54
(-59, -50)

-36
(-39, -33)

-49
(-53, -45)

-42
(-45, -39)

a Differenz = Praluent minus Placebo
b Es wurde der Ansatz über das Schema-Mischmodell gewählt. Dabei erfolgten eine multiple Imputation für die fehlenden Postbehandlungswerte auf der Grundlage des jeweiligen Ausgangswerts der Patienten und eine multiple Imputation der fehlenden Werte während der Therapie auf der Basis eines Modells, das die verfügbaren Werte während der Behandlung mit einbezog.
c Bei 196 Patienten (42%), die mindestens über 12 Wochen mit Praluent behandelt waren, wurde die Dosis auf 150 mg alle 2 Wochen auftitriert.

Studie 5 war eine multizentrische, placebokontrollierte Doppelblindstudie, in der die Patienten randomisiert entweder 150 mg Praluent alle 2 Wochen (72 Patienten) oder Placebo (35 Patienten) erhielten. Die Patienten litten unter HeFH und ihr LDL-C-Ausgangswert lag trotz der Einnahme eines Statins in der maximal verträglichen Dosis mit oder ohne weitere lipidmodifizierende Therapien über 4,14 mmol/l. Das Durchschnittsalter betrug 51 Jahre (Spanne: 18–80 Jahre), 47% waren Frauen, 88% kaukasischer Herkunft, 2% afrikanischer Herkunft und 6% hispanischer/lateinamerikanischer Herkunft. Insgesamt litten 50% unter einer manifesten kardiovaskulären Erkrankung. Der durchschnittliche LDL-C-Ausgangswert lag bei 5,13 mmol/l.
Der Prozentsatz der Patienten, die die Studienmedikation vor Woche 24 (Beurteilung des Wirksamkeitsendpunktes) vorzeitig beendeten, betrug 10% bei den Praluent- und 0% bei den Placebo-Patienten.
In Woche 24 betrug die durchschnittliche prozentuale Veränderung gegenüber dem LDL-C-Ausgangswert -43% unter Praluent gegenüber -7% unter Placebo. Die therapeutische Differenz zwischen Praluent und Placebo hinsichtlich der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des LDL--C-Werts lag bei -36% (95%-KI: -49%, -24%; p-Wert: <0,0001).
Zusammenfassung der Phase-III-Studien zur Anwendung alle 4 Wochen
Studie CHOICE I
Multizentrische, placebokontrollierte Doppelblindstudie über einen Zeitraum von 48 Wochen bei 540 Patienten, die ein Statin in der höchsten verträglichen Dosis und begleitend dazu zum Teil einen weiteren Lipidsenker erhielten (308 Teilnehmer in der mit 300 mg Alirocumab alle 4 Wochen und 76 in der mit 75 mg alle 2 Wochen behandelten Gruppe sowie 156 in der Placebogruppe), sowie 252 Patienten, die kein Statin erhielten (davon 144 in der mit 300 mg Alirocumab einmal alle 4 Wochen und 37 in der mit 75 mg einmal alle 2 Wochen behandelten Gruppe sowie 71 in der Placebogruppe). Die Patienten erhielten entweder Alirocumab in einer Dosierung von 300 mg einmal alle 4 Wochen oder 75 mg einmal alle 2 Wochen oder Placebo, jeweils zusätzlich zu ihrer bestehenden lipidsenkenden Therapie (Statin, sonstiger Lipidsenker oder nur Diät). Der Anteil der Patienten, deren kardiovaskuläres Risiko als hoch oder sehr hoch eingestuft wurde und die ihr LDL-C-Ziel nicht erreichten, betrug insgesamt 71,6%. In den Alirocumab-Behandlungsgruppen wurde in Woche 12 die Dosis auf 150 mg alle 2 Wochen angepasst, wenn der LDL-C-Spiegel ≥1,81 mmol/l bzw. ≥2,59 mmol/l betrug (je nach kardiovaskulärer Risikokategorie) oder wenn der LDL-C-Spiegel gegenüber dem Ausgangswert um weniger als 30% zurückgegangen war.
In der Kohorte der Patienten unter Statin-Basistherapie betrug der mittlere LDL-C-Wert zu Studienbeginn 2,91 mmol/l. In Woche 12 belief sich die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts (ITT-Analyse) gegenüber Studienbeginn auf -55,3% unter Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen, verglichen mit +1,1% unter Placebo. In Woche 12 (vor der Dosisanpassung) hatten 77,3% der Patienten, die mit 300 mg Alirocumab alle 4 Wochen behandelt wurden, einen LDL-C-Wert <1,81 mmol/l erreicht, verglichen mit 9,3% der Patienten aus der Placebogruppe. In Woche 24 belief sich die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts (ITT-Analyse) gegenüber Studienbeginn auf -58,8% unter Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen/150 mg alle 2 Wochen, verglichen mit -0,1% unter Placebo. Die mittlere therapeutische Differenz zwischen den Behandlungsgruppen im Hinblick auf die Veränderung des LDL-C-Werts von Studienbeginn bis Woche 24 betrug -58,7% für Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen/150 mg alle 2 Wochen (97,5%-KI: -65,0%, -52,4%; p <0,0001). Von den Patienten, die länger als 12 Wochen behandelt werden, wurde die Dosis bei 56 (19,3%) der 290 mit 300 mg einmal alle 4 Wochen behandelten Patienten auf 150 mg einmal alle 2 Wochen geändert. In der Untergruppe der Patienten, deren Dosis in Woche 12 auf 150 mg einmal alle 2 Wochen geändert wurde, war in Woche 24 eine weitere LDL-C-Senkung um 25,4% zu verzeichnen.
In der Kohorte der Patienten, die nicht begleitend Statine einnahmen, betrug der mittlere LDL-C-Wert zu Studienbeginn 3,67 mmol/l. In Woche 12 belief sich die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts (ITT-Analyse) gegenüber Studienbeginn auf -58,4% unter Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen, verglichen mit +0,3% unter Placebo. In Woche 12 (vor der Dosisanpassung) hatten 65,2% der Patienten, die mit 300 mg Alirocumab alle 4 Wochen behandelt wurden, einen LDL-C-Wert <1,81 mmol/l erreicht, verglichen mit 2,8% der Patienten aus der Placebogruppe. In Woche 24 belief sich die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts (ITT-Analyse) gegenüber Studienbeginn auf -52,7% unter Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen/150 mg alle 2 Wochen, verglichen mit -0,3% unter Placebo. Die mittlere therapeutische Differenz zwischen den Behandlungsgruppen (Alirocumab 300 mg einmal alle 4 Wochen/150 mg alle 2 Wochen versus Placebo) im Hinblick auf die Veränderung des LDL-C-Werts von Studienbeginn bis Woche 24 betrug -52,4% (97,5%-KI: -59,8%, -45,0%; p <0,0001). Von den Patienten, die länger als 12 Wochen behandelt wurden, wurde die Dosis bei 19 (14,7%) der 129 mit 300 mg einmal alle 4 Wochen behandelten Patienten auf 150 mg einmal alle 2 Wochen geändert. In der Untergruppe der Patienten, deren Dosis in Woche 12 auf 150 mg einmal alle 2 Wochen geändert wurde, war in Woche 24 eine weitere mittlere LDL-C-Senkung um 7,3% zu verzeichnen.
Studie ODYSSEY OUTCOMES
Multizentrische placebokontrollierte doppelblinde Studie bei 18'924 Erwachsenen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko (9462 erhielten Alirocumab und 9462 Placebo). Die mediane Nachbeobachtungsdauer betrug 33 Monate (2,8 Jahre). Alle Patienten erhielten nach Randomisierung im Verhältnis 1:1 entweder Alirocumab 75 mg oder Placebo alle zwei Wochen. Im zweiten Monat wurde bei denjenigen Patienten, deren Dosis auf 150 mg alle zwei Wochen angepasst worden war und die bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen einen LDL-C-Wert unter 0,65 mmol/l hatten, die Dosis von 150 mg alle zwei Wochen auf 75 mg alle zwei Wochen gesenkt. Diejenigen Patienten, die 75 mg alle zwei Wochen erhielten und die bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen einen LDL-C-Wert unter 0,39 mmol/l hatten, wurden verblindet auf Placebo umgestellt und weiterhin in der Alirocumab-Gruppe untersucht. Von 9451 Patienten unter Alirocumab wurde bei etwa 2615 (27,7%) die Dosis auf 150 mg alle zwei Wochen angepasst. Von diesen 2615 Patienten wurden nachfolgend 805 (30,8%) auf eine Dosis von 75 mg alle zwei Wochen umgestellt. Insgesamt 730 von 9451 Patienten (7,7%) wurden verblindet auf Placebo umgestellt und weiterhin in der Alirocumab-Gruppe untersucht. Eine Unterbrechung der Behandlung erfolgte bei 14,2% der Patienten in der Alirocumab-Gruppe und 15,8% in der Placebogruppe. Insgesamt wurden 99,5% aller Patienten bezüglich des Überlebens bis zum Ende der Studie nachbeobachtet.
Das erste ACS-Ereignis war bei 83,2% der Patienten ein Myokardinfarkt (34,6% STEMI, 48,6% NSTEMI) und bei 16,8% der Patienten eine instabile Angina pectoris.
Alirocumab bewirkte eine signifikante Verminderung des Risikos für den primären kombinierten Endpunkt (bestehend aus Tod durch koronare Herzkrankheit, nicht-tödlichem Myokardinfarkt, tödlichem oder nicht-tödlichem ischämischem Schlaganfall oder instabiler Angina pectoris mit erforderlicher Hospitalisierung). Signifikante Senkungen waren bei individuellen Komponenten des primären Endpunkts (nicht-tödlicher Myokardinfarkt, tödlicher oder nicht-tödlicher ischämischer Schlaganfall sowie instabile Angina pectoris mit erforderlicher Hospitalisierung) ausser bei dem durch koronare Herzkrankheit bedingten Tod zu verzeichnen (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4 – Wirksamkeit von Alirocumab in der Studie ODYSSEY OUTCOMES (Gesamtpopulation)

Alirocumab
(N = 9462)
n (%)

Placebo
(N = 9462)
n (%)

Hazard Ratio (95%-KI)a

p-Wertb

Primärer Endpunkt: kombinierter Endpunkt aus Tod durch koronare Herzkrankheit, nicht-tödlichem Myokardinfarkt, tödlichem oder nicht-tödlichem ischämischem Schlaganfall sowie instabiler Angina pectoris mit erforderlicher Hospitalisierung

903
(9,5)

1052
(11,1)

0,85
(0,78–0,93)

0,0003

Tod durch koronare Herzkrankheit

205
(2,2)

222
(2,3)

0,92
(0,76–1,11)

0,38

Nicht-tödlicher Myokardinfarkt

626
(6,6)

722
(7,6)

0,86
(0,77–0,96)

0,006c

Ischämischer Schlaganfall (tödlich oder nicht-tödlich)

111
(1,2)

152
(1,6)

0,73
(0,57–0,93)

0,01c

Instabile Angina pectoris mit erforderlicher Hospitalisierung

37
(0,4)

60
(0,6)

0,61
(0,41–0,92)

0,02c

Gesamtmortalität

334
(3,5)

392
(4,1)

0,85
(0,73–0,98)

0,0261 c

a Auf der Grundlage eines Cox-Modells
b Zweiseitiger Log-Rank-Test
c Nominale Signifikanz
Neurokognitive Funktion
In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde die Wirkung von Alirocumab auf die neurokognitive Funktion nach 96 Wochen Behandlung (~2 Jahre) bei Patienten mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HeFH) oder nichtfamiliärer Hypercholesterinämie mit hohem oder sehr hohem kardiovaskulärem Risiko untersucht.
Die neurokognitive Funktion wurde mittels Cambridge Neuropsychological Test Automated Battery (CANTAB) evaluiert. Insgesamt wurden 2171 Patienten randomisiert; 1087 Patienten wurden mit Alirocumab 75 mg und/oder 150 mg alle zwei Wochen und 1084 Patienten mit Placebo behandelt. Die Mehrheit (>80%) der Patienten in jeder Gruppe beendete die 96-wöchige, doppelblinde Behandlungsphase.
Während der 96-wöchigen Behandlung zeigte Alirocumab keine Auswirkungen auf die neurokognitive Funktion. Der Anteil der Patienten mit neurokognitiven Störungen war in den Alirocumab-Behandlungsgruppen gering (1,3%) und vergleichbar mit Placebo (1,7%). Bei den mit Alirocumab behandelten Patienten, die während des Behandlungszeitraums entweder zwei aufeinanderfolgende LDL-C-Werte von <0,65 mmol/l oder zwei aufeinanderfolgende LDL-C-Werte von <0,39 mmol/l aufwiesen, wurden keine Sicherheitsbedenken in Bezug auf die neurokognitive Funktion beobachtet.
Pädiatrische Population
Behandlung der homozygoten familiären Hypercholesterinämie (HoFH) bei pädiatrischen Patienten
In einer 48-wöchigen Open-Label-Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Alirocumab 75 mg einmal alle zwei Wochen (Q2W) (bei einem Körpergewicht (KG) von <50 kg) oder 150 mg Q2W (bei einem KG von ≥50 kg) bei 18 pädiatrischen Patienten (8 bis 17 Jahre) mit HoFH als Ergänzung zur Basistherapie untersucht. Die Patienten erhielten bis Woche 12 Alirocumab 75 oder 150 mg Q2W ohne Dosisanpassung.
Der mittlere LDL-C-Wert bei Aufnahme in die Studie lag bei 9,6 mmol/l. Die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts zwischen dem Ausgangswert und Woche 12 lag in der ITT-Population (N = 18) bei -4,1% (95%-KI: -23,1 bis 14,9%) und war mit einer hohen Variabilität des Ansprechens in Bezug auf den Rückgang des LDL-C-Werts assoziiert. Der Anteil der Responder, die in den Wochen 12, 24 und 48 einen Rückgang von ≥15% gegenüber dem Ausgangswert erreichten, lag bei 50%, 50% bzw. 39% (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Behandlung der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie (HeFH) bei pädiatrischen Patienten
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Praluent wurden in einer multizentrischen Phase-III-Studie mit 153 Patienten im Alter von 8 bis 17 Jahren mit HeFH untersucht. Diese Studie bestand in einer randomisierten, doppelblinden 24-wöchigen Behandlung, in deren Verlauf die Patienten ein Placebo oder Alirocumab erhielten. Darauf folgte eine Behandlung im Rahmen einer 80-wöchigen offenen Studie mit Alirocumab. Die Patienten mussten eine fettarme Diät einhalten und erhielten eine lipidmodifizierende Basistherapie. Die in die Studie eingeschlossenen Patienten erhielten randomisiert im Verhältnis 2:1 das Dosisschema mit Alirocumab Q2W oder Q4W und ein Placebo. Im Dosisschema Q4W erhielten 79 Patienten eine Dosis von 150 mg bei einem Körpergewicht (KG) <50 kg oder von 300 mg bei einem KG ≥50 kg. Die Dosiserhöhung von Alirocumab auf 75 mg Q2W bei einem Körpergewicht <50 kg oder 150 mg Q2W bei einem Körpergewicht ≥50 kg erfolgte in Woche 12 bei Patienten mit LDL-C ≥2,84 mmol/l.
Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war in dieser Studie die prozentuale Veränderung des LDL-C-Werts von der Baseline bis Woche 24. Die Daten sind in Tabelle 5 aufgeführt. Die absoluten mittleren LDL-C-Werte in Woche 24 lagen in der Praluent-Gruppe bei 2,847 (0,200) mmol/l und in der Placebo-Gruppe der Q4W-Kohorte bei 4,177 (0,180) mmol/l. Eine LDL-C-Senkung wurde bei der ersten Post-Baseline-Untersuchung in Woche 8 beobachtet und über die gesamten 24 Wochen der doppelblinden Behandlungsphase hinweg aufrechterhalten.
Tabelle 5: Wirkung der Behandlung mit Praluent im Vergleich zu Placebo bei pädiatrischen Populationen mit HeFH – mittlere Veränderung in Prozent von der Baseline bis Woche 24 (%, 95%-KI)

Studie

Dosisschema

LDL-C
(%)

Non-HDL-C (%)

Apo B
(%)

GC
(%)

EFC14643
(HeFH pädiatrische Population)

150 mg/300 mg Q4W
(N = 79)

-38,2% (4,0)

-31,9%

-30,7%

-23-3%

LDL-C = Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin; HDL-C = High-Density-Lipoprotein-Cholesterin; Apo B = Apolipoprotein B; GC = Gesamtcholesterin. Alle p-Werte sind angepasst <0,0001.
Insgesamt 74 Patienten der Q4W-Kohorte nahmen an einer offenen, einarmigen, 80-wöchigen Studie teil. Die Anfangsdosis entsprach der Praluent-Dosis, die in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Dosisschema für den Doppelblind-Zeitraum ausgewählt wurde. Die Dosis konnte von den Prüfärzten je nach ihrer medizinischen Beurteilung erhöht oder verringert werden. Die mittlere prozentuale Veränderung des LDL-C im Verhältnis zum Baseline-Wert (zum Zeitpunkt der Randomisierung während des Doppelblind-Zeitraums) lag in Woche 104 bei bei -23,4% (4,7). Die mittlere prozentuale Veränderung von den Baseline-Werten bis Woche 104 lag für die anderen Lipid-Endpunkte bei -21,5% (26,2) (Non-HDL-C), -17,8% (21,7) (Apo B) und -17,4% (19,9) (GC).

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