| Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des SicherheitsprofilsIm Zusammenhang mit Faktor-Substitutionstherapien sind in seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen möglich, die Angioödem, brennendes und stechendes Gefühl an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, generalisierte Urtikaria, Nesselsucht, Hypotonie, Lethargie, Übelkeit, Unruhe, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Giemen einschliessen können. In einigen Fällen entwickelten sich diese Reaktionen zu einer schweren Anaphylaxie (einschliesslich Schock) und traten in engem zeitlichem Zusammenhang mit der Bildung von Faktor-IX-Inhibitoren auf (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen”). Bei Patienten mit Hämophilie B können sich neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Faktor IX bilden. Falls es zur Entwicklung solcher Inhibitoren kommt, äussert sich dies in einem unzureichenden klinischen Ansprechen. In solchen Fällen sollte ein spezialisiertes Hämophiliezentrum kontaktiert werden. Bei Versuchen die Immuntoleranz von Patienten zu induzieren, welche Hämophilie B mit Faktor-IX-Inhibitoren Bildung haben und allergische Reaktioenen zeigten, wurde von nephrotischem Syndrom berichtet.
 Nach der Verabreichung von Faktor-IX-Präparaten besteht ein potenzielles Risiko thromboembolischer Episoden, wobei das Risiko bei Produkten von geringerem Reinheitsgrad höher ist. Bei Anwendung von hochreinem Faktor IX sind thromboembolische Komplikationen jedoch selten.
 Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
 Vorbehandelte Patienten (PTPs): Die Sicherheit von ALPROLIX wurde von 153 Patienten mit schwerer Hämophilie B in zwei abgeschlossenen Phase-3-Studien sowie in einer Erweiterungsstudie beurteilt.  Unerwünschte Wirkungen wurden über insgesamt 561 Patientenjahren überwacht. Die Gesamtanzahl an Expositionstagen betrug 26106 mit einer medianen Anzahl von 165 (Interval:1 bis 528) Expositionstagen pro Patient.
 Zuvor unbehandelte Patienten (PUPs): Insgesamt 33 Patienten mit schwerer Hämophilie B wurden in einer klinischen Studie beobachtet. Unerwünschte Ereignisse wurden über insgesamt 57.51 Patientenjahre überwacht. Die Anzahl der Expositionstage betrug insgesamt 2233 mit einem Medianwert von 76 (Intervall 1 bis 137) Expositionstagen pro Patient.
 Die unter ALPROLIX am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren mit einer Inzidenz von 1,3% Kopfschmerzen, orale Parästhesie, obstruktive Uropathie  (PTPs) und Erythem an der Injektionsstelle, sowie Faktor-IX-Inhibition und Überempfindlichkeit bei PUPs.
 Die unerwünschten Wirkungen sind entsprechend der MedDRA-Systemorganklassifikation aufgeführt (SOC und bevorzugte Terms).
 Die Häufigkeiten wurden gemäss folgender Konvention beurteilt: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1000, <1/100); selten (≥1/10‘000, <1/1000); sehr selten (<1/10’000), /Einzelfälle (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). In der Tabelle sind Nebenwirkungen aufgeführt, die in klinischen Studien gemeldet bzw. im Rahmen der Anwendungsbeobachtung (nach Markteinführung) festgestellt wurden.
 Tabelle 2: Nebenwirkungen von ALPROLIX
 
 
 | Systemorganklasse gemäss MedDRA
 | Nebenwirkungen
 | Häufigkeitskategorie
 |  | Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
 | Faktor-IX-Inhibition
 | Häufig1
 |  | Erkrankungen des Immunsystems
 | Überempfindlichkeit
 
 Anaphylaktische Reaktion
 
 | Häufig1
 
 Einzelfälle
 
 |  | Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
 | Verminderter Appetit
 | Gelegentlich
 |  | Erkrankungen des Nervensystems
 | KopfschmerzenSchwindelgefühl
 Geschmacksstörung
 
 | HäufigGelegentlich
 Gelegentlich
 
 |  | Herzerkrankungen
 | Palpitationen
 | Gelegentlich
 |  | Gefäßerkrankungen
 | Hypotonie
 | Gelegentlich
 |  | Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
 | orale ParästhesieMundgeruch
 
 | HäufigGelegentlich
 
 |  | Erkrankungen der Nieren und Harnwege
 | obstruktive UropathieHämaturie
 Nierenkolik
 Nephrotisches Syndrom (nach versuchter Immuntoleranzinduktion)
 
 | HäufigGelegentlich
 Gelegentlich
 Einzelfälle
 
 |  | Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
 | Erythem an der InjektionsstelleErmüdung
 Schmerzen an der Infusionsstelle
 
 | HäufigGelegentlich
 Gelegentlich
 
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 1 Die Häufigkeit bezieht sich auf das Auftreten in der Studie mit PUPs. Die beiden Ereignisse Faktor-IX-Inhibition und Überempfindlichkeit traten in Studie IV bei demselben PUP auf. Siehe Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen.Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
 Im gesamten klinischen Studienprogramm trat bei einem (zuvor unbehandelten) Patienten in Studie IV ein niedriger Titer von Faktor-IX-Hemmkörpern in Verbindung mit Überempfindlichkeit auf (siehe „Klinische Wirksamkeit“). Nach der Markteinführung wurden die Entwicklung von Faktor-IX-Inhibitoren und Überempfindlichkeit (einschließlich Anaphylaxie) beobachtet.
 Kinder und Jugendliche
 Bei Kindern sind unerwünschte Wirkungen derselben Häufigkeit, Art und Schwere zu erwarten wie bei Erwachsenen. Informationen zum Umfang und der Altersstruktur der Sicherheitsdatenbank bei Kindern siehe „Pharmakokinetik“).
 Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
 
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