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Fachinformation zu Amoxicillin Spirig HC® 200 mg/4 ml, Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen:Spirig HealthCare AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01CA04
Wirkungsmechanismus
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches Aminopenicillin aus der Gruppe der β-Laktamantibiotika, das auf die Bakterienzellwandsynthese einwirkt. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese durch Blockierung der Transpeptidasen. In ausreichender Dosierung wirkt es bakterizid. Amoxicillin ist säurestabil, jedoch empfindlich gegen Penicillinasen (β-Laktamasen).
Pharmakodynamik
In vitro-Empfindlichkeit der Erreger
In der nachfolgenden Liste sind die Keime entsprechend ihrer In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin kategorisiert.
* Klinische Wirksamkeit gegenüber Amoxicillin wurde in klinischen Studien belegt.
** Alle Methicillin-resistenten Staphylococci sind Amoxicillin-resistent.
Üblicherweise empfindliche Keime:
Grampositive Aerobier:
·Bacillus anthracis
·Enterococcus faecalis*
·Streptococcus pyogenes
·Streptococcus spp. (andere β-hämolysierende Streptokokken)*
·Listeria monocytogenes
Gramnegative Aerobier:
·Bordetella pertussis
Andere:
·Leptospira icterohaemorrhagiae
·Treponema pallidum
Keime, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen kann:
Gramnegative Aerobier:
·Escherichia coli*
·Haemophilus influenzae*
·Helicobacter pylori*
·Proteus mirabilis*
·Salmonella spp.
·Shigella spp.
·Neisseria gonorrhoeae*
·Pasteurella spp.
·Vibrio cholerae in manchen Studien wurden über 80% resistente Stämme beschrieben
Grampositive Aerobier:
·Koagulase-negative Staphylococci* (Methicillin-empfindlich), (Penicillinase-positive Isolate sind resistent. Dies sind die meisten Stämme in Europa)
·Staphylococcus aureus** (Methicillin-empfindlich), (Penicillinase-positive Isolate sind resistent. Dies sind die meisten Stämme in Europa).
·Corynebacterium spp.*
·Streptococcus pneumoniae*
·Viridans-Streptokokken-Gruppe*
·Enterococcus faecium (in manchen Studien wurden über 80% resistente Stämme beschrieben).
Grampositive Anaerobier:
·Clostridium spp.
Gramnegative Anaerobier:
·Fusobacterium spp.
Andere:
·Borrelia burgdorferi
Inhärent resistente Keime:
Gramnegative Aerobier:
·Acinetobacter spp.
·Enterobacter spp.
·Klebsiella spp.
·Pseudomonas spp.
·Legionella spp.
·Serratia spp.
·Providencia
·Citrobacter
·Morganella morganii
·Proteus penneri
·Proteus vulgaris
·Yersinia.
·Stenotrophomonas maltophilia
·Burkholderia cepacia
Gramnegative Anaerobier:
·Bacteroides spp. (viele Stämme von Bacteroides fragilis sind resistent)
Andere:
·Chlamydia spp.
·Mycoplasma spp.
Bei durch mässig empfindliche Keime verursachten Infektionen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstestes zu empfehlen, um eine eventuelle Resistenz ausschliessen zu können. Die Empfindlichkeit auf Amoxicillin kann anhand von standardisierten Verfahren, wie sie beispielsweise vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden.

Organismus

Verdünnungstest MHK-Grenzwert (mg/L)

Disktest Hemmhof-Grenzwert
(mm)

Empfindlich (≤)

Resistent (>)

Empfindlich (≥)

Resistent (<)

Enterobacteriaceae

81

8

143

143

Enterococcus spp.3

4

8

103

83

Streptococcus-Gruppen A, B, C und G

0.254

0.254

184

184

Streptococcus pneumoniae

0.55

25

85

85

Streptokokken der Viridans-Gruppe

0,5

2

Fussnote11

Fussnote11

Haemophilus influenzae

26

26

Fussnote12, 3

Fussnote12, 3

Neisseria gonorrhoeae

Fussnote7

Fussnote7

Noch nicht definiert, MHK-Methode verwenden

Neisseria meningitidis

0,125

1

Grampositive Anaerobier ausser Clostridium difficile8

4

8

Gramnegative Anaerobier8

0,5

2

Helicobacter pylori

0,1259

0,1259

Pasteurella multocida

1

1

173

173

Nicht-Spezies-spezifische Grenzwerte10

2

8

Nicht zutreffend

1 Wildtyp-Enterobacteriaceae werden als Aminopenicillin-empfindlich eingestuft.
2 Die meisten Staphylokokken produzieren Penicillinase und sind daher resistent gegen Amoxicillin. Methicillin-resistente Isolate sind - mit wenigen Ausnahmen - gegen alle Beta-Lactame resistent.
3 Die Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin wird von Ampicillin abgeleitet.
4 Die Empfindlichkeit von Streptokokken der Gruppen A, B, C und G gegenüber Penicillinen wird von der Benzylpenicillin-Empfindlichkeit abgeleitet.
5 Die Grenzwerte für Amoxicillin beziehen sich nur auf Nicht-Meningitis-Isolate. Gegenüber Benzylpenicillin uneingeschränkt empfindliche Isolate (MHK ≤0,06 mg/L und/oder empfindlich gemäss Oxacillin-Disk-Test) können als empfindlich gegenüber Amoxicillin eingestuft werden. Für Isolate, die mit einer intermediären Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin eingestuft werden, sollte die orale Behandlung mit Ampicillin, Amoxicillin und Amoxicillin-Clavulansäure vermieden werden.
6 Die Grenzwerte beruhen auf intravenöser Anwendung. Bei Amoxicillin gelten die Grenzwerte nur bei Betalactamase-negativen Isolaten. Betalactamase-positive Isolate sind als resistent anzugeben.
7 Es sollte immer auf Betalactamase getestet werden. Bei positivem Ergebnis ist Resistenz gegen Amoxicillin zu berichten. Die Sensibilität von Betalactamase-negativen Isolaten gegenüber Amoxicillin kann aus Benzylpenicillin abgeleitet werden: sensitiv ≤0.06, resistent >1.
8 Die Empfindlichkeit von Betalactamase-negativen Isolaten gegenüber Amoxicillin kann von Benzylpenicillin abgeleitet werden.
9 Die Grenzwerte beruhen auf epidemiologischen Schwellenwerten (epidemiological cut-off value ECOFF), zur Abgrenzung von Wildtyp-Isolaten gegenüber Stämmen mit reduzierter Empfindlichkeit.
10 Die nicht speziesbezogenen Grenzwerte beruhen auf Mindestdosen von 0,5 g× 3-4 (1,5-2 g/Tag).
11 Benzylpenicillin (1 Einheit) kann zum Test auf Betalactam-Resistenz verwendet werden. Für empfindlich resultierende Isolate (≥18) kann eine Empfindlichkeit gegenüber Beta-Lactamen angegeben werden. Nicht empfindlich resultierende Isolate (<12) sollten auf ihre Empfindlichkeit gegenüber den Einzelwirkstoffen getestet werden. Bei Benzylpenicillin-empfindlichen Isolaten kann die Empfindlichkeit von Benzylpenicillin oder Ampicillin abgeleitet werden. Bei Benzylpenicillin-resistenten Isolaten wird die Empfindlichkeit von Ampicillin abgeleitet.
12 Mit Benzylpenicillin (1 Einheit) kann auf Beta-Lactamase-produzierende Isolate und Isolate mit PBP-Mutationen getestet, jedoch nicht zwischen beiden unterschieden werden.
Resistenz/Resistenzbildung
Die Prävalenz von erworbenen Resistenzen kann für einzelne Spezies sehr hoch sein und geographisch und über die Zeit schwanken. Informationen zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt.
Die relativ seltene sekundäre Resistenz entwickelt sich als Mehrstufenresistenz langsam durch Mutation, Selektion resistenter Bakterienvarianten, Induktion von Penicillinasen (β-Laktamasen).
Komplette Kreuzresistenz besteht mit Ampicillin. Partielle Kreuzresistenz bei gramnegativen Stäbchenbakterien mit Azlocillin, Mezlocillin und mit einigen Cephalosporinen.
Klinische Wirksamkeit
Siehe «Pharmakodynamik».

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