ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Entecavir Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Unerwünschte Wirkungen

Die Beurteilung der unerwünschten Wirkungen von Entecavir beruht auf vier klinischen Studien, in denen 1720 Patienten mit chronischer Hepatitis-B-Infektion im Doppelblindverfahren bis zu 107 Wochen lang mit Entecavir 0,5 mg täglich (n = 679), Entecavir 1 mg täglich (n = 183) oder Lamivudin (n = 858) behandelt wurden. In diesen Studien waren die Sicherheitsprofile von Entecavir und Lamivudin vergleichbar.
Häufigste unerwünschte Wirkungen beliebigen Schweregrades mit zumindest möglicher Verbindung zur Entecavir-Therapie waren Kopfschmerzen (9%), Müdigkeit (6%), Schwindel (4%) und Übelkeit (3%).
Erfahrungen bei nukleosidnaiven Patienten (HBeAg-positiv und -negativ)
Die Patienten erhielten in einer doppelblinden Anordnung Entecavir 0,5 mg täglich (n = 679) oder Lamivudin 100 mg täglich (n = 668) während einer medianen Dauer von 53 Wochen.
Unerwünschte Wirkungen, als zumindest möglicherweise mit der Entecavir-Therapie verbunden beurteilt, sind nach Organsystemen aufgelistet:

Psychiatrische Störungen:

häufig: Schlaflosigkeit

Störungen des Nervensystems:

häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit

Gastrointestinale Störungen:

häufig: Übelkeit, Durchfall, Dyspepsie, Erbrechen

Allgemeine Störungen und lokale Reaktionen:

häufig: Müdigkeit

Folgende Abweichungen von Laborwerten wurden bei nukleosidnaiven Patienten unter Entecavir-Therapie beobachtet:

Abweichung des Laborwerts

Prozentzahl an Patienten

ALT >2× Initialwert und >10× ULN

2%

ALT >3× Initialwert

5%

ALT >2× Initialwert und TBILI >2× Initialwert und >2× ULN

<1%

Albumin <2,5 g/dl

<1%

Amylase >3× Initialwert

2%

Lipase >3× Initialwert

11%

Plättchenzahl <50'000/mm3

<1%

TBILI = Gesamtbilirubin
ULN = Obergrenze der Normwerte
Behandlungsdauer länger als 48 Wochen: Eine fortgesetzte Behandlung mit Entecavir über eine mediane Dauer von 96 Wochen offenbarte keine neuen Zeichen hinsichtlich der Sicherheit.
Erfahrungen bei lamiduvinrefraktären Patienten
Lamivudinrefraktäre Patienten erhielten in einer doppelblinden Anordnung entweder Entecavir 1 mg täglich (n = 183) für eine mediane Dauer von 69 Wochen oder Lamivudin 100 mg täglich (n = 190) für eine mediane Dauer von 52 Wochen.
Unerwünschte Wirkungen, als zumindest möglicherweise mit der Entecavir-Therapie verbunden beurteilt, sind nach Organsystemen aufgelistet:

Psychiatrische Störungen:

häufig: Schlaflosigkeit

Störungen des Nervensystems:

sehr häufig: Kopfschmerzen
häufig: Schwindel, Schläfrigkeit

Gastrointestinale Störungen:

häufig: Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Dyspepsie

Allgemeine Störungen und lokale Reaktionen:

häufig: Müdigkeit

Folgende Abweichungen von Laborwerten wurden bei lamivudinrefraktären Patienten unter Entecavir-Therapie beobachtet:

Abweichung des Laborwerts

Prozentzahl an Patienten

ALT >2× Initialwert und >10× ULN

2%

ALT >3× Initialwert

4%

ALT >2× Initialwert und TBILI >2× Initialwert und >2× ULN

<1%

Amylase >3× Initialwert

2%

Lipase >3× Initialwert

18%

Plättchenzahl <50'000/mm3

<1%

TBILI = Gesamtbilirubin ULN = Obergrenze der Normwerte
Behandlungsdauer länger als 48 Wochen: Eine fortgesetzte Behandlung mit Entecavir über eine mediane Dauer von 96 Wochen offenbarte keine neuen Zeichen hinsichtlich der Sicherheit.
Exazerbationen während der Behandlung
In Studien mit nukleosidnaiven Patienten traten während der Behandlung bei 2% der mit Entecavir behandelten Patienten, verglichen mit 4% der mit Lamivudin behandelten Patienten, erhöhte ALT-Werte (>10× ULN und >2× Ausgangswert) auf. In Studien mit Lamivudinrefraktären Patienten traten während der Behandlung bei 2% der mit Entecavir behandelten Patienten, verglichen mit 11% der mit Lamivudin behandelten Patienten, erhöhte ALT-Werte (>10× ULN und >2× Ausgangswert) auf.
Bei mit Entecavir behandelten Patienten traten ALT-Erhöhungen nach einer medianen Dauer von 4−5 Wochen auf, gingen im Allgemeinen bei Weiterbehandlung wieder zurück und wurden in einem Grossteil der Fälle mit einer ≥2 log10/ml Viruslastreduktion assoziiert, welche einer ALT-Erhöhung vorausging bzw. gleichzeitig mit dieser auftrat. Eine periodische Kontrolle der Leberfunktion während der Behandlung ist empfehlenswert.
Exazerbationen nach Therapie-Ende
Akute Hepatitisexazerbationen wurden berichtet bei Patienten nach Beendigung der Anti-HBV-Therapie, unter anderem auch nach Beendigung einer Entecavir-Therapie (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Häufigkeiten von Verschlimmerung der Hepatitis oder eines Aufflammens der ALT (definiert als ALT >10× ULN und 2× Referenzlevel des Patienten) in den klinischen Studien mit Entecavir während der Nachbeobachtungsphase sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:

Exazerbation der Hepatitis in der Nachbehandlungsphase in drei klinischen Studien

Patienten mit einer ALT-Erhöhung >10× ULN und >2× Referenz1

Entecavir

Lamivudin

Nukleosidnaiv

28/476 (6%)

38/392 (10%)

HBeAg-positiv

4/174 (2%)

9/129 (7%)

HBeAg-negativ

24/302 (8%)

29/263 (11%)

Lamivudinrefraktär

6/52 (12%)

0/16

1 Referenz ist das Minimum des Initialwertes oder die letzte Messung am Schluss der Dosierung.
Erfahrungen bei Patienten mit gleichzeitiger HIV-Infektion
Bei Patienten mit gleichzeitiger HIV/HBV-Infektion unter einer HAART (Highly Active Anti-Retroviral Therapy) mit Lamivudin konnte bei Patienten, welche Entecavir erhielten, im Vergleich zu den Patienten, welche Placebo erhielten, kein Anstieg der unerwünschten Wirkungen beobachtet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Geschlecht und Alter
Sicherheitsprofil von Entecavir: Es wurden keine Unterschiede hinsichtlich Geschlecht (~25% Frauen in den klinischen Studien) oder Alter (~5% der Patienten >65 Jahre) festgestellt.
Postmarketing
Zusätzlich zu den in den klinischen Studien beobachteten erwähnten unerwünschten Wirkungen wurde im Postmarketing über folgende unerwünschte Wirkungen berichtet (Inzidenz unbekannt): Rash, anaphylaktoide Reaktionen, Alopezie, erhöhte Transaminasen.
Ausserdem wurde über Laktatazidose berichtet, oft im Zusammenhang mit einer hepatischen Dekompensation, anderen schweren medizinischen Begleitfaktoren oder in Kombination mit weiteren verabreichten Arzneimitteln. Patienten mit dekompensierter Zirrhose haben möglicherweise ein höheres Risiko für eine Laktatazidose.
Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung
Das Sicherheitsprofil von Entecavir bei Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung wurde in einer randomisierten offenen Vergleichsstudie evaluiert. In dieser Studie (048) erhielten die Patienten eine Behandlung mit Entecavir 1 mg täglich (n = 102) oder Adefovir Dipivoxil 10 mg täglich (n = 89). Bei Patienten unter Entecavir-Therapie wurden als weitere unerwünschte Wirkungen bis zu Woche 48 eine Abnahme der Bicarbonat-Werte im Blut (2%) sowie Nierenversagen (<1%) beobachtet. Die kumulative Mortalitätsrate während der Studie betrug 23% (23/102), und die Todesursachen waren im Allgemeinen leberassoziiert, wie bei dieser Population zu erwarten war. Die kumulative Rate hepatozellulärer Karzinome während der Studie betrug 12% (12/102). Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse waren im Allgemeinen leberassoziiert, mit einer kumulativen Häufigkeit von 69% während der Studie. Patienten mit einem hohen CTP-Score zu Studienbeginn (baseline) hatten ein höheres Risiko für ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Veränderte Laborwerte: Bis zu Woche 48 hatten keine der Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung unter Entecavir-Therapie eine ALT-Erhöhung sowohl >10× ULN wie auch >2× gegenüber dem Ausgangswert. 1% der Patienten hatte eine ALT-Erhöhung >2× gegenüber dem Ausgangswert, in Kombination mit einer Erhöhung des Gesamtbilirubins >2× ULN und >2× gegenüber dem Ausgangswert. Albuminwerte <2,5 g/dl wurden bei 30% der Patienten beobachtet, Lipasewerte >3× gegenüber dem Ausgangswert bei 10% und Thrombozyten <50'000/mm3 bei 20%.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home