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Fachinformation zu RADICAVA®:Mitsubishi Tanabe Pharma GmbH, Düsseldorf, Zweigniederlassung Lenzburg
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N07XX14 Edaravone
Wirkungsmechanismus
RADICAVA ist ein freier Radikalenfänger mit möglicher neuroprotektiver Wirkung.
Pharmakodynamik
Der Mechanismus, über den RADICAVA seine therapeutische Wirkung bei ALS-Patienten ausübt, ist unbekannt.
Klinische Wirkung auf das QT/QTc-Intervall
In einer randomisierten, einfach verblindeten Placebo-kontrollierten Dreifach-Crossover-Studie, wurde die Wirkung von therapeutischen und supratherapeutischen Dosen von intravenös verabreichtem Edaravone auf das QT/QTc-Intervall untersucht.
Dabei erhielten 27 gesunde männliche Probanden über 60 Minuten unter Nüchternbedingungen jeweils eine einzige i.v. Infusion von 60 mg (therapeutische Dosis), 300 mg (supratherapeutische Dosis) oder 0.9%ige (w/v) Kochsalzlösung (Placebo).
Primärer Endpunkt war der Zusammenhang zwischen der Änderung des nach Fridericia korrigierten QT-Intervalls QTcF gegenüber dem Ausgangswert (ΔQTcF), mit Bereinigung um den unter Placebo erhobenen Vergleichswert (Placebo-bereinigte QTcF-Änderung gegenüber dem Ausgangswert [ΔΔQTcF]) und der Edaravone-Konzentration.
Die Studie zeigte, dass es keine statistisch signifikante Veränderung der QTcF nach der Verabreichung von Edaravone gab, und kam zu dem Schluss, dass Edaravone bei einer Exposition, die etwa das Fünffache der empfohlenen therapeutischen Dosis betrug, keine klinisch relevante Wirkung auf die Verlängerung der QTcF hatte.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von RADICAVA, Suspension zum Einnehmen basiert auf einer Vergleichsstudie zur Bioverfügbarkeit von RADICAVA Infusionslösung und RADICAVA, Suspension zum Einnehmen bei gesunden Probanden (siehe Pharmakokinetik).
Die Wirksamkeit von RADICAVA Infusionslösung zur Behandlung von ALS wurde in einer 6-monatigen, randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie an japanischen ALS-Patienten untersucht, die selbständig lebten und die folgenden Kriterien erfüllten:
1.Die Funktionsfähigkeit für die meisten Aktivitäten war noch erhalten (definiert als Punktzahl von 2 Punkten oder mehr bei jeder einzelnen Frage auf der ALS-Schweregradskala [ALSFRS-R])
2.Normale Atemfunktion (definiert als vorhergesagte forcierte exspiratorische Vitalkapazität in Prozent [%FVC] ≥80%)
3.Definitive oder wahrscheinliche ALS basierend auf den revidierten „El-Escorial-Kriterien“
4.Krankheitsdauer von ≤2 Jahren
In die Studie wurden 69 Patienten im Edaravone-Arm und 68 im Placebo-Arm eingeschlossen. Die Ausgangscharakteristika waren zwischen den beiden Gruppen vergleichbar und in jeder Gruppe wurden über 90% der Patienten mit Riluzol behandelt.
Edaravone wurde nach dem folgenden Plan als intravenöse Infusion von 60 mg über einen 60-minütigen Zeitraum verabreicht:
·Ein erster Behandlungszyklus von 14 Tagen mit täglicher Dosisgabe, gefolgt von einem behandlungsfreien Zeitraum von 14 Tagen (Zyklus 1)
·Darauffolgende Behandlungszyklen von 10 Tagen über einen Zeitraum von 14 Tagen verteilt, gefolgt von einem behandlungsfreien Zeitraum von 14 Tagen (Zyklen 2 – 6)
Der primäre Wirksamkeitsendpunkt bestand im Vergleich der Behandlungsarme in Bezug auf die Veränderungen der Gesamtpunktzahl auf der ALS-Schweregrad-Skala (ALSFRS-R) zwischen dem Ausgangswert und Woche 24. Der Rückgang der Gesamtpunktzahl auf der ALS-Schweregrad-Skala (ALSFRS-R) gegenüber dem Ausgangwert war signifikant geringer bei den mit RADICAVA behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo (siehe Tabelle 2). Die Verteilung der Veränderung der Punktzahl auf der ALS-Schweregrad-Skala (ALSFRS-R) zwischen dem Ausgangwert und Woche 24 bezogen auf den jeweiligen Patientenanteil ist in Abbildung 1 dargestellt.
Tabelle 2: Analyse der Veränderung bei den Punktzahlen auf der ALSFRS-R zwischen dem Ausgangwert und Woche 24

Behandlung

Veränderung gegenüber dem Ausgangswert
KQ-Mittelwert ± SE (95-%-CI)

Behandlungsunterschied (RADICAVA – Placebo [95-%-CI])

p-Wert

RADICAVA 60 mg

-5.01±0.64

2.49 (0.99, 3.98)

0.0013

Placebo

-7.50±0.66

Abbildung 1: Verteilung der Veränderung der Punktzahl auf der ALS-Schweregrad-Skala (ALSFRS-R) zwischen dem Ausgangwert und Woche 24

Forcierte Vitalkapazität (FVC)
Die Veränderungen der %FVC zwischen Baseline und Woche 24 betrugen -15.6% unter RADICAVA und -20.4% unter Placebo (abnehmende Prozentwerte bedeuten eine Verschlechterung der FVC).
Skala zur Beurteilung der Lebensqualität (ALSAQ-40)
RADICAVA bewirkte eine signifikante Reduktion der Verschlechterung der mithilfe der ALSAQ-40-Skala gemessenen Lebensqualität (QoL). Die Punktzahl veränderte sich von Baseline bis Woche 24 um 17.3 Punkte unter RADICAVA und um 26.0 Punkte unter Placebo (ansteigende Punktzahlen bedeuten eine Verschlechterung der QoL).
Modifizierte Norris-Skala (Total)
RADICAVA bewirkte eine signifikante Reduktion der Verschlechterung der mithilfe der modifizierten Norris-Skala gemessenen Funktionen von Baseline bis Woche 24, wobei die Veränderung unter RADICAVA -15.9 Punkte und unter Placebo -20.8 Punkte betrug (abnehmende Punktzahlen bedeuten eine Funktionsverschlechterung).
Griffstärke und Kneifstärke
Auf Griffstärke und Kneifstärke wurden für RADICAVA keine Wirkungen beobachtet.

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