Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die in dieser Rubrik beschriebenen unerwünschen Wirkungen basieren auf der Analyse gepoolter Sicherheits-Daten aus klinischen Studien (070701, 071001, 071101 und 071301) bei Patienten mit VWK. Die Studienteilnehmer erhielten entweder rVWF alleine oder rVWF:rFVIII.
Es besteht die Möglichkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen (z. B. Angioödem, Brennen und Stechen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, Rhinokunjunktivitis, generalisierte Urtikaria, Kopfschmerzen, Quaddeln, Hypotonie, Lethargie, Übelkeit, Unruhe, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Giemen), die in manchen Fällen zur schweren Anaphylaxie (einschliesslich Schock) progredieren können.
Patienten mit Von-Willebrand-Krankheit, insbesondere vom Typ 3, können in sehr seltenen Fällen neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen Von-Willebrand-Faktor entwickeln. Wenn solche Inhibitoren auftreten, kann sich dieser Zustand als eine unzureichende klinische Antwort manifestieren. Solche Antikörper können in engem Zusammenhang mit Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktischen Reaktionen auftreten. Deshalb sollten Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeitsreaktion oder eine anaphylaktische Reaktion auftritt, auf das Vorhandensein von Inhibitoren untersucht werden.
In allen solchen Fällen wird empfohlen, ein Hämophiliezentrum aufzusuchen.
Thrombogenität
Es besteht ein Risiko des Auftretens thrombotischer Ereignisse, insbesondere bei Patienten mit bekannten klinischen oder blutchemischen Risikofaktoren inklusive geringer ADAMTS-13 Aktivität.
Immunogenität
Die Immunogenität von VEYVONDI wurde in klinischen Studien anhand der Entwicklung neutralisierender Antikörper gegen VWF und FVIII sowie von Bindungsantikörpern gegen VWF, Furin, Protein aus Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) und Maus-IgG untersucht. Es wurden keine neutralisierende Antikörper gegen VWF oder FVIII beobachtet. Von den 100 Patienten, die VEYVONDI in den klinischen Studien verabreicht bekamen, entwickelte ein Patient, welcher perioperativ behandelt wurde, und für welchen weder unerwünschte Wirkungen noch mangelnde hämostatische Effizienz berichtet wurde, behandlungsbedingte Bindungsantikörper gegen VWF nach einer Operation, während welcher der Patient auch Erythroztenkonzentrat intra-operativ erhalten hatte. Bindungsantikörper gegen potenzielle Verunreinigungen wie rFurin, CHO-Protein oder Maus-IgG wurden nach Behandlung mit VEYVONDI nicht beobachtet.
Es wurden keine neutralisieren Antikörper gegen VWF in klinischen Studien mit VEYVONDI beobachtet.
Die Detektion von Antikörperbildung ist stark von der Sensitivität und Spezifität des Assays abhängig. Ferner kann die in einem Assay beobachtete Inzidenz von Antikörper-Positivität (einschliesslich neutralisierender Antikörper) durch verschiedene Faktoren wie Assay-Methodologie, Handhabung der Proben, Zeitpunkt der Probennahme, Begleitmedikation und die Grundkrankheit beeinflusst werden.
Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen wurden in folgenden Studien identifiziert: In einer prospektiven, multizentrischen, kontrollierten, randomisierten Phase-1-Dosis-Eskalations-Studie (070701), in der PK, Sicherheit und Verträglichkeit bei schwerer VWK untersucht wurden, in einer prospektiven, multizentrischen, teilweise randomisierten klinischen Phase-3-Studie (071001) zur Bewertung von PK, Sicherheit und Wirksamkeit bei der Behandlung von Blutungsepisoden bei schwerer VWK, in einer chirurgischen Phase-3-Studie (071101) und in einer prospektiven, offenen, internationalen multizentrischen Phase-3-Studie (071301), um die Wirksamkeit, Sicherheit, PK und Pharmakodynamik (PD) der prophylaktischen Behandlung in erwachsenen Patienten (18 Jahre oder älter), bei welchen schwere VWD diagnostiziert wurde, zu evaluieren.
Die nachstehend aufgeführten Begriffe unerwünschter Arzneimittelwirkungen wurden vom Unternehmen dahingehend bewertet, dass eine plausible kausale Beziehung zur Studienmedikation besteht. Beachten Sie, dass die angegebene Häufigkeit auf Grundlage aller unerwünschten Ereignisse berechnet wurde, einschliesslich sowohl der abhängigen als auch der unabhängigen.
Die Häufigkeitskategorien sind gemäss folgender Konvention definiert: sehr häufig (≥ 10%), häufig (≥1% bis <10%), gelegentlich (≥0.1% bis<1%), selten (≥0.01% bis <0.1%), sehr selten (<0.01%), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (12.00%)
Häufig: Schwindelgefühl, Vertigo, Geschmacksstörung, Tremor
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie
Gefässerkrankungen
Häufig: tiefe Venethrombose, Hitzewallung, Hypertonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Erbrechen, Übelkeit
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus generalisiert
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Brustkorbbeschwerden, Parästhesie an der Infusionsstelle
Untersuchungen
Häufig: erhöhte Herzfrequenz, Elektrokardiogramm Umkehrung der T-Welle
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: infusionsbedingte Reaktionen*
*Infusionsbedingte Reaktionen können sich durch Symptome wie Tachykardie, Hitzegefühl, Dyspnoe und verschwommenes Sehen äussern.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
In den klinischen Studien wurde ein Fall von tiefer Venethrombose berichtet bei einem Teilnehmer in der chirurgischen Studie, welcher sich einer Hüftgelenkersatz-Operation unterzogen hatte sowie mit Adipositas in der Vorgeschichte.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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