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Fachinformation zu Delstrigo®:MSD Merck Sharp & Dohme AG
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Interaktionen

Im Hinblick auf die Verschreibung von Delstrigo zusammen mit Arzneimitteln, welche die Exposition gegenüber Doravirin reduzieren können, ist Vorsicht geboten, da die Gefahr eines Wirksamkeitsverlustes und möglicher Resistenzbildung besteht (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Kombination mit Trimethoprim resp. Co-trimoxazol:
Es zeigte sich, dass die Verabreichung von 1× täglich 160 mg Trimethoprim (einem Bestandteil von Co-trimoxazol) zu einer um 40% erhöhten Lamivudin-Exposition (AUC) führt. Solange keine Niereninsuffizienz vorliegt, ist eine Dosierungsanpassung von Lamivudin nicht notwendig. Die Wirkung von höheren Dosen Trimethoprim auf die Pharmakokinetik von Lamivudin ist nicht untersucht worden.
Schwere akute Exazerbation einer Hepatitis B bei mit HIV-1 und HBV koinfizierten Patienten
Alle Patienten mit HIV-1 sollten vor dem Beginn einer antiretroviralen Therapie auf HBV getestet werden. Delstrigo ist für die Behandlung der chronischen HBV-Infektion nicht zugelassen, und die Sicherheit und Wirksamkeit von Delstrigo wurden bei mit HIV-1 und HBV koinfizierten Patienten nicht nachgewiesen.
Beachten Sie bei einer gleichzeitigen antiviralen Therapie einer Hepatitis B oder C auch die jeweilige Fachinformation dieser Arzneimittel. Delstrigo darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die Tenofovir-Prodrugs, Lamivudin oder Adefovirdipivoxil zur Behandlung einer Hepatitis-B-Infektion enthalten.
Schwere akute Exazerbationen von Hepatitis B (z.B. Leberdekompensation und Leberversagen) wurden bei Patienten berichtet, die mit HIV-1 und HBV coinfiziert sind und Lamivudin oder Tenofovir-DF, zwei der Bestandteile von Delstrigo, abgesetzt haben. HBV/HIV-1-koinfizierte Patienten sollten nach Beendigung der Behandlung mit Delstrigo mindestens mehrere Monate lang sowohl klinisch als auch durch Labortests engmaschig überwacht werden. Gegebenenfalls kann die Einleitung einer Hepatitis-B-Therapie gerechtfertigt sein, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder -zirrhose, da eine Exazerbation der Hepatitis nach Behandlungsende zu einer Leberdekompensation und Leberversagen führen kann.
Patienten mit HIV und Hepatitis B- oder C-Virus-Koinfektion
Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Therapie behandelt werden, weisen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerwiegender, möglicherweise letaler hepatischer unerwünschter Wirkungen auf und müssen entsprechend überwacht werden. Bei Anzeichen einer Verschlechterung der Lebererkrankung muss bei diesen Patienten eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Therapie erwogen werden.
Für eine optimale Behandlung der HIV-Infektion bei Patienten mit Hepatitis-B-Koinfektion sollten die aktuellen HIV-Therapierichtlinien beachtet werden.
Lebererkrankungen
Patienten mit mittelschwerer und schwerer Leberfunktionsstörung, die Tenofovir-DF erhielten, zeigten einen leichten, zum Schweregrad der Leberfunktionsstörung proportionalen Anstieg der AUC von Tenofovir (mittelschwere Leberfunktionsstörung +13%, schwere Leberfunktionsstörung +34%).
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei lebertransplantierten Patienten sind sehr limitiert.
Es liegen limitierte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Tenofovir-DF bei HBV-infizierten Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung und einem Child-Pugh-Turcotte-Score (CPT-Score) >9 vor. Diese Patienten können ein erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerer hepatischer oder renaler unerwünschter Wirkungen haben. Daher sollten bei dieser Patientenpopulation die Leber-, Gallen- und Nierenwerte engmaschig überwacht werden.
Chronische Hepatitis B
Patienten müssen darüber aufgeklärt werden, dass Tenofovir-DF das Risiko einer HBV-Übertragung auf andere durch sexuellen Kontakt oder kontaminiertes Blut nicht verhindert. Es müssen weiterhin geeignete Vorsichtsmassnahmen getroffen werden.
Neu einsetzende oder zunehmende Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Tenofovir-DF, einem Bestandteil von Delstrigo, ist über eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, einschliesslich Fällen von akutem Nierenversagen und Fanconi-Syndrom (Schädigung der Nierentubuli mit schwerer Hypophosphatämie), berichtet worden.
Bei gleichzeitiger oder vor kurzem erfolgter Anwendung mit einem nephrotoxischen Wirkstoff (z.B. hoch dosierte oder multiple nicht-steroidale Antirheumatika [NSAR]) ist Delstrigo zu vermeiden (siehe «Interaktionen»). Fälle von akutem Nierenversagen nach Beginn hoch dosierter oder multipler NSAR sind bei HIV-infizierten Patienten berichtet worden, bei denen Risikofaktoren für Nierenfunktionsstörungen vorlagen und die unter Tenofovir-DF scheinbar stabil waren. Einige Patienten mussten hospitalisiert werden und benötigten eine Nierenersatztherapie. Falls erforderlich, sollten bei Patienten, bei denen das Risiko einer Nierenfunktionsstörung besteht, Alternativen zu NSAR erwogen werden.
Es wird empfohlen, bei allen Patienten vor dem Beginn der Therapie und je nach klinischer Notwendigkeit auch während der Behandlung mit Delstrigo die geschätzte Kreatinin-Clearance und die Glukose- und Proteinkonzentration im Urin zu bestimmen.
Es wird empfohlen, die Kreatinin-Clearance bei allen Patienten vor Beginn der Therapie mit Delstrigo zu berechnen, sowie die Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance und Serumphosphat) bei Patienten ohne Risikofaktoren für eine Nierenfunktionsstörung nach 2 bis 4 Behandlungswochen, nach 3 Behandlungsmonaten und danach alle 3-6 Monate zu überwachen.
Bei Patienten mit einem Risiko für eine Nierenfunktionsstörung, einschliesslich Patienten, die bereits renale unerwünschte Wirkungen unter Adefovirdipivoxil entwickelt hatten, ist eine häufigere Überwachung der Nierenfunktion erforderlich.
Die Delstrigo-Bestandteile Lamivudin und Tenofovir-DF werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Falls die geschätzte Kreatinin-Clearance unter 50 ml pro Minute sinkt, sollte Delstrigo abgesetzt werden, da die für Lamivudin und Tenofovir-DF erforderliche Anpassung des Verabreichungsintervalls mit der Fixdosis-Kombinationstablette nicht erreicht werden kann.
Persistierende oder zunehmende Knochenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Frakturen und/oder Muskelschmerzen oder -schwäche könnten Manifestationen einer proximalen renalen Tubulopathie darstellen und sollten bei Risikopatienten Anlass zu einer Beurteilung der Nierenfunktion geben.
Knochenschwund und Mineralisierungsdefekte
Knochenmineraldichte: In klinischen Studien bei HIV-1-infizierten Erwachsenen war Tenofovir-DF (ein Bestandteil von Delstrigo) mit einem leicht erhöhten Rückgang der Knochenmineraldichte (KMD) und einer Erhöhung der Knochen-Biomarker verbunden, was auf einen gegenüber den Vergleichspräparaten erhöhten Knochenumsatz hindeutet. Die Parathormon- und 1,25-Vitamin-D-Spiegel im Serum waren bei den Patienten, die Tenofovir-DF erhielten, ebenfalls höher. Zusätzliche Informationen sind der Fachinformation zu Tenofovir-DF zu entnehmen.
Die Auswirkungen von Tenofovir-DF assoziierten Veränderungen der KMD und biochemischen Marker auf die langfristige Knochengesundheit und das zukünftige Frakturrisiko sind nicht bekannt. Bei HIV-1-infizierten erwachsenen Patienten mit anamnestisch bekannten pathologischen Frakturen oder anderen Risikofaktoren für Osteoporose oder Knochenschwund sollte eine Beurteilung der KMD erwogen werden. Obwohl die Wirkung einer Supplementierung mit Calcium und Vitamin D nicht untersucht wurde, könnte eine solche Supplementierung bei allen Patienten von Vorteil sein. Bei Verdacht auf Knochenanomalien sollte eine entsprechende Beratung eingeholt werden.
Mineralisierungsdefekte: Im Zusammenhang mit der Anwendung von Tenofovir-DF sind Fälle einer mit proximaler renalen Tubulopathie assoziierten Osteomalazie berichtet worden, die sich in Form von Knochenschmerzen oder Schmerzen in den Extremitäten manifestierte und zu Frakturen beitragen könnte. In Fällen von proximaler renalen Tubulopathie wurden auch über Gelenk- und Muskelschmerzen oder -schwäche berichtet. Bei Patienten mit einem Risiko für Nierenfunktionsstörung und die unter einem Tenofovir-DF enthaltenden Arzneimittel persistierende oder sich verschlimmernde Knochen- bzw. Muskelsymptome zeigen, sollte eine mögliche Hypophosphatämie und Osteomalazie infolge einer proximalen renalen Tubulopathie in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln
Delstrigo ist eine Fixkombination von Doravirin, Lamivudin und Tenofovir-DF. Delstrigo darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die Lamivudin enthalten, mit Arzneimitteln, die Tenofovir-DF oder Tenofoviralafenamid enthalten, oder mit Adefovirdipivoxil angewendet werden. Delstrigo sollte nicht zusammen mit Doravirin verabreicht werden, sofern dies nicht zur Dosisanpassung (z.B. mit Rifabutin) erforderlich ist (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Interaktionen»).
Immunreaktivierungssyndrom
Es liegen Berichte über das Auftreten eines Immunreaktivierungssyndroms bei Patienten unter antiretroviraler Kombinationstherapie vor. Während der Anfangsphase einer antiretroviralen Kombinationstherapie kann sich bei Patienten, deren Immunsystem reagiert, eine entzündliche Reaktion gegen indolente oder residuelle opportunistische Infektionen (wie z.B. Infektionen mit Mycobacterium avium, Cytomegalievirus, Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PjP) oder Tuberkulose) entwickeln, die eine weitergehende Evaluation und Behandlung erfordern kann.
Im Rahmen einer Immunreaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow, Polymyositis, Guillain-Barré-Syndrom und Autoimmunhepatitis) berichtet; die Zeit bis zum Einsetzen ist jedoch variabler und kann sich über viele Monate nach Behandlungsbeginn erstrecken.
Laktose
Delstrigo enthält Laktosemonohydrat.
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, komplettem Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Exposition in utero: Mitochondriale Dysfunktion
Nukleos(t)id-Analoga können die mitochondriale Funktion in unterschiedlichem Ausmass beeinträchtigen. Dies ist unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin am stärksten ausgeprägt. Es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosid-Analoga exponiert waren. Diese Berichte betrafen überwiegend Behandlungen mit Zidovudin-haltigen Therapien. Die hauptsächlich berichteten Nebenwirkungen waren hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie) und Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte). Diese Ereignisse waren meistens vorübergehend. Selten wurde über spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsionen, Verhaltensänderungen) berichtet. Ob solche neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind, ist derzeit nicht bekannt. Diese Erkenntnisse sollten bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleos(t)id-Analoga exponiert war und schwere klinische Befunde unbekannter Ätiologie, insbesondere neurologische Befunde, aufweist, berücksichtigt werden. Jedes Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- bzw. Nukleotid-Analoga exponiert war, auch HIV-negative Kinder, soll klinisch und anhand von Laborparametern nachuntersucht werden und soll im Falle von relevanten Anzeichen oder Symptomen vollständig auf mitochondriale Funktionsstörungen hin untersucht werden. Diese Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission.
Opportunistische Infektionen
Patienten, die Delstrigo oder eine andere antiretrovirale Therapie erhalten, können weiterhin opportunistische Infektionen und sonstige Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln. Deshalb ist weiterhin eine kontinuierliche engmaschige klinische Überwachung durch Ärzte, die in der Behandlung von Patienten mit HIV-assoziierten Erkrankungen erfahren sind, erforderlich.
Osteonekrose
Obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer ART berichtet. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt bzw. die Ärztin aufzusuchen.
Pankreatitis
Fälle von Pankreatitis sind beim Erwachsenen selten, bei Kindern häufiger aufgetreten. Es konnte aber nicht geklärt werden, ob dies auf die Behandlung oder auf die HIV-Erkrankung selbst zurückzuführen ist. Die Behandlung mit Delstrigo sollte unverzüglich abgebrochen werden, wenn klinische Anzeichen, Symptome oder Laboranomalien auftreten, die auf eine Pankreatitis hinweisen. Pankreatitis muss immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn ein Patient Abdominalschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder erhöhte biochemische Marker aufweist.
Generalisierte motorische Schwäche
Eine generalisierte motorische Schwäche wurde sehr selten bei Patienten beobachtet, die ART mit Nukleosid-Analoga erhielten. Viele der Fälle, aber nicht alle, traten im Rahmen einer Laktatazidose auf. Diese motorische Schwäche kann klinisch ein Guillain-Barré-Syndrom inklusive Atemlähmung imitieren. Die Symptome können nach Beendigung der Therapie gegebenenfalls weiter bestehen bzw. sich weiter verschlechtern.
Interaktionen
Delstrigo ist ein Komplettpräparat für die Behandlung der HIV-1-Infektion; daher braucht Delstrigo nicht zusammen mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung der HIV-1-Infektion angewendet zu werden. Es werden keine Informationen zu möglichen Interaktionen mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln bereitgestellt.
Delstrigo enthält Doravirin, Lamivudin und Tenofovirdisoproxil (als Fumarat), so dass jegliche Interaktionen, die für einen dieser Wirkstoffe festgestellt wurden, für Delstrigo von Bedeutung sind. Zwischen Doravirin, Lamivudin und Tenofovirdisoproxil (als Fumarat) sind keine klinisch relevanten Interaktionen zu erwarten.
Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Delstrigo
Arzneimittel, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen:
Da Lamivudin und Tenofovir hauptsächlich durch eine Kombination aus glomerulärer Filtration und aktiver tubulärer Sekretion über die Nieren ausgeschieden werden, kann die gleichzeitige Anwendung von Delstrigo mit Arzneimitteln, die die Nierenfunktion vermindern oder um die aktive tubuläre Sekretion konkurrieren, die Serumkonzentrationen von Lamivudin, Tenofovir und/oder der anderen renal ausgeschiedenen Arzneimitteln erhöhen. Beispiele für über aktive tubuläre Sekretion ausgeschiedene Arzneimittel sind unter anderem: Aciclovir, Cidofovir, Ganciclovir, Valaciclovir, Valganciclovir, Aminoglykoside (z.B. Gentamicin) und hoch dosierte oder multiple NSAR.
Doravirin:
Doravirin wird hauptsächlich durch CYP3A metabolisiert, und Arzneimittel, die CYP3A induzieren oder hemmen, können die Clearance von Doravirin beeinflussen.
CYP3A-Induktoren
Die gleichzeitige Verabreichung von Delstrigo und Arzneimitteln, die CYP3A induzieren, kann zu verminderten Doravirin-Plasmakonzentrationen führen und den therapeutischen Effekt von Doravirin mindern (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die gleichzeitige Verabreichung mit Arzneimitteln, die starke Induktoren von CYP3A sind, ist kontraindiziert. Nach Ende einer Behandlung mit starken CYP3A-Induktoren, wird empfohlen Delstrigo frühestens nach 4 Wochen zu verabreichen.
Die gleichzeitige Verabreichung mit Arzneimitteln, die moderate Induktoren von CYP3A sind (z.B. Dabrafenib, Lesinurad, Bosentan, Modafinil, Telotristatethyl) sollte vermieden werden. Falls die gleichzeitige Gabe nicht vermieden werden kann, sollte eine zusätzliche Dosis von 100 mg Doravirin, ca. 12 Studen nach Einnahme von Delstrigo, verabreicht werden.
CYP3A-Inhibitoren
Die gleichzeitige Verabreichung von Delstrigo mit Arzneimitteln, die Inhibitoren von CYP3A sind, kann zu erhöhten Doravirin-Plasmakonzentrationen führen. Bei gleichzeitiger Verabreichung mit CYP3A-Inhibitoren wird jedoch keine Dosisanpassung empfohlen.
Lamivudin:
Lamivudin erweist sich in vitro als Substrat von MATE1, MATE2-K und OCT2. Trimethoprim (ein Hemmer dieser Transportmoleküle) steigert nachweislich die Plasmakonzentrationen von Lamivudin; allerdings wird diese Wechselwirkung nicht als klinisch relevant eingestuft, da keine Dosisanpassung von Lamivudin erforderlich ist.
Die Koadministration einer Sorbitollösung mit Lamivudin führte zu einer dosisabhängigen Abnahme der Lamivudin-Exposition. Die Koadministration von sorbitolhaltigen Arzneimittel mit Lamivudin ist nach Möglichkeit zu vermeiden.
Tenofovirdisoproxil:
Da Tenofovir hauptsächlich über die Nieren mittels einer Kombination aus glomerulärer Filtration und aktiver tubulärer Sekretion eliminiert wird (siehe «Pharmakokinetik»), kann die gleichzeitige Verabreichung von Delstrigo mit Arzneimitteln, welche die Nierenfunktion verringern oder um die aktive tubuläre Sekretion über OAT1, OAT3 oder MRP4 konkurrieren, die Serumkonzentrationen von Tenofovir erhöhen.
Wirkung von Delstrigo auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Doravirin
Es ist unwahrscheinlich, dass Doravirin in einer Dosierung von 100 mg einmal täglich einen klinisch relevanten Effekt auf die Plasmakonzentrationen von durch CYP-Enzyme metabolisierten Arzneimitteln ausübt.
CYP3A-Substrate
Die gleichzeitige Verabreichung von Doravirin und dem sensiblen CYP3A-Substrat Midazolam führte zu einer 18%igen Abnahme der Midazolam-Exposition, was darauf hindeutet, dass Doravirin ein schwacher CYP3A-Induktor sein könnte. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Doravirin gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die sensible CYP3A-Substrate sind sowie eine geringe therapeutische Breite haben (z.B. Tacrolimus und Sirolimus).
Lamivudin
Lamivudin ist weder Inhibitor noch Induktor des CYP-Enzymsystems.
Tenofovir
Auf der Grundlage von In-vitro-Experimenten und des bekannten Eliminationswegs von Tenofovir ist das Potenzial für CYP-vermittelte Interaktionen zwischen Tenofovir und anderen Arzneimitteln gering. Tenofovir hemmte auch bei Konzentrationen, die wesentlich höher (~300-fach) waren als die In-vivo-Konzentrationen, nicht die In-vitro Metabolisierung von Arzneimitteln, die von einem der wichtigeren humanen, an der Biotransformation von Arzneimitteln beteiligten, CYP450-Isoenzyme (CYP3A4, CYP2D6, CYP2C9, CYP2E1 oder CYP1A1/2) vermittelt wird. Tenofovirdisoproxil in einer Konzentration von 100 µmol/l hatte keinen Einfluss auf die CYP450-Isoenzyme, ausser auf CYP1A1/2, wo eine kleine (6%), aber statistisch signifikante Reduzierung des CYP1A1/2-Substrat-Metabolismus beobachtet wurde. Ausgehend von diesen Daten ist es unwahrscheinlich, dass klinisch relevante Interaktionen zwischen Tenofovir-DF und CYP450-metabolisierten Arzneimitteln auftreten.
Interaktionstabelle
Tabelle 1 zeigt die nachgewiesenen und weitere potenziell bedeutende Arzneimittel-Interaktionen mit den Bestandteilen von Delstrigo, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu weiteren möglichen Interaktionen zwischen Lamivudin oder Tenofovir-DF und anderen Arzneimitteln siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90% Konfidenzintervallen (KI) ist angegeben. Die Richtung des Pfeils zeigt die Veränderung der Exposition (Cmax, AUC oder C24) gegenüber dem jeweiligen Wirkstoff an (↑ = Anstieg auf mehr als das 1,25-fache, ↓ = Abnahme auf weniger als das 0,8-fache, ↔ = keine Veränderung).
Tabelle 1: Interaktionen und Dosisempfehlungen mit anderen Arzneimitteln

Arzneimittel nach therapeutischem Anwendungsgebiet

Auswirkungen auf die Arzneimittelkonzentrationen
Verhältnis des geometrischen Mittels (90%-KI) *

Empfehlungen zur gleichzeitigen Verabreichung mit Delstrigo

Säurereduzierende Arzneimittel

Antazidum (Aluminium- und Magnesiumhydroxid als Suspension zum Einnehmen)
(20 ml SD,
Doravirin 100 mg SD)

↔ Doravirin
AUC 1,01 (0,92; 1,11)
Cmax 0,86 (0,74; 1,01)
C24 1,03 (0,94; 1,12)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Pantoprazol
(40 mg QD,
Doravirin 100 mg SD)

↓ Doravirin
AUC 0,83 (0,76; 0,91)
Cmax 0,88 (0,76; 1,01)
C24 0,84 (0,77; 0,92)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Antiandrogene

Enzalutamid

Interaktion nicht untersucht mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Enzalutamid Behandlung zu verabreichen

Antikonvulsiva

Carbamazepin
Oxcarbazepin
Phenobarbital
Phenytoin

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit diesen Wirkstoffen zu verabreichen

Antidiabetika

Metformin
(1000 mg SD,
Doravirin 100 mg QD)

↔ Metformin
AUC 0,94 (0,88; 1,00)
Cmax 0,94 (0.86; 1,03)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Antidiarrhoika

Telotristatethyl

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte täglich eine 100 mg Dosis Doravirin eingenommen werden, 12 Stunden nach der Dosis von Delstrigo.

Arzneimittel gegen Gicht und Urikosurika

Lesinurad

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte täglich eine 100 mg Dosis Doravirin eingenommen werden, ca. 12 Stunden nach der Dosis von Delstrigo.

Antimykobakterielle Arzneimittel

Einmalgabe Rifampicin
(600 mg SD,
Doravirin 100 mg SD)
Mehrfachgabe Rifampicin
(600 mg QD,
Doravirin 100 mg SD)

↔ Doravirin
AUC 0,91 (0,78; 1,06)
Cmax 1,40 (1,21; 1,63)
C24 0,90 (0,80; 1,01)
↓ Doravirin
AUC 0,12 (0,10; 0,15)
Cmax 0,43 (0,35; 0,52)
C24 0,03 (0,02; 0,04)
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit Rifampicin zu verabreichen.

Rifapentin

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit Rifapentin zu verabreichen.

Rifabutin
(300 mg QD,
Doravirin 100 mg SD)

↓ Doravirin
AUC 0,50 (0,45; 0,55)
Cmax 0,99 (0,85; 1,15)
C24 0,32 (0,28; 0,35)
(Induktion von CYP3A)

Falls Delstrigo gleichzeitig mit Rifabutin verabreicht wird, sollte eine 100 mg Tablette Doravirin täglich etwa 12 Stunden nach der Gabe von Delstrigo eingenommen werden.

Antineoplastika

Mitotan

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit Mitotan zu verabreichen.

Azol-Antimykotika

Ketoconazol
(400 mg QD,
Doravirin 100 mg SD)

↑ Doravirin
AUC 3,06 (2,85; 3,29)
Cmax 1,25 (1,05; 1,49)
C24 2,75 (2,54; 2,98)
(Inhibition von CYP3A)

Keine Dosisanpassung.

Fluconazol
Itraconazol
Posaconazol
Voriconazol

Interaktion mit Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↑ Doravirin
(Inhibition von CYP3A)

Keine Dosisanpassung.

Kalziumkanalblocker

Diltiazem
Verapamil

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↑ Doravirin
(Inhibition von CYP3A)

Keine Dosisanpassung.

Behandlung der zystischen Fibrose

Lumacaftor

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit Lumacaftor zu verabreichen.

Endothelin-Rezeptorantagonisten

Bosentan

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht. Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte täglich eine 100 mg Dosis Doravirin eingenommen werden, ca. 12 Stunden nach der Dosis von Delstrigo.

Antivirale Arzneimittel gegen Hepatitis C

Elbasvir + Grazoprevir
(50 mg Elbasvir QD + 200 mg Grazoprevir QD,
Doravirin 100 mg QD)

↑ Doravirin
AUC 1,56 (1,45; 1,68)
Cmax 1,41 (1,25; 1,58)
C24 1,61 (1,45; 1,79)
(Inhibition von CYP3A)
↔ Elbasvir
AUC 0,96 (0,90; 1,02)
Cmax 0,96 (0,91; 1,01)
C24 0,96 (0,89; 1,04)
↔ Grazoprevir
AUC 1,07 (0,94; 1,23)
Cmax 1,22 (1,01; 1,47)
C24 0,90 (0,83; 0,96)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Ledipasvir + Sofosbuvir
(90 mg Ledipasvir SD + 400 mg Sofosbuvir SD,
Doravirin 100 mg SD)

↑ Doravirin
AUC 1,15 (1,07; 1,24)
Cmax 1,11 (0,97; 1,27)
C24 1,24 (1,13; 1,36)
↔ Ledipasvir
AUC 0,92 (0,80; 1,06)
Cmax 0,91 (0,80; 1,02)
↔ Sofosbuvir
AUC 1,04 (0,91; 1,18)
Cmax 0,89 (0,79; 1,00)
↔ GS-331007
AUC 1,03 (0,98; 1,09)
Cmax 1,03 (0,97; 1,09)
Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↑ Tenofovir

Patienten, die Delstrigo gleichzeitig mit Ledipasvir/Sofosbuvir erhalten,
sollten auf mit Tenofovir-DF assoziierte unerwünschte Wirkungen überwacht werden.

Sofosbuvir/Velpatasvir

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↔ Doravirin
↑ Tenofovir

Patienten, die Delstrigo gleichzeitig mit Sofosbuvir/Velpatasvir erhalten, sollten auf mit Tenofovir-DF assoziierte unerwünschte Wirkungen überwacht werden.

Pflanzliche Präparate

Johanniskraut
(Hypericum perforatum)

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Gleichzeitige Gabe kontraindiziert.
Es wird empfohlen Delstrigo frühestens 4 Wochen nach Ende einer Behandlung mit Johanniskraut zu verabreichen.

Antivirale Arzneimittel gegen HIV

Tenofovir-DF
(300 mg QD,
Doravirin 100 mg SD)

↔ Doravirin
AUC 0,95 (0,80; 1,12)
Cmax 0,80 (0,64; 1,01)
C24 0,94 (0,78; 1,12)

Es bestehen keine klinisch relevanten Interaktionen zwischen den Bestandteilen von Delstrigo.

Lamivudin + Tenofovirdisoproxil
(300 mg Lamivudin SD + 245 mg Tenofovirdisoproxil SD,
Doravirin 100 mg SD)

↔ Doravirin
AUC 0,96 (0,87; 1,06)
Cmax 0,97 (0,88; 1,07)
C24 0,94 (0,83; 1,06)
↔ Lamivudin
AUC 0,94 (0,88; 1,00)
Cmax 0,92 (0,81; 1,05)
↔ Tenofovir
AUC 1,11 (0,97; 1,28)
Cmax 1,17 (0,96; 1,42)

Es bestehen keine klinisch relevanten Interaktionen zwischen den Bestandteilen von Delstrigo.

Immunosuppressiva

Tacrolimus, Sirolimus

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht. Erwartet:
↔ Doravirin
↓ Tacrolimus, Sirolimus
(Induktion von CYP3A)

Die Blutkonzentrationen von Tacrolimus und Sirolimus sollten überwacht werden, da für diese Arzneimittel eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.

Kinase-Inhibitoren

Dabrafenib

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte täglich eine 100 mg Dosis Doravirin eingenommen werden, ca. 12 Stunden nach der Dosis von Delstrigo.

Opioidanalgetika

Methadon
(individuell eingestellte Dosis 20–200 mg QD,
Doravirin 100 mg QD)

↓ Doravirin
AUC 0,74 (0,61; 0,90)
Cmax 0,76 (0,63; 0,91)
C24 0,80 (0,63; 1,03)
↔ R-Methadon
AUC 0,95 (0,90; 1,01)
Cmax 0,98 (0,93; 1,03)
C24 0,95 (0,88; 1,03)
↔ S-Methadon
AUC 0,98 (0,90; 1,06)
Cmax 0,97 (0,91; 1,04)
C24 0,97 (0,86; 1,10)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Orale Kontrazeptiva

Ethinylestradiol + Levonorgestrel
(0,03 mg Ethinylestradiol + 0,15 mg Levonorgestrel SD,
Doravirin 100 mg QD)

↔ Ethinylestradiol
AUC 0,98 (0,94; 1,03)
Cmax 0,83 (0,80; 0,87)
↑ Levonorgestrel
AUC 1,21 (1,14; 1,28)
Cmax 0,96 (0,88; 1,05)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Psychostimulanzien

Modafinil

Interaktion mit Doravirin oder Doravirin/Lamivudin/Tenofovirdisoproxil nicht untersucht.
Erwartet:
↓ Doravirin
(Induktion von CYP3A)

Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann, sollte täglich eine 100 mg Dosis Doravirin eingenommen werden, ca. 12 Stunden nach der Dosis von Delstrigo.

Sedativa/Hypnotika

Midazolam
(2 mg SD,
Doravirin 120 mg QD)

↓ Midazolam
AUC 0,82 (0,70; 0,97)
Cmax 1,02 (0,81; 1,28)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Statine

Atorvastatin
(20 mg SD,
Doravirin 100 mg QD)

↔ Atorvastatin
AUC 0,98 (0,90; 1,06)
Cmax 0,67 (0,52; 0,85)

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Sonstiges

Sorbitol-Lösung (3,2 g; 10,2 g; 13,4 g)/Lamivudin

Einzeldosis Lamivudin orale Lösung 300 mg
Lamivudin
AUC ↓ 0,86 (0,80; 0,91); 0,68 (0,64; 0,72); 0,64 (0,59; 0,68)
Cmax ↓ 0,72 (0,66; 0,80); 0,48 (0,43; 0,53); 0,45 (0,41; 0,50)

Vermeiden Sie nach Möglichkeit eine gleichzeitige Verabreichung von Delstrigo mit Arzneimitteln, die Sorbitol oder andere osmotisch wirkende Polyalkohole (z.B. Xylitol, Mannitol, Lactitol, Maltitol) enthalten. Erwägen Sie eine häufigere Überwachung der HIV-1-Virusbelastung, wenn eine chronische gleichzeitige Verabreichung nicht vermieden werden kann.

KI = Konfidenzintervall; SD = Einmalgabe (single dose); QD = einmal täglich; BID = zweimal täglich
* AUC0-∞ für Einmalgabe, AUC0-24 für einmal täglich.
† Die Interaktionsbeurteilung wurde nur mit Ritonavir durchgeführt.

Arzneimittel, für die keine Interaktionen mit Delstrigo beobachtet wurden oder vorhergesagt werden
Interaktionen zwischen Delstrigo und den folgenden Arzneimitteln wurden in klinischen Studien untersucht, und für keines dieser Arzneimittel ist eine Dosisanpassung erforderlich: Aluminiumhydroxid/Magnesiumhydroxid/Simethicon enthaltende Antazida, Pantoprazol, Atorvastatin, ein Ethinylestradiol und Levonorgestrel enthaltendes orales Kontrazeptivum, Metformin, Methadon, Midazolam, Sofosbuvir/Ledipasvir, Elbasvir/Grazoprevir, Dolutegravir, Lamivudin, oder Tenofovir-DF.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Delstrigo mit Abacavir, Emtricitabin, Enfuvirtid, Raltegravir, Maraviroc, Tenofoviralafenamid, Buprenorphin, Naloxon, Daclatasvir, Simeprevir, Diltiazem, Verapamil, Rosuvastatin, Simvastatin, Canagliflozin, Liraglutid, Sitagliptin, Lisinopril oder Omeprazol wird keine klinisch relevante Interaktion erwartet.
Basierend auf den Ergebnissen von In-vitro-Versuchen und den bekannten Eliminationswegen von Tenofovir ist das Potenzial für CYP-vermittelte Interaktionen zwischen Tenofovir-DF und anderen Arzneimitteln gering.
Zwischen Tenofovir-DF und den folgenden Arzneimitteln wurden keine klinisch bedeutenden Interaktionen in Studien bei gesunden Probanden beobachtet: Entecavir, Methadon, orale Kontrazeptiva, Sofosbuvir und Tacrolimus.
Lamivudin wird weder in bedeutendem Umfang durch CYP-Enzyme metabolisiert noch hemmt oder induziert es dieses Enzymsystem; daher ist es unwahrscheinlich, dass es über diese Metabolisierungswege zu klinisch relevanten Arzneimittelinteraktionen kommt.

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