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Fachinformation zu Rekovelle / Rekovelle Pen:Ferring AG
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Rekovelle sollte nur von einem Arzt durchgeführt werden, der Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Fertilitätsstörungen besitzt. Nach entsprechender Schulung durch den Arzt in der Anwendung des Pens kann die Injektion von Rekovelle auch durch die Patientin oder deren Partner vorgenommen werden. Die Eigeninjektion sollte jedoch nur von Patientinnen durchgeführt werden, die entsprechend motiviert und hinreichend geschult sind sowie jederzeit die Möglichkeit haben, ärztlichen Rat einzuholen. Die erste Injektion sollte stets unter direkter medizinischer Überwachung durchgeführt werden.
Eine Behandlung mit Rekovelle soll nur nach sorgfältigem Ausschluss aller anderen Ursachen einer Infertilität (mechanisch, immunologisch und andrologisch) begonnen werden und nur, wenn adäquate endokrinologische und klinische Kontrollen gewährleistet sind.
Rekovelle wird in Mikrogramm (μg) und nicht in internationalen Einheiten (IE) biologischer Aktivität dosiert (siehe „Eigenschaften/Wirkungen“). Das Dosierungsschema gilt speziell für Rekovelle. Die Dosis in Mikrogramm kann nicht auf andere Gonadotropine übertragen werden.
Die Dosierung von Rekovelle erfolgt individuell für jede Patientin. Üblicherweise wird die individuelle Tagesdosis während der gesamten Stimulationsperiode beibehalten. Bei Patientinnen mit Hinweisen auf ein übermässiges ovarielles Ansprechen kann die Rekovelle-Dosis ggf. ab Tag 6 der Behandlung reduziert werden. Hierfür liegen jedoch keine Daten aus klinischen Studien vor.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Dosierung im ersten Behandlungszyklus
Für den ersten Behandlungszyklus wird die individuelle Tagesdosis auf der Grundlage der Konzentration des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Serum und des Körpergewichtes (KG) bestimmt.
Rekovelle wurde ausschliesslich bei therapienaiven Patientinnen untersucht. Die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen gelten daher für Patientinnen, bei welchen erstmals eine Kinderwunsch-Behandlung durchgeführt wird. In Fällen, in welchen bereits früher eine kontrollierte ovarielle Stimulation mit anderen Gonadotropin-Präparaten erfolgte, sollten sie hingegen nur als Richtlinie erachtet werden. In diesem Fall sollte neben aktuellem AMH und Körpergewicht auch das individuelle Ansprechen bei der früheren Behandlung berücksichtigt werden (d.h. beispielsweise bei einer Patientin mit ovarieller Hyperstimulation (OHSS) in der Anamnese die Dosis niedriger gewählt als in der Tabelle angegeben; siehe hierzu auch unten: „Dosierung in wiederholten Behandlungszyklen“).
Die Dosierung sollte auf der Basis eines kürzlich (d.h. innerhalb der vergangenen 12 Monate) anhand des diagnostischen Tests Elecsys® AMH Plus Immunoassay (Roche-Diagnostics) bestimmten AMH-Spiegels erfolgen. Der AMH-Spiegel wird dabei in pmol/l angegeben und auf die nächste ganze Zahl gerundet. Das Körpergewicht ist für die Berechnung der Rekovelle-Dosis ohne Schuhe und Mantel unmittelbar vor der Stimulation zu bestimmen.
Wichtiger Hinweis: Da die Befunde verschiedener AMH-Assays nicht vergleichbar sind, gelten die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen ausschliesslich bei Bestimmung des AMH mittels des Elecsys® AMH Plus Immunoassay. Befunde anderer (insbesondere auf ELISA basierender) AMH-Assays können hingegen für die Festlegung der individuellen Dosis gemäss untenstehender Tabelle nicht verwendet werden.
Patientinnen mit einem AMH-Spiegel <15 pmol/l:
Die Standard-Tagesdosis ist unabhängig vom Körpergewicht und beträgt 12 μg.
Dosen >12µg wurden in klinischen Studien ausschliesslich im zweiten und dritten Stimulationszyklus (d.h. bei unzureichendem Ansprechen im vorausgehenden Zyklus) untersucht. Bei Patientinnen mit sehr niedrigem AMH kann bereits im ersten Behandlungszyklus eine Dosis bis maximal 15 μg erwogen werden.
Patientinnen mit einem AMH-Spiegel ≥15 pmol/l:
Die Tagesdosis nimmt mit steigendem AMH-Spiegel von 0,19 bis 0,10 μg/kg ab (siehe Tabelle). Entsprechend der Dosierungsskala auf dem Injektionspen muss die Dosis jeweils auf die nächsten 0,33 μg gerundet werden.
Die maximale Dosis liegt dabei bei 12 µg pro Tag, höhere Dosen wurden in klinischen Studien ausschliesslich im zweiten und dritten Stimulationszyklus untersucht. Bei Patientinnen mit starker Adipositas, bei welchen die Berechnung der Dosis nach AMH und KG einen Wert ≥15µg ergeben würde, kann bereits im ersten Behandlungszyklus eine Dosis bis maximal 15 μg erwogen werden.
Tabelle 1: Dosierung

AMH Konzentration (pmol/L)

Feste tägliche Dosis für die gesamte Stimulationsperiode

<15

12 μg

15-16

0.19 μg/kg

17

0.18 μg/kg

18

0.17 μg/kg

19-20

0.16 μg/kg

21-22

0.15 μg/kg

23-24

0.14 μg/kg

25-27

0.13 μg/kg

28-32

0.12 μg/kg

33-39

0.11 μg/kg

≥40

0.10 μg/kg

Die Gabe von Rekovelle sollte am 2. oder 3. Zyklustag beginnen und so lange fortgesetzt werden, bis eine adäquate Follikelentwicklung erreicht wurde, die sonographisch, ggf. in Kombination mit der Bestimmung des Estradiolspiegels im Serum, beurteilt wird. Eine adäquate Follikelentwicklung wurde in den klinischen Studien durchschnittlich bis zum neunten Behandlungstag (Range: 5 bis 20 Tage) erreicht. Sobald ≥3 Follikel mit einem Durchmesser von ≥17 mm vorliegen, wird einmalig hCG bzw. rhCG in einer Dosis von 5.000 IE bzw. 250 μg appliziert, um die endgültige Follikelreifung einzuleiten.
Bei Patientinnen mit einer übermässigen ovariellen Reaktion (>35 Follikel mit einem Durchmesser von ≥12 mm) sollte auf die Gabe von hCG verzichtet und der Zyklus abgebrochen werden.
Dosierung in wiederholten Behandlungszyklen
Die Tageshöchstdosis in wiederholten Zyklen beträgt 24 Mikrogramm.
Im allgemeinen gelten folgende Empfehlungen:
Wenn die ovarielle Reaktion der Patientin im vorangegangenen Zyklus adäquat war: Es sollte die gleiche Tagesdosis von Rekovelle wie im vorausgehenden Behandlungszyklus angewendet werden.
Wenn das Ovar im vorangegangenen Zyklus zu stark angesprochen hat: Die Tagesdosis Rekovelle sollte im nachfolgenden Zyklus je nach Ansprechen um 20-33 % reduziert werden. Bei Patientinnen, bei denen es in einem früheren Zyklus zu einem ovariellen Hyperstimulationssyndrom gekommen ist oder bei welchen Hinweise auf ein erhöhtes OHSS-Risiko bestanden, soll im nachfolgenden Zyklus grundsätzlich eine um 33 % niedrigere Rekovelle-Dosis angewendet werden gegenüber jenem Zyklus, in dem ein OHSS auftrat oder ein erhöhtes OHSS-Risiko bestand.
Wenn das Ovar im vorangegangenen Zyklus nicht ausreichend angesprochen hat: Je nach Ansprechen sollte die Tagesdosis von Rekovelle im nachfolgenden Zyklus um 25-50 % erhöht werden.
Im Falle einer erheblichen Gewichtsveränderung zwischen zwei Stimulationszyklen sollte auch diese bei der Frage einer eventuellen Dosisanpassung im neuen Zyklus berücksichtigt werden.
Art der Anwendung
Das Arzneimittel ist zur subkutanen Anwendung vorzugsweise an der Bauchwand vorgesehen. Rekovelle, Injektionslösung in einer Patrone soll mit dem entsprechenden Injektionspen verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche: Follitropin delta wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht. In dieser Altersgruppe besteht keine Indikation.
Ältere Patientinnen: Follitropin delta wurde bei Patientinnen ≥65 Jahre nicht untersucht. In dieser Altersgruppe besteht keine Indikation.
Eingeschränkte Nierenfunktion: Die Pharmakokinetik von Follitropin delta wurde bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz nicht spezifisch untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Bei leichtgradiger Einschränkung der Nierenfunktion (GFR 60-<90ml/min/1.73m2) ist jedoch vermutlich keine Dosisanpassung erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion: Die Pharmakokinetik von Follitropin delta wurde bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz nicht spezifisch untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.

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