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Fachinformation zu Juluca:ViiV Healthcare GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Überempfindlichkeitsreaktionen
Von Überempfindlichkeitsreaktionen unter Dolutegravir wurde berichtet, die gekennzeichnet waren durch Hautausschlag, konstitutionelle Auffälligkeiten sowie bisweilen Organdysfunktionen, u.a. Leberschäden. Diese Ereignisse wurden bei weniger als 1% der Teilnehmer, die Dolutegravir in Phase III klinischen Studien erhielten, berichtet. Im Rahmen der Anwendungsbeobachtung nach der Markteinführung sind schwere Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Fälle von DRESS (Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms) unter Rilpivirin-haltigen Therapien gemeldet worden. Einige Hautreaktionen gingen mit konstitutionellen Symptomen wie etwa Fieber einher, andere mit Organfunktionsstörungen, einschliesslich erhöhter Leberwerte im Serum. In den klinischen Phase-3-Studien mit Rilpivirin wurden bei 3% der Teilnehmer behandlungsbedingte Exantheme mindestens zweiten Grades berichtet. Exantheme vierten Grades wurden nicht beschrieben. Juluca ist sofort abzusetzen, falls Anzeichen oder Symptome schwerer Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, einschliesslich (aber nicht beschränkt auf) starkes Exanthem oder Exanthem begleitet von Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Hautbläschen oder Schälen der Haut, Schleimhautbeteiligung (orale Bläschen oder Läsionen), Konjunktivitis, Gesichtsödem, Hepatitis, Eosinophilie, Angioödem, Schwierigkeiten beim Atmen. Der klinische Status sowie die Laborwerte inkl. Leber-Aminotransferasen sollten überwacht werden, und es sollte eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Wird die Behandlung mit Juluca nach Einsetzen einer Überempfindlichkeitsreaktion zu spät abgebrochen, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Reaktion führen.
Kardiovaskuläres System
Rilpivirin wurde in supratherapeutischen Dosen (75 und 300 mg einmal täglich) mit einer Verlängerung des QTc-Intervalls des Elektrokardiogramms in Verbindung gebracht (siehe Interaktionen und Eigenschaften/Wirkungen). Juluca sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit bekanntem Risiko für Torsades de Pointes oder bei Patienten mit Erkrankungen, die mit einem Risiko für Torsades de Pointes einhergehen, mit Vorsicht angewendet werden.
Immun-Reaktivierungs-Syndrom
Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV-Retinitis, generalisierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis jiroveci Pneumonie. Jedes Entzündungssymptom muss unverzüglich bewertet werden; falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten. Über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow, Polymyositis und Guillain-Barré-Syndrom) ist im Rahmen einer Immun-Reaktivierung berichtet worden, jedoch ist die Zeit bis zum Einsetzen der Symptome variabler. Diese können viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten und sich manchmal atypisch manifestieren.
Patienten mit Hepatitis B oder C
Bei Patienten mit Hepatitis-B-Koinfektion liegen keine klinischen Daten vor. Juluca enthält kein antivirales Hepatitis-B-Arzneimittel und behandelt daher keine Hepatitis B. Ärzte sollten sich auf die aktuellen HIV-Behandlungsrichtlinien zur Behandlung der HIV-Infektion bei Patienten mit Hepatitis-B-Koinfektion beziehen. Bei Patienten mit Hepatitis-C-Koinfektion liegen limitierte Daten vor. Bei Patienten mit Hepatitis-C-Koinfektion, die mit Dolutegravir und Rilpivirin behandelt wurden, wurde verglichen mit Patienten, die nicht koinfiziert waren, eine höhere Inzidenz von Leberwerterhöhungen (Grad 1) beobachtet. Die Überwachung der Leberfunktionswerte wird bei Patienten mit Hepatitis B und/oder C-Koinfektion empfohlen.
Hepatotoxizität
Hepatische Nebenwirkungen wurden bei Patienten berichtet, die eine Dolutegravir- oder Rilpivirin-haltige Therapie erhielten (siehe Unerwünschte Wirkungen). Patienten mit zugrundeliegender Hepatitis B oder C oder ausgeprägten Erhöhungen der Transaminasen vor der Behandlung können ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung oder Entwicklung von Transaminase-Erhöhungen haben. Zusätzlich waren bei einigen Patienten, die Dolutegravir-haltige Therapien erhielten, die Erhöhungen der Transaminasen verbunden mit einem Immunrekonstitutionssyndrom oder der Reaktivierung von Hepatitis B, insbesondere in einem Umfeld, in der die Anti-Hepatitis-Therapie abgesetzt wurde. Fälle von Lebertoxizität einschliesslich erhöhter Leberwerte im Serum und Hepatitis wurden auch bei Patienten berichtet, die ein Dolutegravir- oder Rilpivirin-haltiges Regime erhielten, und welche keine vorbestehende Lebererkrankung oder andere identifizierbare Risikofaktoren hatten. Eine medikamentöse Leberschädigung, die zu akutem Leberversagen führt, wurde mit Dolutegravir-enthaltenden Regimen berichtet, bis zu Lebertransplantation und tödlichem Ausgang mit Triumeq (Dolutegravir, Abacavir, Lamivudin). Eine Überwachung auf Hepatotoxizität wird empfohlen. Eine alternative Therapie sollte erwogen werden bei Patienten, die Anzeichen einer Leberdekompensation entwickeln.
Opportunistische Infektionen
Auch unter Juluca oder einer anderen antiretroviralen Behandlung besteht stets die Gefahr opportunistischer Infektionen und sonstiger Komplikationen der HIV-Infektion. Daher ist eine engmaschige klinische Überwachung der Patienten durch Ärzte, die über Erfahrung mit der Behandlung dieser HIV-Begleiterkrankungen verfügen, angezeigt.
Infektionsübertragung
Die Ergebnisse von Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass kein Risiko der sexuellen Übertragung von HIV besteht, wenn eine virale Suppression erreicht und aufrechterhalten wird. Allerdings kann das Risiko einer sexuellen Übertragung von HIV nicht ausgeschlossen werden, wenn die verordnete ART nicht regelmässig eingenommen wird und/oder die virale Suppression nicht erreicht und aufrechterhalten wird.
Lactose
Juluca enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h., es ist nahezu «natriumfrei».
Interaktionen mit anderen Arzneimitteln
Vorsicht ist geboten bei der Koadministration mit anderen (verschreibungspflichtigen und rezeptfreien) Arzneimitteln, welche einen Effekt auf die Dolutegravir- oder Rilpivirin- Exposition haben können, oder mit Arzneimitteln, deren Exposition durch Dolutegravir oder Rilpivirin beeinflusst wird (siehe Kontraindikationen und Interaktionen).
Juluca darf nicht gleichzeitig mit Antazida verabreicht werden. Es wird empfohlen, Juluca 4 Stunden vor oder 6 Stunden nach solchen Arzneimitteln zu verabreichen (siehe Interaktionen).
Es wird empfohlen, Juluca 4 Stunden vor oder 6 Stunden nach Einnahme von Calcium- oder eisenhaltigen Ergänzungsmitteln einzunehmen; Alternative: gleichzeitige Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit (siehe Interaktionen).
Juluca darf nicht gleichzeitig mit H2-Rezeptor-Antagonisten verabreicht werden. Es wird empfohlen, Juluca mindestens 4 h vor oder 12 h nach Einnahme von H2-Rezeptor-Antagonisten zu verabreichen (siehe Interaktionen).
Dolutegravir führte zu einer Erhöhung der Metformin-Konzentrationen. Bei Einleitung und Beendigung einer Dolutegravir-Koadministration ist zur Aufrechterhaltung der glykämischen Kontrolle eine Anpassung der Metformin-Dosis zu erwägen (siehe Interaktionen).

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