InteraktionenAllgemein
Die sedierende Wirkung von Antipsychotika, Hypnotika, Sedativa, Anxiolytika und Antihistaminika kann verstärkt werden; in solchen Fällen wird eine Reduktion der Dosis dieser Subtanzen empfohlen.
Der Metabolismus von Antidepressiva wird durch die leberenzyminduzierende Wirkung von oralen Kontrazeptiva, Phenytoin, Carbamazepin und Barbituraten verstärkt. Cimetidin und bestimmte antipsychotische Substanzen hingegen hemmen den Metabolismus von Antidepressiva.
CYP3A4-Hemmer
In vitro-Studien des Arzneimittel-Metabolismus geben Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen, falls Trazodon mit starken CYP3A4-Hemmern wie Erythromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir, Indinavir und Nefazodon verabreicht wird.
CYP3A4-Hemmer scheinen zu wesentlichen Erhöhungen der Plasma-Konzentrationen von Trazodon führen zu können. Studien mit gesunden Patienten zeigten, dass sich bei der Verabreichung von 200 mg Ritonavir 2× tgl. die Plasma-Konzentration von Trazodon mehr als verdoppelte, was zu Übelkeit, Synkopen und Hypotonie führte.
Falls Trazodon zusammen mit einem starken CYP3A4-Hemmer verabreicht wird, sollten niedrigere Dosen von Trazodon in Betracht gezogen werden.
Eine gleichzeitige Anwendung von Trazodon mit starken CYP3A4-Hemmern sollte jedoch möglichst vermieden werden.
Carbamazepin
Carbamazepin vermindert bei gleichzeitiger Verabreichung die Plasma-Konzentrationen von Trazodon. Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin in einer Dosierung von 400 mg tgl. führte zu einer Verringerung der Plasma-Konzentration von Trazodon und seines mutmasslichen aktiven Metaboliten m-Chlorphenylpiperazin um 76% bzw. 60%. Die Patienten sollten engmaschig überwacht werden, um abschätzen zu können, ob eine Erhöhung der Trazodon-Dosis notwendig ist, wenn es mit Carbamazepin eingenommen wird.
Trizyklische Antidepressiva
Die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel ist aufgrund des Wechselwirkungsrisikos zu vermeiden. Auch das Risiko eines Serotonin-Syndroms und unerwünschter kardiovaskulärer Wirkungen ist zu beachten.
Fluoxetin
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluoxetin, einem CYP1A2/2D6-Hemmer, ist in seltenen Fällen über eine Erhöhung der Plasma-Konzentration von Trazodon und unerwünschte Wirkungen berichtet worden. Der dieser pharmakokinetischen Interaktion zugrunde liegende Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt. Eine pharmakodynamische Interaktion (Serotonin-Syndrom) kann nicht ausgeschlossen werden.
Monoaminoxidase-Hemmer
Gelegentlich wurde über Interaktionen mit möglichem Zusammenhang mit MAO-Hemmern berichtet. Obwohl manche Ärzte die beiden Medikamente gleichzeitig verschreiben, ist die gleichzeitige Anwendung von Trazodon mit MAO-Hemmern (oder eine Anwendung im Abstand von weniger als 2 Wochen nach dem Absetzen eines MAO-Hemmers) nicht zu empfehlen. Auch von der Verabreichung eines MAO-Hemmers in der ersten Woche nach dem Abbruch einer Trazodon-Therapie wird abgeraten.
Phenothiazine
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Phenothiazinen (z.B. Chlorpromazin, Fluphenazin, Levomepromazin, Perphenazin) wurden schwere orthostatische Hypotonien beobachtet.
Neuroleptika
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Trazodon wurden Fälle von Interaktionen in Form von Serotonin-Syndromen und malignem neuroleptischem Syndrom beobachtet.
Anästhetika/Muskelrelaxantien
Trazodon kann die Wirkung von Muskelrelaxantien und Inhalationsanästhetika verstärken. Bei gleichzeitiger Anwendung ist Vorsicht geboten.
Alkohol
Trazodon verstärkt die sedativen Wirkungen des Alkohols. Während einer Behandlung mit Trazodon sollte der Alkoholkonsum vermieden werden.
Levodopa
Antidepressiva können den Metabolismus von Levodopa beschleunigen.
Orale Antikoagulantien / Thrombozytenaggregationshemmer
Veränderungen in der Prothrombinzeit wurden bei Patienten berichtet, die Trazodon und Warfarin gleichzeitig erhielten.
Es wurde über Veränderungen der gerinnungshemmenden Funktionen (Laborwerte und/oder klinische Anzeichen und Symptome) berichtet, die mit verstärkten Blutungen einhergingen.
Andere
Die gleichzeitige Anwendung von Trazodon und Substanzen, die das QT-Intervall verlängern, kann das Risiko ventrikulärer Rhythmusstörungen, insbesondere von Torsade-de-Pointes-Tachykardien, erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung dieser Substanzen mit Trazodon ist Vorsicht geboten.
Da Trazodon ein sehr schwacher Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer ist und die Wirkung von Tyramin auf den Blutdruck nicht verändert, ist eine Interferenz mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Substanzen wie z.B. Guanethidin unwahrscheinlich. Präklinische Studien deuten jedoch darauf hin, dass Trazodon möglicherweise die akuten Wirkungen von Clonidin hemmt.
Obwohl keine Interaktionen mit anderen Antihypertensiva gemeldet worden sind, kann eine mögliche verstärkende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
In Verbindung mit Trazodon ist über eine Erhöhung der Digoxin- und Phenytoin-Blutspiegel berichtet worden. Bei den betreffenden Patienten ist eine Überwachung der Serumspiegel in Betracht zu ziehen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Präparaten auf der Basis von Hypericum perforatum kann es vermehrt zu unerwünschten Wirkungen kommen.
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