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Fachinformation zu Veyvondi:Takeda Pharma AG
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Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Behandlung der Von-Willebrand-Krankheit sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von Hämostasestörungen überwacht werden. Der behandelnde Arzt entscheidet für jeden individuellen Patienten mit VWK, ob eine Verabreichung des Produkts zu Hause möglich ist und er stellt auch ein angemessenes Training sicher. Das Verständnis des Patienten oder Betreuers und die Einhaltung des Trainingsinhalts sollten in regelmässigen Abständen kontrolliert werden.
Dosierung und Häufigkeit müssen individuell in Abhängigkeit von der klinischen Beurteilung und basierend auf dem Gewicht des Patienten, Art und Schweregrad der Blutungsepisoden/operativen Intervention sowie basierend auf dem Monitoring der geeigneten klinischen und Labormessungen festgelegt werden.
In der Regel erhöht 1 I.E./kg (VWF:RCo/VEYVONDI/vonicog alfa) die Plasmaspiegel von VWF:RCo um 0.02 I.E./ml (2%).
Die Hämostase ist erst dann gewährleistet, wenn die Gerinnungsaktivität des Faktors VIII (FVIII:C) mindestens 0.4 I.E./ml beträgt (≥ 40 % der normalen Aktivität). Je nach FVIII:C-Baseline-Spiegel des Patienten erhöht eine einzelne Infusion rVWF bei der Mehrheit der Patienten die endogene FVIII:C-Aktivität innerhalb von 6 Stunden auf über 40 % und diese Aktivität wird bis zu 72 Stunden nach der Infusion aufrechterhalten. Dosierung und Dauer der Behandlung sind vom klinischen Status des Patienten, der Art und Schwere der Blutung und von den VWF:RCo- und FVIII:C-Spiegeln abhängig. Wenn der FVIII:C-Baseline-Plasmaspiegel des Patienten < 40 % beträgt oder unbekannt ist sowie in allen Situationen in welchen eine rasche Korrektur der Hämostase erreicht werden soll (wie zum Beispiel bei der Behandlung akuter Hämorrhagien, schwerer Verletzungen oder Notfalloperationen), ist mit der ersten Infusion von Von-Willebrand-Faktor die Verabreichung eines rekombinanten Faktor-VIII-Arzneimittels erforderlich, um einen hämostatischen Plasmaspiegel von FVIII:C zu erreichen. Sollte jedoch ein sofortiger Anstieg von FVIII:C nicht erforderlich sein oder der FVIII:C-Baseline-Spiegel ist ausreichend zur Erzielung der Hämostase, kann der Arzt entscheiden, die erste Infusion von VEYVONDI auch ohne rFVIII zu verabreichen.
Um den übermässigen Anstieg des FVIII-Spiegels zu vermeiden, wird bei schweren Blutungsereignissen oder grösseren Eingriffen mit wiederholten, häufigen Infusionen dessen Überwachung empfohlen, um entscheiden zu können, ob weitere Infusionen von rFVIII erforderlich sind.
Behandlung von Blutungsepisoden:
– Behandlungsbeginn:
Die erste Dosis VEYVONDI sollte 40 bis 80 I.E. pro kg Körpergewicht betragen. Substitutionsniveaus von VWF:RCo > 0.6 I.E./ml (60 %) und FVIII:C > 0.4 I.E./ml (40 %) sollten erreicht werden. Dosierungsrichtlinien für die Behandlung leichter und schwerer Blutungen finden Sie in Tabelle 1.
Um die Faktor VIII-Werte zu erhöhen ist nur rekombinanter FVIII und nicht aus Plasma hergestellter FVIII zu verabreichen. Verabreichen Sie die vollständige Dosis VEYVONDI und innerhalb von 10 Minuten danach den rFVIII.
Sollte jedoch ein sofortiger Anstieg von FVIII:C nicht erforderlich sein oder der FVIII:C-Baseline-Spiegel ist ausreichend zur Erzielung der Hämostase, kann der Arzt entscheiden, die erste Infusion mit VEYVONDI ohne gleichzeitige Anwendung von rFVIII zu verabreichen.
– Dosisberechnung:
VEYVONDI-Dosis [I.E.] = Dosis in [I.E./kg] x Körpergewicht [kg]
– Nachfolgende Infusionen:
Folgedosen von 40 I.E./kg bis 60 I.E./kg VEYVONDI als Infusion alle 8 bis 24 Stunden gemäss den Dosisbereichen in Tabelle 1 verabreichen. Folgedosen sind solange zu verabreichen wie klinisch erforderlich. Bei schweren Blutungen sollten Talspiegel von VWF:RCo von über 50 % so lange wie notwendig erachtet aufrechterhalten werden.
Erfahrungen aus klinischen Studien haben gezeigt, dass nach Substitution von VWF die endogenen FVIII-Spiegel normal oder nahe normal bleiben, solange VEYVONDI weiter verabreicht wird.

Tabelle 1
Dosierungsempfehlungen für die Behandlung leichter und schwerer Blutungen

Blutung

Anfangsdosisa
(I.E. VWF:RCo/kg Körpergewicht)

Folgedosis

Kleinere
(z. B. Epistaxis, orale Blutung, Menorrhagie)

40 bis 50 I.E./kg

40 bis 50 I.E./kg alle 8 bis 24 Stunden (oder solange wie klinisch notwendig erachtet)

Schwereb
(z. B. schwere oder refraktäre Epistaxis, Menorrhagie, Gastrointestinale-Blutung, Trauma des zentralen Nervensystems, Hämarthrose oder traumatische Blutung)

50 bis 80 I.E./kg

40 bis 60 I.E./kg alle 8 bis 24 Stunden über ca. 2–3 Tage (oder solange wie klinisch notwendig erachtet)

a Wenn rFVIII auch verabreicht wird, muss die Rekonstitution und Anwendung gemäss dessen Packungsbeilage erfolgen.
b Eine Blutung kann dann als schwer gelten, wenn eine Erythrozytentransfusion entweder erforderlich oder potenziell indiziert ist oder bei Blutungen an anatomisch kritischen Stellen (z. B. intrakranielle oder gastrointestinale Blutung).
Prävention von Blutungen/Hämorrhagien und Behandlung bei operativen Eingriffen:
Zur Prävention exzessiver Blutungen sollten die FVIII:C-Werte innerhalb von 3 Stunden vor Einleitung aller operativen Eingriffe festgestellt werden. Die empfohlenen Zielwerte betragen mindestens 0.4 I.E./ml für kleine und orale Eingriffe und mindestens 0.6 I.E./ml für grosse Eingriffe.
Um endogene FVIII-Werte auf den Zielwert (0.4 I.E./ml für kleine Eingriffe und 0.8 I.E./ml für grosse Eingriffe) anzuheben, kann 12–24 Stunden vor Einleitung eines Eingriffs eine Dosis von 40–60 I.E./kg VEYVONDI verabreicht werden.
Wenn die Werte dem empfohlenen Zielwert entsprechen, sollte innerhalb 1 Stunde vor dem Eingriff eine alleinige Dosis VEYVONDI verabreicht werden. Wenn die FVIII:C-Werte nicht den empfohlenen Zielwerten entsprechen, VEYVONDI zusätzlich zu rFVIII verabreichen, um VWF:RCo und FVIII:C zu erhöhen. Zielwerte, die für FVIII:C empfohlen werden, finden Sie in (Tabelle 2).

Tabelle 2: VWF:RCo und FVIII:C
VWF:RCo und FVIII:C Zielwerte
Empfehlungen zur Vorbeugung exzessiver Blutungen während und nach einem operativen Eingriff

Art des operativen Eingriffs

VWF:RCo Ziel-Spitzenwert im Plasma

FVIII:C Ziel-Spitzenwert im Plasmaa

Berechnung der Dosis rVWF (zu verabreichen innerhalb von 1 Stunde vor dem operativen Eingriff) (erforderliche I.E. VWF:RCo)

Kleinere

50–60 I.E./dl

40–50 I.E./dl

∆bVWF:RCo x KG (kg) / IRc

Grössere

100 I.E./dl

80–100 I.E./dl

∆bVWF:RCo x KG (kg) / IRc

a Zusätzliche Gaben von rFVIII könnten erforderlich sein, um die empfohlenen Ziel-Spitzenwerte für FVIII:C im Plasma zu erreichen. Die Dosierungsermittlung sollte auf Basis der IR erfolgen.

b ∆ = Ziel-Spitzenwert VWF:RCo im Plasma – Baseline-Wert VWF:RCo im Plasma

c IR = Inkrementelle Recovery, gemessen beim Patienten. Wenn die IR nicht verfügbar ist, ist von einer IR von 2.0 I.E./dl pro I.E./kg auszugehen.

Nach Einleitung des operativen Eingriffs sollten die VWF:RCo- und FVIII:C-Plasmaspiegel überwacht werden und das inter- und postoperative Substitutionsschema ist gemäss den PK-Ergebnissen, der Intensität und Dauer des hämostatischen Erfordernisses und dem Therapiestandard der Einrichtung individuell anzupassen. Allgemein sollten die Verabreichungsabstände der VEYVONDI-Dosen zwischen zweimal täglich und alle 48 Stunden liegen. Behandlungsempfehlungen für die nachfolgenden Erhaltungsdosen entnehmen Sie bitte Tabelle 3.

Tabelle 3
Empfehlungen für VWF:RCo und FVIII:C Ziel-Talspiegel im Plasma und die Mindestbehandlungsdauer für nachfolgende Erhaltungsdosen zur Vorbeugung exzessiver Blutungen während und nach einem operativen Eingriffs

Art des operativen Ein-griffs

VWF:RCo
Ziel-Talspiegel im Plasma

FVIII:C
Ziel-Talspiegel im Plasma

Mindestbehand-lungsdauer

Häufigkeit der Dosierung

Bis 72
h nach dem operati-ven Eingriff

Mehr als 72 h nach dem ope-rativen Eingriff

Bis 72
h nach dem ope-rativen Eingriff

Mehr als 72 h nach dem ope-rativen Eingriff

Kleinere

≥ 30 I.E./dl

-

> 30 I.E./dl

48 Stunden

Alle 12–
24 h/jeden zweiten Tag

Grössere

> 50 I.E./dl

> 30 I.E./dl

> 50 I.E./dl

> 30 I.E./dl

72 Stunden

Alle 12–
24 h/jeden zweiten Tag

Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Prophylaktische Behandlung
Zur Einleitung der prophylaktischen Behandlung werden zweimal wöchentlich 40 bis 60 I.E./kg VEYVONDI angewendet. Je nach Zustand des Patienten, vorherigem klinischem Ansprechen und/oder Dosierung vorheriger prophylaktischer VWF-Schemata kann die anfängliche prophylaktische Dosis von VEYVONDI auf bis zu 80 I.E./kg ein- bis dreimal wöchentlich angepasst werden.
Bei Durchbruchblutungsepisoden können zusätzliche VEYVONDI-Infusionen erforderlich sein. Während der prophylaktischen Behandlung mit VEYVONDI ist ein Anstieg des endogenen FVIII:C-Spiegels zu erwarten; wenn die endogene FVIII-Aktivität jedoch unter 40 % liegt oder nicht bekannt ist und keine Hämostase erreicht werden konnte, kann im Anschluss an die zusätzlich verabreichte VEYVONDI-Infusion eine rFVIII-Infusion erforderlich sein.
Im Fall von Durchbruchblutungen, die eine Anpassung der prophylaktischen Dosis notwendig machen, wird je nach Zustand des Patienten und klinischem Ansprechen die Dosis pro Infusion erhöht (auf höchstens 80 I.E./kg) und/oder die Anwendungshäufigkeit gesteigert (auf bis zu dreimal wöchentlich).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von VEYVONDI bei Kindern im Alter von 0 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe „Hinweise zur Handhabung“.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte so langsam gewählt werden, dass sie für den Patienten angenehm ist, bis höchstens 4 ml/min. Der Patient sollte auf eventuell auftretende Sofortreaktionen beobachtet werden. Falls eine Reaktion wie zum Beispiel Tachykardie auftritt, welche mit der Verabreichung des Produkts zusammenhängen könnte, sollte die Infusionsrate verlangsamt oder die Infusion abgebrochen werden, abhängig vom klinischen Zustand des Patienten. Falls Anzeichen und Symptome einer schweren allergischen Reaktion auftreten (siehe auch „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“) ist die Verabreichung von VEYVONDI sofort abzubrechen und unterstützende Massnahmen sind einzuleiten.

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