ZusammensetzungWirkstoffe
Minoxidil.
Hilfsstoffe
Ethanol, Propylenglycol, gereinigtes Wasser.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenZur topischen Behandlung der Alopecia androgenetica bei Männern im Alter von 18 – 65 Jahren. Minorga 5 % Lösung reduziert den übermässigen Haarausfall und fördert das Wachstum neuer Haare.
Minorga 5 % Lösung kann auf ärztliche Verschreibung zur topischen Behandlung der Alopecia androgenetica bei Frauen angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierung/AnwendungMinorga 5 % Lösung ist nur für den äusseren Gebrauch auf der gesunden Kopfhaut bestimmt. Das Haar und die Kopfhaut sollen vollkommen trocken sein. Minorga 5 % Lösung soll nur auf der Kopfhaut angewendet und nicht auf andere Körperregionen aufgetragen werden.
Dosierungsempfehlung
Männer von 18 bis 65 Jahren
Eine Dosis von 1 ml Minorga 5 % Lösung wird zweimal täglich (morgens und abends) auf die betroffenen Stellen aufgetragen, ausgehend von der Mitte der betroffenen Stelle, und evtl. mit den Fingerspitzen verteilt (nicht einmassieren). Anschliessend Hände gründlich waschen, um eine Verschleppung, die zu Hypertrichose an unerwünschten Orten führen kann, zu vermeiden. Diese Dosis soll ungeachtet der Grösse der betroffenen Stelle appliziert werden. Die Gesamtdosis soll 2 ml pro Tag (entsprechend 100 mg Minoxidilum) nicht überschreiten.
Frauen
Nur nach ärztlicher Verschreibung, weil es bei Frauen sehr häufig (bis zu einem Drittel der Fälle) zu einer Gesichtsbehaarung kommen kann. Nach ärztlicher Verschreibung gilt die gleiche Dosierungsempfehlung wie für Männer.
Therapiedauer
Bis zum Nachwachsen neuer Haare muss Minorga 5 % Lösung mindestens 2-4 Monate zweimal täglich angewendet werden. Eine häufigere Anwendung oder die Verwendung grösserer Mengen bringt keine verbesserten Ergebnisse. Um das neue Haarwachstum zu fördern und zu erhalten, ist eine regelmässige Anwendung (zweimal täglich) erforderlich. Anderenfalls wird der Haarausfall wieder einsetzen.
Minoxidil bewirkt, dass sich Haare vermehrt von der Ruhephase (Telogenphase) in die Wachstumsphase (Anagenphase) verlagern. Deshalb kann es vorübergehend zu vermehrtem Haarausfall kommen, da die alten Haare von neuen nachwachsenden Haaren verdrängt werden («Shedding»). Dieser temporär verstärkte Haarausfall tritt in der Regel 2-6 Wochen nach Therapiebeginn auf und klingt nach ein paar Wochen ab (erstes Zeichen der Minoxidil-Wirkung). Falls der vermehrte Haarausfall anhält, soll die Behandlung mit Minorga beendet und ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.
Korrekte Art der Anwendung
Es gibt zwei verschiedene Sprühgeräte zum Auftragen des Arzneimittels: Pumpsprayapplikator (indiziert, wenn die zu behandelnden Bereiche gross sind), Pumpsprayapplikator mit Applikator (indiziert, wenn die zu behandelnden Bereiche klein sind oder mit Haaren bedeckt sind).
Die Packung mit 1 Flasche mit 60 ml enthält 1 Applikator.
Die Packung mit 3 Flaschen à 60 ml enthält 2 Applikatoren.Für die Dosis von 1 ml Minorga 5% Lösung werden bei den Pumpspray 7 Sprühstösse benötigt.
Spülen Sie den Pumpspray und/oder den Applikator nach jedem Gebrauch aus.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Es gibt keine speziellen Dosierungsempfehlungen für die Anwendung bei älteren Patienten oder bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz.
Kontraindikationen·Schwangerschaft/Stillzeit
··Überempfindlichkeit gegenüber Minoxidil oder den enthaltenen Hilfsstoffen
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenMinorga 5 % Lösung sollte angewendet werden, wenn die Kopfhaut normal und gesund, d.h. nicht gerötet, entzündet, infiziert, gereizt ist oder schmerzt, da dies die perkutane Absorption beeinflussen kann. Zwar haben ausführliche klinische Studien mit Minoxidil 5 % Lösung keine Anzeichen für eine klinisch relevante Resorption von Minoxidil mit systemischen Wirkungen ergeben. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass durch eine gesteigerte Resorption von Minoxidil über die Kopfhaut (infolge Missbrauchs, geschädigter Hornschicht der Kopfhaut: verursacht durch Entzündungen oder Krankheitsprozesse in der Haut, z.B. Abschürfungen der Kopfhaut, Psoriasis der Kopfhaut oder individueller Faktoren), systemische Wirkungen auftreten (siehe «Pharmakokinetik» und «Überdosierung»).
Minoxidil ist nicht indiziert, wenn der Haarausfall nicht erblich bedingt ist, bei plötzlichem und/oder kreisrundem Haarausfall, bei Haarausfall nach Geburt eines Kindes, oder wenn der Grund für den Haarausfall unbekannt ist.
Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Arrhythmien in der Anamnese sollten vor der Verwendung von Minorga 5 % Lösung einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren. Bei Blutdruckabfall (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), Auftreten von Brustschmerzen, schnellem Herzschlag, Schwäche, Schwindel, plötzlicher Gewichtszunahme, geschwollenen Händen oder Füssen, bleibender Rötung, Irritation der Kopfhaut, Verschlimmerung bereits bestehender Symptome dieser Art oder anderen unerwarteten neuen Symptomen ist das Arzneimittel abzusetzen und ein Arzt bzw. eine Ärztin zu konsultieren.
Eine versehentliche Einnahme der Lösung kann zu schwerwiegenden unerwünschten Reaktionen des Herzens führen. Daher muss das Produkt für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Das Einatmen der Spraydämpfe ist zu vermeiden.
Die Wirkungen von Minorga 5 % Lösung bei Patienten mit gleichzeitigen Hautkrankheiten oder solchen, die topisch angewandte Kortikosteroide oder andere dermatologische Präparate verwenden, sind nicht bekannt.
Minorga 5 % Lösung sollte nicht gleichzeitig mit anderen auf der Kopfhaut angewendeten Topika benutzt werden.
Minorga 5% Lösung enthält Alkohol und verursacht Brennen und Reizung in den Augen. Bei versehentlichem Kontakt mit empfindlichen Stellen (Augen, geschürfte Haut, Schleimhäuten) sollten diese mit reichlich kaltem Wasser gespült werden.
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit einer Anwendung von Minorga 5% Lösung bei Patienten unter 18 oder über 65 Jahren ist nicht ausreichend belegt. Deshalb sollte Minorga 5% Lösung in diesen Altersgruppen nicht angewendet werden.
InteraktionenPharmakokinetische Interaktionen
Minorga 5 % Lösung soll nicht zusammen mit anderen Dermatika (äusserlich anzuwendenden Kortikosteroiden, Tretinoin, Retinoiden, Anthralin, usw.) oder mit Mitteln, die die Hautresorption verstärken, angewendet werden.
Pharmakodynamische Interaktionen
Derzeit liegen keine Hinweise zu Wechselwirkungen von Minorga 5 % Lösung mit anderen Arzneimitteln vor. Obwohl klinisch nicht nachgewiesen, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass resorbiertes Minoxidil bei der gleichzeitigen Einnahme von Antihypertonika oder Arzneimitteln zur Behandlung von erektiler Dysfunktion Wechselwirkungen aufweisen kann. So könnte die orthostatische Hypotonie bei Patienten, die gleichzeitig periphere Vasodilatatoren einnehmen verstärkt sein.
Wegen einer Unterdrückung der Reflextachykardie ist dieses Risiko auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Betablockern nicht auszuschliessen.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und gut kontrollierten Studien zur Anwendung von Minorga 5 % Lösung bei schwangeren Frauen vor.
Es besteht ein potentielles Risiko für fetale Schäden beim Menschen (siehe «Präklinische Daten»).
Das Präparat darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Stillzeit
Systemisch absorbiertes Minoxidil wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Daher sollen stillende Mütter Minorga 5 % Lösung nicht anwenden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenAls Nebenwirkung von Minoxidil kann Schwindel oder niedriger Blutdruck auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
In diesen Fällen kann Minorga 5 % Lösung einen ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben. Betroffene Personen dürfen daher nicht aktiv am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
Unerwünschte WirkungenDie Häufigkeit der unerwünschten Reaktionen wurde gemäss der folgenden Konvention definiert:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1000, < 1/100), selten (≥1/10'000, < 1/1000), sehr selten (< 1/10'000).
Daten aus mehreren klinischen Studien mit Minoxidil 2 % und 5 % Lösungen mit insgesamt 1197 behandelten Personen (Männer und Frauen) wurden bezüglich unerwünschter Wirkungen (mit einer Inzidenzrate von mehr als 1 % und höher als Placebo) in sieben placebokontrollierten klinischen Studien ausgewertet sowie unerwünschte Wirkungen, die nach der Markteinführung aufgetreten sind.
In Vergleichsstudien mit Minoxidil 5 % Lösung, Minoxidil 2 % Lösung und Placebo waren die dermatologischen Nebenwirkungen in der 5 %-Gruppe häufiger, jedoch von Typ und Schwere gleich wie in der 2 %-Gruppe.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: nicht spezifische allergische Reaktionen, Urticaria, allergische Rhinitis, generalisiertes Ödem oder Gesichtsödem.
Sehr selten: Angioödem (das Auftreten von Angioödemen kann von den folgenden Nebenwirkungen begleitet werden: Lippenödem, Schwellung der Lippe, Ödem am Mund, oropharyngeale Schwellung, Rachenödem, geschwollene Zunge und Zungenödem), Überempfindlichkeit (das Auftreten dieser Reaktionen kann von den folgenden Beschwerden begleitet sein: generalisiertes Erythem und Beengtheit in der Kehle), allergische Kontaktdermatitis.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: depressive Verstimmung
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Schwindel
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen inkl. Verminderung der Sehschärfe, Augenirritationen
Herzerkrankungen
Sehr selten: Tachykardie, Palpitationen
Gefässerkrankungen
Selten: Abfallen des Blutdrucks/Hypotension
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit
Sehr selten: Erbrechen
Erkrankungen der Haut- und des Unterhautgewebes
Häufig: Ekzematische Reaktionen, Dermatitis, Dermatitis acneiform, Haarausfall und Alopezie, Hypertrichose (inkl. Wachstum von Gesichtshaaren bei Frauen), lokale Erytheme, Pruritus, trockene schuppende Haut, Ausschlag
Selten: Veränderungen der Haarfarbe und Haarstruktur (dies ist insbesondere bei grauem Haar, beim Schwimmen in chemisch aufbereitetem Wasser (Schwimmbecken), oder falls die Minorga 5 % Lösung sich verfärbt hat möglich).
Sehr selten: Reaktionen an der Applikationsstelle (diese können manchmal in der Nähe liegende Körperteile wie die Ohren und das Gesicht betreffen und bestehen typischerweise aus Irritationen, Schmerzen, Ödemen und Erythema, können aber mit Exfoliation, Blasenbildung, Blutungen und Geschwürbildung gelegentlich auch schwerwiegender ausfallen).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Als nicht dermatologische, systemische Nebenwirkungen wurden sehr selten sexuelle Dysfunktionen beobachtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: peripheres Ödem
Sehr selten: Brustschmerzen
Untersuchungen
Häufig: Gewichtszunahme
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Erhöhte systemische Absorption von Minoxidil kann möglicherweise auftreten, wenn Minorga 5 % Lösung in höheren Dosen als empfohlen auf eine grössere Körperoberfläche oder auf andere Stellen als auf die Kopfhaut aufgetragen wird.
Eine versehentliche Einnahme kann systemische Wirkungen auslösen, die mit der gefässerweiternden Wirkung des Arzneimittels zusammenhängen (2 ml Minorga 5 % Lösung enthalten 100 mg Minoxidil, was der zur Behandlung der Hypertonie bei Erwachsenen maximal empfohlenen Tagesdosis entspricht). Anzeichen und Symptome einer Überdosierung dürften sich höchstwahrscheinlich als kardiovaskuläre Wirkungen mit begleitender Flüssigkeitsretention, erniedrigtem Blutdruck, Tachykardie und Lethargie äussern.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
D11AX01
Wirkungsmechanismus
Der genaue Wirkungsmechanismus von Minoxidil zur topischen Behandlung von Haarausfall ist nicht vollständig geklärt, aber Minoxidil kann den Prozess des Haarausfalls bei androgenetischer Alopezie durch folgende Wirkungen rückgängig machen:
·Vergrösserung des Durchmessers des Haarschafts
·Stimulation des anagenen Wachstums
·Verlängerung der Wachstumsphase
·Stimulation des Übergangs von der Ruhe- in die Wachstumsphase
Pharmakodynamik
Als peripherer Vasodilatator verbessert Minoxidil die Mikrozirkulation der Haarfollikel. Minoxidil stimuliert den Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF). VEGF ist sehr wahrscheinlich verantwortlich für die erhöhte kapilläre Durchlässigkeit, welche bezeichnend ist für die hohe metabolische Aktivität, die während der Wachstumsphase beobachtet wird.
Klinische Wirksamkeit
Bei regelmässiger Anwendung in den empfohlenen Dosierungen wird bei der Mehrheit der Patienten nach wenigen Wochen der übermässige Haarausfall gestoppt. Nach zwei bis vier Monaten ist das Wachstum neuer Haare sichtbar. Ein kosmetisch befriedigendes Nachwachsen von Terminalhaaren wird bei bis zu 40 % der mit Minoxidil 2 % Lösung behandelten Patienten nach einem Jahr Behandlung beobachtet; mit Minoxidil 5 % Lösung ist die Wirkung verstärkt. Der Wirkungseintritt und der Grad der Verdichtung des Kopfhaares sind individuell unterschiedlich. Nach Absetzen der Therapie stellt sich innerhalb von drei bis vier Monaten der Zustand wie vor der Behandlung wieder ein.
Fortgeschrittene androgenetische Alopezien und seit mehr als zehn Jahren bestehende Alopezien sprechen selten bzw. nicht auf Minorga an.
PharmakokinetikAbsorption
Bei der topischen Applikation von Minorga wird Minoxidil von der gesunden, intakten Kopfhaut nur schwach resorbiert. Durchschnittlich 1,7 % (zwischen 0,3 bis 4,5 %) der aufgetragenen Wirkstoffmenge erreichen schliesslich den Systemkreislauf. Im Vergleich dazu wird bei der oralen Verabreichung von Minoxidil-Tabletten praktisch die gesamte Menge (90 - 100 %) vollständig im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Bei einer Studie mit Männern lag die Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von Minoxidil im Serum für die 2 % Lösung bei durchschnittlich 7,54 ng·h/mL (im Vergleich zu einer durchschnittlichen AUC von 35,1 ng·h/mL für die orale Formulierung von 2,5 mg). Die durchschnittliche maximale Plasmakonzentration (Cmax) für die topische Lösung lag bei 1,25 ng/mL, verglichen mit 18,5 ng/mL nach Einnahme der oralen Dosis von 2,5 mg.
Die systemische Absorption von Minoxidil 5 % Schaum wurde in einer Pharmakokinetik-Studie bei Testpersonen mit androgenetischer Alopezie im Vergleich zu Minoxidil 5 % Lösung ermittelt. Es wurde gezeigt, dass bei männlichen Testpersonen die systemische Absorption von 2x täglich appliziertem Minoxidil 5 % Schaum etwa die Hälfte der Menge betrug, die nach Applikation von Minoxidil 5 % Lösung absorbiert wurde.
Die hämodynamischen Effekte von Minoxidil werden erst evident, wenn die durchschnittliche Konzentration von Minoxidil im Serum einen Wert von 21,7 ng/mL erreicht.
Die Konzentration von Minoxidil im Serum nach topischer Anwendung von Minoxidil Lösung ist von der individuellen perkutanen Absorptionsrate abhängig. Die Plasmaspiegel waren nach Anwendung von Minoxidil 5 % Lösung etwa zweimal höher als nach Minoxidil 2 % Lösung. Die Einflüsse von gleichzeitig bestehenden Hautkrankheiten auf die Resorption sind nicht bekannt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Distribution
Obwohl in der Vergangenheit berichtet wurde, dass Minoxidil nicht an Plasmaproteine gebunden ist, wurde mit einer In-Vitro-Ultrafiltrationsmethode eine reversible Proteinbindung an menschliche Plasmaproteine zwischen 37 und 39 % gezeigt.
Da nur 1–2 % des topisch applizierten Minoxidils absorbiert wird, ist der Grad der Plasmaproteinbindung, die nach der topischen Applikation In-Vivo auftritt, klinisch nicht signifikant.
Das Distributionsvolumen nach einer kontinuierlichen 12-stündigen intravenösen Verabreichung von 1,37 mg und 27,4 mg Minoxidil erreicht nach 12 Stunden den Steady State und beträgt im Mittel jeweils 76,0 L (SD 22,0) und 82,8 L (SD 11,9). Minoxidil passiert die Blut-Gehirn-Schranke nicht.
Metabolismus
Ca. 60 % des nach topischer Applikation absorbierten Minoxidils werden hauptsächlich in der Leber zu Minoxidilglucuronid metabolisiert.
Elimination
Die Halbwertszeit von topischem Minoxidil lag durchschnittlich bei 22 Stunden, verglichen mit 1,49 Stunden bei oraler Formulierung. 97 % des Minoxidils und seiner Metaboliten werden über den Urin und 3 % über den Fäzes ausgeschieden.
Ausscheidungen von Minoxidil und Minoxidil-Glucuronid über die Nieren (renal Clearance), die mithilfe von mündlichen Daten berechnet wurden, lagen durchschnittlich bei jeweils 261 mL/min und 290 mL/min.
Die renale Clearance korreliert mit der glomerulären Filtrationsrate. Nach dem Absetzen von Minorga werden ca. 95 % des systemisch resorbierten Minoxidils innerhalb von 4 Tagen mit dem Urin ausgeschieden.
Präklinische DatenPräklinische Daten basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Dosierung, Genotoxizität oder zur Kanzerogenität zeigten keine spezielle Gefährdung für den Menschen.
Genotoxizität
In In-Vitro- und In-Vivo-Studien wies Minoxidil keine Anzeichen für mutagenes / genotoxisches Potential auf.
Kanzerogenität
Bei Mäusen und Ratten wurde eine hohe Inzidenz von hormoninduzierten Tumoren beobachtet. Diese Tumore resultieren aus einem hormonellen Effekt (Hyperprolaktämie) der nur bei Nagetieren bei einer sehr hohen Dosis beobachtet wird.
Die Applikation von topischem Minoxidil wies bisher keinerlei Auswirkungen auf den Hormonstatus bei Frauen auf. Daher stellen hormoninduzierte Tumore kein kanzerogenes Risiko für Menschen dar.
Reproduktionstoxizität
In tierexperimentellen Studien wurde eine Reproduktionstoxizität festgestellt. Studien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten und Kaninchen haben bei sehr hohen Dosen (entsprechend der 569 bis 1139-fachen der erwarteten menschlichen Exposition) Hinweise auf eine maternale Toxizität (Dosen ≥80 mg/kg/Tag) und ein Risiko für den Fötus ergeben. Es besteht ein geringes Risiko für den menschlichen Fötus.
Fertilität
In Studien zur Fertilität bei Ratten wurde die Verabreichung von oralen Minoxidil-Dosen von 3 - 80 mg/kg/Tag (> 100-fachen der erwarteten menschlichen Exposition mit Minorga 5 %) mit verminderten Konzeptions- und Implantationsraten sowie mit einer verminderten Anzahl lebender Nachkommen in Verbindung gebracht.
Lokale Toleranz
Minoxidil wirkt weder phototoxisch noch photoallergen.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung aufbewahren.
Bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Wegen Brennbarkeit durch den Alkohol sind während der Behandlung offene Feuerstellen sowie anderweitige Hitzequellen strikt zu meiden.
Zulassungsnummer66771 (Swissmedic).
PackungenMinorga 5% Lösung: für die Anwendung auf der Haut : 1 Flasche zu 60 ml (mit 1 Applikator). (D)
Minorga 5% Lösung: für die Anwendung auf der Haut : 3 Flaschen zu 60 ml (mit 2 identischen Applikatoren). (D)
ZulassungsinhaberinBailleul (Suisse) SA, 1203 Genève
Stand der InformationJanuar 2022
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