Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien von bis zu 112 Wochen Dauer, in denen 10 mg Ezetimib alleine (N=2396) oder in Kombination mit einem Statin (N=11'308) oder mit Fenofibrat (N=185) verabreicht wurde, konnte gezeigt werden: Ezetimib wurde im Allgemeinen gut vertragen; bei 1691 Patienten, die in den Monotherapiestudien behandelt wurden, war die Gesamtinzidenz von unerwünschten Effekten von Ezetimib vs. Placebo 13.9% bzw. 15.5% und die Therapieabbruchrate aufgrund von medikamentenbedingten unerwünschten Wirkungen war 2.3% für Ezetimib bzw. 2.1% für Placebo.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«Sehr häufig» (≥1/10),
«Häufig» (≥1/100, <1/10),
«Gelegentlich» (≥1/1000, <1/100),
«Selten» (≥1/10'000, <1/1000),
«Sehr selten» (<1/10'000),
«Nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Folgende Nebenwirkungen wurden bei Patienten unter Monotherapie mit Ezetimib (n = 2396) und mit grösserer Inzidenz als Placebo (N=1159), oder unter Kombinationstherapie mit einem Statin (n = 11'308) und mit grösserer Inzidenz als Statin alleine (N=9361) berichtet:
Monotherapie mit Ezetimib
Erkrankungen des Immunsystems
Allergien (1.7% Ezetimib vs. 0.8% unter Placebo) wurden in klinischen Studien beobachtet.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Appetitmangel.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Hitzewallung, Hypertonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen, Diarrhö, Flatulenz.
Gelegentlich: Dyspepsie, gastroösophageale Refluxkrankheit, Nausea.
Muskelskelettsystem (Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen)
Gelegentlich: Arthralgie, Muskelspasmen, Nackenschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit.
Gelegentlich: Brustschmerzen, Schmerzen.
Untersuchungen
Gelegentlich: erhöhte ALT- und/oder AST-, Blut-CK-, GGT-Werte oder Leberfunktionstests.
Zusätzlich bei Kombinationstherapie von Ezetimib mit einem Statin
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Parästhesie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Gastritis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Pruritus, Hautausschlag, Urticaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Myalgie.
Gelegentlich: Rückenschmerzen, Muskelschwäche, Schmerzen in den Extremitäten.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Asthenie, peripheres Ödem.
Untersuchungen
Häufig: erhöhte ALT- und/oder AST-Werte.
Kombinationstherapie von Ezetimib mit Fenofibrat
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen.
In einer multizentrischen, doppelblinden, placebo-kontrollierten, klinischen Studie bei Patienten mit gemischter Hyperlipidämie wurden 625 Patienten bis zu 12 Wochen und 576 Patienten bis zu einem Jahr behandelt. Die Häufigkeit (95% Konfidenzintervall) von klinisch wichtigen Erhöhungen (>3x ULN, aufeinanderfolgend) der Serum-Transaminasen war 4.5% (1.9, 8.8) für Fenofibrat Monotherapie und 2.7% (1.2, 5.4) für Ezetimib in Kombination mit Fenofibrat, angepasst an die Behandlungsdauer. Entsprechende Häufigkeiten für Cholezystektomie waren 0.6% (0.0, 3.1) für Fenofibrat Monotherapie und 1.7% (0.6, 4.0) für Ezetimib in Kombination mit Fenofibrat (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Laborwerte
In kontrollierten klinischen Monotherapie-Studien war die Inzidenz klinisch bedeutender Erhöhungen der Serum-Transaminasen (ALT und/oder AST ≥ dem 3-Fachen des oberen Normwertes in Folge) unter Ezetimib (0.5%) und Placebo (0.3%) ähnlich. In kontrollierten klinischen Kombinations-Studien betrug diese Inzidenz 1.3% bei Patienten, die Ezetimib gleichzeitig mit einem Statin erhielten, und 0.4% bei Patienten, die nur mit einem Statin behandelt wurden. Diese Erhöhungen waren im Allgemeinen asymptomatisch, standen nicht im Zusammenhang mit einer Cholestase und kehrten nach Absetzen der Therapie oder im Laufe der Behandlung auf den Ausgangswert zurück (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Klinisch bedeutende Erhöhungen der CPK (≥ dem 10-Fachen des oberen Normwertes) waren bei Patienten unter Monotherapie mit Ezetimib oder unter Kombinationstherapie mit Ezetimib und einem Statin ähnlich den Erhöhungen, die unter Placebo oder unter Monotherapie mit einem Statin beobachtet wurden.
Postmarketing-Erfahrungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen stammen aus Postmarketing-Berichten. Da diese unerwünschten Wirkungen aus Spontanmeldungen stammen, sind die Häufigkeiten unbekannt und können nicht geschätzt werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anaphylaxie, Angioödem, Hautausschlag, und Urtikaria.
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt: Depression.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Schwindel, vor allem in Kombination mit einem Statin, Parästhesie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Dyspnoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Pankreatitis, Konstipation.
Leber und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: Hepatitis, Ikterus, Cholelithiasis, Cholezystitis, Arzneimittel-induzierte Leberschäden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Schwere kutane Nebenwirkungen (Severe Cutaneous Adverse Reactions, SCARs), einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelreaktion mit eosinophilen und systemischen Symptomen (DRESS) und Erythema multiforme.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Myalgie, Myositis, Myopathie/Rhabdomyolyse (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Asthenie.
Untersuchungen
Nicht bekannt: Transaminasenerhöhung, erhöhte CPK-Werte.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|