ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu PLENVU®:Norgine AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
·Dosis 1: Macrogolum 3350, Natrii sulfas anhydricus, Natrii chloridum, Kalii chloridum
·Dosis 2 (Beutel A und B):
·Beutel A: Macrogolum 3350, Natrii chloridum, Kalii chloridum
·Beutel B: Acidum ascorbicum, Natrii ascorbatum
Hilfsstoffe
·Dosis 1: Sucralosum (E955), Acidum citricum, Aromaticum (Mangoaroma)
·Dosis 2 Beutel A: Aspartamum (E951) 0,88 g pro Beutel A, Aromaticum (Fruchtaroma, enthält Vanillin)

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Darmvorbereitung vor klinischen Massnahmen, die einen sauberen Darm erfordern, beispielsweise endoskopische oder radiologische Untersuchungen des Darms.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene ab 18 Jahren und ältere Patienten:
Eine Darmvorbereitung besteht aus der Verabreichung von zwei separaten, unterschiedlichen 500-ml-Dosen von Plenvu. Während der Darmvorbereitung sollten zu jeder Dosis mindestens 500 ml zusätzliche klare Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, klare Suppe, Fruchtsaft (ohne Fruchtfleisch), Softdrinks, Tee und/oder Kaffee (ohne Milch) zu sich genommen werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Keine besonderen Dosierungsanpassungen von Plenvu sind notwendig bei Patienten mit leichter oder mässiger Leberinsuffizienz. Patienten mit erhöhten Leberfunktionsparametern wurden in die klinischen Studien eingeschlossen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Keine besonderen Dosierungsanpassungen von Plenvu sind notwendig bei Patienten mit leichter oder mässiger Niereninsuffizienz. Patienten mit leichter oder mässiger Niereninsuffizienz wurden in die klinischen Studien eingeschlossen.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund fehlender klinischer Studien ist die Verabreichung an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Verabreichungsschema
Die Einnahme kann nach einem der unten beschriebenen Einnahmeregimes erfolgen:
·Auf zwei Tage verteilte Einnahme, wobei die erste Dosis am Abend vor der klinischen Untersuchung und die zweite Dosis am Morgen des Untersuchungstages ca. 12 Stunden nach Dosis 1 eingenommen wird, oder
·Einnahme nur am Morgen, wobei beide Dosen am Morgen des Untersuchungstages eingenommen werden; Dosis 2 sollte frühestens zwei Stunden nach Dosis 1 eingenommen werden, oder
·Einnahme am Vortag, wobei beide Dosen am Abend vor der klinischen Untersuchung eingenommen werden; Dosis 2 sollte frühestens zwei Stunden nach Dosis 1 eingenommen werden.
Das geeignete Dosierungsschema sollte entsprechend dem zeitlichen Ablauf der klinischen Untersuchung ausgewählt werden.
Art der Anwendung
·Dosis 1: Der Inhalt von Dosis 1 wird mit Wasser auf 500 ml aufgefüllt und gemischt. Die rekonstituierte Lösung sowie zusätzlich dazu 500 ml klare Flüssigkeit sollten innerhalb von 60 Minuten getrunken werden. Ein Wechsel in der Reihenfolge von rekonstituierter Lösung und klarer Flüssigkeit ist erlaubt.
·Dosis 2: Der Inhalt beider Beutel von Dosis 2 (Beutel A und B zusammen) wird mit Wasser auf 500 ml aufgefüllt und gemischt. Die rekonstituierte Lösung sowie zusätzlich dazu 500 ml klare Flüssigkeit sollten innerhalb von 60 Minuten getrunken werden. Ein Wechsel in der Reihenfolge von rekonstituierter Lösung und klarer Flüssigkeit ist erlaubt.
In einigen Fällen kann die Einnahme der rekonstituierten Lösung verlangsamt oder vorübergehend unterbrochen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Zusätzlich zu der Flüssigkeitsaufnahme durch die Behandlung mit Plenvu darf jederzeit zusätzliche klare Flüssigkeit (z.B.: Wasser, klare Suppe, Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch, Softdrinks, Tee und/oder Kaffee ohne Milch) während des gesamten Darmvorbereitungsprozesses eingenommen werden.
Hinweis: rot oder violett gefärbte Flüssigkeiten sollten vermieden werden (z.B.: Johannisbeersaft), da diese den Darm verfärben können.
Die Einnahme jeglicher Flüssigkeiten sollte beendet werden, zumindest:
·zwei Stunden vor der klinischen Untersuchung unter Vollnarkose, oder
·eine Stunde vor der klinischen Untersuchung ohne Vollnarkose
Information bezüglich der Einnahme von Mahlzeiten
·Auf zwei Tage verteilte Einnahme und Einnahme am Vortag: Am Tag vor der klinischen Untersuchung kann der Patient ein leichtes Frühstück und ein leichtes Mittagessen zu sich nehmen. Das leichte Mittagessen muss mindestens 3 Stunden vor der Einnahme der ersten Dosis beendet sein.
·Einnahme nur am Morgen: Am Tag vor der klinischen Untersuchung kann der Patient ein leichtes Frühstück, ein leichtes Mittagessen und eine klare Suppe und/oder Naturjoghurt zum Abendessen zu sich nehmen. Das Abendessen sollte ungefähr um 20 Uhr beendet sein.
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, entsprechend Zeit einzuplanen, um zum Ort der Koloskopie zu gelangen.
Ab dem Beginn der Einnahme von Plenvu bis zum Ende der klinischen Massnahme darf der Patient keine feste Nahrung zu sich nehmen.

Kontraindikationen

Nicht anwenden bei Patienten, bei denen Folgendes bekannt ist oder vermutet wird:
·Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung
·Gastrointestinale Obstruktion oder Perforation
·Störungen der Magenentleerung (z.B. Magenatonie)
·Ileus
·Toxisches Megakolon als Komplikation schwerer entzündlicher Darmerkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Plenvu darf nicht bei bewusstlosen Patienten angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wie bei anderen Macrogol enthaltenden Produkten ist die Möglichkeit allergischer Reaktionen wie Hautausschlägen, Urtikaria, Pruritus, Dyspnoe, Angioödemen und Anaphylaxie gegeben.
Plenvu sollte bei anfälligen Patienten mit schlechtem Gesundheitszustand oder schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen nur mit Vorsicht angewendet werden, wie z.B.:
·Eingeschränktem Würgereflex oder Aspirations- oder Regurgitationstendenz
·Getrübtem Bewusstseinszustand
·Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/Minute/1,73 m2)
·Herzinsuffizienz Stadium III oder IV
·Gefahr von Arrhythmien, z.B. aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen bzw. Arzneimitteln zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen, Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenerkrankung
·Dehydratation
·Schwerer akuter entzündlicher Darmerkrankung
Vor dem Einsatz von Plenvu sollte eine eventuell vermutete Dehydratation korrigiert werden.
Patienten, die nicht bei vollem Bewusstsein sind, und Patienten, bei denen es zu einer Aspiration oder Regurgitation kommen könnte, sollten während der Anwendung engmaschig überwacht werden, insbesondere bei Verabreichung über eine Nasogastralsonde.
Falls Anzeichen von Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen oder Arrhythmien auftreten (z.B. Ödeme, Atemnot, zunehmende Müdigkeit, Herzinsuffizienz), sind Elektrolytkonzentrationen im Plasma zu bestimmen, das EKG zu kontrollieren und eventuelle Abweichungen adäquat zu behandeln.
Bei geschwächten und gebrechlichen Patienten, Patienten mit einem schlechten Gesundheitszustand, mit klinisch signifikanter Niereninsuffizienz, Arrhythmien und einem Risiko für Elektrolytstörungen sollte der Arzt bzw. die Ärztin vor und nach der Behandlung eine Überprüfung der Elektrolytwerte und die Durchführung von Nierenfunktionstests und eines EKGs in Betracht ziehen.
Es wurde in seltenen Fällen von schweren Arrhythmien einschliesslich Vorhofflimmern berichtet, welche mit dem Gebrauch von ionischen osmotischen Laxantien einhergehen. Diese treten hauptsächlich bei Patienten mit bestehenden kardialen Risikofaktoren und Elektrolytstörungen auf.
Falls Symptome wie starke abdominelle Aufblähung, Blähungen, Bauchschmerzen oder andere Reaktionen auftreten, die das Fortsetzen der Darmvorbereitung erschweren, sollte der Patient das Trinken von Plenvu verlangsamen.
Ischämische Kolitis
Bei Patienten, die zur Darmvorbereitung mit Macrogol behandelt wurden, wurden nach der Markteinführung Fälle von ischämischer Kolitis, einschließlich schwerer Fälle, berichtet. Macrogol sollte bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ischämische Kolitis oder bei gleichzeitiger Anwendung stimulierender Abführmitteln (wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat) vorsichtig angewendet werden. Patienten, die mit plötzlichen Abdominalschmerzen, rektalen Blutungen oder anderen Symptomen einer ischämischen Kolitis vorstellig werden, sind unverzüglich zu untersuchen.
Bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel kann aufgrund des Wirkstoffes Ascorbat eine akute Hämolyse auftreten (Natrium-Ascorbat und Ascorbinsäure).
Plenvu beinhaltet Aspartam (eine Quelle von Phenylalanin), welches für Menschen mit Phenylketonurie schädlich sein kann.
Bei Patienten mit Schluckbeschwerden, die den Zusatz eines Verdickungsmittels zu Flüssigkeiten benötigen, um sie angemessen schlucken zu können, sind Interaktionen zu berücksichtigen, siehe Rubrik «Interaktionen».
Plenvu enthält 458,5 mmol (10,5 g) Natrium pro Behandlungsverlauf, entsprechend 525% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Nur ein Teil des Natriums wird absorbiert, siehe Rubrik «Pharmakokinetik».
Plenvu enthält 29,4 mmol (1,15 g) Kalium pro Behandlungsverlauf. Dies sollte bei Patienten beachtet werden, deren Nierenfunktion eingeschränkt ist oder die eine kaliumarme Diät einhalten müssen, siehe Rubrik «Pharmakokinetik».
Bei Kindern und Jugendlichen: siehe auch «Dosierung / Anwendung».
Die Einnahme der zubereiteten Plenvu-Lösung ersetzt nicht die reguläre Flüssigkeitszufuhr; diese muss weiterhin gewährleistet sein.

Interaktionen

Die Interaktion von Plenvu mit anderen Arzneimitteln wurde bisher nicht geprüft. Publizierte Daten mit anderen oralen Polyethylenglykol Präparaten konnten eine Abnahme der AUC und Cmax von Digoxin sowie eine Reduktion der kumulativ ausgeschiedenen Menge von Ranitidin zeigen. Oral eingenommene Arzneimittel (z.B. orale Kontrazeptiva), die eine Stunde vor, während bzw. bis zu einer Stunde nach Anwendung von Plenvu eingenommen werden, können möglicherweise aus dem Verdauungstrakt ausgeschwemmt und nicht absorbiert werden. Deshalb sollten andere oral einzunehmende Arzneimittel, insbesondere orale Kontrazeptiva, 1 Stunde vor, während und bis zu 1 Stunde nach der Einnahme von Plenvu nicht eingenommen werden.
Plenvu kann bei der Verwendung mit stärkebasierten Verdickungsmitteln in Lebensmitteln zu einer potenziellen Wechselwirkung führen. Der Bestandteil Macrogol wirkt der verdickenden Wirkung von Stärke entgegen und verflüssigt wirksam Präparate, die für Menschen mit Schluckbeschwerden dick bleiben müssen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine kontrollierten Studien mit Schwangeren und über die Anwendung während der Stillzeit vor. Tierexperimentelle Untersuchungen mit niedermolekularen PEGs, Ascorbinsäure und Natriumsulfat geben keine Hinweise auf reproduktionstoxische Effekte.
Plenvu sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sein denn, der Arzt bzw. die Ärztin hält dies für klar erforderlich.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zu einem Übertritt der Wirkstoffe von Plenvu in die Muttermilch vor. Von einer Anwendung während der Stillzeit wird daher abgeraten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Plenvu hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Durchfall ist ein erwartetes Ergebnis der Darmvorbereitung. Aufgrund der Art der Intervention treten bei den meisten Patienten während der Darmvorbereitung unerwünschte Reaktionen auf. Diese sind im Einzelfall unterschiedlich, häufig kommt es während der Darmvorbereitung bei den Patienten zu Übelkeit, Erbrechen, abdominaler Aufblähung, Bauchschmerzen, analen Irritationen und Schlafstörungen. Dehydratation kann auf Grund von Diarrhoe und/oder Erbrechen auftreten.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Daten aus klinischen Studien liegen für über eintausend mit Plenvu behandelte Patienten vor, bei denen aktiv Daten zu unerwünschten Wirkungen erhoben wurden. Die unten stehende Tabelle führt die Nebenwirkungen auf, die in den klinischen Studien von Plenvu beobachtet wurden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100, <1/10)
Gelegentlich (>1/1000, <1/100)
Selten (>1/10'000, <1/1000)
Sehr selten (<1/10'000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig
(>1/100, <1/10)

Gelegentlich
(>1/1000, <1/100)

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Dehydratation

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Migräne, Somnolenz

Herzerkrankungen

Palpitationen, Sinustachykardie

Gefässerkrankungen

Vorübergehender Anstieg des Blutdruckes, Hitzewallungen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Nausea, Erbrechen

Abdominale Aufblähung, Beschwerden im Analbereich, Abdominalschmerzen, Abdominalschmerzen Oberbauch, Abdominalschmerzen Unterbauch

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Durst*, Fatigue, Asthenie, Schüttelfrost**, Schmerzen

Untersuchungen

Vorübergehender Anstieg der Leberenzyme***
Hypernatriämie, Hyperkalzämie, Hypophosphatämie, Hypokaliämie, erniedrigtes Bicarbonat, Anionenlücke vergrössert/verkleinert, hyperosmolarer Zustand

*Durst beinhaltet die bevorzugten Termini; Durst, trockener Mund und trockener Hals
**Schüttelfrost beinhaltet die bevorzugten Termini; Schüttelfrost, Hitzegefühl und Kältegefühl
***Vorübergehender Anstieg der Leberenzyme beinhaltet die bevorzugten Termini; ALT erhöht, AST erhöht, GGT erhöht, hepatische Enzyme erhöht, Transaminasen erhöht
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung kann starke Diarrhoe auftreten. Im Falle einer Überdosierung kann ein Flüssigkeitsersatz und eine Elektrolytkorrektur erforderlich sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A06AD65
Wirkungsmechanismus
Die orale Verabreichung der Macrogol-Elektrolytlösung bewirkt Diarrhoe und führt damit zu einer raschen Entleerung des Kolons.
Die pharmakodynamischen Eigenschaften dieser osmotisch wirkenden Darmvorbereitung sind eine Kombination der direkten synergistischen osmotischen Wirkung der Komponenten von Plenvu (Macrogol 3350 plus Natriumsulfat-Komponenten in Dosis 1 und Ascorbat plus Macrogol 3350-Komponenten in Dosis 2) und der Induktion von propulsiven Kontraktionen der glatten Darmmuskulatur, die die abführende Wirkung induziert. Die physiologische Konsequenz ist ein propulsiver Dickdarmtransport der erweichten Stühle.
Pharmakodynamik
Die in der Formulierung vorhandenen Elektrolyte und die zusätzliche klare Flüssigkeitsaufnahme sind notwendig, um klinisch signifikante Veränderungen von Natrium, Kalium oder Wasser zu verhindern und somit das Dehydratationsrisiko zu reduzieren.
Macrogol 3350 ist chemisch inert und in Wasser gut löslich. Die absorbierte Menge bezieht sich auf ihr Molekulargewicht, wobei höhere Molekulargewichte weniger leicht absorbiert werden. Die Hauptwirkung von Macrogol 3350 besteht darin, den Wassergehalt im Darm durch Ausübung einer osmotischen Wirkung zu erhöhen. Macrogol 3350 ist in der Lage, Wasser im Verhältnis von 100 Wassermolekülen zu jedem Molekül von Macrogol 3350 zu binden, und es konnte gezeigt werden, dass die zunehmende osmotische Leistung von Macrogol 3350 zu einem nahezu linearen Anstieg von Stuhlgewicht und Stuhlwasserausscheidung führt.
Die osmotische Wirkung von Ascorbat basiert auf dem nicht absorbierten Teil; der Einschluss von Ascorbinsäure und Natriumascorbat in eine Einzeldosis soll die Absorption begrenzen und die osmotische Wirkung maximieren. Orale Ascorbat-Dosen oberhalb von 2 g unterliegen einer sehr geringen systemischen Absorption, und der Grossteil der verabreichten Menge liegt im Dickdarm vor.
Der Grossteil des Sulfats wird nicht absorbiert und verbleibt im Darm, was zu der synergistischen osmotischen Wirkung in Dosis 1 beiträgt. Die osmotische Wirkung von Natriumsulfat wird durch Reizung der Darmschleimhaut durch hohe intraluminale Konzentrationen von Sulfationen bewirkt.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben

Pharmakokinetik

Absorption
Die überwiegende Mehrheit (> 99,7%) von Macrogol 3350 wird nicht vom Magen-Darm-Trakt absorbiert und wird über den Stuhl ausgeschieden.
Ascorbat wird mittels natriumabhängigem aktiven Transport mit begrenzter Kapazität absorbiert; es wurde berichtet, dass eine orale Einzeldosis von über 2 g die jejunale Absorption sättigt.
Der Grossteil des oralen Sulfats wird nicht absorbiert, und verhindert durch den Aufbau eines elektrochemischen Gradienten die Absorption von begleitenden Natriumionen. Geringe Mengen an Sulfationen werden im gesamten Magen-Darm-Trakt absorbiert, was zu dem Pool von essentiellem anorganischen Sulfat beiträgt, welches durch den Abbau von schwefelhaltigen Aminosäuren gebildet wird. Der Grossteil des absorbierten anorganischen Sulfats wird unverändert durch glomeruläre Filtration eliminiert und unterliegt einer sättigbaren tubulären Reabsorption.
Distribution
Keine Angaben
Metabolismus
Keine Angaben
Elimination
Die Literatur berichtet, dass jegliches Macrogol 3350, welches absorbiert wird, über den Urin ausgeschieden wird.
Das nicht absorbierte Ascorbat verbleibt im Darmlumen, und es wird geschätzt, dass ungefähr 96% (48 g) der Ascorbat-Komponente im Stuhl ausgeschieden wird. Ascorbat ist ein normaler Bestandteil des Blutes, aber wenn die Plasmakonzentrationen ungefähr 15 μg/ml überschreiten, wird überschüssige Ascorbinsäure, hauptsächlich unverändert, über den Urin ausgeschieden.
Osmotisch wirkende Darmpräparate führen zu starker Diarrhoe, was zu einer weitgehenden Eliminierung des Produktes über den Stuhl führt. Sie können auch zu Veränderungen im Elektrolythaushalt im Körper führen, oft mit Verlust von Natrium und Kalium. Das zusätzliche Natrium und Kalium, welches in der Plenvu-Formulierung enthalten ist, hilft, die Elektrolyte im Gleichgewicht zu halten. Während eine gewisse Absorption von Natrium stattfindet, sollte die Hauptmenge an Natrium über den Stuhl in Form von Natriumsalz von Sulfat und Ascorbat ausgeschieden werden, welche die osmotisch aktiven Bestandteile in der Plenvu-Zusammensetzung sind.
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.

Präklinische Daten

Präklinische Studien haben gezeigt, dass Macrogol 3350, Ascorbinsäure und Natriumsulfat kein signifikantes systemisches Toxizitätspotenzial haben.
Mutagenität
Es wurden keine Studien zur Genotoxizität mit dem Präparat durchgeführt.
Die verfügbaren Daten über Macrogole von relevanter Grösse, Natriumsulfat und Ascorbinsäure zeigten jedoch keine besondere Gefährdung für den Menschen auf der Grundlage von Studien zur Genotoxizität.
Karzinogenität
Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität mit dem Präparat durchgeführt. Die verfügbaren Daten über Macrogole von relevanter Grösse, Natriumsulfat und Ascorbinsäure zeigten jedoch keine besondere Gefährdung für den Menschen auf der Grundlage von Studien zur Kanzerogenität.
Reproduktionstoxizität
Es wurden keine Studien zur Reproduktionstoxizität mit dem Präparat durchgeführt. Die verfügbaren Daten über Macrogole von relevanter Grösse, Natriumsulfat und Ascorbinsäure zeigten jedoch keine besondere Gefährdung für den Menschen auf der Grundlage von Studien zur Reproduktionstoxizität.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Die zubereitete Lösung muss innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden.
Besondere Lagerungshinweise
Plenvu darf vor dem Öffnen nicht über 25 °C aufbewahrt werden. Wenn Sie Plenvu in Wasser aufgelöst haben, die Lösungen (abgedeckt) unter 25 °C lagern. Die Lösungen können im Kühlschrank aufbewahrt werden (2 – 8 °C). Nicht länger als 24 Stunden aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Die Rekonstitution von Plenvu in Wasser kann bis zu etwa 8 Minuten dauern und wird am besten durch Zugabe des Pulvers in das Mischgefäss, gefolgt von Wasser, durchgeführt. Der Patient sollte warten, bis sich das gesamte Pulver aufgelöst hat, bevor die Lösung getrunken wird.
Nach der Rekonstitution im Wasser kann die Einnahme von Plenvu sofort beginnen oder, falls bevorzugt, kann die Lösung vor Einnahme gekühlt werden.

Zulassungsnummer

66751 (Swissmedic)

Packungen

Einzelpackung bestehend aus 3 Beuteln: ein Beutel Dosis 1 und zwei Beutel Dosis 2 (Beutel A und B) (Abgabekategorie B)

Zulassungsinhaberin

Norgine AG
6005 Luzern

Stand der Information

Juni 2024

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home