Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPsychiatrische Erkrankungen
Pitolisant sollte bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, wie z. B. schweren Angststörungen oder schweren Depressionen mit Suizidneigung, wegen möglicher Verschlechterung dieser Krankheitsbilder nur nach individueller Nutzen-Risiko Abwägung angewendet werden. Bei mit Pitolisant behandelten Patienten mit einer psychiatrischen Vorgeschichte wurden Suizidgedanken gemeldet.
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Pitolisant sollte bei Patienten, die entweder an einer Nierenfunktionsstörung oder an einer mittelschweren Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse B) leiden, mit Vorsicht angewendet werden. Das Dosisschema sollte gemäss «Dosierung/Anwendung» angepasst werden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Pitolisant wurde über Magenerkrankungen berichtet; daher sollte das Arzneimittel bei Patienten mit säurebedingten Magenerkrankungen (siehe «Unerwünschte Wirkungen») oder bei gleichzeitiger Anwendung von Magenschleimhaut-schädigenden Arzneimitteln wie Kortikosteroiden oder NSAR mit Vorsicht angewendet werden.
Ernährungsstörungen
Pitolisant sollte bei Patienten mit schwerer Adipositas oder schwerer Anorexie mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Im Falle einer signifikanten Veränderung des Körpergewichts sollte die Behandlung durch den Arzt bzw. die Ärztin erneut beurteilt werden.
Herzerkrankungen
In zwei eigens für die Untersuchung der QT-Zeit durchgeführten Studien führten Pitolisant-Dosen über der therapeutischen Dosierung (das 3- bis 6-Fache der therapeutischen Dosierung, d. h. 108 mg bis 216 mg) zu einer leichten bis mässigen Verlängerung des QTc-Intervalls (10-13 ms). In klinischen Studien konnte bei therapeutischen Dosierungen von Pitolisant kein spezifisches Signal zur kardialen Sicherheit ermittelt werden. Trotzdem sollten Patienten mit Erkrankungen des Herzens, Patienten, die gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, welche die QT-Zeit verlängern oder die bekanntermassen das Risiko für Repolarisationsstörungen erhöhen, oder Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, welche die Cmax und die AUC von Pitolisant signifikant erhöhen (siehe «Interaktionen»), sowie Patienten mit schweren Nieren- bzw. mittelschweren Leberfunktionsstörungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») sorgfältig überwacht werden, insbesondere inklusive EKG- und Elektrolyt-Kontrollen. (siehe «Interaktionen»).
Epilepsie
Bei hohen Dosierungen wurde in Tiermodellen über Konvulsionen berichtet (siehe «Präklinische Daten»). In klinischen Studien wurde bei einem epileptischen Patienten eine Verschlimmerung der Epilepsie berichtet. Bei Patienten mit schwerer Epilepsie ist Vorsicht geboten.
Frauen im gebärfähigen Alter
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und mindestens bis zu 21 Tagen nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (basierend auf der Halbwertzeit von Pitolisant und dessen Metaboliten). Pitolisant kann die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva reduzieren. Daher muss eine alternative Verhütungsmethode angewendet werden, wenn die Patientin hormonelle Kontrazeptiva anwendet (siehe «Interaktionen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Arzneimittelwechselwirkungen
Die Kombination von Pitolisant und Substraten von CYP3A4 mit einer geringen therapeutischen Breite sollte vermieden werden (siehe «Interaktionen»).
Rebound-Effekt
In klinischen Studien wurde über keinen Rebound-Effekt berichtet. Trotzdem sollte beim Absetzen der Behandlung eine Überwachung erfolgen.
Drogenmissbrauch
Pitolisant zeigte laut klinischen Daten kein oder ein geringes Missbrauchspotential (spezifische Studie zum Missbrauchspotenzial beim Menschen in Dosen von 36 mg bis 216 mg bei Erwachsenen und beobachtete missbrauchsbedingte Nebenwirkungen in Phase-3-Studien).
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