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Fachinformation zu Vaxelis® (DTaP-HB-IPV-Hib):Future Health Pharma GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Diphtherie-Toxoid; Tetanus-Toxoid; Bordetella-pertussis-Antigene: Pertussis-Toxoid (PT), Filamentöses Hämagglutinin (FHA), Pertactin (PRN), Fimbrien Typen 2 und 3 (FIM); Hepatitis-B-Oberflächenantigen; Inaktivierte Polioviren: Typ 1 (Mahoney), Typ 2 (MEF-1), Typ 3 (Saukett); Haemophilus-influenzae-Typ-b-Polysaccharid: Polyribosylribitolphosphat (PRP), konjugiert an Meningokokken-Protein
Hilfsstoffe
Aluminiumphosphat, amorphes Aluminiumhydroxyphosphatsulfat,
Natriumphosphat, Wasser für Injektionszwecke
Natriumhydroxid und Salzsäure zur pH-Einstellung
Eine Dosis enthält 1,95 mg Natrium.
Spuren herstellungsbedingter Rückstände
Der Impfstoff kann Spuren von Glutaraldehyd, Formaldehyd, Neomycin, Streptomycin, Polymyxin B, bovinem Serum-Albumin, Hefeprotein und Aluminiumthiocyanat enthalten. Diese Substanzen werden während des Herstellungsprozesses verwendet.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Vaxelis (DTaP-HB-IPV-Hib) ist indiziert zur Grundimmunisierung und Auffrischimpfung bei Säuglingen und Kleinkindern ab einem Alter von 6 Wochen bis 4 Jahre (vor dem 5. Geburtstag) gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Krankheiten.
Vaxelis sollte entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen angewendet werden.

Dosierung/Anwendung

Grundimmunisierung
Das reguläre Grundimmunisierungsschema besteht aus 3 Impfdosen im Abstand von mindestens 1 Monat zwischen den Dosen, die ab einem Alter von 6 Wochen entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen verabreicht werden können.
Zusätzlich liegen Daten ab einem Alter von 6 Wochen mit einem Grundimmunisierungsschema von 2 Impfdosen im Abstand von mindestens 2 Monaten vor (siehe «Eigenschaften/Wirkungen», Europäische Studie 008).
Wurde zum Zeitpunkt der Geburt eine Dosis Hepatitis-B-Impfstoff verabreicht, kann Vaxelis ab einem Alter von 6 Wochen anstelle der weiteren Dosen des Hepatitis-B-Impfstoffs angewendet werden. Ist eine zweite Dosis Hepatitis-B-Impfstoff vor diesem Alter erforderlich, sollte ein monovalenter Hepatitis-B-Impfstoff angewendet werden.
Auffrischimpfung
Nach einer Grundimmunisierungsserie mit Vaxelis sollte eine Auffrischimpfung entsprechend den offiziellen Empfehlungen verabreicht werden.
Vaxelis kann als Auffrischung gegeben werden, wenn das Kind eine vollständige Grundimmunisierung mit einem oder mehreren Impfstoffen erhalten hat, die zum Zeitpunkt der Auffrischimpfung vor Ort nicht verfügbar sind.
Falls Vaxelis zum Zeitpunkt der Auffrischimpfung nicht verfügbar ist, können andere kombinierte Impfstoffe zur Auffrischung nach Grundimmunisierung mit Vaxelis verwendet werden.
Andere pädiatrische Altersgruppen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Vaxelis bei Kindern im Alter von unter 6 Wochen und über 15 Monate wurde nicht in klinischen Studien untersucht.
Art der Anwendung
Vaxelis sollte ausschliesslich intramuskulär (i.m.) injiziert werden. Empfohlene Injektionsorte sind der anterolaterale Bereich des Oberschenkels (bevorzugte Stelle bei Säuglingen im Alter unter einem Jahr) oder der Deltamuskel am Oberarm.
Hinweise für die Handhabung
Die Fertigspritze vor Anwendung vorsichtig schütteln, um eine homogene weisslich-trübe Suspension zu erhalten.
Vor der Verabreichung sollte die Suspension visuell auf das Vorhandensein von Fremdpartikeln und/oder verändertes Aussehen geprüft werden. In beiden Fällen ist die Fertigspritze zu verwerfen.
Die Luer-Lock-Nadel muss mittels einer Viertelumdrehung fest auf die Spritze aufgesetzt werden.

Kontraindikationen

Auftreten einer anaphylaktischen Reaktion nach vorheriger Verabreichung von Vaxelis oder eines Impfstoffs, der die gleichen Komponenten oder Bestandteile enthielt.
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder Hilfsstoffe oder gegen Spuren herstellungsbedingter Verunreinigungen (Glutaraldehyd, Formaldehyd, Neomycin, Streptomycin, Polymyxin B und bovines Serum Albumin).
Enzephalopathie unbekannter Genese, die innerhalb von 7 Tagen nach einer früheren Verabreichung eines pertussishaltigen Impfstoffs auftrat. Unter diesen Umständen sollte die Pertussis-Impfung nicht weitergeführt und die Immunisierung mit Diphtherie-, Tetanus-, Hepatitis-B-, Poliomyelitis- und Hib- Impfstoffen fortgeführt werden.
Nicht eingestellte neurologische Erkrankungen oder nicht eingestellte Epilepsie: Eine Pertussis Impfung sollte nicht verabreicht werden, bis die Behandlung der vorliegenden Erkrankung etabliert wurde, sich der Zustand stabilisiert hat und der Nutzen der Impfung das Risiko deutlich überwiegt.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nicht intravasal, intradermal oder subkutan verabreichen.
Der Impfung sollte eine Überprüfung der Krankengeschichte insbesondere unter Berücksichtigung früherer Impfungen und möglicher Nebenwirkungen vorausgehen.
Vaxelis verhindert keine Krankheiten, die durch andere Erreger als Corynebacterium diphtheriae, Clostridium tetani, Bordetella pertussis, Hepatitis-B-Viren, Polioviren oder Haemophilus influenzae Typ b verursacht werden. Es ist jedoch zu erwarten, dass eine Hepatitis D durch die Immunisierung verhindert wird, da die (durch den Delta-Erreger verursachte) Hepatitis D nur im Zusammenhang mit einer Hepatitis-B-Infektion auftritt.
Vaxelis schützt nicht vor Infektionen mit anderen Erregern wie dem Hepatitis-A-, C- und E-Virus oder anderen hepatotropen Erregern.
Aufgrund der langen Inkubationszeit der Hepatitis B ist es möglich, dass zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine bisher unerkannte Hepatitis-B-Infektion vorliegt. Der Impfstoff kann in solchen Fällen eine Hepatitis-B-Erkrankung nicht verhindern.
Vaxelis schützt nicht vor Erkrankungen, die von anderen Haemophilus-influenzae-Typen als Typ b verursacht werden oder vor invasiven Erkrankungen wie Meningitis oder Sepsis, die von anderen Mikroorganismen, einschliesslich N. meningitidis, hervorgerufen werden.
Wie bei allen Impfstoffen ist es möglich, dass nicht bei allen geimpften Personen eine schützende Immunantwort hervorgerufen wird.
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den Fall seltener anaphylaktischer Reaktionen nach Gabe des Impfstoffs geeignete Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten unmittelbar zur Verfügung stehen (siehe «Kontraindikationen»).
Wie bei anderen Impfstoffen sollte die Impfung mit Vaxelis verschoben werden, wenn das zu impfende Kind an einer mittelschweren oder schweren akuten Erkrankung mit oder ohne Fieber leidet. Leichte Erkrankungen und/oder geringfügig erhöhte Temperatur stellen keine Kontraindikation dar.
Wenn eines der folgenden Ereignisse nach Anwendung eines pertussishaltigen Impfstoffs auftrat, sollte vor Verabreichung weiterer Dosen eines solchen Impfstoffs eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen:
·Temperatur ≥40,5 °C innerhalb von 48 Stunden, die nicht auf eine andere erkennbare Ursache zurückzuführen war;
·Kollaps oder schockähnlicher Zustand (hypoton-hyporesponsive Episode [HHE]) innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung;
·anhaltendes Schreien mit einer Dauer von ≥3 Stunden, das innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung einsetzte;
·Krampfanfälle mit oder ohne Fieber, die innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung auftraten.
Unter bestimmten Umständen, z.B. einer hohen Inzidenz von Pertussis, kann der mögliche Nutzen der Impfung die möglichen Risiken überwiegen.
Wenn ein Guillain-Barré-Syndrom innerhalb von 6 Wochen nach einer früheren Verabreichung eines Tetanus-Toxoid-haltigen Impfstoffs auftrat, sollte die weitere Gabe eines solchen Impfstoffs, einschliesslich Vaxelis, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Fieberkrämpfe in der Eigenanamnese sowie Krampfanfälle oder plötzlicher Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome [SIDS]) in der Familienanamnese stellen keine Kontraindikation für die Anwendung von Vaxelis dar. Da Fieberkrämpfe innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach der Impfung auftreten können, müssen Kinder mit Fieberkrämpfen in der Anamnese in diesem Zeitraum engmaschig überwacht werden.
Daten einer klinischen Studie zeigen, dass bei zeitgleicher Anwendung von Vaxelis mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13) die Fieberrate nach einer Auffrischimpfung im zweiten Lebensjahr höher ist als nach der Grundimmunisierung. Das Fieber war fast immer leicht oder mässig (< 39,5°C) und vorübergehend (≤2 Tage) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Spezielle Populationen
Frühgeborene
Es wurden keine prospektiv geplanten Studien mit Vaxelis an Frühgeborenen durchgeführt. Ob Vaxelis bei Frühgeborenen zu einer ausreichenden Schutzwirkung führt, ist deshalb unbekannt. Bei 111 Probanden aus dem Vaxelis Studienprogramm wurde retrospektiv das Geburtsalter als mögliche Frühgeburt eingeschätzt. Bei dieser post-hoc Analyse wurden ähnliche Immunantworten wie bei retrospektiv als reguläres Geburtsalter eingeschätzten Probanden gefunden. Es kann jedoch eine geringere Immunantwort beobachtet werden, wobei das Ausmass des klinischen Schutzes unbekannt ist.
Bei der Grundimmunisierung von sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt ≤28. Schwangerschaftswoche), insbesondere von solchen mit einer Lungenunreife in der Vorgeschichte, sollte das potenzielle Risiko einer Apnoe berücksichtigt und die Notwendigkeit einer Atemüberwachung über 48–72 Stunden erwogen werden.
Bei der Entscheidung Vaxelis an Frühgeborene zu verabreichen sollte der medizinische Status des Frühgeborenen und der potentielle Nutzen gegen das potenzielle Risiko einer Impfung sowie das Vorhandensein von therapeutischen Alternativen berücksichtigt werden.
Genetischer Polymorphismus
Die Immunantwort auf den Impfstoff in Zusammenhang mit genetischem Polymorphismus wurde nicht untersucht.
Immungeschwächte Kinder
Es wurden keine prospektiv geplanten Studien mit Vaxelis an immunkompromittierten Kindern durchgeführt. Ob Vaxelis bei immunkompromittierten Kindern zu einer ausreichenden Schutzwirkung führt, ist deshalb unbekannt. Es ist zu erwarten, dass die Immunantwort auf Vaxelis bei immunkompromittierten Kindern geringer und möglicherweise ungenügend ist.
Erkrankungen des Blutes
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollte bei Kindern mit Thrombozytopenie oder Blutgerinnungsstörungen der Impfstoff nur mit Vorsicht verabreicht werden, da nach intramuskulärer (i.m.) Injektion Blutungen auftreten können.
Interferenz mit Labortests
Da das Hib-Kapselpolysaccharid-Antigen über den Urin ausgeschieden wird, können empfindliche Urintests innerhalb von mindestens 30 Tagen nach der Impfung positiv ausfallen. Um eine Hib- Infektion während dieses Zeitraums nachzuweisen, sollten andere Tests durchgeführt werden.
Natriumgehalt
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1mmol (23 mg) Natrium pro Dosis und wird als nahezu «natriumfrei» betrachtet.

Interaktionen

In klinischen Studien wurde Vaxelis gleichzeitig mit verschiedenen gebräuchlichen pädiatrischen Impfstoffen verabreicht.
Daten zeigen, dass bei gleichzeitiger Anwendung von Vaxelis mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13) die Fieberrate nach einer Auffrischimpfung im zweiten Lebensjahr höher ist als nach der Grundimmunisierung. Das Fieber war fast immer leicht oder mässig (< 39,5 °C) und vorübergehend (≤2 Tage) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vorzugsweise sollte eine zeitlich getrennte Verabreichung von Vaxelis und Prevenar 13 durchgeführt werden.
Falls Vaxelis mit anderen Impfstoffen verabreicht wird, muss dies an unterschiedlichen Injektionsstellen und vorzugsweise an verschiedenen Gliedmassen durchgeführt werden.
Vaxelis sollte nicht mit anderen Impfstoffen oder anderen parenteral zu verabreichenden Arzneimitteln gemischt werden.
Eine immunsuppressive Therapie kann die Entwicklung der erwarteten Immunantwort beeinträchtigen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Dieser Impfstoff ist nicht zur Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter vorgesehen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung der unerwünschten Wirkungen aus klinischen Studien
Die am häufigsten aufgetretenen unerwünschten Wirkungen nach Verabreichung von Vaxelis waren Reizbarkeit, Schreien, Schläfrigkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Erythem, Schwellung), Fieber (≥38 °C), verringerter Appetit und Erbrechen.
In einer klinischen Studie, in der Vaxelis gleichzeitig mit Prevenar 13 (PCV 13) jeweils als Auffrischimpfung beider Impfstoffe verabreicht wurde, wurde durch die Impfstoffe bedingtes Fieber ≥38 °C bei 52,5 % der Kinder berichtet, verglichen mit 33,1 % bis 40,7 % der Kinder während der Grundimmunisierung.
Bei Kindern, die Vaxelis mit PCV 13 erhalten haben, wurde Fieber ≥39,5 °C bei 3,7 % der Kinder nach der Auffrischimpfung beobachtet und bei 0,2 % bis 0,8 % der Kinder nach der Grundimmunisierung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»). Das Fieber nach Impfungen zur Grundimmunisierung und nach der Auffrischimpfung war fast immer leicht oder mässig (< 39,5 °C) und vorübergehend (≤2 Tage).
In einer gepoolten Analyse von 2 europäischen klinischen Studien (007 und 008) war die Fieberrate ≥38,0 °C innerhalb von 5 Tagen nach der Impfung mit Vaxelis und dem Vergleichsimpfstoff (einem zugelassenen hexavalenten Impfstoff) vergleichbar, in beiden Gruppen wurde gleichzeitig Prevenar 13 (PCV 13) und Rotavirus Impfstoff verabreicht (73,4 % und 70,3 % (95 % CI: -0,4, 6,6). Siehe «Interaktionen».
Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen werden wie folgt angegeben:
Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100); selten (≥1/10'000 bis <1/1'000); sehr selten (<1/10'000); nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Rhinitis
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Lymphadenopathie
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Verringerter Appetit (55,3 %)
Gelegentlich: Verstärkter Appetit
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Schlafstörungen einschliesslich Schlaflosigkeit, Unruhe
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schläfrigkeit (76,1 %)
Gelegentlich: Hypotonie
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Blässe
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen (28,1 %)
Häufig: Diarrhö
Gelegentlich: Bauchschmerz
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Ausschlag, Hyperhidrose
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schreien (78,7 %), Reizbarkeit (84,7 %), Erythem an der Injektionsstelle (55 %), Schmerz an der Injektionsstelle (71,7 %) Schwellung an der Injektionsstelle (44 %), Fieber (56,8 %)
Häufig: Induration an der Injektionsstelle, Bluterguss an der Injektionsstelle, Knötchen an der Injektionsstelle
Gelegentlich: Ausschlag an der Injektionsstelle, Erwärmung an der Injektionsstelle, Müdigkeit
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden nach Markteinführung gemeldet. Da diese unerwünschten Wirkungen aus einer Population ungewisser Grösse berichtet wurden, ist es nicht möglich, deren Häufigkeit verlässlich zu schätzen oder einen Kausalzusammenhang mit dem Impfstoff herzustellen.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeit (wie z.B. Ausschlag, Urtikaria, Dyspnoe), anaphylaktische Reaktion (wie z.B. Urtikaria, Angioödem, Ödem, Gesichtsödem, Schock)
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Fieberkrampf, Krampfanfall, hypoton-hyporesponsive Episode (HHE) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Starke Schwellung der geimpften Extremität (einschliesslich Schwellung des angrenzenden Gelenks)
Frühgeborene
Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen (≤28. Schwangerschaftswoche) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J07CA09
Wirkungsmechanismus
Pharmakotherapeutische Gruppe: bakterielle und virale Impfstoffe, kombiniert.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend
Klinische Wirksamkeit
Immunogenität
Die in klinischen Studien angewandten Schemata zur Grundimmunisierung sind wie folgt:
Europäische Studie 008 im Alter von 2, 4 Monaten ohne Hepatitis-B-Impfung zum Zeitpunkt der Geburt;
Europäische Studie 007 im Alter von 2, 3, 4 Monaten ohne Hepatitis-B-Impfung zum Zeitpunkt der Geburt;
Nordamerikanische Studien im Alter von 2, 4, 6 Monaten überwiegend mit monovalenter Hepatitis-B-Impfung zum Zeitpunkt der Geburt gemäss nordamerikanischem Impfplan.
Die Auffrischimpfung in klinischen Studien wurde im Alter von 11 - 12 Monaten nach einer 2-Dosen-Grundimmunisierungsserie oder im Alter von 12 Monaten nach einer 3-Dosen-Grundimmunisierungsserie verabreicht. Die für jede Komponente des Impfstoffs erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 1: Seroprotektions-/Serokonversionsraten einen Monat nach der Grundimmunisierungsserie

Zwei Dosen

Drei Dosen

Antikörper
(cut-off)

2-4 Monate
Europäische Studie 008

2-3-4 Monate
Europäische Studie 007

2-4-6 Monate
Nord-amerikanische Studien

N = 319-609
%

N = 498-550
%

N = 2455-2696
%

Anti-Diphtherie (≥0,01 IU/ml)

98,3

99,8

99,8

Anti-Tetanus (≥0,01 IU/ml)

100,0

100,0

100,0

Anti-PT (Immunantwort)a

98,1

99,4

98,5

Anti-FHA (Immunantwort)a

89,0

89,0

87,4

Anti-PRN (Immunantwort)a

80,3

86,7

84,0

Anti-FIM (Immunantwort)a

93,3

97,2

90,0

Anti-Polio Typ 1 (≥1:8 Verdünnung)

93,8

100,0

100,0

Anti-Polio Typ 2 (≥1:8 Verdünnung)

98,0

99,8

100,0

Anti-Polio Typ 3 (≥1:8 Verdünnung)

92,9

100,0

100,0

Anti-HBs Ag
(≥10 IU/ml)

Mit Hepatitis-B-Impfung bei Geburt

/

/

99,8

Ohne Hepatitis-B- Impfung bei Geburt

98,1b

97,8c

97,8d

Anti-PRP (≥0,15 µg/ml)

96,6

98,4

98,1

a Immunantwort: Falls Antikörperkonzentration vor der 1. Impfdosis < untere Quantifizierungsgrenze (lower limit of quantification, LLOQ), dann war die Antikörperkonzentration nach der Grundimmunisierungsserie ≥ LLOQ;
falls Antikörperkonzentration vor der 1. Impfdosis ≥ LLOQ, dann war die Antikörperkonzentration nach der Grundimmunisierungsserie ≥ die Konzentration vor der 1. Dosis.
b Es gab genug Serumvolumen zur Analyse von 48,6 % der Vaxelis-Empfänger versus 49,9 % der Empfänger des hexavalenten Vergleichsimpfstoffs.
c Es gab genug Serumvolumen zur Analyse von 83,5 % der Vaxelis-Empfänger versus 79,7 % der Empfänger des hexavalenten Vergleichsimpfstoffs.
d N = 89 Probanden aus einer separaten Studie

Post-hoc Analysen der europäischen Studie 008 mit Grundimmunisierung mit 2 Dosen (2, 4 Monate)
Die anti-Diphtherie Responderrate ≥0,1 IU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 2. Dosis mit Vaxelis 43,0 % versus 39,9 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Die anti-Tetanus Responderrate ≥0,1 IU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 2. Dosis mit Vaxelis 97,1 % versus 97,5 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Die anti-HBs Responderrate ≥100 mIU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 2. Dosis mit Vaxelis 76,5 % versus 80,6 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Post-hoc Analysen der europäischen Studie 007 mit Grundimmunisierung mit 3 Dosen (2, 3, 4 Monate)
Die anti-Diphtherie Responderrate ≥0,1 IU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 3. Dosis mit Vaxelis 45,2 % versus 46,6 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Die anti-Tetanus Responderrate ≥0,1 IU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 3. Dosis mit Vaxelis 99,8 % versus 99,6 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Die anti-HBs Responderrate ≥100 mIU/mL nach Grundimmunisierung war nach der 3. Dosis mit Vaxelis 77,8 % versus 80,1 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
In den europäischen Studien (007 und 008) wurden für PT und FIM im Vergleich zum Kontrollimpfstoff ähnliche Raten der Immunantwort aber höhere GMCs sowohl nach der Grundimmunisierung als auch nach der Auffrischimpfung erreicht. Nach der Grundimmunisierung mit 2 bzw. 3 Dosen und nach der Auffrischimpfung waren umgekehrt jeweils die GMCs für Antikörper gegen FHA und PRN bei Vaxelis überwiegend signifikant niedriger als beim hexavalenten Kontrollimpfstoff (kein signifikanter Unterschied bezüglich anti-PRN 1 Monat nach dem Booster beim 3+1 Schema). Niedrigere FHA-, PRN-, IPV1- und IPV3-Antworten wurden nach dem 2-Dosen-Grundimmunisierungsschema (2, 4 Monate) beobachtet. Die klinische Relevanz der beobachteten Unterschiede ist unklar.
Tabelle 2: Seroprotektions-/Serokonversionsraten einen Monat nach Auffrischimpfung

Antikörper
(cut-off)

Auffrischimpfung im Alter
von 11 bis 12 Monaten nach Grundimmunisierung

mit zwei Dosen

Europäische Studie 008

Auffrischimpfung im Alter von 12 Monaten nach Grundimmunisierung
mit drei Dosen

Europäische Studie 007

N = 377-591
%

N = 439-551
%

Anti-Diphtherie (≥0,1 IU/ml)

98,6

99,8

Anti-Tetanus (≥0,1 IU/ml)

99,8

100,0

Anti-PT (Immunantwort)a

99,1

99,8

Anti-FHA (Immunantwort)a

97,4

97,2

Anti-PRN (Immunantwort)a

96,9

99,3

Anti-FIM (Immunantwort)a

98,3

99,6

Anti-Polio type 1 (≥1:8 Verdünnung)

99,3

99,8

Anti-Polio type 2 (≥1:8 Verdünnung)

99,8

100,0

Anti-Polio type 3 (≥1:8 Verdünnung)

99,5

100,0

Anti-HBs Ag (≥10 mIU/ml)b

98,1

99,6

Anti-PRP

(≥0,15 µg/ml)

99,6

99,5

(≥1,0 µg/ml)

89,9

95,0

a Immunantwort: Falls Antikörperkonzentration vor der 1. Impfdosis < untere Quantifizierungsgrenze (lower limit of quantification, LLOQ), dann sollte die Antikörperkonzentration nach der Auffrischimpfung ≥ LLOQ sein.
Falls Antikörperkonzentration vor der 1. Impfdosis ≥ LLOQ, dann sollte die Antikörperkonzentration nach der Auffrischimpfung ≥ die Konzentration vor der 1. Dosis sein.
bohne Hepatitis-B-Impfung bei Geburt

Post-hoc Analysen der europäischen Studie 008 mit Auffrischimpfung im Alter von 11 bis 12 Monaten nach Grundimmunisierung mit zwei Dosen
Die anti-HBs Responderrate ≥100 mIU/mL nach der Auffrischung mit Vaxelis war 95,8 % versus 95,1 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Post-hoc Analysen der europäischen Studie 007 mit Auffrischimpfung im Alter von 12 Monaten nach Grundimmunisierung mit drei Dosen
Die anti-HBs Responderrate ≥100 mIU/mL nach der Auffrischung mit Vaxelis war 97,3 % versus 96,4 % für den hexavalenten Vergleichsimpfstoff.
Persistenz der Immunantwort in den europäischen Studien (Follow-up Studie PRI03C-V419-012), Hepatitis B-Immungedächtnis
Die langfristige Persistenz von Antikörpern gegen das Oberflächen-Antigen von Hepatitis B (anti-HBsAg) wurde bei Kindern im Alter von 4 oder 5 Jahren bestimmt, die Vaxelis bzw. einen Kontrollimpfstoff entweder im Alter von 2, 4 und 11-12 Monaten (N=372 aus Studie 008) oder im Alter von 2, 3, 4 und 12 Monaten (N=380 aus Studie 007) erhalten hatten. Von den Kindern, die mit 3 Dosen Vaxelis (2, 4, 12 Monate) in der Studie 008 immunisiert worden waren, hatten 3,9 Jahre nach der letzten Impfung 65,8 % ein anti-HBsAg ≥10 mIU/mL (beim Kontrollimpfstoff 83,7 %). 3,9 Jahre nach der letzten Impfung betrugen die anti-HBsAg ≥100 mIU/mL Responder bei Vaxelis 17,7 % (95 % CI – 12,4, 24,0) (beim Kontrollimpfstoff 45,3 % [95 % CI – 38,0; 52,6]). Von den Kindern, die mit 4 Dosen Vaxelis (2, 3, 4, 12 Monate) in der Studie 007 immunisiert worden waren, hatten 4,8 Jahre nach der letzten Impfung 70,2 % ein anti-HBsAg ≥10 mIU/mL (beim Kontrollimpfstoff 82,0 %). 4,8 Jahre nach der letzten Impfung betrugen die anti-HBsAg ≥100 mIU/mL Responder bei Vaxelis 18,3 % (95 % CI – 13,1, 24,6) (beim Kontrollimpfstoff 39,7 % [95 % CI – 32,7; 42,0]). Umfangreiche publizierte Daten zeigen, dass Personen, die jemals ein anti-HBsAg >10 mIU/mL erreicht bzw. überschritten haben, ein immunologisches Gedächtnis haben, das vor einer klinischen Erkrankung im Falle einer Exposition mit dem Hepatitis B Virus zu ca. 80-100 % schützt. Hepatitis B Durchbruchsinfektionen äusserten sich in diesen Publikationen vor allem mit dem Auftreten von anti-HBc-Antikörpern. Ein HBsAG Carrier Status bei einer Hepatitis B Durchbruchsinfektion nach Impfung wurde in diesen Publikationen seltener berichtet.
Provokationsdosis mit dem Impfstoff HBVAXPRO ca. 8 Jahre nach Grundimmunisierung mit Vaxelis
Die Persistenz der Immunantwort wurde bei Kindern im Verlauf von 8 Jahren nach der Grundimmunisierung mit Vaxelis (2+1 bzw. 3+1 Schema) untersucht. Kindern im Alter von 8-9 Jahren wurde eine Provokationsdosis eines monovalenten Hepatitis-B-Impfstoffs verabreicht. Direkt vor und etwa einen Monat nach dieser Provokationsdosis wurden die in der Tabelle 3 beschriebenen Ergebnisse gefunden.
Tabelle 3: Seroprotektionsraten vor und nach Verabreichung der HBVAXPRO-Provokationsdosis

Grundimmunisierung mit Vaxelis 2+1 Schema (2, 4, 11-12 Monate)

Vor der HBVAXPRO-Provokationsdosis nach ca. 8 Jahren

30 Tage nach der HBVAXPRO-Provokationsdosis nach ca. 8 Jahren

anti-HBsAg ≥10 mIU/mL

40,9 % (38 von 93)

100 % (93 von 93)

anti-HBsAg ≥100 mIU/mL

7,5 % (7 von 93)

93,5 % (87 von 93)

Grundimmunisierung mit Vaxelis 3+1 Schema (2, 3, 4, 12 Monate)

anti-HBsAg ≥10 mIU/mL

49,1 % (55 von 112)

99,1 % (108 von 109)

anti-HBsAg ≥100 mIU/mL

7,1 % (8 von 112)

93,6 % (102 von 109)

Diese Daten zeigen eine anamnestische Antwort auf eine Provokationsdosis, was auf eine Persistenz des Hepatitis-B-Immungedächtnisses in zuvor mit Vaxelis immunisierten Personen hinweist.
Persistenz von Antikörpern gegen Pertussis-Antigene in den europäischen Studien (Follow-up Studie PRI03C-V419-012)
Die Persistenz von Pertussis-Antikörpern wurde bei Kindern im Alter von 4 oder 5 Jahren bestimmt, die Vaxelis im Alter von 2, 4 und 11-12 Monaten erhalten hatten. Die Anteile dieser Kinder mit anti-Pertussis-Antikörpern ≥ die untere Bestimmungsgrenze betrugen: anti-PT 58,4 %, anti- FHA 80,9 %, anti-PRN 66,1 % und anti-FIM 94,4 %.

Pharmakokinetik

Absorption
Nicht zutreffend
Distribution
Nicht zutreffend
Metabolismus
Nicht zutreffend
Elimination
Nicht zutreffend
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien durchgeführt.

Präklinische Daten

Nicht-klinische Daten lassen keine besonderen Gefahren für Menschen, die Vaxelis erhalten, erkennen. Diese Daten wurden aus der präklinischen Erfahrung mit Impfstoffen, die eine oder mehrere Antigenkomponenten von Vaxelis enthalten, abgeleitet sowie von einer Einzeldosis Studie mit Vaxelis in Ratten zur lokalen Verträglichkeit und systemischen Toxizität.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieser Impfstoff nicht mit anderen Impfstoffen gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern.
Nicht einfrieren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Den Impfstoff in der Originalverpackung aufbewahren, um ihn vor Licht zu schützen.
Daten zur Stabilität zeigen, dass der Impfstoff bei einer Temperatur bis 25°C für 228 Stunden stabil ist. Am Ende dieses Zeitraums sollte Vaxelis verabreicht oder verworfen werden. Diese Daten dienen nur für den Fall einer zeitlich begrenzten Temperaturabweichung als Anhaltspunkt für medizinisches Fachpersonal.

Zulassungsnummer

66940 (Swissmedic)

Packungen

0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Butyl) und Verschlusskappe (Butyl), mit 2 separaten Nadeln in Packungsgrössen zu 1x1 und 10x1 (B)
0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Butyl) und Verschlusskappe (Butyl), mit 1 separaten Nadel in Packungsgrösse zu 10x1 (B)

Zulassungsinhaberin

Future Health Pharma GmbH, 8620 Wetzikon
Auslieferung
Sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier.

Stand der Information

Mai 2024

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