InteraktionenWirkung anderer Arzneimittel auf Binimetinib
Binimetinib wird vorwiegend durch UGT1A1vermittelte Glucuronidierung metabolisiert (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»). Da der Einfluss von UGT1A1-Inhibitoren oder -Induktoren jedoch nicht in einer formalen klinischen Studie untersucht wurde, sollten UGT1A1-Inhibitoren (z.B. Indinavir, Atazanavir und Sorafenib) und -Induktoren (z.B. Rifampicin und Phenobarbital) mit Vorsicht angewendet werden.
Obwohl Encorafenib ein relativ stark wirksamer, reversibler Inhibitor von UGT1A1 ist, wurden bei Anwendung von Binimetinib zusammen mit Encorafenib keine klinischen Unterschiede in der Binimetinib-Exposition festgestellt.
Wirkung von CYP-Enzymen auf Binimetinib:
In vitro katalysieren CYP1A2 und CYP2C19 die Bildung des aktiven Metaboliten AR00426032 (M3) durch oxidative N-Demethylierung.
Wirkung von Transportsystemen auf Binimetinib:
Experimente in vitro weisen darauf hin, dass Binimetinib ein Substrat des P-Glykoproteins (Pgp) und des Brustkrebs-Resistenz-Proteins (BCRP) ist. Klinisch relevante Interaktionen durch die Inhibition von P-gp oder BCRP sind unwahrscheinlich, da Binimetinib über eine moderate bis hohe passive Permeabilität verfügt.
In vitro ist Binimetinib kein Substrat organischer Anionen-Transportpolypeptide (OATP1B1, OATP1B3, OATP2B1) oder des organischen Kationentransporters 1 (OCT1).
Induktoren von CYP1A2-Enzymen (z.B. Carbamazepin und Rifampicin) und Induktoren des P-gp-Transportsystems (z.B. Johanniskraut oder Phenytoin) können die Binimetinib-Exposition verringern, was zu einer Abnahme der Wirksamkeit führen kann.
Auswirkungen von Binimetinib auf andere Arzneimittel
Wirkung von Binimetinib auf CYP-Substrate:
In vitro hemmt Binimetinib reversibel CYP2B6; in vivo wird jedoch nur eine geringe Hemmung von CYP2B6 erwartet. Binimetinib ist ein schwacher, reversibler Inhibitor von CYP1A2 und CYP2C9. Binimetinib gilt nicht als zeitabhängiger Inhibitor von CYP1A2, CYP2C9, CYP2D6 und CYP3A4/5.
In vitro wurde ausserdem die Induktion von CYP3A durch Binimetinib beobachtet; in einer Wirkstoff-Wirkstoff-Wechselwirkungsstudie an gesunden Probanden veränderte Binimetinib jedoch nicht die Exposition von Midazolam, was darauf hinweist, dass diese Induktion nicht klinisch relevant ist.
Binimetinib ist ein potenzieller Induktor von CYP1A2; daher ist Vorsicht geboten, wenn es mit empfindlichen Substraten (z.B. Duloxetin oder Theophyllin) verwendet wird.
Wirkung von Binimetinib auf Transportsysteme:
Binimetinib ist ein schwacher Inhibitor von OAT3; daher ist Vorsicht geboten, wenn es mit empfindlichen Substraten (z.B. Pravastatin oder Ciprofloxacin) verwendet wird.
Es werden keine weiteren klinisch relevanten Interaktionen durch die Inhibition anderer Transporter (BCRP, P-gp, OCT1, BSEP, MATE1, MATE2-K, OATP1B1, OATP1B2, OAT1 und OCT2) durch Binimetinib erwartet.
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