Unerwünschte WirkungenZur Beurteilung der Sicherheit von Aimovig im Vergleich zu einem Placebo bis zu 12 Wochen nach Behandlungsbeginn wurden Daten aus zwei klinischen Phase-3-Studien und zwei klinischen Phase-2-Studien bei Migräne kombiniert.
An den Placebo-kontrollierten Studien nahmen insgesamt 2656 Patienten teil. 1613 Patienten erhielten Aimovig und 1043 Patienten erhielten Placebo. Davon erhielten 893 Patienten eine Dosis von 70 mg Aimovig und 507 Patienten erhielten eine Dosis von 140 mg Aimovig.
Das Gesamtkollektiv zur Beurteilung der Sicherheit, einschliesslich der Patienten in der unverblindeten Verlängerungsphase mit Aimovig, bestand aus 2537 Patienten (3040,2 Patientenjahre), die mindestens eine Dosis Aimovig erhielten: 2280 Patienten wurden mindestens 6 Monate lang behandelt, 1320 Patienten wurden mindestens 12 Monate lang behandelt und 217 Patienten wurden über 5 Jahre behandelt. Das allgemeine Sicherheitsprofil von Aimovig blieb über die 5 Jahre der unverblindeten Behandlungsphase durchweg konstant.
Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert:
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000), «selten» (<1/1'000, >1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000), «Häufigkeit nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Ausschlag, Angioödem und anaphylaktoider Reaktionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» «und «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen»).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Juckreiz.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Erythem oder Juckreiz).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Ausschlag, Angioödem und anaphylaktoider Reaktionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gefässerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Hypertonie (siehe «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
Erkrankung des Gastrointestinaltraktss
Häufigkeit nicht bekannt: Es wurde über Fälle von Obstipation mit schweren Komplikationen berichtet (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
Häufigkeit nicht bekannt: Geschwüre im Mund (z.B. Stomatitis, Mundulzeration, Mundschleimhautbläschen).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufigkeit nicht bekannt: Alopezie.
Häufigkeit nicht bekannt: Ausschlag (z.B. papulöser Ausschlag, exfoliativer Ausschlag, erythematöser Ausschlag, Urtikaria, Blasenbildung).
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Immunogenität
In den vier klinischen Studien zur Migräneprophylaxe (20120178, 20120295, 20120296 und 20120297) betrug die Inzidenz der Entwicklung von Antikörpern gegen Erenumab während der doppelblinden Behandlungsphase 6,3 % (56/884) bei Patienten unter Behandlung mit 70 mg Aimovig (3 von ihnen zeigten in vitro eine neutralisierende Aktivität) und 2,6 % (13/504) bei Patienten unter Behandlung mit 140 mg Aimovig (keiner von ihnen zeigte in vitro eine neutralisierende Aktivität). Unter Einbeziehung der Gesamtdaten aus den 4 Studien bis zur unverblindeten Verlängerungsphase betrug die Inzidenz der Entwicklung von Antikörpern gegen Erenumab 8,0 % (185/2303) bei den Patienten, die während der gesamten Studie nur 70 mg oder 140 mg Aimovig erhielten (8 von ihnen hatten in vitro eine neutralisierende Aktivität). In einer Open-Label-Studie mit einer Behandlungsdauer von bis zu 256 Wochen lag bei Patienten, die während der gesamten Studie nur 70 mg oder 140 mg Aimovig erhielten, die Inzidenz der Entwicklung von Anti-Erenumab-Antikörpern bei 11,0 % (25/225) (2 von ihnen zeigten in vitro neutralisierende Aktivität). Die Entwicklung von Antikörpern gegen Erenumab wirkte sich nicht auf die Wirksamkeit oder Sicherheit von Aimovig aus.
Die Inzidenz von Anti-Drug-Antikörpern (ADAs) hängt in hohem Mass von der Empfindlichkeit und Spezifität des Tests ab. Darüber hinaus kann die beobachtete Inzidenz der Antikörperpositivität (einschliesslich neutralisierender Antikörper) in einem Test von mehreren Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise von der Testmethodik, der Probenhandhabung, dem Zeitpunkt der Probengewinnung, den Begleitmedikamenten und der Grundkrankheit. Aus diesem Grund kann der Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Erenumab mit der Inzidenz von Antikörpern gegen andere Arzneimittel irreführend sein.
Obstipation
Obstipation war eine der häufigsten Nebenwirkungen in klinischen Studien, über die während der 12-wöchigen placebokontrollierten Phase von klinischen Studien berichtet wurde (bis zu 3%).
Alle Fälle waren von leichtem oder mittlerem Schweregrad. Nach Markteinführung wurde zudem über Fälle von Obstipation mit schweren Komplikationen berichtet. Einige Fälle machten einen Spitalaufenthalt, einschliesslich chirurgischer Eingriffe notwendig. Bei den meisten Patienten trat die Obstipation nach der ersten Dosis von Aimovig auf, aber auch später im Behandlungsverlauf wurden Obstipationen berichtet. Die Therapie mit Aimovig wurde in den meisten gemeldeten Fällen mit schwerwiegender Obstipation unterbrochen. Viele dieser Fälle wurden bei Patienten gemeldet, die eine Obstipation in der Vorgeschichte hatten oder gleichzeitig Arzneimittel anwendeten, die mit einer verminderten gastrointestinalen Motilität assoziiert sind (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Hypertonie
Nach Markteinführung wurden Fälle von Hypertonie und Verschlechterung einer vorbestehenden Hypertonie gemeldet. Viele dieser Fälle wurden bei Patienten mit vorbestehender Hypertonie oder Risiko für Hypertonie berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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