Unerwünschte WirkungenIn Studien von Patienten mit mHSPC (TITAN) oder nmCRPC (SPARTAN), die ein GnRH-Analogon anwendeten oder zuvor mit einer Orchiektomie behandelt worden waren, wurde ERLEADA in einer Dosis von 240 mg pro Tag verabreicht. Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Fatigue (26%), Hautausschlag (alle Grade bei 26% und Grad 3 oder 4 bei 6%), Hypertonie (22%), Hitzewallungen (18%), Arthralgie (17%), Diarrhö (16%), Sturz (13%) und Gewichtsabnahme (13%). Andere wichtige unerwünschte Wirkungen waren Frakturen (11%) und Hypothyreose (8%).
Nachfolgend sind unerwünschte Wirkungen aufgelistet, die in klinischen Studien bei Patienten, die im ERLEADA-Arm mit einer absoluten Erhöhung der Häufigkeit von ≥2% gegenüber dem Placebo-Arm auftraten oder bei denen es sich um Ereignisse von besonderem Interesse handelte. Die Liste enthält auch unerwünschte Wirkungen, die nach der Marktzulassung berichtet wurden. Die Angabe der Häufigkeitskategorien beruht auf der Inzidenz in klinischen oder epidemiologischen Studien (sofern bekannt).
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1'000) und nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb der einzelnen Häufigkeiten sind die unerwünschten Wirkungen nach absteigender Häufigkeit aufgeführt.
Endokrine Erkrankungen
Häufig: Hypothyreose3.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: verminderter Appetit (10,9%)*.
Häufig: Hypercholesterinämie (Grad 3-4: 0,2%), Hypertriglyzeridämie (Grad 3-4: 0,8%).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Dysgeusia, ischämische zerebrovaskuläre Störungen.7
Gelegentlich: Krampfanfall (Grad 3-4: 0,1%), Restless-Legs-Syndrom*.
Herzerkrankungen
Häufig: Ischämische Herzkrankheit4 (Grad 3-4: 1,7%5).
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypertension (22,4%, Grad 3-4: 12,1%), Hitzewallung (17,7%).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Interstitielle Lungenerkrankung*.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Diarrhö (16,3%, Grad 3-4: 0,7%).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag1 (25,9%, Grad 3-4: 5,7%).
Häufig: Pruritus6 (Grad 3-4: 0,2%), Alopezie.
Nicht bekannt: Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)/Toxische epidermale Nekrolyse (TEN). (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)*,**
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgie6 (17,1%, Grad 3-4: 0,2%).
Häufig: Muskelkrampf.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fatigue6 (26,2%, Grad 3-4: 1,1%).
Untersuchungen
Sehr häufig: Gewichtsabnahme6 (12,7%, Grad 3-4: 1,0%).
Verletzungen, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Sehr häufig: Sturz6 (13,1%, Grad 3-4: 1,5%), Frakturen2 (10,5%, Grad 3-4: 2,3%).
1 Einschliesslich Ausschlag, makulopapulöser Ausschlag, generalisierter Ausschlag, Nesselsucht, pruritischer Ausschlag, makulöser Ausschlag, Konjunktivitis, Erythema multiforme, papulöser Ausschlag, Exfoliation der Haut, Ausschlag im Genitalbereich, erythematöser Ausschlag, Stomatitis, Arzneimittelexanthem, Mundulzeration, pustulöser Ausschlag, Bläschen, Papel, Pemphigoid, Hauterosion, Dermatitis und vesikulärer Ausschlag.
2 Einschliesslich Rippenfraktur, Lendenwirbelfraktur, Wirbelsäulenkompressionsfraktur, Spinalfraktur, Fussfraktur, Hüftfraktur, Humerusfraktur, Brustwirbelfraktur, Fraktur der oberen Extremität, Kreuzbeinfraktur, Handfraktur, Schambeinfraktur, Hüftpfannenfraktur, Knöchelfraktur, Kompressionsfraktur, Rippenknorpelfraktur, Gesichtsknochenfraktur, Fraktur der unteren Extremität, Osteoporose bedingte Fraktur, Handgelenksfraktur, Avulsionsfraktur, Wadenbeinfraktur, Steissbeinfraktur, Beckenfraktur, Radiusfraktur, Sternumfraktur, Ermüdungsbruch, traumatisch bedingte Fraktur, Halswirbelfraktur, Schenkelhalsfraktur, Schienbeinfraktur.
3 Einschliesslich Hypothyreose, Schilddrüsen stimulierendes Hormon im Blut erhöht, Thyroxin verringert, Autoimmunthyreoiditis, freies Thyroxin verringert, Triiodthyronin verringert.
4 Einschliesslich Angina pectoris, instabile Angina, Herzinfarkt, akuter Herzinfarkt, Herzkranzgefässverschluss, Herzkranzgefässstenose, akutes Koronarsyndrom, Arteriosklerose in einem Herzkranzgefäss, kardialer Belastungstest abnormal, erhöhte Troponin-Konzentration, myokardiale Ischämie.
5 Einschliesslich Grad 3-5.
6 Nach allgemeinen Terminologie-Kriterien für unerwünschte Wirkungen [Common Terminology Criteria for Adverse Reactions, (CTCAE)] ist der höchste Schweregrad für diese Ereignisse Grad 3.
7 Einschliesslich transitorischer ischämischer Attacke, Schlaganfall, zerebrovaskulärer Störung, ischämischem Schlaganfall, Arteriosklerose der Halsschlagader, Karotisstenose, Hemiparese, lakunärem Infarkt, lakunärem Schlagfall, thrombotischem Hirninfarkt, vaskulärer Enzephalopathie, Kleinhirninfarkt, zerebralem Infarkt und zerebraler Ischämie. Die zusätzliche Angabe der unerwünschten Wirkungen beruhte auf Daten der Abschlussanalyse für die SPARTAN-Studie mit einer mittleren Exposition von 32,9 Monaten gegenüber ERLEADA und von 11,5 Monaten gegenüber Placebo.
* Unerwünschte Wirkung, die nach der Markteinführung berichtet wurde.
** Unerwünschte Wirkung, die in den klinischen Studien nicht berichtet wurde.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Hautausschlag
In den kombinierten Daten aus zwei randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien wurde Hautausschlag im Zusammenhang mit ERLEADA am häufigsten als makulös oder makulopapulös beschrieben. Unerwünschte Wirkungen mit Hautausschlag wurden bei 26% der mit ERLEADA und bei 8% der mit Placebo behandelten Studienteilnehmer berichtet. Hautausschläge vom Grad 3 (definiert als > 30% der Körperfläche [Body Surface Area, BSA] bedeckend) traten bei 6% der mit ERLEADA behandelten Studienteilnehmer im Vergleich zu 0,5% der mit Placebo behandelten Studienteilnehmer auf.
Die Hautausschläge traten im Median 83 Tage nach Beginn der Behandlung mit ERLEADA auf und heilten im Median innerhalb von 78 Tagen nach Auftreten des Ausschlags bei 78% der Betroffenen ab. Hautausschlag wurde häufig mit oralen Antihistaminika und topischen Kortikosteroiden behandelt; 19% der Studienteilnehmer erhielten systemische Kortikosteroide. Bei Studienteilnehmern, die einen Hautausschlag entwickelten, erfolgte bei 28% eine Unterbrechung der Behandlung und bei 14% eine Reduktion der Dosis (siehe «Dosierung/Anwendung» - «Dosierungsanpassungen»). Von Patienten mit Unterbrechung der Behandlung trat bei 59% erneut ein Hautausschlag auf, nachdem die Behandlung mit ERLEADA wiederaufgenommen wurde. Hautausschlag führte zum Abbruch der ERLEADA Behandlung bei 7% der Studienteilnehmer, die Hautauschlag entwickelten.
Hypothyreose
In den kombinierten Daten aus zwei randomisierten, placebokontrollierten Studien wurde bei 8,1% der mit ERLEADA und bei 2,0% der mit Placebo behandelten Studienteilnehmer über eine Hypothyreose berichtet, basierend auf der Bewertung der Messungen des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH) alle 4 Monate. Es gab keine unerwünschten Wirkungen vom Grad 3 oder 4. Hypothyreose trat im ERLEADA-Arm bei 30% und im Placebo-Arm bei 3% der Studienteilnehmer auf, die bereits eine Schilddrüsenhormonersatztherapie erhielten. Bei Studienteilnehmer, die keine Schilddrüsenhormonersatztherapie erhielten, trat eine Hypothyreose bei 7% der mit ERLEADA und bei 2% der mit Placebo behandelten Patienten auf. Schilddrüsenhormonersatztherapie, wenn klinisch indiziert, sollte eingeleitet oder die Dosierung angepasst werden (siehe «Interaktionen» - «Auswirkung von ERLEADA auf Arzneimittel metabolisierende Enzyme»).
Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Zu den unerwünschten Wirkungen aus der Postmarketingphase gehören interstitielle Lungenerkrankung, verminderter Appetit, DRESS und SJS/TEN.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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