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Fachinformation zu Alofisel:Takeda Pharma AG
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Dosierung/Anwendung

Alofisel darf nur an spezialisierten Zentren von einem interdisziplinären Team inklusive IBD-Fachärzten verabreicht werden, die in der Diagnose und Behandlung von perianalen Fisteln erfahren sind. Vor der Anwendung von Alofisel muss das Training zur Handhabung und Anwendung von Alofisel durchgeführt werden.
Um die Rückverfolgbarkeit im Falle von positiven Resultaten bei Sterilität Tests nach Behandlung sicherzustellen, muss die Chargennummer bei jeder Behandlung dokumentiert werden. Siehe auch Warnungen und Vorsichtsmassnahmen.
Eine Einzeldosis Alofisel besteht aus 120 x 106 Zellen, die in 4 Durchstechflaschen geliefert werden. Jede Durchstechflasche enthält eine Dispersion von 30 x 106 Zellen in 6 ml Lösung. Der gesamte Inhalt der 4 Durchstechflaschen wird für die Behandlung einer perianalen Fistel mit bis zu zwei inneren sowie bis zu drei äusseren Fistelöffnungen verwendet. Es ist somit möglich mit einer Dosis von 120 x 106 Zellen eine perianale Fistel mit bis zu drei Fistelgängen zu behandeln.
Die Wirksamkeit oder Sicherheit einer wiederholten Applikation von Alofisel ist nicht belegt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Daten zu einer Alofisel-Therapie bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen liegen nicht vor. Aufgrund der (stamm-) zellbasierten Natur von Alofisel und der lokalen Applikation ist nicht zu erwarten, dass sich das Nutzen-Risiko-Profil von Alofisel bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sich von dem unterscheiden, welches bei Patienten ohne Leberfunktionsstörungen beobachtet wurde. Daher ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit einer eingeschränkter Leberfunktion erforderlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Daten zu einer Alofisel-Therapie bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen liegen nicht vor. Aufgrund der (stamm-) zellbasierten Natur von Alofisel und der lokalen Applikation ist nicht zu erwarten, dass sich das Nutzen-Risiko-Profil von Alofisel bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sich von dem unterscheiden, welches bei Patienten ohne Nierenfunktionsstörungen beobachtet wurde. Daher ist keine Dosisanpassung bei Patienten mit einer eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich.
Ältere Patienten
Daten zu einer Alofisel-Therapie bei älteren Patienten liegen nur beschränkt vor. Aufgrund der (stamm-) zellbasierten Natur von Alofisel und der lokalen Applikation ist nicht zu erwarten, dass sich das Nutzen-Risiko-Profil von Alofisel bei älteren Patienten im Vergleich zu jüngeren Patienten unterscheidet. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Alofisel bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren ist nicht belegt, es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Periläsionale Anwendung.
Für die Injektion in das Gewebe des Fistelganges unter chirurgischen Bedingungen und einer Allgemein- oder Regionalanästhesie wie im Folgenden beschrieben.
Vorbereitende Massnahmen und Applikation
Vorbereitende chirurgische Massnahmen (mindestens 2 bis 3 Wochen vor Alofisel Applikation)
Im Einklang mit den Standards für das Management von komplexen perianalen Fisteln ist eine Charakterisierung der Fistel vor der Behandlung erforderlich. Diese umfasst eine eingehende Kenntnis der Anatomie (Anzahl der Fistelöffnungen und -gänge), der Topographie (Ausmass der Fistelgänge und deren Lage zu den Sphinktern und der Beckenmuskulatur) und potentiell assoziierten Komplikationen (z.B. Abszess). Vor der Anwendung von Alofisel muss der behandelnde Chirurg sicherstellen, dass keine Abszesse vorhanden sind und dass die Morbus Crohn-bedingte chronische Darmentzündung zum Zeitpunkt der Therapie mit Alofisel leicht-gradig aktiv bzw. nicht-aktiv ist. Im Falle eines Abszesses ist eine chirurgische Abszessversorgung (Spaltung und Drainage/Ausräumung) entsprechend den chirurgischen Therapierichtlinien vorzunehmen und ggf. soll ein Seton platziert werden, wenn dies klinisch indiziert ist.
Es wird eine starke Kürettage der Fistelgänge mit besonderem Augenmerk auf die inneren Öffnungen zwei bis drei Wochen vor dem geplanten Eingriff mit einer metallischen Kürettage empfohlen. Die Patienten sollen die Standardbehandlung für Fisteln erhalten, inklusive Antibiotikabehandlung.
Vorbereitende chirurgische Massnahmen unmittelbar vor dem Eingriff
Die zu behandelnden Fistelgänge sollte wie folgt auf die Applikation von Alofisel vorbereitet werden:
a)Falls Setons vorhanden sind, müssen diese vorgängig entfernt werden.
b)Identifizieren Sie die Lage der inneren Fistelöffnungen. Hierzu wird eine Natriumchlorid-Lösung von 9 mg/ml (0.9%) durch die äusseren Öffnungen injiziert, damit sie durch die inneren Öffnungen wieder herauskommt. Die Injektion anderer Substanzen durch die Fistelgänge wie z.B. Wasserstoffperoxid, Methylenblau, Iod Lösungen oder hypertonische Glukoselösungen ist nicht erlaubt, da diese die Lebensfähigkeit der therapeutischen Zellen beeinträchtigen können.
c)Führen Sie eine ausgiebige Kürettage sämtlicher Fistelgänge mit besonderem Schwerpunkt der inneren Öffnungen mit einer metallischen Kürette durch.
d)Verschliessen Sie die inneren Öffnungen mittels einer chirurgischen Naht.
Applikation
Nach den vorbereitenden chirurgischen Massnahmen der Fistelgänge wird Alofisel folgendermassen appliziert:
1.Vorbereitung
a)Das Haltbarkeitsdatum von Alofisel sollte nochmals bestätigt werden; erst anschliessend sollten die Durchstechflaschen aus der äußeren Verpackung herausgenommen werden.
b)Re-suspendieren Sie die Zellen durch sanftes Klopfen des Bodens der Durchstechflaschen, bis eine homogene Dispersion entsteht. Eine Blasenbildung sollte vermieden werden. Jede Durchstechflasche sollte sofort nach der Re-Suspension verwendet werden, um zu verhindern, dass sich die Zellen wieder absetzen.
c)Entfernen Sie die Kappe der Durchstechflasche, kippen Sie die Durchstechflasche sanft mit der Oberseite nach unten und ziehen Sie den ganzen Inhalt vorsichtig mit einer Spritze und einer herkömmlichen Kanüle auf (nicht dünner als 22G).
d)Ersetzen Sie die Kanüle durch eine längere, für eine Spinalanästhesie geeignete Kanüle (ca. 90 mm lang und nicht dünner als 22G), um die vorgesehenen Applikationsstellen zu erreichen.
Applizieren Sie den Inhalt der Durchstechflasche. Information zur Applikation entnehmen Sie Punkt 2 - Injektion.
Wiederholen Sie die Schritte (b), (c) und (d) jeweils nacheinander für jede Durchstechflasche.
2.Injektion
Zwei der Durchstechflaschen sollten für die inneren Fistelöffnungen und die verbleibenden zwei für die Injektion entlang der Wände der Fistelgänge durch die äusseren Öffnungen verwendet werden. Führen Sie nach dem Einstich der Kanüle in das Gewebe vor der Injektion eine Aspiration durch, um eine intravaskuläre Applikation zu vermeiden.
a)Injektion rund um die internen Öffnungen der Fistelgänge: Führen Sie die Kanüle durch den Anus ein und gehen Sie wie folgt vor:
·Bei einer einzelnen inneren Fistelöffnung injizieren Sie den Inhalt von 2 Fläschchen (nacheinander) in das Gewebe, das die interne Fistelöffnung umgibt. Spritzen Sie den Inhalt der Fläschchen in Form von mehreren kleineren Depots in das Gewebe.
·Bei zwei internen Fistelöffnungen injizieren Sie den Inhalt der ersten Durchstechflaschein das umliegende Gewebe der ersten internen Öffnung und anschliessend den Inhalt einer zweiten Durchstechflasche in das Gewebe um die zweite innere Öffnung, wieder in Form von mehreren kleineren Depots.
b)Injektion entlang der Wände der Fistelgänge: Führen Sie die Kanüle durch die externe Fistelöffnungen und durch den Fistelgang:
·Bei einer einzelnen externen Fistelöffnung injizieren Sie den Inhalt der beiden übrigen Durchstechflaschen (nacheinander) in Form mehrerer kleiner Depots oberflächlich in die Gewebewände des Fistelganges entlang der Länge der Fistelgänge.
·Bei 2 oder 3 externen Fistelöffnungen injizieren Sie den Inhalt der beiden übrigen Durchstechflaschen gleichmässig verteilt entlang der zugehörigen Fistelgänge.
Die Injektion entlang der Wände der Fistelgänge sollte nach vorheriger Kenntnis der Anatomie und Topologie der Fisteln durchgeführt werden, wie sie während der Fistelcharakterisierung bestimmt wurden. Stellen Sie sicher, dass Zellen nicht in das Lumen der Fistelgänge injiziert werden, um ein Herauslaufen der Zellen zu vermeiden.
Massieren Sie den Bereich um die externe(n) Fistelöffnung(en) herum sanft für 20-30 Sekunden und bedecken Sie anschliessend die Öffnungen mit einer sterilen Abdeckung (Pflaster, Verband).

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