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Fachinformation zu Nevirapin-Mepha Retardtabletten:Mepha Pharma AG
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Unerwünschte Wirkungen

Die über alle Studien hinweg am häufigsten in Zusammenhang mit einer Nevirapin-Therapie beobachteten unerwünschten Wirkungen waren Hautausschlag (siehe genaueres unten), Übelkeit, Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Myalgie und Anstieg der Leberwerte.
Die nach Markteinführung gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass die schwerwiegendsten Nebenwirkungen die folgenden sind: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und schwere Hepatitis bzw. Leberversagen und Hypersensitivitätsreaktionen (in Form von Hautauschlag zusammen mit anderen körperlichen Symptomen wie Fieber, Gelenk- oder Muskelschmerzen und Schwellungen der Lymphknoten sowie zusätzlicher Beteiligung der inneren Organe, welche sich als Leberentzündung, Eosinophilie, Granulozytopenie und akutes Nierenversagen äussert).
Die ersten 18 Behandlungswochen sind ein kritischer Zeitraum, währenddessen engmaschige Überwachung erforderlich ist (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Haut- und Unterhautgewebe
Hautausschlag ist die wichtigste klinische Nebenwirkung von Nevirapin. In kontrollierten klinischen Studien wurde bei 13,6% der Patienten, die mit einer Kombinationstherapie behandelt wurden, ein auf die Nevirapin-Therapie zurückzuführender Hautausschlag beobachtet. In diesen klinischen Prüfungen kam es bei 24% der mit Nevirapin behandelten Patienten zu einem Hautausschlag, während dies in den Kontrollgruppen nur bei 15% der Patienten der Fall war.
Starke oder lebensbedrohende Hautreaktionen traten bei 1,7% der mit Nevirapin behandelten Patienten auf. Im Vergleich dazu wurden derartige Reaktionen nur bei 0,2% der Patienten in den Kontrollgruppen beobachtet.
Hautausschlag ist in der Regel eine leicht bis mässig ausgeprägte makulopapulöse, erythematöse Hauteruption mit oder ohne Juckreiz, die am Körper, im Gesicht und an den Extremitäten auftritt.
Über allergische Reaktionen wie Anaphylaxie, Angioödem und Urtikaria wurde berichtet.
Hautausschläge treten isoliert oder in Verbindung mit einem Hypersensitivitätssyndrom in Form von Hautausschlag zusammen mit körperlichen Symptomen wie Fieber, Arthralgien, Myalgien und Lymphadenopathie sowie einer oder mehreren der folgenden Veränderungen: Blutbildveränderungen (Eosinophilie, Granulozytopenie) oder viszerale Beteiligungen (Hepatitis, Nierenfunktionsstörungen) auf. Bei Patienten, die mit Nevirapin behandelt wurden, traten schwerwiegende und lebensbedrohliche Hautreaktionen, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) auf. Letale Verläufe von SJS, TEN und Überempfindlichkeitsreaktionen sind bekannt geworden.
Die Mehrzahl der schwerwiegenden Hautausschläge trat innerhalb der ersten 6 Behandlungswochen auf; bei einigen war eine stationäre Aufnahme und bei einem Patienten eine chirurgische Intervention erforderlich.
In Studie 1100.1486 (VERxVE) erhielten antiretroviral nicht vorbehandelte (ARTnaive) Patienten 14 Tage lang einmal täglich eine Einleitungsdosis von Nevirapin zu 200 mg (n=1068). Anschliessend wurden sie randomisiert und erhielten entweder zweimal täglich Nevirapin zu 200 mg oder einmal täglich Nevirapin zu 400 mg. Als Basistherapie erhielten alle Patienten Tenofovir + Emtricitabin.
Die Sicherheitsdaten umfassten alle Patiententermine bis zu dem Zeitpunkt, an dem der letzte Patient die 144. Woche der Studie abgeschlossen hatte. Enthalten sind deshalb auch Daten zur Sicherheit aus der Open-Label-Phase nach Woche 144 (in welche Patienten aus beiden Behandlungsgruppen nach Beendigung der blinden Phase eintreten konnten).
Schwerer oder lebensbedrohender Hautausschlag, der mit der Nevirapin-Behandlung in Verbindung gebracht wurde, trat während der Einleitungsphase mit Nevirapin bei 1,4% der Patienten auf. Während der Randomisierungsphase trat schwerer Hautauschlag bei 1,4% bzw. 0,2% der in den Gruppen mit Nevirapin Tabletten bzw. Nevirapin Retardtabletten behandelten Patienten auf. Kein lebensbedrohender (Grade 4) Hautauschlag, der mit der Nevirapin-Behandlung in Verbindung gebracht wurde, trat während der Randomisierungsphase der Studie auf.
In dieser Studie wurden sechs Fälle des Stevens-Johnson-Syndroms gemeldet, die alle, ausser in einem Fall, innerhalb der ersten 30 Tage der Nevirapin-Behandlung auftraten.
In Studie 1100.1526 (TRANxITION) wurden Patienten, die mindestens 18 Wochen lang zweimal täglich mit Nevirapin Tabletten zu 200 mg behandelt worden waren, randomisiert und erhielten entweder einmal täglich Nevirapin Retardtabletten zu 400 mg (n= 295) oder weiterhin Nevirapin Tabletten (n= 148). In dieser Studie wurden in keiner Behandlungsgruppe Hautausschläge des Schweregrads 3 oder 4 beobachtet.
Leber und Galle
Unter Nevirapin Tabletten wurden erhöhte Leberwerte (ASAT, ALAT, gamma-GT, Gesamtbilirubin und alkalische Phosphatase) beobachtet, in einigen Fällen bereits in den ersten Behandlungswochen. Meistens handelt es sich um asymptomatische Anstiege des gamma-GT-Spiegels. Es wurden auch Fälle von Hepatitis (isoliert oder mit Hautausschlag und/oder zusätzlichen körperlichen Symptomen), Ikterus und etliche Fälle von schwerer oder lebensbedrohender Hepatotoxizität, inklusive einzelner Fälle von fulminanter Hepatitis mit tödlichem Ausgang, beobachtet. In einer klinischen Studie war das Risiko für hepatische Ereignisse bei Patienten, die Nevirapin Tabletten 1 Jahr erhielten, circa doppelt so gross wie bei der Kontrollgruppe.
In Studie 1100.1486 (VERxVE) erhielten therapienaive Patienten 14 Tage lang einmal täglich eine Einleitungsdosis von Nevirapin Tabletten zu 200 mg; anschliessend wurden sie randomisiert und entweder zweimal täglich mit Nevirapin Tabletten zu 200 mg oder einmal täglich mit Nevirapin Retardtabletten zu 400 mg behandelt. Als Basistherapie erhielten alle Patienten Tenofovir + Emtricitabin. Ein Aufnahmekriterium war eine CD4-Zellzahl unter 250 Zellen/mm3 (Frauen) bzw. unter 400 Zellen/mm3 (Männer). Die Inzidenz symptomatischer Leberkomplikationen während der Einleitungsphase war 0,5%. Nach der Einleitungsphase betrug die Inzidenz symptomatischer Leberkomplikationen mit Nevirapin Tabletten 2,4% und mit Nevirapin Retardtabletten 1,6%.
Die Inzidenz symptomatischer Leberkomplikationen bei den männlichen und weiblichen Teilnehmern war vergleichbar.
Erhöhte ASAT- oder ALAT-Werte und/oder seropositive Hepatitis-B und/oder -C waren mit einem erhöhten Risiko für hepatische unerwünschte Wirkungen verbunden (sowohl für Patienten unter Nevirapin Tabletten wie auch für solche unter Placebo). Das Risiko für hepatische Ereignisse war nach einem Jahr Nevirapin Tabletten-Behandlung weniger als 2% bei Hepatitis-B und/oder -C negativen Patienten. In den ersten 18 Behandlungswochen wird eine intensive und danach eine regelmässige Kontrolle der Leberwerte dringend empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Bei Anstieg der Leberenzymwerte: siehe genaue Anweisungen unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
In seltenen Fällen wurde über Syndrome des Leber- und/oder Nierenversagens, Anämie, Neutropenien oder Arthralgien berichtet. In Einzelfällen wurden Agranulozytosen beobachtet.
Die kombinierte retrovirale Therapie wurde bei HIV infizierten Patienten mit einer Umverteilung des Körperfettes (Lipodystrophie) assoziiert, die mit Fettverlust im Bereich von Gesicht und Gliedern, intra-abdominaler Fettzunahme, Brusthypertrophie und dorsozervikaler Fettansammlung (Büffelnacken) einhergehen kann.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000,≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Blutund Lymphsystems
Häufig: Granulozytopenie.
Gelegentlich: Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Überempfindlichkeit.
Gelegentlich: anaphylaktische Reaktion.
Selten: Reaktion auf das Arzneimittel mit Eosinophilie und systemischen Symptomen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Diarrhoe.
Leber und Gallenerkrankungen
Häufig: Hepatitis (einschliesslich schwere und lebensbedrohliche Leberschädigungen).
Gelegentlich: Gelbsucht.
Selten: fulminante Hepatitis (möglicherweise mit tödlichem Ausgang).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag (12.51%).
Gelegentlich: Urtikaria, Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (möglicherweise mit tödlichem Ausgang).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit, Fieber.
Untersuchungen
Häufig: Anstieg der Leberwerte (Alaninaminotransferase, Aspartataminotransferase, Gamma-Glutamyltransferase).
Gelegentlich: Erhöhter Blutdruck, verminderte Phosphorwerte im Blut.
Die folgenden Ereignisse wurden unter der Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen beobachtet: Hypertriglyceridämie, Thrombozytopenie, Pankreatitis und periphere Neuropathie. Die Kausalität mit einer Nevirapin-Therapie ist nicht gesichert.
Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet. Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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