ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Ocrevus®:Roche Pharma (Schweiz) AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Schwangerschaft, Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter
Ein Therapiebeginn während der Schwangerschaft darf nicht erfolgen (siehe «Kontraindikationen»). Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Ocrevus-Behandlung und bis 4 Monate nach der letzten Ocrevus-Infusion/-Injektion eine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden (siehe «Pharmakokinetik, Elimination»).
Schwangerschaft
Aus klinischen Studien, einem prospektiven Schwangerschaftsregister, der Fachliteratur und der Post-Marketing-Erfahrung sind über 1'100 prospektiv erfasste Schwangerschaften mit bekanntem Ausgang bekannt. Unter diesen gab es mehr als 500 prospektiv erfasste Schwangerschaften mit intrauteriner Exposition (definiert als Erhalt von Ocrevus innerhalb der letzten 3 Monate vor der letzten Menstruationsperiode (LMP) und/oder während der Schwangerschaft). In diese Daten eingeschlossen sind mehr als 300 Schwangerschaften, bei denen Ocrevus innerhalb der letzten 3 Monate vor der LMP angewendet wurde (Median [Interquartilbereich (IQR)]: 41,0 [24,5–67,0] Tage vor der LMP) und mehr als 150 Schwangerschaften, bei denen Ocrevus während des ersten Trimesters angewendet wurde (Median [IQR]: 22,0 [13,0–30,0] Tage nach der LMP). Diese Daten weisen nicht auf Fehlbildungen oder feto-neonatale Toxizität hin.
Es wurde eine prospektive, multizentrische, unverblindete klinische Studie (MINORE, Studie MN42988) bei 35 Frauen mit Einlingsschwangerschaften durchgeführt, die ihre letzte Ocrevus-Dosis zu einem Zeitpunkt zwischen 6 Monaten vor der LMP (3–6 Monate vor der LMP: n = 18; 0–3 Monate vor der LMP: n = 14) oder während des ersten Trimesters (n = 3) bis maximal zur 13. Schwangerschaftswoche erhielten. Danach wurde Ocrelizumab bis zur Entbindung nicht mehr verabreicht. Ocrelizumab war in 94,3 % (33/35) der Nabelschnurblutproben bei der Entbindung und im Serum von 97,0 % (32/33) der Säuglinge in der 6. Lebenswoche nicht nachweisbar, was auf einen minimalen Übergang von Ocrelizumab von der Plazenta auf den Säugling im Mutterleib hindeutet. In den Proben, in denen Ocrelizumab nachgewiesen wurde (n = 2), lag die Menge nahe an der unteren Bestimmungsgrenze. Es wurde keine B-Zell-Depletion bei den Säuglingen in der 6. Lebenswoche festgestellt; alle B-Zell-Werte der Säuglinge (34/34) lagen über der altersspezifischen LLN. Die beobachteten unerwünschten Wirkungen bei den Frauen waren bei der Behandlung mit Ocrelizumab zu erwarten (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen») und/oder traten in den untersuchten Personengruppen (Schwangere/postpartale Frauen und Neugeborene/Säuglinge) häufig auf.
Von den 34 Säuglingen, deren B-Zell-Werte gemessen wurden, stammten 2 von Müttern, die Ocrevus im ersten Trimester erhielten. Die B-Zell-Werte von Neugeborenen und Säuglingen von Müttern, die Ocrevus im zweiten und dritten Trimester erhielten, wurden in klinischen Studien nicht untersucht. Die Dauer einer potenziellen B-Zell-Depletion bei Neugeborenen und Säuglingen, die im zweiten und dritten Trimester möglicherweise in utero exponiert waren, ist nicht bekannt.
Aufgrund einer möglichen B-Zell-Depletion bei Neugeborenen und Säuglingen von Müttern, die während der Schwangerschaft Ocrevus erhalten haben, wird bei solchen Neugeborenen und Säuglingen die Messung der CD19-positiven B-Zellen vor der Impfung mit Lebendimpfstoffen oder lebend-attenuierten Lebendimpfstoffen empfohlen. Wenn die B-Zellen unterhalb der Untergrenze des Normwerts (LLN) liegen, soll eine Impfung mit Lebendimpfstoffen oder lebend-attenuierten Lebendimpfstoffen erst nach vollständiger Normalisierung der Anzahl der B-Zellen erfolgen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Impfungen»).
Ocrevus ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper vom Immunglobulin-G1-Subtyp; Immunglobuline passieren bekanntermassen die Plazentaschranke. Die Plazentaübertragung von menschlichem endogenem IgG nach dem ersten Trimester ist signifikant. Daten zur Anwendung von Ocrevus während der Schwangerschaft insbesondere im zweiten oder dritten Trimester sind begrenzt. Tierexperimentelle Studien haben keine teratogenen Wirkungen gezeigt, es wurde jedoch Reproduktionstoxizität beobachtet (siehe «Präklinische Daten»).
Ocrevus sollte während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen für die Mutter überwiegt gegenüber dem möglichen Risiko für den Fötus.
Wehen und Entbindung
Die sichere Anwendung von Ocrevus während Wehen und Entbindung wurde nicht untersucht.
Stillzeit
Es ist bekannt, dass menschliches IgG in den ersten Tagen nach der Entbindung (Kolostrumperiode) in die Muttermilch ausgeschieden wird und kurz darauf auf niedrige Konzentrationen abfällt.
In einer prospektiven, multizentrischen, unverblindeten Studie (SOPRANINO, Studie MN42989) erhielten 13 stillende Frauen (bei denen termingerecht 13 gesunde Säuglinge entbunden wurden) Ocrevus im Median 2,0 Monate nach der Entbindung (Bereich: 0,5 - 5,0 Monate). In der Muttermilch wurden über einen Zeitraum von 60 Tagen nach der ersten postpartalen Infusion der Mutter geringe Konzentrationen von Ocrelizumab nachgewiesen (mediane relative Dosis für den Säugling von 0,27 % [Bereich: 0,0 - 1,8 %], was auf einen minimalen Übergang von Ocrelizumab in die Muttermilch hindeutet. 30 Tage nach der ersten postpartalen Infusion von Ocrevus bei der Mutter war Ocrelizumab in keiner der verfügbaren Serumproben der gestillten Säuglinge (n = 9) nachweisbar, und die B-Zell-Werte der Säuglinge lagen in allen verfügbaren Blutproben (n = 10) im Normbereich. Bei den gestillten Säuglingen der behandelten Mütter wurden über einen Nachbeobachtungszeitraum von 44,6 Wochen (Bereich: 8,6 - 62,7 Wochen) keine Auswirkungen von Ocrelizumab auf Gesundheit, Wachstum und Entwicklung beobachtet.
Obwohl keine klinischen Daten zu Säuglingen, die möglicherweise Ocrelizumab über die Muttermilch ausgesetzt sind und die Lebendimpfstoffe oder Lebendimpfstoffe mit abgeschwächten Erregern erhalten, vorliegen, werden aufgrund der normalen B-Zell-Spiegel und der nicht nachweisbaren Ocrelizumab-Spiegel im Serum , die bei diesen Säuglingen beobachtet wurden, keine Risiken erwartet.
In einer separaten prospektiven klinischen Studie wurden auch bei 29 stillenden Frauen, die im Median 4,3 Monate (Bereich: 0,1 - 36 Monate) nach der Entbindung Ocrelizumab erhielten, über 90 Tage nach der ersten postpartalen Infusion der Mutter niedrige Ocrelizumab-Konzentrationen in der Muttermilch (mediane relative Dosis für den Säugling von 0,1 % [Bereich: 0,07 - 0,7 %]) festgestellt. Die Nachuntersuchung von 21 Säuglingen, die mindestens 2 Wochen gestillt wurden, zeigte ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung bis zu 1 Jahr.
Ocrelizumab kann während der Stillzeit angewendet werden. Die Therapie kann ein paar Tage nach der Entbindung begonnen werden.
Fertilität
Präklinische Daten basierend auf Studien zur männlichen und weiblichen Fertilität bei Cynomolgus-Affen, die Ocrelizumab erhielten, lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | Anmeldung | Kontakt | Home